Samstag, 16. April 2016

prag 5


 am unserem letzten tag in prag lassen wir uns eher ein bisschen treiben als dass wir feste pläne haben. was allerdings heisst, dass wir zuerst am morgen auf die karlsbrücke gehen müssen, denn just dort hat die tochter am allerersten abend das ultimative andenken an prag gesehen: kleine emaillierte schmuckstückchen. das schönste an den strassenhändlern wird uns dann beinahe zum verhängnis: auf der karlsbrücke bieten verschiedene kunsthandwerker ihre waren feil, keine scheussliche massenware, sondern tatsächlich recht individuelle, teilweise auch wirklich schöne sachen. mehrere emailstände haben ihre spannenden verkaufskonstruktionen schon vor 10 uhr aufgebaut - aber die qualität und gestaltung kommt nicht an "unseren" stand hin. beim zweiten gang über die brücke ist er dann aber da und wir können unsere einkäufe tätigen.
mittlerweile hat der mann an anderen ständen bilder der john-lennon-wall gesehen und will herausfinden, wo und ob es sie noch gibt - da sie in unmittelbarer nähe der karlsbrücke zu finden ist, überqueren wir die moldau zum dritten mal auf der karlsbrücke, zum vierten mal insgesamt und schauen uns die mauer an.
 

danach wird es dann ein bisschen abstruss: wir suchen eine tramhaltestelle, wir steigen ein und gleich wieder aus, weil wir an einem laden vorbeikommen, bei dem wir schon einmal vor verschlossener tür standen, wir steigen ein und steigen wieder aus, weil wir endlich eine musikalienhandlung entdeckt haben, dann steigen wir in die metro (da sieht man keine läden) und fahren bis dorthin, wo wir wollten, als wir aussteigen, regnet es, wir trinken kaffee, ich kaufe mir farbstifte von koh-i-noor.

der regen erleichtert uns die entscheidung für das nachmittagsprogramm: wir gehen ins narodni technizke muzeum, das tschechische nationalmuseum für technik. vor vielen jahren haben dort der mann und ich einen künstlich angelegten stollen besichtigt und das als sehr spannend in erinnerung. wie schon damals bezahlen wir für die führung durch den stollen extra und sind zu dritt alleine bei der führung - was sichzunächst als eher unglücklich lösung herausstellt:  wir werden im geschwindschritt durch den stollen geführt, denken zuerst wir müssten anschluss an eine bereits sich auf dem weg befindende gruppe finden, stellen dann aber fest, dass wir unseren führer nur bremsen müssen und dann an den entsprechenden, mit zahlen markierten punkten die uns ausgehändigten erklärungen auf deutsch (vor-)lesen können und uns alles anschauen. interessant vor allem der hinweis zur entstehung der anlage - die wurde in den 50er jahren keinesfalls mit einem musealen zweck gebaut, sondern um jungen menschen den bergbau als arbeitsfeld nahezubringen und damals mit modernsten maschinen ausgestattet. man geht wirklich lange durch das bergwerk, das ist auch sehr geschickt angelegt, auf zwei ebenen - leider kann ich keine bilder auf der seite des ntm finden.

nachdem wir noch einen blick in verschiedene andere abteilungen geworfen haben, verlassen wir das museum in richtung letna-park und kommen so auch noch am grossen metronom über der moldau vorbei, das an der stelle des ehemaligen stalindenkmals errichtet wurde. ein schöner blick über ganz prag (nur die stadt, nicht den burgberg) schliesst so unsere reise nach prag ab.

1 Kommentar:

  1. oh was schu widr hei? hammi doch erst gad gwännt a prag. liäbi grüäss guati heifahrt und merssi tuusig für de lässä pricht.

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