Donnerstag, 31. Mai 2012

Dobrý den!

sicher ist es ihnen schon aufgefallen, dass ich zu all den türen in meiner rechten seitenspalte seit neuestem eine neue kategorie hinzugesellt hat. neu gibt es dort jetzt auch tschechische türen.

und das kam so: nach einer längeren pause fahren wir in diesem jahr wieder einmal in den ferien in die tschechische republik.

1992 waren wir zum ersten mal dort, bereisten damals noch die CSSR: böhmen, mähren und die slovakei, insgesamt vier wochen lang, mit einem riesigen audi 100, der uns, wie wir uns jedes mal nach dem tanken versicherten, mit diesem vollen tank auch nach hause hätte bringen können. wir übernachteten in berghütten, privatzimmern und sozialistischen hotels. wir reisten beinahe bis kaschau, sahen die hohe tatra, fanden die niedere tatra aber viel schöner. wir wanderten durchs riesengebirge und schliefen in prag in einer riesigen, ausgeräumten altbauwohnung nur wenige schritte vom wenzelsplatz entfernt. wir assen fast immer gulasch (weil billig) und freuten uns über ein schüsselchen frischen gurkensalat. und ich warf eine melone im wald gegen einen baum. sie war das erste frische obst nach etlichen tagen, gekauft auf einem der entstehenden privaten märkte. verständigen mussten wir uns mit deutsch, englisch, gerne auch mit händen und füssen. tschechischkenntnisse quasi null. aber die begeisterung für das land und seine bewohner war da.

danach gab es etliche kurztrips, immer eher im westlichen, nicht so weit von der deutschen grenze entfernt gelegenen teil der tschechischen republik. wir sahen plzen, budvar, krumlov. ( wir sahen auch karlsbad, marienbad und eger, dessen etwas spezieller tourismus uns in keiner guten erinnerung blieb...) wir besuchten die glasindustrie in novy bor, über die ich in einer der ersten landlust-ausgaben etwas gelesen hatte. und bei dieser kurzreise entdeckten wir eine hütte im wald, an einem kleinen bach, mit einer kleinen wiese, die zu vermieten war. im darauffolgenden  sommer waren wir zurück. ferien in kytlice waren für unsere beiden grossen kinder zwei jahre das sommerparadies schlechthin. auch wenn der see immer zu kalt war zum baden und wir im kleinen lebensmittelladen noch immer mit händen und füssen, aber neu auch mit ein paar brocken tschechisch einkauften. ferien in tschechien hiess (und heisst für sie wohl immer noch) wanderungen und spannende entdeckungen im wald, im zweifelsfall gerne auch mal palacinka (pfannkuchen) zum mittagessen und spannende einkäufe von unbekannten lebensmitteln, limonaden... hiess zugfahren und berghütten mit gipfelstempeln besuchen, hiess aber auch industrieanlagen kennen lernen und städte durchstreifen. fremde musik im radio hören. und was weiss ich nicht mehr alles. kai und ich erlebten ein merkwürdiges bowiekonzert in prag, während die grosseltern die kinder in der waldhütte hüteten - von dort brachten wir die musik der vorgruppe mit, die dann auch zuhause lief. und beide grossen kinder bekamen ihre ersten schultaschen in tschechien. krtek war der held, er begleitete jahrelang den mittleren in die primarschule.

und dann zogen wir um in die schweiz. gefühlt doppelt so weit weg von tschechien wie zuvor. in jedem jahr überlegten wir und verwarfen die pläne dann doch wieder. kroatien im letzten jahr war so eine art versuch: tschechien am meer? denn eines hat unser wunschziel ja mit dem land in dem wir wohnen gemeinsam: es ist ein binnenland und verfügt nicht über eine eigenes meer. und das war, neben der entfernung auch immer das schlagendste argument gegen tschechien.

nun also, nachdem wir im letzten jahr genug meer hatten, endlich wieder einmal nach tschechien.
wir sind alle sehr gespannt, was sich verändert hat und was immer noch so ist, wie wir es in erinnerung haben. und damit es nicht zu schwer wird, gehen wir nicht mehr in das haus im wald, sondern für vier tage nach prag und anschliessend für eine woche ins riesengebirge. mit je einer an- und abreiseübernachtung macht das dann ungefähr zwei wochen.
und das brachte mich auf die idee, doch schon einmal ein wenig vorzufühlen... und wo könnte man das besser als auf den blogs des urlaubsziels. schön wäre es, könnte man besser tschechisch... aber auch da lässt sich was dran machen... für mich als angehenden nerd findet sich da doch auch etwas im netz... nicht hundert prozent empfehlenswert, aber hei, so weit war ich noch nie in meinen bemühungen tschechisch zu lernen!

also: sie müssen die tschechischen blogs nicht lesen. ich kanns ja auch nicht. aber die bilder angucken und ein bisschen rumraten kann ich schon. und das lohnt sich allemal.

Mittwoch, 30. Mai 2012

experimentiertag





und jetzt wollen sie sicher wissen, was den experimentier- vom tüfteltag unterscheidet? na, das kann ich ihnen gleich sagen: beim experimentiertag gibt es ein material, eine technik oder sonst etwas das ausprobiert werden will. ohne angepeiltes ergebnis, einfach so. experimentieren halt. kann auch schiefgehen. oder jedenfalls nicht so gut rauskommen. bringt mich aber immer weiter.

(beim tüfteltag gehts genau umgekehrt: ich weiss, was am ende herauskommen soll, habe aber nur eine vage idee, welcher weg mich dahin führen könnte. darum muss getüftelt werden. kann auch schiefgehen. oder nicht so gut rauskommen. oder es gibt umwege. oder es kommt was anderes dabei raus. bring mich aber immer weiter.)

ach, und mit was ich da experimentiert habe? das ist noch ein bisschen geheim. also, ich weiss nicht, ob ichs verraten darf. ich  frag mal nach und gebe ihnen dann bescheid.

Sonntag, 27. Mai 2012

ausgeflogen!


trotz sonntag und feiertag sind heute die beiden grossen, langen sitzfilze abgeholt worden.


und weil wir schnell noch ein paar fotos machen wollten, stellten wir fest, dass sie auch gut auf das mäuerchen gegenüber unserem haus passen würden.


man könnte dann zum beispiel zwischen strasse und bach sonnenbaden...


 ... oder einfach die müden füsse ausruhen.


einladend zum hinsitzen sahen sie aus, so direkt am weg/der strasse.


Freitag, 25. Mai 2012

vogel im fenster


dieser filzvogel ist mit heute zugeflogen.
(ab und zu werde ich gefragt, ob ich kleine mengen wolle abzugeben habe, zum basteln. und manchmal mag ich dann kein geld dafür nehmen. aber vögel nehm ich gerne!)

Donnerstag, 24. Mai 2012

tüfteltag


da nur noch ein klitzekleiner auftrag und ein einziger filznachmittag im moment anstehen, nehme ich mir gerne mal ein wenig zeit, um neues auszuprobieren.und da ich schon lange auf die gelegenheit wartete, das im flechtwerk gelernte umzusetzen, und die kinder heute auswärts asen, bot es sich an, hier weiter zu arbeiten.


um die sache mit dem diagonalgeflecht zu durchschauen habe ich noch einmal zwei kleine körbchen geflochten - mit dem unterschied, dass ich nun schon flach gearbeitet habe, wie ich es im filz machen wollte.


dass sich nicht alles vom papier ohne probleme auf den filz übertragen lässt musste ich leider auch feststellen. also schnell alles noch brauchbare abgeschnitten und mit dem rest in den kübel...


und zum schluss hat es dann doch noch funktioniert.
leider fehlt in der filzigen version das gegenspiel von gebogenen flächen und deutlich ausgeformten ecken. dafür hat das material dann doch zu wenig spannung. das scheint mir überhaupt der grösste unterschied zwischen dem klassischen flechten und meinem flechten in filz zu sein - einerseits bleibt es mir erspart, aufwändig enden zu "verstäten", andererseits fehlt das bewegliche des geflechts, das durch die an und für sich ja lose verarbeitung entsteht, die auf spannung und gegenhalt angewiesen ist, um gleichzeitig stabil und doch elastisch zu sein. bliebe als möglichkeit die verarbeitung bereits fertig gewalkten filzes. aber das wäre ja dann wieder etwas ganz anderes...
(und da wäre ja auch noch so ein ungeliebtes objekt auf dem dachboden ... vielleicht könnte ich ja mal... zur schere greifen... aber davon später mehr...)

und wenn ich gross bin...

... eröffne ich einen gourmet imbiss.
das erste rezept hab ich heute schon mal ausprobiert.

und das kam so:
meine idee war es, zum abendessen für vier personen lauwarmen spargelsalat mit brotcroutons zu servieren. die fünfte person, da zur angepeilten abendessenszeit (zwei von vier müssen später noch mal weg) abwesend, sollte anschliessend ihre portion frisch zubereitet bekommen.

es kam nur leider anders als gedacht:
zehn vor sechs: das töchterlein bricht in ein solches hungergeschrei aus, dass sich demnächst die welthungerhilfe hier nicht mehr mit bitten um spenden, sondern mit einem hilfspaket melden wird. 

sechs uhr: der mittlere knabe kommt nach hause. hungrig. aber auch völlig mit unidentifizierbaren anrufen auf seinem mobiltelefon beschäftigt.

zehn nach sechs: die vierte person, btw der herr gemahl, vermeldet, dass er vor seinem termin am abend nicht mehr nach hause komme. ich entscheide spontan nur die beiden jüngsten kinder zu verpflegen und später zusammen mit dem herrn gemahl zu dinieren. (erwähnte ich schon, dass sich ein lauwarmer spargelsalat sehr dazu eignet vorbereitet  und dann in einzelnen portionen serviert zu werden?)

halb sieben: die tochter und der mittlere sohn essen zu abend. es mundet. nun ja, salat hätte es für das töchterlein nicht sein müssen. sie scheint aber wirklich hunger gehabt zu haben.
ich habe noch nicht alle spargel geschält, noch nicht alles brot gewürfelt und noch nicht allen salat gewaschen. 

punkt sieben: der mittlere ist unterwegs zu seinem abendeinsatz. ein wolkenbruch mit ostwind sorgt dafür, dass hinter der haustüre und der balkontüre im schlafzimmer jeweils ein see entsteht. mehr oder weniger zeitgleich werfe ich den becher mit der salatsauce um, die sich umgehend mehr oder weniger in der gesamten küche verteilt.

halb acht: die gröbsten überschwemmungsschäden sind beseitigt. der grosse sohn trifft ein. da er sowieso tropfnass ist, rufe ich ihm zu, dass sein abendessen fertig sein wird, wenn er wieder trocken ist. mittlerweile habe ich den restlichen salat gewaschen, die spargel zu ende geschält und mehr brot gewürfelt (allerdings immer noch nicht alles). er versorgt mich mit der erkenntnis, dass eine automatische gartenbewässerung sehr gut sei, damit man den garten ohne nass zu werden auch bei regen giessen könne. (btw: es ist nicht unsere)

viertel vor acht: der grosse verschlingt einen riesenteller lauwarmen spargelsalat mit brotcroutons und lobt ihn. allerdings braucht er anschliessend noch eine banane, um wirklich satt zu werden.

acht uhr: ich unterbreche das fitnesstraining der tochter um sie ins bett zu schicken. das brot ist vollständig gewürfelt.

zehn nach acht: die tochter ist im bett. in der küche wartet alles auf die zubereitung der letzten beiden portionen lauwarmen spargelsalats mit brotcroutons. damit ich nicht so nutzlos rumsitze staubsauge ich schlafzimmer und flur und putze das ober bad.

halb neun: der salat beginnt zu welken. mein magen knurrt. ich erwäge die zubereitung einer einzelnen portion lauwarmen spargelsalats mit brotcroutons. (erwähnte ich schon, dass sich ein lauwarmer spargelsalat sehr dazu eignet vorbereitet  und dann in einzelnen portionen serviert zu werden?)

fortsetzung folgt (vielleicht). 

viertel nach neun:


zwei portionen lauwarmer spargelsalat mit brotcroutons, bitte!


Mittwoch, 23. Mai 2012

noch mehr sitzfilze


neben den langen sitzfilzen sind in den letzten wochen auch noch vier einzelne sitzkissen mit anbindemöglichkeit hier entstanden. heute morgen ist das schlechtest denkbare wetter, aber bevor ich sie jetzt an ihren neuen wirkungsort bringe, musste ich noch schnell ein foto machen und sie hier zeigen.
das material ist "filzwolle" von der firma traub, deren immense farbpalette es möglich macht, dass die sitzfilze genau den gleichen farbton haben, den auch der boden des esszimmers hat. die graphische gestaltung ist für diesmal nicht von mir, sondern vom sohn der familie entworfen, die die sitzfilze bei mir bestellt hat. die umsetzung allerdings war ein bisschen tricky. aber für was hat frau ein spinnrad? jedenfalls sind die braunen linien nicht einfach irgendeine wolle, sondern engadiner fuchsschaf, gewachsen und geschoren um die ecke.
so, und nun ist der wolkenbruch draussen vorbei und die filze machen sich auf den weg!

Montag, 21. Mai 2012

eineinhalb stunden

hab ich grade damit verbracht 60 meter wäscheleine in den stewi einzufädeln. und die wäsche ist immer noch in der waschmaschine. so kann man auch den vormittag rumbringen.

Sonntag, 20. Mai 2012

wochenende, verlängert, zum zweiten.

schon wieder ein verlängertes wochenende. und diesmal gleich für alle zusammen. und schon wieder so eine recht besch... wetterprognose. vielleicht ist es das, was wir endlich mal lernen sollten, nicht auf die wetterprognosen zu vertrauen. was wir mit einem verlängerten wochenende im mai anfangen könnten, da hatten wir ja reichlich ideen. vielleicht eine übernachtung im jura, wandern, ein bisschen fluss, ein bisschen see, ein bisschen wiesen und wälder? aber dann war das wetter anfang der woche so kalt und (siehe oben) die wetterprognose zu schlecht, als dass wir das wirklich im voraus planen wollten. schnee in den bergen, nein, das wollten wir uns eigentlich auch nicht mehr antun, nachdem wir ja schon hier unten auf den frühling oder eigentlich schon viel eher den sommer warteten. wenn, ja wenn sich das wetter eines auffahrtswochenendes für würdig erwiesen hätte, ja dann, dann hätten wir vermutlich ohnehin nur gemütliches im-garten-sitzen und ab und zu mal ins freibad radeln angesetzt.
aber da schlummerten in einer schublade ja noch einige rekachecks, zu denen wir im vergangenen jahr ein wenig überraschend gekommen waren. und die idee für einen tag im zug, pardon, in vielen zügen. und die idee, die höchstgelegene bahnstation europas zu besuchen.
(und? hätten sie es gewusst? beworben wird sie ja mit "top of europe", ein etwas verwirrender name, wie sich im laufe des tages noch herausstellen sollte.)

(ehrlichgesagt sind wir ja nur dort hingefahren, weil wir im letzten winter im heimkino mal zwei bergsteigerfilme über die eigernordwand sahen. und das loch, das man durch den berg mit der (eben, ja, der höchstgelegenen bahnstrecke europas) bahn erreichen kann, und das den bergsteigern die rettung hätte bringen können, hatte uns mächtig eindruck gemacht.)


nachdem wir also den feiertag mit einer geocaching-tour mit viel glück verbracht hatten, und den brückentag so wie alle anderen auch mit einkaufen (wobei die autoschlange letztlich länger war als uns der andrang im nördlich gelegenen einkaufsparadies erschien) sassen wir also gestern morgen schon vor acht in unserem ersten zug. wir stiegen im laufe des tages neun oder zehnmal um, auf der hinfahrt in immer kleinere bähnchen, auf der rückfahrt dann logischerweise in immer grössere züge. wir durchreisten innerhalb von fünf stunden drei jahreszeiten (frühsommer, frühling, winter) und legten eine mit dem computer nicht eruierbare anzahl von kilometern an strecke zurück. höhenmeter waren es ziemlich genau dreitausend nach oben und anschliessend wieder dreitausend nach unten. das ging leider nicht an allen ohren ganz spurlos vorüber, aber ich denke, dass sich das heute auch bei den akut katharrischen fällen wieder bessern wird. das wetter war auf der hinfahrt einer langen zugreise angemessen - also nicht zu gut, aber auch nicht wirklich schlecht. bis zur letzten umsteigestation auf der kleinen scheidegg war auch die sicht, nun, nicht gerade sensationell, aber doch einigermassen brauchbar. leider hing dann das jungfraujoch in dichten wolken, nur ein einziger kleiner blick auf den mönch, der kurz aus den wolken auftauchte, war uns vergönnt. allerdings hatten wir bei unserem immerhin fast zwei stunden dauernden aufenthalt in "top of europe" auch nicht das gefühl, dass das so recht die hauptsache einer reise auf das jungfraujoch sei, also die aussicht. denn weitaus mehr raum und auch zeit nimmt dort oben eine runde durch den berg in anspruch. mit rollbändern, aufzügen und teilweise sogar zu fuss machten wir einen "rundgang", wie alle anderen touristen auch. nur dass wir mit sicherheit eine der kürzesten anreisen hatten. die meisten anderen kommen von viel, viel weiter her nach dort oben: japaner, chinesen, koreaner, leute vom indischen subkontinent waren in der überwiegenden überzahl. ein paar wenige familien, die französisch oder englisch sprachen, aber entweder an sprache oder auf der kleidung getragenen emblemen erkennbar auch nicht aus europa kamen. die verkehrssprache, spätestens ab der kleinen scheidegg, eindeutig englisch.
und der rundgang durch den berg absolut wetterunabhängig - sicher, man kommt auch zu zwei aussichtsplattformen, einer auf der sphinx, einer direkt am jungfraujoch, aber wer nicht will, muss nicht raus. was wir auf dem rundgang sahen? vor allem menschen. menschen aus sehr, sehr fernen ländern, die sich dort oben, auf 3454 meter über dem meeresspiegel, wo man schon ein wenig merkt, dass die luft dünner wird und das treppensteigen anstrengender, eine inszenierung des themas berge ansahen. menschen, die mit den wetterverhältnissen auf der verschneiten aussichtsplattform nicht so gut zurechtkamen. menschen, die spätestens auf der fahrt wieder hinunter sehr, sehr erschöpft waren. (der höhenunterschied ist übrigens wirklich recht anstrengend und das eingepferchtsein in einen engen wagon mit starker neigung, der sich fünfzig minuten quälend langsam durch einen in den berg gehauenen felstunnel hinunter... ja was? bewegt? wäre viel zu schwach. rüttelt. vielleicht ... trägt auch nicht gerade zum wohlbefinden bei.)
jedenfalls mussten wir uns auf der kleinen scheidegg dann ein wenig die füsse vertreten und gegen halb vier auch das mitgebrachte mittagessen verzehren. und den aufenthalt im top of europe reflektieren. hier wurden wir dann auch mit einem grandiosen ausblick auf die eigernordwand belohnt. fast ohne wolken im übrigen.

und um noch die sache mit der eigernordwand aufzugreifen: wegen dem blick durch das loch in die eigernordwand an der haltestelle eigerwand hätte es sich mit sicherheit nicht gelohnt. man hat auf der bergfahrt fünf minuten zeit sich an den "view point" zu begeben, hinter grossen fensterscheiben zu stehen - wenn man ein wenig drängelt auch ganz vorne - und fotos zu machen. fensterscheiben schliessen irgendwie nicht nur das wetter aus, sondern auch mit dem wetter die realität des gebirges. 
aber von unten haben wir sie dann noch gesehen, die fenster. und von dort konnte man auch noch einmal die ganze geschichte mit der eigernordwand im kopf revue passieren lassen. und auch wenn ich da viel, viel weiter weg stand als zuvor hinter der scheibe in der nordwand selbst, mir hat es beim anblick dann viel mehr gegraust. historischer katastrophentourismus sozusagen.

die rückfahrt variierten wir ab interlaken und fuhren entlang dem brienzersee richtung brünig und luzern, immer noch bei schönstem wetter und allmählich hatten alle genug vom bahnfahren, spätestens als wir wieder auf vertraute strecken kamen und der nächste halt längst wieder auf schweizerdeutsch angesagt wurde. und ein bisschen fühlte es sich an, als sei man weit, weit weg und lange, lange unterwegs gewesen.

Mittwoch, 16. Mai 2012

... und feierabend!


rechtzeitig vor dem feiertag sind die beiden langen sitzfilzbahnen fertig geworden. es war wirklich eine riesenarbeit und vor allem eine grosse schinderei. aber das ergebnis lässt die viele arbeit vergessen.
mit im bild die wichtigsten werkzeuge für die endphase: zange zum in form ziehen. filzholz zum glattstreichen und nicht zu vergessen rechts oben: radio nebst i-pod, zum hörbuch hören und durchhalten.

Dienstag, 15. Mai 2012

lebenszeichen

seit gestern geht es hier mit dem zweiten sitzfilz-elefanten weiter. und der andere trocknet immer noch.
(wollte ich nur kurz sagen, falls sie mich vermissen.)

Freitag, 11. Mai 2012

absolut sehenswert!

trotz der hitze heute nachmittag bin ich mit der jüngsten ins historische museum geradelt. dort wird nämlich gerade eine ausstellung mit figuren fürs figurentheater gezeigt. auch wenn nicht alle figuren der originalausstellung  zu sehen sind, ist es trotzdem absolut sehenswert!


Donnerstag, 10. Mai 2012

endlich sommer!

in den letzten tagen hat es hier reichlich geregnet, oder es war kalt. oder es hat mal kurz die sonne gescheint. manchmal hat es sich auch nur zu einem wolkenbruch aufgehellt. aber die wettervorhersage war beharrlich: ab donnerstag sommer. heute morgen konnte ich mir das noch nicht so recht vorstellen, habe aber blindlings die wäsche draussen aufgehängt. mitten in der nebelsuppe, die entsteht, wenn es mehr oder weniger zwei tage durchregnet und dann warm wird. waschküche halt.

aber die meteorologen hatten recht. heute mittag war sommer! 
 
 

deshalb gabs zum zvieri heute lassi - aus tetley-tee, den man auch kalt aufgiessen kann (kritisch beäugt vom grossen kind), honig, zitronensaft und joghurt. lecker! der sommer kann kommen, das sommergetränk ist gefunden!


mehr als im liegestuhl liegen war nach dem filzmarathon heute am spätnachmittag/abend dann nicht mehr zu machen. aber auch von dort bieten sich schöne ausblicke...



ich mag keine aufgeräumten gärten. lieber ists mir, wenn überall was rumsteht. aktuell: tomatenpflanzen. wie jedes jahr zuviele. wenn sie vorbeikommen und sie sich abholen, schenk ich ihnen welche.

***

und für alle die die aktuellen zwischenstände im filzmarathon wissen wollen: 0cm in der breite, 6 cm in der länge. aber nicht mehr heute.

kleiner zwischenbericht

zuerst einmal herzlichen dank für all die lieben kommentare zu meinem mammut- oder besser elefantenprojekt. die aufmunterung kann ich wirklich gut gebrauchen!
das schwarzbrot habe ich durch ein landestypisches müesli ersetzt, und es hat geholfen!
sensationell: in der länge fehlen noch 24 zentimeter und in der breite 5 - aber die letzten sind immer die härtesten.
und heute abend hab ich sicher muskelkater!

Mittwoch, 9. Mai 2012

kennen sie den? (etwas grosses filzen...)

für die richtigkeit dieses Zitats würde ich mich ja nicht verbürgen, aber der witz ging mir heute schon den ganzen vormittag im kopf herum:

Gottfried Benn : ''Ich möchte einmal etwas ganz großes Reines tun.''
Else Lasker Schüler : ''Waschen Sie doch einen Elefanten.''



das wohl vor allem, weil ich seit gestern daran bin, etwas grosses zu filzen. (nein, keinen elefanten...) ausser einem noch etwas grösseren teppich ist es das grösste stück, das ich bisher gefilzt habe. und davon soll ich dann gleich zwei stück anfertigen. wenn sie fertig sind, die beiden, sollen sie einmal als sitzauflage auf zwei bänken dienen, die endmasse sind 40 mal 240 zentimeter.

ungewohnt ist es vor allem, das design nicht an einem stück sehen zu können - ich muss mich voll und ganz auf meinen entwurf verlassen (der übrigens hinten an der wand hängt). und vieles ist einfach gute planung... (nicht so eine gute idee war es, schon wieder die perforierte malerfolie zu benutzen... wer braucht eigentlich überhaupt so etwas? malerfolie, die alle eineinhalb meter abreisst???)

  

ein wenig kompliziert ist das format - sechsmal so lang wie breit - was einfach heisst, dass ich in einer richtung ein handliches stück habe, in der anderen trotz klappen eine unhandliche wurst, die dazuhin auch noch dauernd auseinander fällt.


einen vormittag habe ich mit auslegen verbracht, einen weiteren damit, das ganze so zusammenzufilzen, dass es auch gröberes vorgehen ohne verluste übersteht. nun habe ich die überschüssige seife ausgewaschen und der filz darf abtropfen...


dazu steht er in einem grossen drahtkorb in der waschküche direkt über dem abfluss...
und morgen gehts dann weiter...

Montag, 7. Mai 2012

von zahlen, pasta und viel applaus...


... kann ich nach einem intensiven turnwochenende berichten. der verein, in dem die jüngste turnt, durfte die aargauer meisterschaften im kunstturnen in diesem jahr ausrichten - und so waren nicht nur die jüngste, sondern auch der allergrösste, ich und die beiden brüder zwei tage lang mitten im trubel einer solchen turnveranstaltung unterwegs, teilweise helfenderweise (zahlen und pasta, das waren unsere einsatzgebiete...) teilweise gemeinsam mit den extra zu diesem ereignis angereisten grosseltern zusammen als zuschauer. die jüngste hat es (für uns einigermassen überraschend) mit der mannschaft aufs podest mit der 2 geschafft und ausser der medaille, die es dafür gab, auch noch eine auszeichnung mit nach hause gebracht...

Donnerstag, 3. Mai 2012

flechten

bevor ich am montag ins flechtwerk zu monika künti reiste, habe ich mir noch einmal zu vergegenwärtigen versucht, wie ich eigentlich auf die idee mit dem flechten von filzbehältern gekommen bin. und habe wieder einmal festgestellt, dass dieser weg naheliegend, aber wahrscheinlich nicht zwangsläufig war. (natürlich begann alles mit dem quadrat...)

bis ich im letzten frühsommer auf die arbeiten von frau künti stiess, hatte ich bereits eine ganze menge geflochtene und gefilzte behälter hergestellt. das hat mich ihre arbeiten sicher anders sehen lassen, als ich das sonst getan hätte. noch ganz erfüllt von meinen eigenen arbeiten habe ich bei unserem ersten besuch im flechtwerk zwar gesehen, aber wohl nicht wahrgenommen. (dass ich trotzdem ein kursprogramm mitgenommen habe, liegt wahrscheinlich eher an der mich begleitenden familie...). erst später, als ich nach lösungen für die ränder eines geflochtenen tischläufers suchte, tauchte wieder eine erinnerung an gesehenes auf. und der wunsch, einen kurs bei frau künti zu besuchen. 

nun liegt der erste kurstag hinter mir und zeigt seine wirkung: 

 

zuerst einmal richtet sich der blick auf mögliche materialien... 
(gras geht zwar zum flechten gut, schrumpft aber, wenn es trocknet und gerät dann ... ähäh... etwas aus der form...)


und wird nebenbei fündig: die zwei ballen wolle, die ich in dieser woche verarbeitet habe, hatten so eine hübsche banderole aus festem packpapier. einseitig mit wasserfarben bemalt geben sie ein ganz ausgezeichnetes übungsmaterial ab.

 

hilfe! ausnahmsweise sind die streifen nicht zu kurz, sondern zu lang...


und so wird der papierbehälter immer höher und höher, bis er dann auch noch einen schönen gleichmässigen rand bekommt. (nach innen... ging aber nicht anders wegen der farben...)

ich finde, ich habe etwas wunderschönes gelernt. (und ein neues wort: verstäten) ganz unabhängig von einer umsetzung im filz freue ich mich über die neue technik ... aber es denkt schon...

Dienstag, 1. Mai 2012

wochenende (verlängert)

seit freitagabend war ich zumindest gefühlt fast permanent unterwegs:

- zuerst ging es am freitagabend zum spinntreffen nach unterlunkhofen (gibts da eigentlich schon fotos? ja: hier und hier. ich habe diesmal nicht fotografiert, denn ich musste ja mein neues spinnrad vorführen...)

- am samstag waren wir dann als teilfamilie (nur eltern und tochter) auf dem zurzacher frühlingsmarkt unterwegs. hätte es nicht den stand der buchhandlung, die strohhüte verkauft, gegeben und ich nicht ein paar rote ballerinas zum halben preis gefunden, hätte man es allerdings als enttäuschung verbuchen müssen. ach, nee, die tochter ass auch noch eine zuckerwatte. an einem stand, dem ein smilie auf dem plakat schon genug an freundlichkeit war...

- am samstagabend ging ich dann mit dem grossen geocachen. ein nachtcache. ein spitzenmässig gemachter nachtcache. glücklicherweise. ausserdem waren in der tropennacht von samstag auf sonntag reichlich menschen unterwegs. sonst hätte ich mich im dunkeln fürchten müssen. ich tappe definitiv nicht gerne durch den dunklen wald. aber wenn ich einen cache suchen soll, dann muss ich wenigstens nicht dauernd dran denken, dass ich ja nix sehe und worauf ich da treten könnte...



- sonntag. ausschlafen. und dann? ja, dann gingen wir, jetzt erinnere ich mich wieder, radfahren. zum ersten mal in diesem jahr. nach rüfenach in den blauen engel und um den brugger berg herum zurück. als ob wir den wirt sonst nie zu sehen bekämen. er wohnt ja nur im übernächsten haus...



- montag war dann wieder kreativtag: während der ganz grosse die versorgung der schulkinder übernahm reist ich nach bern ins flechtwerk, um einen tag lang möglichst viel über flache geflechte zu erfahren. bei monika künti war dabei nicht nur meine hände und mein kopf allerbestens versorgt, sondern auch der leib... (das sollte eigentlich auch noch einen eigenen post wert sein...)



- dienstag war feiertag. für dieses jahr einmal ohne verwirrung. alle kinder hatten schulfrei. und der ganz grosse musste auch nicht arbeiten gehen. das hatten wir bisher noch nie, haben es aber dankend zur kenntnis genommen. denn der freie tag ermöglichte uns eine wanderung im ruedertal. nicht gerade ein tourismusmagnet, aber ein schönes, ruhiges fleckchen im ländlichen aargau, das wir noch nicht
kannten.



(und nun starten wir in zwei unruhige wochen, wenn sie also hier nicht allzuviel lesen, dann wundern sie sich nicht. aber meistens kommt es ja dann anders als man denkt.)