Montag, 31. März 2014

schon wieder so viel zu erzählen...


beginnen wir der einfachheit halber chronologisch: am freitagnachmittag hatte ich hier zuhause wieder mal eine einzellektion - mit drei personen. das ganze ist die vorbereitung auf eine osterfreizeit, an der mit kindern und erwachsenen gefilzt werden soll, solche osternestchen, wie man auf dem unteren bild sehen kann. also filzte die verantwortliche fürs filzen (dabei besprachen wir die besonderheiten beim filzen mit gemischten, grossen gruppen), ihre tochter (die auch helfen wird) filzte mit, und der vater protokollierte alles und machte fotos. nun werden die drei vor der freizeit noch einmal alleine filzen und dann habe ich ein gutes gefühl, dass alle freizeitteilnehmer viel spass beim filzen haben werden.


 am samstagmittag konnten wir nach weiteren gartenarbeiten im garten auf der neuen feuerstelle angrillen! da freut sich das würstchen... geschafft haben wir im garten wieder vor allem an den wurzeln (kai grub die grossen baumwurzeln aus und ich die kleinen bärlauchzwiebeln.)


 am nachmittag fuhren wir dann alle nach zug, unser hauptziel war die ausstellung "teximus". leider gibt es aus der ausstellung keine fotos, weswegen sie sich mit meiner beschreibung zufrieden geben müssen. die ausgestellten textilkunstwerke sollen einen überblick über das textilkunstschaffen in der schweiz geben - keine ahnung ob sie das wirklich tun. wie immer bei solchen überblicksausstellungen sprachen mich manche sachen mehr, manche weniger an. ganz besonders gefallen haben mir die stoffarbeit aus lauter kleinen bunten stückchen im erdgeschoss und das grosse runde im obersten geschoss, das auch lauter wäschenamensbändern zusammengenäht war, von beiden habe ich mir leider die namen der künstlerinnen nicht gemerkt. spannend war der überblick, aber auch irgendwie entspannend - gab es doch kaum irritierendes zu sehen, sondern vor allem gefälliges.
(und glauben sie mir, mein eigener beitrag, wenn er denn angenommen worden wäre, wäre auch kein beitrag zur irritation gewesen...)


 den sonntag nutzten wir zum spazierengehen und faulenzen im garten - der schlehdorn blüht!


und heute habe ich letzte hand an die vorbereitungen für meine reise nach hohebuch zum filzertreffen angelegt: kursunterlagen konfektionieren, plakate gestalten und möglichst den überblick über kurs, filzertreffen und besuch bei freunden behalten und für keinen der drei teile der reise etwas vergessen einzupacken...

Samstag, 29. März 2014

kreuzwegstation acht

jesus begegnet den weinenden frauen. 
(graue neuseelandwolle, merino-seiden-mischung, glas, zwirnsfaden.)

der text zu dieser kreuzwegstation, der bei lukas 23, 28-31 zu finden ist, verwirrt mich komplett:  
Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?
anstatt des heils eine düstere prophezeiung - und welche zeit spricht hier jesus an? ist sie schon vergangen oder steht sie uns erst noch bevor? für mich geht es hier im die einbindung in die geschichte, in die geschichte der menschen, nicht um heilsgeschichte. an kriege, völkermord, vertreibung lassen mich diese worte denken, an die greueltaten der jüngeren vergangenheit. wie soll das in den kreuzweg mit eingehen? tatsächlich finde ich beim herumsuchen in meinen fundstücken etwas passendes: vor mehr als zehn jahren machten wir im nordwesten tschechiens einen langen sommerurlaub und streiften dabei auch viel durch die wälder, an flüssen entlang und durch kleine und grössere städte. im wald fanden wir die hinterlassenschaften einer alten glashütte und gruben eine ganze menge reste von einem glasmacherofen aus. die schönsten, aber auch die bizarrsten teile nahmen wir mit. fast alle dieser fundstücke haben aber etwas fliessendes, das abrupt abgestoppt wurde durch das erkalten.
aus welcher zeit diese überreste stammen weiss ich nicht - durch die familie meines mannes ist für mich aber gerade diese weltgegend mit einer menge an geschichte verbunden, auch und gerade mit der jüngeren vergangenheit.


im jonental bleiben die weinenden frauen im dunkeln, in der düsternis, angesichts der prophezeiung kein wunder.

zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.  

Donnerstag, 27. März 2014

meine arbeit am kreuzweg

heute habe ich das letzte bild des bilderzyklus "kreuzweg" abschliessen können. zumindest was die filz- und nadelarbeit angeht, natürlich werde ich weiterhin bis ostern (oder genauer bis zum gründonnerstag) hier die einzelnen kreuzwegstationen zeigen und so weit ich etwas dazu sagen kann, auch ein paar erläuterungen geben. 
 

manche, die hier liest, mag sich vielleicht gefragt haben, wie man sich ausgerechnet mit diesem thema auseinander setzen, sich damit filzend beschäftigen kann. ich denke mir das, weil sich der kreuzweg teilweise als so eine art "quotenkiller" im blog erwiesen hat, vor allem hinsichtlich der kommentare (so wenige wollten sich noch kaum einmal zu etwas gefilztem hier im blog äussern). 


für mich hat die auseinandersetzung mit dem kreuzweg zwei dimensionen - zum einen die religiöse, zum anderen aber auch eine kunsthistorische. und ganz klar kann ich die beiden nicht trennen. wie komme ich denn nun aber auf den kreuzweg? zum einen gibt es in unserer familie so eine art tradition immer wieder kreuzwege (also die, die sich oft vom dorf/ort/stadt zu einer kappelle hochziehen) zu begehen, gerne auch tatsächlich am karfreitag, der ja der "richtige" tag für so etwas ist. oftmals finden dann auch kreuzwegprozessionen statt, aber an so einer haben wir noch nie teilgenommen. schon mit meinen grosseltern und eltern sind wir ab und zu (allerdings eher wohl nicht am karfreitag, denn dann ist dort wirklich prozession) auf den salvatorberg in schwäbisch gmünd gestiegen (oder gepilgert). mit meinem mann und mit den kindern habe ich dann begonnen, immer wieder neue kreuzwege zu entdecken - und selbstverständlich fängt man dann an zu vergleichen: welche bilder sagen mir etwas, welche finde ich langweilig oder nichtssagend, welche stossen mich sogar eher ab? 
wichtig für uns - vor allem auch mit den kindern - war immer: das leiden jesu gehört zur zentralen botschaft des christentums: erst durch das leiden und sterben kann jesus auferstehen und so für uns auf dem weg des heils vorangehen.  ob das theologisch korrekt formuliert ist, kann ich nicht beurteilen, aber so habe ich es verstanden. dabei ist das "auf den berg steigen" durchaus hilfreich: einer der von uns häufiger begangenen kreuzwege liegt zwischen gansingen und hottwil, man muss da zuerst mal ein ganzes stück den berg hochlaufen um an den startpunkt zu kommen, den eine kleine mariengrotte bildet. danach geht es steil den berg hinauf, begleitet von eher kargen kreuzwegstationen aus stein. oben angekommen, so ungefähr bei station 13, tritt man aus dem wald auf eine im idealfall besonnte wiese, auf der eine kleine kapelle mit der 14. station steht. hier gibt es dann auf der karfreitagswanderung ein schönes picknick. gerade als die kinder noch kleiner waren denke ich, wurde so die ostergeschichte ein wenig erfahrbarer gemacht.


 und ich habe im laufe der zeit eine ganze menge verschiedene kreuzwegsdarstellungen kennen gelernt. im letzten jahr zum beispiel war wir im museum um kreuzwegsbilder anzuschauen. klar ist, die verschiedenen epochen hatten ganz unterschiedlichen zugang zur leidensgeschichte. bis der uns vertraute kreuzweg sich um 1600 herausbildete gab es viele formen der erinnerung an das leiden christi. früher wurde mehr erzählt, seit dem vergangenen jahrhundert setzte sich eine eher abstrakte auseinandersetzung mit dem thema durch, die heute aber an vielen orten schon wieder zurückgenommen wird.


das thema kreuzweg habe ich nicht bewusst gesucht - es kam mit aber sehr entgegen, weil ich gerne einmal seriell arbeiten wollte. den rahmen bildet das format und die "grundwolle" - graue neuseelandwolle. ich habe die gelegenheit genutzt und mir vertraute techniken wie das arbeiten mit schichten oder auch das flechten oder weben an vielen stellen angewandt, ich bin aber auch mal über meinen schatten gesprungen und habe sachen ausprobiert (oder wieder einmal angewandt) die ich nicht so oft/gerne mache: stoff einfilzen (liebe ruth, wenn du das liest: ich und die pongé-seide sind immer noch keine freunde!) oder sticken zum beispiel. spannend fand ich es fremdkörper einzufügen, auch das mit verschiedenen techniken. manche bilder erzählen eher eine geschichte, auch geschichten, die ich mir beim machen ausgedacht habe, wie die von der veronika, andere transportieren eher eine stimmung, ein gefühl.
nun, da der kreuzweg fertig ist, bin ich auch ein stückchen froh und erleichtert, wie man das ja sein darf, wenn das leiden endlich ein ende gefunden hat. zeit für die osterfreude ist es noch nicht, aber halbzeit in der fastenzeit, am sonntag markiert der sonntag laetare die mitte. wenn sie lust haben, begleiten sie mich doch noch die restlichen wochen auf dem weg zur auferstehung, zum osterjubel. alle bisherigen kreuzwegstationen finden sie unter dem tag kreuzweg.

Mittwoch, 26. März 2014

kreuz und quer

ganz klar muss dieser post damit beginnen, dass wir immer noch kein telefon und kein festnetzinternet haben. da das ganze jetzt seit 2 wochen so geht, haben wir mittlerweile eine reihe von ersatzmassnahmen getroffen. damit anrufer zum beispiel nicht immer hören müssen, dass es unseren anschluss nicht gibt, gibt es eine weiterleitung auf mein mobiltelefon. damit wir (auch und vor allem mit dem ausland) telefonieren können, haben wir ein guthaben auf skype. und das internet funktioniert ja glücklicherweise dank mobilinternetstick. am abend gibt es manchmal eine runde vom mittleren organisiertes w-lan per hotspot, damit die nicht mit einem datenabo verwöhnten mobilphöner all ihre verpassten whatsapps und den digitalen familienkalender updaten können.

da das alles aber nicht wirklich lustig ist, bemühen wir uns parallel auch darum endlich wieder einen festnetzanschluss zu haben. pardon, einen funktionierenden festnetzanschluss natürlich, denn nominell sind wir ja kunden des orientalischen telefonanbieters. gestern war dann in diesen bemühungen so eine art höhepunkt erreicht: will heissen, innerhalb eines tages hatten wir immerhin vier bis fünf verschiedene diagnosen, wo der fehler liegen könnte: wir hatten hier ein neues modem (das modem könnte defekt sein - auch wenn es schon xmal getestet wurde), am vormittag kam ein mitarbeiter der gesellschaft, die die leitungen betreibt und zog eine neue leitung vom anschluss bis zur dose, installierte eine neue dose und versicherte uns, dass jetzt alles in ordnung sei, zumindest innerhalb des hauses, weil anschluss hatten wir weiterhin keinen. (ein anderer mitarbeiter hatte vor ein paar tagen mehr glück: nachdem er alle nebenstellen abgehängt hatte, ging das telefon für 72 stunden wieder, rekord in den letzten zwei wochen!) diagnose: der ehemals staatliche telefonanbieter hat irgendwas falsch gelötet?! (ok, die sind fleissig, das müssen die nämlich bereits zwei mal am sonntagmorgen gemacht haben, weil just dann der anschluss weg war), der freundliche herr vom ehemals staatlichen telefonanbieter sagt: nein, an uns liegts nicht, alles richtig gelötet, es ist ein softwareproblem zwischen modem und orientalischem telefonanbieter. und der orientale  - na, sie ahnen es schon - sagt, nix da, der staatliche, der wars, der soll jetzt mal aber hopphopp zackzack, weil der kunde wartet ja schon so lange...

also falls sie jetzt lachen mussten - mir ist es gestern gründlich vergangen. irgendwann will sich heute der orientale oder der staatliche oder weiss der gugger wer melden. oder morgen, oder am freitag.
und ich gehe jede wette ein, wenn wir diese woche nochmal telefon haben sollten, spätestens sonntagmorgen fällts aus.

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darum zu erfreulicherem. gestern kam superpünktlich schon die zweite frühlingspost. diesmal von der hansedeern.  der kartenständer füllt sich also! danke!


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ein bisschen grössere post kam auch. da diese wollbestellung eher eine lagerauffüllaktion war  hatte ich zuerst das gefühl, dass es garnichts zu freuen gäbe, aber als ich dann das paket aufgemacht habe und mir die appetitlich verpackten wollen entgegen kamen, da hab ich mich dann doch gefreut! vielleicht ist das dann auch ein anreiz, endlich mal wieder was zu filzen, weil für den oster- und den frühlingsmarkt könnt ich schon noch ein paar sachen brauchen, aber momentan gehen leider ein paar andere sachen vor.

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einschub in sachen telefon: gerade hatte ich noch ein gespräch mit einem technischen support. ich verzichte auf die wiedergabe des telefonats und empfehle ihnen anstattdessen die lektüre wahlweise von warten auf godot oder der nashörner von ionesco.

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die vorbereitungen für den vorkurs an der filzerbegnung in hohebuch gehen voran. es macht grossen spass für eine ganze gruppe die unterlagen zusammenzustellen. allerdings habe ich es total unterschätzt wieviele flechtstreifen es für eine so grosse gruppe braucht. da trifft es sich gut, dass ich mit der tochter heute sowieso in die stadt muss um ihr gwändli für die erstkommunion abzuholen. ich bin mal gespannt, ob es ein passendes gibt! wir werden wohl einen ganzen stadtbummel draus machen können, denn in die bibliothek wollen wir auch noch und hausschuhe kaufen und sicher fällt uns noch das eine oder andere ein...

kreuzwegstation sieben


jesus fällt zum zweiten mal unter dem kreuz. 
(graue neuseelandwolle, steinschaf/lamm, merino-seiden-mischung, mehr steine.)

die steine sind nicht mehr freigelegt, die wollschicht darüber ist dicker, trotzdem sieht man sie noch gut. auch das kreuz ist aus einer dickeren wollschicht. 


zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg

Sonntag, 23. März 2014

kreuzwegstation sechs


veronika reicht jesus das schweisstuch. 
(graue neuseelandwolle, schwarze merino-seiden-mischung, pongé-seide, verschiedene näh- und stickgarne.)

auch wieder so eine station an der sich das bild nahezu aufdrängt, veronika, über die ich nicht viel mehr in erfahrung bringen konnte, als dass ihr name aus dem makedonische kommt und "die siegbringerin" heisst, reicht jesus ein tuch, mit dem er sich den schweiss abwischen kann. der legende nach bleibt das gesicht jesu in diesem tuch abgebildet,dieses schweisstuch der veronika wird bis heute, obwohl es mehrere ausgaben davon gibt, als reliquie verehrt.

obwohl das tuch in fast allen bildlichen darstellungen weiss ist, drängte sich mir für die farbgestaltung zunächst ein zartes blauviolett auf. nach einigem überlegen kam ich dann auch auf die verbindung: der früh im jahr blühende gamander-ehrenpreis trägt auch den lateinischen namen veronika. und weil mich diese farbe so verfolgt hatte, landete zum schluss auch noch der ehrenpreis auf dem tuch der veronika: ich stelle mir vor, dass sie es bestickt hat, sie ist noch nicht ganz fertig mit ihrer arbeit, ein saum fehlt noch, auch ist es noch nicht rundherum mit den blütenranken verziert. trotzdem reicht sie es nun dem leidenen jesus auf seinem weg. auch hier tritt wieder das kreuz und damit das leiden hinter die begegnung zurück. die beziehung in die jesus zu veronika eintritt durch ihr mitleiden, ihre mitfühlende geste steht hier im vordergrund.




der vollständigkeit halber die abbildung aus dem jonental: veronika und jesus blicken sich an, sie bietet ihm das tuch an.

zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg

Samstag, 22. März 2014

gemüsekooperative biocò



ein paar mal schrieb ich schon darüber im blog, wenn auch immer nur so ein bisschen. aber es gab ja auch noch nicht so viel zu berichten. im november informierten wir uns, liessen die idee dann ein wenig reifen und stellten am 20.dezember unseren antrag auf aufnahme in die gemüsegenossenschaft biocò, wir besuchten eine generalversammlung, in der leidenschaftlich die frage des richtigen auslieferungsbehältnisses diskutiert wurde und heute war es endlich so weit, dass wir auf "unserem" bauernhof zum ersten mal helfen durften. leider hat das wetter nicht so recht mitgespielt, will heissen, nach so vielen schönen vorfrühlingswochen begann es heute morgen pünktlich zum beginn des ersten aktionstags zu regnen...


schon beim aufstieg von der bushaltestelle aus zogen der grosse sohn und ich dann doch lieber die regenjacken an (der rest der familie, nebst familienauto, waren anderweitig verplant), zuerst nur so prophylaktisch gegen ein bisschen niesel. nach der einteilung in arbeitsgruppen ging es dann an die arbeit. und während wir halfen einen zaun aufzustellen (der sohn) und einen folientunnel umzusetzen und einen zweiten aufzubauen (ich) regnete es dann so richtig. der filzhut, die neue regenjacke des sohns und unsere stiefel bestanden den regenhärtetest, meine regenjacke und die hosen fielen gnadenlos durch. nach getaner arbeit gab es noch ein leckeres mittagessen, kaffee und kuchen und einen kleinen vortrag über biologisch-dynamische landwirtschaft. in nassen klamotten fühlte sich das schon ein wenig surrealitisch an ... aber insgesamt war es trotz nässe eine schöne erfahrung. lustig war vor allem der umzug des gerüsts des einen folientunnels - 26 personen halten je eine gerüststange und lenken so eine art gewächshausraupe über die wiese zu ihrem bestimmungsort. überraschend schnell gingen manche arbeiten vonstatten, einfach weil so viele hände anpackten, und vom betreiber des geisshofs auch so geschickt angeleitet wurden.

nun sind wir gespannt auf spinat, knackerbsen, salat, knoblauch, zwiebeln und was alles noch bereits angebaut oder angezogen ist, oder auch in den nächsten tagen und wochen werden wird. am 22.april wird es das erste gemüse geben... und spätestens dann werden wir auch wieder mithelfen dürfen!

blick zurück auf die gemeinsam getane arbeit: zaun und folientunnel!

spinntreffen

 endlich habe ich mal wieder gesponnen (schon vor ein paar tagen angefangen, weil ich ja wusste, dass das spinntreffen der spinnwebstube kommt). ein lustiges, aus resten der kinderfilzkurse kardiertes batt, das ich dann gestern abend sogar noch mit einem resteknäuel mohair verzwirnen konnte.


und jetzt wird das spinnrad hoffentlich nicht wieder so lange in der ecke stehen und staub ansetzen, denn beim spinntreffen...

 
 ...gab es wieder eine hausaufgabe, oder vielmehr eine jahresaufgabe. in den säckchen in diesem jahr: cashmere/seide, tussahseide und merino/seide/alpaka, alles in lustigen vorgarnspaghetti. die aufgabe: mach was draus, benutze alle fasern, und mixe ganz nach belieben noch etwas aus dem eigenen vorrat dazu. nun, momentan bin ich noch ein wenig ratlos, aber rita hatte schon eine ganze menge vorschläge. mein ziel wäre es, irgendetwas aus den vorräten zu verwenden, das dort schon lange schlummert und so endlich erlöst werden könnte... 
ich freu mich auf die herausforderung! danke, liebe rita!



Freitag, 21. März 2014

frühling! post!


 kaum hab' ich mich auf frau müllerin ihrem blog für die frühlingspost eingeschrieben, da flattert mir auch schon die erste karte von lotta ins haus! ja, da wird es gleich noch ein bisschen mehr frühling! (obwohl der grosse sohn für das anstehende gemüsekoop-wochenende schon bedenklich die augen rollt, wegen heranziehendem tiefdruckgebiet) die schäfchen passen natürlich ganz wunderbar!

http://www.muellerinart.blogspot.de/p/mail-art-fruhling_1425.html

Donnerstag, 20. März 2014

bunt!


ich brauchte mal eine pause von all dem leiden. bunt sollte es sein, für den ostermarkt auf dem bauernhof im nachbardorf taugen und ausserdem musste ich eh diese sache mit den kleinen runden gefässchen ausprobieren für einen kurs. jetzt ist eine herde zusammengekommen und wie immer weiss ich nicht, wofür man die dinger eigentlich brauchen kann. eine idee wäre schoggieier reinzutun und sie dann zu verschenken (oder zu verstecken), oder man könnte auch ganz kleine blumentöpfchen reinstellen. oder man kann sie einfach so hinstellen. kleinkruscht reintun. oder so.

ausserdem tut unser festnetz-internet und telefon immer noch nicht. immerhin habe ich jetzt eine rufumleitung, aber wahrscheinlich ruft uns eh keiner mehr an, weil alle seit 10 tagen immer hören, dass der anschluss nicht existiert.

der garten blüht und blüht und allmählich - ich trau es mich kaum zu sagen - könnte er ein wenig wasser von oben brauchen. ausserdem haben wir wieder tonnenweise bärlauch im garten, aufessen geht nicht, also grabe ich seit tagen wenigstens in den beeten die pflanzen aus. ohne die illusion, dass dann nächstes jahr kein bärlauch mehr da wächst. wenn das mit dem frühling so weiter geht wird aus dem frühlingsmarkt ende april ein sommermarkt. und bis zur erstkommunion der tochter blühen die rosen (oder sind schon verblüht).

am wochenende ist die feuerstellenumrandung fertig geworden, wir haben einen neuen grossen gartentisch gekauft (ich  hatte den letzten geschlissen, weil ich nach dem regen die wasserdichte tischdecke drauf gelassen habe) und die letzten äste von den baumschneideaktionen sind auch verschwunden. ausserdem habe ich den kompost umgesetzt und bin sozusagen bereit fürs tomatenpflanzen. die keimen auch schon, ach das geht wieder alles so schnell!

Mittwoch, 19. März 2014

kreuzwegstation fünf


simon von cyrene hilft jesus das kreuz zu tragen.

(graue neuseelandwolle, hellbraune merino, steinschaf/lamm, merino-seide-gemisch.)

simon von cyrene, wahrscheinlich ein einfacher bauer, wird von den soldaten gezwungen, jesus das kreuz tragen zu helfen. vielleicht gingen sie durch felder... sicher ist das kreuz dadurch zeitweise ein wenig leicher geworden, physisch zumindest, vielleicht wog es aber auch noch schwerer, denn wozu soll da auch noch ein völlig unbeteiligter in die sache mithineingezogen werden? 


zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.

Montag, 17. März 2014

kreuzwegstation vier

jesus begegnet seiner mutter maria. 

(graue neuseelandwolle,steinschaf/lamm, garn aus leinen/wolle, teilweise handgesponnen.)

alles leiden, aller schmerz tritt hinter diese begegnung zurück. im vordergrund steht die beziehung zur mutter, steht die mutter selbst, im traditionellen blau der marienmäntel. und ist doch ganz tief verankert in das leiden jesu. eine strahlende, leuchtende gestalt, die viel zuversicht einflössen kann. 


merkwürdig wieder die darstellung aus der wallfahrtskapelle in jonen: im vordergrund fällt mir zunächst der soldat auf, der jesus zu schlagen scheint. jesus und seine mutter hingegen sind irgendwie unverbunden, jesus blickt nicht auf, hat er maria überhaupt wahrgenommen? aber auch maria wirkt seltsam unbeteiligt - sie steht halb abgewandt, hat gerade einmal den kopf so weit gedreht, dass sie jesus aus dem augenwinkel sehen kann. was trägt sie in der hand? wird sie sich gleich wieder abwenden und weglaufen - wie das ihre füsse schon vorwegnehmen?

zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.

Samstag, 15. März 2014

vergangene woche...


... hätte eigentlich eine ganz gute woche sein können. mit viel sonnenschein, dem garten, der immer mehr blüten hervorbringt, vielen freien vormittagen zum arbeiten, und einigen nachmittagen, an denen ich sogar meine arbeit mit nach draussen nehmen konnte, einer funktionierenden spülmaschine, ein paar freizeitterminen und sonst nicht viel los. und eigentlich war sie es auch.


ärgerlich war nur, dass seit dienstag wieder einmal internet und telefon teilweise tagelang ausgefallen waren. da war ich dann froh, dass ich ein paar der kreuzwegbilder schon fotografiert und für die veröffentlichung hier auf dem blog parat gemacht hatte, so dass dieses projekt trotzdem weitergehen konnte. zusätzlich spinnt unsere ölheizung, was allerdings mit deutlich mehr fassung und humor getragen wird als die sache mit dem internet.


naja, beim telefonanbieter kann man ja auch nicht einfach auf "entstörung" drücken.

Freitag, 14. März 2014

kreuzwegstation drei


jesus fällt zum ersten mal unter dem kreuz. 
(graue neuseelandwolle, atelierwolle vetsch, steinschaf/lamm, steine und keramikscherben.)

eine kreuzwegstation ohne text, ohne direkten bezug zur bibel. aber menschlich nachvollziehbar: ein schweres holzkreuz auf den schultern, ein steiniger weg, die verurteilung, die erniedrigung durch die soldaten sind gerade erst vorbei, wen würden da nicht die kräfte verlassen, wer würde da nicht ins straucheln kommen?


und jetzt ändert sich auch die szenerie auf dem bild vom kreuzweg im jonental: die soldaten werden ungemütlich, jesus liegt am boden, aber wird zum aufstehen, zum weitergehen gezwungen.

zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.

Mittwoch, 12. März 2014

kreuzwegstation zwei


jesus nimmt das kreuz auf seine schultern. 
(dunkelgraue neuseelandwolle, rote merinowolle, engadiner fuchswolle, draht)

noch bevor der eigentliche weg mit dem kreuz beginnt, wird jesus von einer kohorte römischer soldaten erniedrigt. seiner kleider beraubt wird ihm ein purpurroter mantel umgelegt und eine krone aus dornen 
aufgesetzt - und dann wird er als könig der juden verspottet. aber damit nicht genug, danach wird er angespuckt und geschlagen. 

diese szene lässt mich zunächst ein wenig ratlos zurück. die soldaten demonstrieren ihre macht über den verurteilten. und was weiter? beim querlesen und weiterlesen wird es mir deutlich: nichts weiter. jesus wehrt sich nicht, er stellt nichts richtig, er verteidigt sich nicht, er lässt einfach geschehen. er vertraut voll und ganz auf Gott, verlässt sich auf ihn, der ihn erretten wird. 

so deutlich und plakativ die zuschaustellung der macht ist, das kreuz weist doch über sie hinaus. 


der kreuzweg in jonen scheint eine ganz andere szene darzustellen - hier ist nichts von spott und entwürdigung zu sehen und zu spüren, beinahe fürsorglich laden die soldaten das kreuz auf jesu rücken. warum der maler wohl gerade diese darstellung gewählt hat?

zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.

Montag, 10. März 2014

kreuzwegstation eins


 jesus wird zum tode verurteilt.
(neuseeländische wolle, dunkelgrau, kreuz aus papierschnur gewoben.)

 ein urteil wird gefällt. jesus schweigt dazu. die menge, die ihm vor kurzem noch zujubelte, fordert nun: kreuzigt ihn!
papier so sagt man, ist geduldig. papier ist zunächst einmal kein sehr stabiles oder dauerhaftes material. man kann daraus aber einen strick drehen, der dann doch einiges aushält. und daraus ein geflecht (aus lügen und falschen anschuldigungen?) weben, in dem ein mensch leicht verlorengeht. oder dann eben doch nicht, denn ein solches netz kann auch tragen und auffangen.


eine traditionelle kreuzwegsdarstellung dieser ersten station möchte ich noch anfügen, aus der wallfahrtskapelle im jonental. diese darstellung konzentriert sich auf die gruppe der schriftgelehrten, jesus, barnabas, der auf verlangen der menge freigelassen wird, die soldaten und pilatus. 

zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.

Sonntag, 9. März 2014

saisonauftakt im garten!


das wochenende war so wunderschön frühlingshaft warm, dass wir seit freitagnachmittag die meiste zeit im garten verbracht haben. bevor es so richtig frühling und sommer werden kann, versuchen wir ein paar "baumassnahmen" fertig zu bekommen. die feuerstelle aus dem letzten jahr soll eine naturgepflasterte umrandung bekommen. am samstag waren dann allerdings erstmal die steine aus...


also machten wir uns heute auf den weg zu einer unserer lieblingsstellen an der aare und verbanden die materialbeschaffung mit einem ausgedehnten spaziergang über eine ziemlich wilde aareinsel. wo wir vor ein paar jahren noch auf einem baum über dem wasser sitzen konnten hat sich eine ganz neue insel gebildet. zwischen verdorrtem schilf grünte es schon überall und einige andere spaziergänger hatten schon würste auf dem feuer. wir aber hatten nur steine im sinn. ganz grosse für den garten und ein paar ganz kleine für den kreuzweg.


und während die umrandung der feuerstelle immer mehr gestalt annahm (nebenbei: die steine sind schon wieder alle... verbaut.)...


suchte ich die pflanzschalen, schildchen und tomatensamen aus dem vergangenen jahr heraus und säte die tomaten für dieses jahr aus. die beete sind auch schon bereit. ein paar mangoldpflanzen, die den milden winter überlebt haben, habe ich wieder eingesetzt. nun bin ich am überlegen, was wir in diesem jahr auf den beeten anbauen wollen, denn unser eigentlicher gemüselieferant soll ja in diesem jahr die gemüsekooperative werden.

Mittwoch, 5. März 2014

mein projekt für die fastenzeit: ein gefilzter kreuzweg

die idee entstand bereits im letzten sommer oder vielleicht sogar schon im frühjahr des letzten jahres. seither habe ich viel im skizzenbuch notiert und gezeichnet, auch schon mal ein paar proben gefilzt, aber immer wieder wurde die eigentliche ausführung wegen anderer, dringenderer filzarbeiten für markt, ausstellung oder kunden vertagt. anfang des jahres habe ich dank meines neuen kalenders dann eine art jahresplanung gemacht und es tat sich für die fastenzeit eine möglichkeit auf, den mittlerweile auf papier schon ziemlich weit gediehenen kreuzweg in filz umzusetzen.
nun habe ich zwar nicht erst heute begonnen, sondern schon in den letzten tagen ein wenig herumgewerkelt, aber eigentlich geht es heute los. in loser folge werde ich hier im blog die bisher entstandenen teile zeigen und je nach zeit und lust ein paar gedanken zu den kreuzwegstationen mit ihnen teilen. alle vierzehn stationen haben ein einheitliches format von 25 auf 25 cm und das gleiche grundmaterial, nämlich dunkelgraue neuseelandmerino. ein grobes gerüst ist vorgegeben durch ein durch die mitte verlaufendes kreuz und einen etwa 2 cm breiten umlaufenden rahmen, wobei nicht immer beide elemente vorkommen werden, wenn, dann aber in dieser form. hinsichtlich formen, farben, materialien, techniken der einzelnen kreuzwegstationen habe ich zunächst meine assoziationen zu den jeweiligen situationen notiert und werde sie nun stück für stück umsetzen.


zum nachlesen: alle kreuzwegstationen finden sich unter dem stichwort kreuzweg.

Dienstag, 4. März 2014

ein ...... -kind an der kinderfasnacht!


tun sie mir doch den gefallen und raten mal fleissig, als was die tochter verkleidet war. ich wüsste nur zu gern, ob sie da drauf kommen! (und ausserdem würde ich das als lob für meine fasnachtskostümnähkünste betrachten, wenn, ja wenn sie denn richtig rieten...)

Sonntag, 2. März 2014

frühlingsboten 2


einen auffällig in unserem garten grünenden frühlingsboten habe ich gestern vergessen, obwohl er am abend auf unseren tellern landete: der bärlauch spriesst schon ganz fleissig und jetzt, wo seine blätter noch klein und zart sind, schmeckt er besonders gut.


und natürlich habe ich mir auch noch ein bisschen frühling ins arbeitszimmer geholt. hinter den narzissen, die da wachsen und blühen sollen, versteckt sich die fastenbroschüre von 7 wochen anders leben. ich bin schon sehr gespannt auf die auf diese weise begleitete fastenzeit - auch weil ich mir in diesem jahr ein besonderes projekt vorgenommen habe. aber dazu mehr, wenn es dann losgeht.

Samstag, 1. März 2014

frühlingsboten


es grünt im garten!
(wir haben heute aufgeräumt und altes gerümpel auf den schrott gebracht. neu brauchen wir jetzt ein paar sitzkissen zum auf die steine sitzen, eine gehrungssäge und einen biertisch. gekauft haben wir primeln, osterglocken und bellis, fürs frühjahrsfeeling. das andere kommt dann auch noch.)