Montag, 30. Dezember 2013

ein jahresrückblick in 12 plus 1 collagen


 eigentlich wollte ich in diesem jahr etwas ganz neues versuchen und thematische collagen zusammenstellen. das war mir dann aber doch zu kompliziert und so gibt es statt der thematischen wieder je eine collage pro monat plus eine, weil wir im sommer gleich zweimal im urlaub waren.


der januar startete mit den restweihnachtsferien relativ entspannt und schneefrei. ich entschloss mich, bei einer wollentrümpelungsaktion mitzumachen, die ich leider nicht durchgehalten habe, arbeitete an einem grossprojekt für die bevorstehende filzbegegnung und sonst scheinen wir viel unterwegs gewesen zu sein auf der suche nach schnee!


der kam dann reichlich im februar beim skifahren im vorarlberg, so dass wir weniger skifuhren als schippten und ketten montierten. auch an fasnacht lag noch schnee (trotzdem ging die tochter als tussi...), die bedingungen im aargau waren so gut, dass wir auch hier noch ski fuhren und sogar in göttingen, wo sich die filzerinnen trafen, gabs schnee, schnee, schnee... gestrickt: ein tuch aus handgesponnener wolle und gefilzt eine flötentasche aus filzrausch-wolle, gefeiert den 14. geburtstag des mittleren. 


der märz brachte tauwetter, das wir zum anlegen neuer beete im garten nutzten, arbeit für den ostermarkt, eine jahresspinnhausaufgabe, neue turnwettkämpfe und zum palmsonntag wieder schnee...


im april ging es so richtig rund mit der frühlingspost, der gemahl feierte am ostersonntag seinen geburtstag, wir machten ferien bei oma und opa und die tochter kaufte sich ein neues sportgerät. aber es gab auch wanderungen, ausflüge und ferienfilzen. filztechnisch war ich eher experimentell unterwegs - und wir bewunderten die werke der diesjährigen abschlussausstellung am ballenberg!


endlich draussensaison hiess es im mai: wanderungen, gartenarbeit, ausflüge, draussen basteln und arbeiten, tomaten vorziehen, alles draussen... sogar einmal nachts, unterwegs an der aare zum cachen. der grüne würfel machte sich auf den weg nach finnland und ein neuer kalender entstand.


der juni ist die erdbeerzeit ... leider dieses jahr von viel, viel regen überschattet. tatsächlich gab es sogar eine richtige überschwemmung, kein wunder fand der feuersalamander den weg in unseren garten. wir waren trotzdem viel an den flüssen unterwegs, und nutzten die langen abende im garten. gewerkt wurde mit der neuen nähmaschine, viel konzeptuelles, von der tochter ein geschenk für die lehrerin, die sie verlassen musste und auserdem für einen kunstkurs bei coursera. ach ja, und dann war da noch die wolle von den schafen auf dem berg, der vor unserer nase steht...


anstatt dem juli-bild gibt es gleich deren zwei: einmal machten wir ferien in andeer, in den bündner bergen, zusammen mit den grosseltern und ganz viel draussen, unterwegs in wiesen und wald, am fluss und bei den steinen.


und dann fuhren wir noch zu fünft nach england: meer, moor, strand und berge, aber auch gärten, schlösser, teegärten, contry-fair, wunderschön weiche schafwolle...


im august kehrten wir zurück nach hause in die schule, an die arbeit. der grosse startete gut in seine lehrzeit als geomatiker, ich werkte tagelang an einem filzbuch, aber verarbeitete auch allerlei mitbringsel aus zwei urlauben... zum essen, aber auch im filz!


september: da wird schon wieder ernst - fussballturnier, ausstellungsvorbereitungen, tomatensamenernten, spinnradputzen, sbb-hosen kaufen... aber auch ein besuch an der creativa, viele wanderungen und begegnungen mit tier und menschen und zum schluss hin auch schon das handstulpenfilzen mit den spielgruppeneltern, das die filzkursaison einläutet.


bevor im oktober die nächsten ferien vor der türe stehen... federweisser und wandern mit zwei kindern im emmental, aber auch verregnete tage mit freunden beim wandern und mit autorennbahn. in der zweiten hälfte ein goldener oktober für den neunten geburtstag der tochter und eine gelungene ausstellung für mich im ennetraum.


der november bringt besuch, erste filzkurse, eine ausflug in die alte heimat, föhnsturm im unterland, einen spannenden besuch im ehemals ersten hotel am platz, meinen geburtstag und filzkurse, aufträge und zeit zum handarbeiten jenseits von filz und so.


traditionsgemäss führt der dezember und die adventszeit auf weihnachten zu - schaue ich mir meine fotos an, scheint das zu passen für uns: adventskalender und -kranz, ein just-in-time-nikolaus, stollen und gutslebacken, weihnachtskartenbasteln, geschenke einkochen und werken, den baum nach hause tragen, schmücken, kochen für die festtage, geschenke auspacken, freuen, sogar das essen freut sich mit, sicher über den besuch, den wir mit sechs blechen pizza bekochten. danach wird es ruhig, fotomässig, wir machen pause, geniessen die ferientage ohne feste pläne, werkeln aber hier und dort, nichts eilt, aber schön, dass wir das eine oder andere geschafft haben. morgen der letzte tag im 2013, ein im rückblick eiliges, vollgepacktes jahr. viel haben wir gemacht, manchmal blieb kaum zeit um des vielen gewahr zu werden. darum tut es gut zurückzublicken.
aber auch schon ein wenig gespannt voraus: filzausstellungen, filzkurse, die zweite dorfweihnacht und unsere beteiligung an einer gemüsekooperative bringen sicher wieder einiges an leben ins neue jahr 2014.

Montag, 23. Dezember 2013

ein windlicht filzen...


liebe leserinnen (wobei da jetzt auch die handvoll leser meines blogs einfach mal mitgemeint ist),
das ganze jahr über freue ich mich über das rege interesse an meinem blog. am fassbarsten wird dies in den meist netten und interessanten kommentaren, aber auch wenn sie einfach nur bei mir vorbeilesen ist das für mich schön. darum möchte ich ihnen mit einem geschenk danke sagen.
das kann ich tun, weil ich am letzten adventssamstag selbst ein geschenk erhalten habe, ein zeit-geschenk genauer gesagt. der grosse sohn, der auch endlich einmal wieder ferien hat, hat an seinem ersten freien tag sich die zeit genommen, mit mir ganz spontan ein filztutorial aufzunehmen. anschliessend hat er es geschnitten und form gebracht.
das ergebnis dieses zeit-geschenks möchte ich nun weiterschenken - an sie, meine lieben blogleserinnen. das filztutorial, am kürzesten und dunkelsten tag des jahres aufgenommen, soll ein bisschen licht zu ihnen bringen, denn da wird ein windlicht gefilzt. und wenn sie möchten, filzen sie mit!

Sonntag, 22. Dezember 2013

ferien!


nach dem filznachmittag am naturama heute kann ich mit fug und recht sagen: endlich ferien!
(und hei, das ist eine tolle arbeitsatmosphäre dort: wir - das heisst helfender sohn 2 und ich - wurden erwartet, freundlich empfangen, bestens versorgt - wie auch die filzkinder! - durften in einem sehr schönen "schulzimmer" arbeiten und wurden anschliessend mit freundlichen worten verabschiedet.
und als ich zuhause alles aufgeräumt und die nassen handtücher in den wäschetrockner versorgt hatte, waren auch schon die fotos da! - DANKE!)

Samstag, 21. Dezember 2013

einundzwanzigster dezember

nun hat er mich also doch noch erwischt, der vorweihnachtsbastelvirus. engel und wimpelgirlande sind beweis genug. die kinder haben heute, während wir eltern spazierengingen, die küche unsicher gemacht. alle karten, die per post weg müssen, sind auch fertig geworden.
und ein wenig macht sich hier jahresendstimmung breit: die flyer für die filzwelten sind noch vor den festtagen fertiggeworden und das arbeitszimmer ist aufgeräumt. morgen noch ein filznachmittag am naturama (da gibts noch freie plätze! kurzentschlossene finden die infos in der rechte spalte!) und ich kann auf eine erfolgreiche filzsaison zurückblicken.


und auch schon voraus auf das neue jahr. so viel neues steht an, dass ich mir gleich eine neue agenda kaufen musste vor lauter vorfreude. ich werde am deutschsprachigen filzertreffen unterrichten. ich habe zwei interessante aufträge, die mich ein wenig herausfordern. und ich werde mit den filzwelten drei ausstellungen in lenzburg, willisau und halten bei kriegstetten haben. spannend ist das alles!
und für die nähere zunkunft plane ich eine ganz besondere weihnachtsüberraschung für meine blogleserinnen... also unbedingt noch mal reinschauen hier vor der weihnacht!

Freitag, 20. Dezember 2013

es war einmal...

... eine weihnachtswimpelgirlande, die sich leider als ladenhüter erwiesen hatte und seit einigen jahren in irgendwelchen kisten in unserem haushalt herumdümpelte. 


und mein dringender wunsch, gewisse altlasten endlich einmal entweder einer sinnvollen nutzung oder aber ... passenden entsorgungsmöglichkeit zuzuführen. 


dazu kam die idee, die girlande mit buchstaben ein wenig aufzupeppen (und so gleichzeitig die restestoffkiste ein wenig zu leeren). 


und schon war sie geboren, die weihnachtswunschwimpelkette. ein bisschen lang ist sie für unser häuschen mit den vielen kämmerchen und so standen der gemahl und ich ein wenig ratlos im flur und im treppenhaus, bis sie ihren platz gefunden hatte.


nun hängt sie dekorativ, doch leider unfotografierbar...

Mittwoch, 18. Dezember 2013

gestrandete engel


wie schon im letzten jahr hatte ich auch heuer wieder eine idee, die ich gerne noch vor weihnachten umsetzen wollte. so waren wir am wochenende treibholz sammeln am wasserschloss und heute war es endlich trocken genug, um weiterverarbeitet zu werden. 


 fizkugeln und -fläche sind natürlich fix fertiggestellt (beziehungsweise, die fläche war noch von der weihnachtskartenproduktion übrig...) und über die fensterscheiben breiten wir einfach den mantel des schweigens...


mir gefällt vor allem, dass die engel ganz unterschiedlich wirken, je nachdem ob das licht mehr von draussen oder drinnen kommt. mal sehen ob das auch was für das kursprogramm im 2014 wäre...

Dienstag, 17. Dezember 2013

winterspaziergang


einfach so haben waren wir gestern im wald spazieren, einfach weil der herr gemahl am samstag arbeiten musste und dafür den montag frei hatte. schön wars!

Sonntag, 15. Dezember 2013

dritter advent

wenn ich in dieser woche mal nicht nur die zeit, sondern auch die nerven gefunden hätte, etwas in meinem blog zu schreiben, dann wäre wohl was ganz ähnliches herausgekommen, wie frau nahtzugabe hier  über ihre vorbereitungen (oder eben nicht-vorbereitungen aufs weihnachtsfest) schreibt. so kann ich mir auch diese vorweihnachtliche aufgabe sparen und schicke sie, liebe leserinnen, einfach dorthin.



und ergänze das ganze um ein paar gedanken:
 ja, genau, druck und tempo  - zumindest aus den weihnachtsvorbereitungen - herausnehmen, das hat sich bei uns in diesem jahr ganz von selbst ergeben. einerseits freue ich mich darüber, andererseits bleibt da dieses vage gefühl, dass da doch in anderen, früheren jahren mehr ging.  na und? frage ich mich und beschliesse, mich an dem zu freuen, was ich bisher geschafft habe und in den nächsten tagen vielleicht noch schaffen werde. (dieser satz enthält einige zitierte stellen von frau nahtzugabe, danke!)
also: 
sollte jemandem die eher kärgliche adventsdekoration in unserem haushalt aufgefallen sein: es sind noch 10 tage bis weihnachten, da kann schon noch was passieren, muss aber nicht. schliesslich war früher der advent vor allem eine fastenzeit vor den bevorstehenden hohen feiertagen. ich frage mich sowieso immer mal wieder, ob der herr wichern diesen dekowahnsinn gewollt hat, als er vor bald 175 jahren den adventskranz für die kinder in seinem rauhen haus zum ersten mal mit kerzen bestückt hat? zumal seine idee ja auch nicht funktioniert, wenn schon am ersten advent alles grellhellbunt leuchtet.

nein, lieber sohn 2, es stimmt nicht ganz, dass wir in diesem jahr keine selbstgebastelten weihnachtskarten haben werden. ich bastele so nebenbei welche, ich hatte nur keine lust, mich dafür mit einer weitgehend  aus guten und wichtigen gründen abwesenden familie dafür terminlich abzustimmen, zumal ich zugeben muss, dass ja auch ich in diesem advent öfter mal unterwegs war. man kann aber momentan noch jederzeit in die produktion mit einsteigen.

in diesem jahr bin ich besonders froh, dass ich meine kinder frühzeitig dem allgemeinschweizerischen wettbasteln für gotte und götti, grosi und wen weiss ich noch entzogen habe. sie werken, wenn sie lust haben, dafür aber mit viel freude und erfolg. nicht jedes grosi, nicht jede patentante muss beschenkt werden *, aber wenn sie etwas mit ihren eigenen händen herstellen oder auch wenn sie ihr mittlerweile weitgehend selbst verdientes geld ausgeben für ein geschenk, dann mit bedacht und nicht nach dem giesskannenprinzip. und als zeichen fürs drandenken für alle anderen haben wir in diesem jahr etwas hergestellt, was nicht im regal verstauben muss und an dem auf ganz einfach weise doch alle an der herstellung beteiligt waren.

infolge dieser allgemeinen stimmung der vorweihnachtswahnsinnsverweigerung
gibt es auch hier im blog nicht so viel schönes selbstgebasteltes, selbstgebackenes, selbstdekoriertes zu zeigen und es bleibt weitgehend ruhig. umgekehrt bin auch ich viel weniger auf anderen blogs unterwegs. aber vielleicht ist das ja auch ganz gut so, denn ohne diesen blick auf die virtuelle nachbarin, die natürlich immer schon viel weiter ist mit dem dekorieren und dem plätzchenbacken und die sowieso die schöneren, leckereren, vielfältigeren gutsle und die kreativeren und fleissigeren kinder hat, kann man sich wirklich besser auf das besinnen, was die adventszeit sein sollte. eine zeit der vorfreude und der vorbereitung, nicht des wettbastelns und -backens!

in diesem sinne, liebe leserin, wünsch ich einen schönen dritten advent!

 für die fotos danke ich wieder mal dem sohn 1.


* wer diese gedanken komisch findet von einer, die ihr geld zum teil damit verdient, dass sie mit kindern werkt, dem sei folgendes gesagt: gerade die filzerei eignet sich nicht unbedingt für die massenhafte herstellung von geschenken. es ist viel zeit und geduld nötig, um etwas schönes herzustellen, und nicht selten fällt es den kindern sehr, sehr schwer ihr selbstgefilztes zu verschenken. 

Mittwoch, 11. Dezember 2013

adventskalender.


heut war ich dran mit säckchen aufmachen. und hab ein neues masking-tape bekommen. (es ist nicht das, was noch nicht ausgepackt ist!)


Dienstag, 10. Dezember 2013

einen meiner lieblingsautoren rezensieren? na, klar, mach ich.


schon seit einiger zeit bei blogg dein buch registriert, habe ich anfangs noch regelmässig nach interessanten büchern gesucht und mich beworben, doch allmählich war ich durch die mangelnde erfolgsquote dieser bewerbungen gelangweilt und habe nur noch selten die seite besucht. aber in diesem herbst wohl im rechten augenblick, denn spontan entdeckte ich das neue buch eines meiner lieblingsautoren und rechnete mir wenig chancen aus... darum war die überraschung um so grösser, als ich das buch zum rezensieren bekam. allerdings auch über den termin für die rezension. mitten im advent ein buch lesen, das ist kein problem, aber mitten in der filzkurshochsaison, zwischen gutslebacken und geschenkeaussuchen noch dazu pünktlich eine rezension abgeben... naja, man kann es zumindest versuchen.

gelesen habe ich den "todesengel" von andreas eschbach - wie die meisten seiner bücher - in einem rutsch, teilweise etwas nachtschlafraubend, aber auch das ist ja schon eine qualität, die nicht jedes buch hat: wenn man weiterlesen muss, auch wenn man weiss, es wäre besser, das buch wegzulegen und am nächsten morgen ausgeschlafen zu sein.


selbstjustiz versus staatliches gewaltmonopol - wie das thema des buchs im klappentext kurz zusammengefasst wird - hört sich zunächst gewaltig und zugegebenermassen auch ein wenig trocken an.
und trotzdem fängt es ganz einfach und alltäglich an: der rentner erich sassbeck, ausgerechnet ein ehemaliger ddr-grenzsoldat, trifft spät in der nacht auf einem einsamen u-bahn-steig auf zwei jugendliche, die mit wüsten fusstritten eine sitzbank demolieren. er spricht die jugendlichen an und wird daraufhin von ihnen äusserst brutal zusammengeschlagen.
weniger alltäglich ist allerdings das, was dann geschieht: ein weiss leuchtender engel tritt auf den plan und erschiesst die beiden jugendlichen täter, und zwar ausgerechnet mit einer waffe der ehemaligen ddr-grenztruppen. da ist es völlig logisch, dass niemand dem opfer glaubt, und er so für den täter gehalten wird. doch indizien (die fehlende waffe) und auch das video einer passantin entkräften diesen verdacht rasch.
dieses eingreifen des fortan "racheengel" genannten unbekannten ist aber nur auslöser für den eklat, der die abwägung der standpunkte selbstjustiz versus staatlichem gewaltmonopol ins rampenlicht bringt. und dies nicht nur in übertragener form. hauptprotagonist des romans ist nämlich ein bisher eher glücklos vor sich hin dümpelnder engagierter journalist. in einer mit heissen nadeln gestrickten talkshow eines privatsenders darf er nun menschen zu wort kommen lassen, die sich in notsituationen couragiert verhalten haben und eben nicht auf das gewaltmonopol des staates vertraut haben. oder die, in einer anderen sichtweise, selbstjustiz verübt haben. und er darf nicht nur dem politikwissenschaftler, mit dem er auch privat ein hühnchen zu rupfen hätte, sondern auch dem staatsanwalt, die beide auf ihre art das staatliche gewaltmonopol vertreten, paroli bieten und sich sogar ein wenig an ihnen rächen. und dies alles, während in der stadt (ist das eigentlich berlin?) weiterhin der "racheengel" umgeht und weitere täter zu opfern macht - jeweils beidhändig, durch kopfschuss.

dabei ist es dann nicht dieser seltsam abstrakt bleibende gewaltexzess, sondern es sind die szenen in der talkshow, die mich distanz zu all den selbst ernannten rettern der ordnung gewinnen liessen, so dass ich dann schon in der mitte des buches froh war über den auftritt des staatsanwalts ortheil, der den  begriff des populismus in die debatte wirft und damit recht eigentlich die diskussion in ein gewisses gleichgewicht zurückbringt. neben der offiziellen seite kommen hier auch sehr geschickt die angehörigen der täter/opfer zu wort, so dass auch ganz allgemeine themen der menschlichkeit nicht vergessen gehen.
überhaupt ist eschbach natürlich viel zu clever um direkt für eine seite partei zu ergreifen. er spielt lieber mit dem im leser erzeugten unbehagen, wenn der sich selbst plötzlich bei merkwürdigen gedankengängen ertappt.
spannung bringt die suche nach der person des engels mit sich, der sein leuchten selbstverständlich weder seiner moralischen überlegenheit, noch einer überirdischen erscheinung zu verdanken hat, sondern trivialer technik. die dann auch auf seine spur führt. auch seine vorgeschiche beleuchtet das thema selbstjustiz von einer anderen seite, wenn klar wird, dass auch sein handeln in einer gewalterfahrung gründet.
der showdown, und es gibt einen solchen tatsächlich, bringt dann noch einmal eine tiefe persönliche verstrickung der hauptperson ingo praiss, der so vom moderator zum betroffenen wird und seinen standpunkt noch einmal überdenken muss. oder darf.
ein spannendes buch, ein spannendes thema. wobei die spannende handlung eine vertiefte auseinandersetzung mit dem brisanten thema eher schwierig macht. eigentlich will man nämlich wissen, wie es weitergeht und drückt sich so allzuleicht um eine eigene auseinandersetzung.

das buch ist übrigens auch schon als hörbuch und als ebook erschienen. und es hat mich mit der idee von blogg dein buch wieder versöhnt, es lohnt sich halt doch, auf etwas zu warten, was man wirklich renzensieren mag!



Sonntag, 8. Dezember 2013

was vom filzen übrig blieb...


sind diese bunten reste, die ich am abend aus der tasche mit den nassen handtüchern fischte. es sind 18 abschnitte von 18 wichteln, die heute bei einem filznachmittag im naturama in aarau entstanden sind. mit 16 kindern und zwei erwachsenen zu filzen ... war für mich auch eine neue erfahrung... und ging nur, weil ich mit in meinem sohn anreiste und wirklich prima zusammenarbeiten konnte. und weil die filzenden kinder wirklich ganz toll mitgemacht haben und auch teilweise von ihren eltern unterstützt wurden. als kleines dankeschön und weil im kurs das thema/der wunsch aufkam, weitere wichtel zuhause nachzuarbeiten, stelle ich nun ganz fix diese anleitung hier auf meinen blog:

für einen wichtel braucht es etwa 20 gramm wolle in wunschfarbe und zusätzlich eine kleine menge wolle fürs gesicht. zum filzen nehme ich eine noppenfolie (bubble wrap) als unterlage, zwei kleine stücke feiner vorhang, warmes seifenwasser, ein plastiksäckchen und natürlich eine schablone. die kann man auch aus der noppenfolie herstellen. sie ist etwa 25 cm hoch und 20 cm breit und unten am fuss des wichtels abgerundet. die wolle teile ich zunächst in einen grossen und einen kleineren teil.


wenn man keinen dieser altmodischen wäschsprenger zur hand hat, wie wir sie im kurs benutzt haben, kann man eine halbliterpetflasche dafür nehmen. mit einer pinwandnadel ein paar löcher in den deckel stechen, seifenwasser einfüllen und schon kanns losgehen!



dabei muss man gut darauf achten, dass die wolle wirklich am rand der schablone anliegt - und man die schablone nicht mit umgeschlagen hat!



liebe kinder, erinnert ihr euch noch an die zupfprobe? unbedingt machen, bevor ihr zum nächsten schritt geht!


dann sollte der filz schon sichtbar geschrumpft sein, so dass man die schablone nicht mehr flach machen kann. wenn es noch nicht so weit ist, nocheinmal  die gleiche runde! 


das seifenwasser muss auch noch ausgewaschen werden. wenn man das mit warmem wasser macht, kann man den wichtel leichter standfest filzen.

als letztes fügen wir den bart und die haare hinzu. dafür brauchen wir ein paar wollflocken direkt vom schaf (sie dürfen gewaschen sein...) diese werden mit hilfe eine filznadel rund um das gesicht angenadelt.

und voila, da steht er schon:


(der probewichtel, den mein filzlehrling gestern anfertigen musste...)


Freitag, 6. Dezember 2013

wochenrückblick

mehr als ein wochenrückblick scheint im augenblick nicht drin zu sein. dabei habe ich wenigstens durch die woche bilder gesammelt, denn eigentlich gab und gibt es genug zu erzählen. 



anfang der woche trafen sich auf meinem esstisch... aäh.... filztisch neonfarbe und naturwolle.  das ergebnis ist vorerst noch geheim.


 mitte der woche filzte ich mit acht kindern windlichte. es freut mich immer wieder zu sehen, wie unterschiedlich die kinder an die gestaltung der windlichter gehen.


 und während die spannenden windlichte entstanden, entstand leider auch eine menge chaos in meinen wollvorräten ... macht aber nix, da ich sowieso schon eine idee für reste hatte:


 vorbereitung für die weihnachtspost.


 sonne im flur.


 und die in der letzten woche entstandene adventsdeko hängt auch endlich.


 und das geburtstagsgeschenk blüht!


heute nachmittag buk ich mit der tochter diese freundlichen gutsle. 


 und anstatt eines regulären stollens ein wahres stollengebirge!


und das wurde dann aus den filzresten. wie es damit weitergeht, würde ich dann auch zeigen, wenn ich es nicht wieder vergesse...

Montag, 2. Dezember 2013

apfent, apfent...


so eine richtige überraschung war er dann doch nicht, der adventskranz. wahrscheinlich ahnte die familie ja schon vor wochen, als ich die kränze gestrickt habe, dass das der adventskranz der saison werden würde. das hätten die mir aber auch mal sagen können.


und der adventskalender ist auch noch so gerade just-in-time fertiggeworden. der flohmarkt am samstag war zwar dann nicht mehr so ergiebig (zumindest was den adventskalender betraf ... und ich habe auch kein weiteres spinnrad gekauft, aber ein neues gebrauchtes teil für die werkbank ist eingezogen), trotzdem scheinen alle ihre vier päckchen zusammenbekommen haben.


gestern gabs ein adventspuzzle mit 1000 teilen für alle, das wir beinahe fertig gepuzzelt hätten, wenn da nicht noch der eine oder andere termin gewesen wäre. und heute hatte ich ein päckchen mit einem schönen adventswunsch auf einer karte und einer 1.adventskerze. ausserdem habe ich als einzige auch noch einen adventskalender für mich alleine, den zeige ich dann morgen oder so.