Montag, 30. Mai 2022

12tel-blick im mai 2022

 

mit regenbogen! morgens um zehn nach sieben musste ich ganz schnell auf den balkon rennen, und für sie den regenbogen hinter dem 12tel-blick fotografieren. man kann ihn nur ahnen, auf dem "richtigen" ausschnitt, aber zum beweis habe ich die ganze szenerie fotografiert, und da sieht man ihn wirklich richtig gut:


überhaupt. der "richtige" ausschnitt wurde in diesem monat zum problem. bisher konnte ich mich an einer gruppe kleiner tannen im rechten drittel der bergflanke orientieren, aber die wird nun vollständig von den laubbäumen verdeckt. ich rate also regelmässig ein bisschen herum und produzierte so einige aufnahmen, auf denen der ausschnitt nicht so ganz richtig ist.


immerhin kontrollierte ich die letzte aufnahme und prompt stellte sich der fehler heraus. also noch einmal fotografiert, und den blick am 30. mai in seiner sommerlichen gestalt festgehalten. 

so passt dann alles auch wieder ins schema -viel veränderung war nicht mehr, sieht man auch. mal sehen, was der sommer noch so bringt. 

wer mehr über den 12tel-blick wissen und andere blicke sehen will, kann dies bei eva tun, die dankenswerterweise wieder alle blicke bei sich versammelt hat. 

wer meinen 12tel-blick verfolgen will: 

12tel-blick im april

12tel-blick im märz 

12tel-blick im februar und januar



Donnerstag, 26. Mai 2022

ob es hier irgendwie, irgendwann weitergeht



ob es hier irgendwie, irgendwann weitergeht. das frage ich mich schon ab und zu. im kopf formuliere ich teile von blogbeiträgen, ganze einträge. ich denke darüber nach warum ich hier schreibe oder, vielmehr, warum ich in den vergangenen zweieinhalb jahren fast täglich hier schrieb. begonnen habe ich mit dem tagebuchbloggen ja nicht während der pandemie (was für mich ja noch nachvollziehbar gewesen wäre), sondern schon im dezember 2019, kurz nach unserem umzug. den blog gab es da schon wirklich lange, seit 2007. mir fiel das themenweise schreiben immer schwerer, ich hatte (und habe) eine gewisse bewunderung und faszination für tagebuchblogs und machte für einige zeit meinen alltag zum thema (als ob das nicht vorher auch schon so gewesen wäre). festhalten was so lief über den tag, innehalten, selbstvergewisserung, dass der tag nicht einfach so vor sich hingeplätschert war. 


so begleitete mich das blog durch die pandemie, es gab spannendere tage, weniger spannende auch, manchmal musste ich etwas loswerden, was mich umtrieb. über manches dachte ich später anders, es fiel mir auch immer schwerer gedanken zu formulieren, anstattdessen gab es streckenweise auflistungen von tätigkeiten. unterbrochen ab und zu von reisen, auf denen sie mich aufmerksam begleiteten. im alltag fehlten mir die bilder, ausser wenn es um den garten ging, manchmal aber auch da. 


und es fehlt mir gerade die antwort auf die frage nach dem warum, oder wenn es die schon nicht gibt, wenigstens nach dem wohin? wobei sich die frage, warum denn gerade jetzt nicht? viel mehr aufdrängt. 


vordergründig finden sich viele gründe - der garten, der garten, es gibt so viel zu tun und ab und zu auch einfach zu geniessen. die arbeit, die momentan vor allem arbeit ist, keine spannenden neuen techniken oder objekte, sondern handwerk, stück für stück, wobei ich schon stolz darauf bin, dass ich dank wissen und erfahrung gleichbleibende qualität liefern kann, die ohne dauernde akquise meine miete bezahlt. und für die gute laune gibt es die filzbaukastenkurse, für die gerade die eigenständigen arbeiten eintrudeln. zu garten, haus und arbeit ist seit februar noch etwas hinzugekommen, was dem täglichen bloggen den platz am morgen streitig macht - regelmässige gymnastikübungen, begonnen aus einer laune heraus, weitergeführt für beweglichkeit und allgemeines wohlbefinden. 


ich möchte nicht wieder dahin zurück, wo ich jetzt zwei jahre lang schrieb, aber lassen will ich das bloggen auch nicht. gerne würde ich wieder mehr aufschreiben, was mich so umtreibt. was nicht so hilft: angesichts des weltgeschehens bin ich momentan weitgehend sprachlos. ich bin immer noch erstaunt, wie ein krieg, wie er von russland gegen die ukraine geführt wird, so viele gewissheiten vergangener jahre wegspülen kann. auch meine gewissheiten. und ich bin zugleich froh, dass ich umdenken kann. hilfreich dabei: anderen menschen zuhören, denen es ähnlich geht. zum beispiel in podcasts. 

und wenn da nur der krieg wäre, wäre es ja schon genug.


herr buddenbohm beschrieb neulich einen moment, in dem er spüren konnte, dass die klimakatastrophe nicht erst noch bevorsteht, sondern wir gerade alle mittendrin sind. ich weiss nicht mehr, was es bei ihm war, wir hier schauen dem sterben der tannen auf dem nachbargrundstück zu. trockenstress lässt die imposanten bäume mehr nadeln verlieren als wir täglich wegwischen können, frische triebe sind nur noch an zwei von drei bäumen auszumachen. auf dem weg nach hause bläst mir ein heisser, trockener, staubiger wind  entgegen, dabei ist noch nicht einmal ende mai. am himmel dräuen gewitterwolken, aber es regnet nicht. viel zu lange schon regnet es nicht. und wenn es regnet, gibt es gewitter, hier glücklicherweise bisher nur in der milden form, anderswo mit katastrophalen folgen. 


die stimmungslage ein gemisch aus nicht ganz überstandener pandemie, krieg vor der haustüre und dem anschwellenden hintergrundrauschen der klimakatastrophe. ich höre, dass zeit online bei seinen lesern einen happiness-index erhebt, der gerade in tiefste tiefen abrutscht. von happiness keine spur mehr. 


in deutschland versucht man mit neun-euro-monatstickets für den nahverkehr und staatlichen (auch stattlichen) abschlägen auf die benzinpreise jenseits der zwei-euro-marke die laune wenigstens für die kommenden sommermonate juni, juli und august zu retten. befürchtet werden nun nicht nur volle nahverkehrszüge zwischen berchtesgaden und sylt (schlaue menschen haben herausgefunden, wie man mit dem bummelzug die ganze strecke zurücklegen kann) sondern auch lange schlangen an den tankstellen. vermutlich werden da dann nicht nur die berufspendler stehen, die vom neun-euro-ticket wegen fehlender verbindungen nicht zur arbeit oder nach hause kommen, wenn sie das auto stehen lassen, sondern auch massenhaft ausflügler*innen, autoposer  (ausdrücklich ohne *innen) und alle, die sich einen bus auch für neun euro im monat nicht von innen anschauen wollen. 


und was sagt der schweizer finanzminister zum in der schweiz auch nicht viel niedrigeren spritpreis? den könne sich die reiche schweiz leisten. (ja, erst einmal tief durchatmen.) hätte er jetzt noch hinzugefügt, dass es sich die reiche schweiz auch leisten kann, diejenigen zu unterstützen, für die strom, heizenergie und sprit fürs auch hier manchmal unverzichtbare auto nahezu unbezahlbar werden, hätte ich das super gefunden. er hats aber nicht getan, und das muss man sich auch erst mal leisten können, als politiker einer partei, die sich sonst die volksnähe gleich nebens sünneli auf die fahnen geschrieben hat (für die menschen im grossen kanton im norden: svp, schweizer volkspartei, rechts- aussen).


...


ein anfang ist gemacht. wenn sie mich weiterhin begleiten wollen, würde ich mich freuen. wie genau es jetzt weitergeht, weiss ich auch noch nicht. jedenfalls bin ich zurück im garten. in dem sinne, wie es oben unter dem header steht. und deshalb habe ich ihnen in diesen wüsten text auch ein paar gartenbilder eingestreut. denn der garten, die gegenwelt, ist immer noch der schönste ort der welt. jedenfalls solange ich nicht den kopf hebe und zu den tannen des nachbarn hinüberschaue.

Dienstag, 10. Mai 2022

10. mai 2022 - gartentagebuch

zuerst war es der besuch, jetzt ist es der garten. vielleicht habe ich aber auch einfach gerade keine lust zum bloggen. 

dafür zum festhalten, was alles im garten passiert, was einzug hält in beete und töpfe. 

am samstag waren wir auf dem pflanzenmarkt der pro specie rara auf schloss wildegg. ganz anders organisiert als in den jahren zuvor verteilten sich die stände auf viel mehr fläche und nicht mehr nur im schlosshof und auf der obersten terrasse im garten. im schlosshof gab es nur verpflegung und information, bei den locker verteilten ständen kein gedränge -vielleicht lag es aber auch daran, dass wir am spätnachmittag unterwegs waren, sonst haben wir immer versucht, früher dran zu sein.

zwischendurch gab es sogar gelegenheit zu rasten -

- im korb sammelten sich: spargel, forellenschuss-salat, eine kapfuchsie, erdbeeren und eine kleine kletterpflanze, die keine unbekannte für uns ist und lange jahre unter dem namen "kletterpflanze aus kytlice" firmierte. nun stellt sich heraus, dass man die früchte sogar essen kann!


am sonntag war dann tomatenparade. in diesem jahr bringen wir es auf 12 sorten, je die hälfte cocktailtomaten, die andere eher fleischige sorten. ich behalte vorerst von jeder sorte eine. der grosse sohn bekommt vier, meine mutter zwei, eine freundin der tochter zwei, ein arbeitskollege von kai nimmt vier, eine bekannte drei. es bleiben immer noch reichlich übrig (wie jedes jahr: sollten sie in der nähe wohnen schreiben sie mir, dann können sie sich gerne setzlinge abholen).

bestandsaufnahme garten

momentan blühen: der bärlauch, blauroter steinsame im steinbeet (beide die letzten tage), die prachtspiere vor dem haus, die glyzinie, die rote spornblume, der rhododendron an der pergola (der andere im unteren garten hat seine knospen grossenteils verschimmeln lassen) erste storchenschnäbel im bergbeet und in den töpfen, akeleien, die schwertlilien neben der gartendusche, wiesensalbei, erdbeeren, maiglöckchen, salomonssiegel, waldmeister... (ich habe sicher noch welche vergessen)

was wir getan haben: die wiese gemäht, mit lawn-sand bestreut und ihr zugeschaut, wie sie stellenweise ganz schwarz wurde. (hier ist das moos abgestorben, das gras wächst weiter) viele pflanzen in töpfe gesetzt: kapfuchsie, kletterpflanze, dahlien, knollenbegonien - vermutlich mehr, an die kann ich mich spontan erinnern.

töpfe aus dem gewächshaus auf die terrasse getragen: alle geranien, lantane. 

kräuter ausgepflanzt: spargel und petersilie ins frisch von unkraut befreite beet wo schon zwiebeln und schnittknoblauch stehen (hoffentlich vertragen die sich). 

begonnen, ein neues beet für beerensträucher von efeu und allerhand hartnäckigem zu befreien.

weiterhin gegen die zaunwicken gekämpft. 

kürbisse gesät.


Mittwoch, 4. Mai 2022

2. und 3. mai 2022 - blogpause?

eventuell wird es in den nächsten tagen hier etwas ruhiger als sonst. ich habe besuch, wir haben besuch und vielleicht habe ich lust zum bloggen, vielleicht aber auch nicht.

Montag, 2. Mai 2022

30. april und 1. mai 2022 - gartentage

der garten verlangt unsere aufmerksamkeit. womit ich nicht nur die belebte natur, sondern auch die infrastruktur darin meine. also verbringen wir das wochenende damit, alles recht hübsch und handlich herzurichten. wir putzen die terrasse, die gartenmöbel, legen den teppich unter den terrassentisch, nehmen die giesskannen aus dem keller und füllen sie, putzen das schwimmbad, lassen wasser ein und nehmen die  pumpe zur reinigung in betrieb. wir suchen die töpfe für die tomaten heraus, bringen sie an ort und stelle (wozu habe ich nach pflanzbehältern gesucht, es hat doch genügend töpfe?), sieben kompost, füllen die töpfe zu zwei dritteln damit. 

und sitzen ab und zu in der sonne, schauen maschinen beim arbeiten zu, essen kuchen (die letzten zwetschgen müssen aus dem tiefkühler), trinken kaffee, später wein, essen reste vom weihnachtsessen, am sonntag dann frischen spargel. der sohn kommt, um den rasenmäher zu reparieren, allerdings springt er bei ihm beim ersten ziehen an der leine an. wir lachen darüber, ein bisschen seltsam finden wir es dann auch. 

es ist schön im garten.


erstes grün am straucheibisch.

der flieder blüht (ich habe den strauch aus einem dickicht von kirschlorbeer herausgeschält, vor zwei jahren. die gelbe azalee, die uns im letzten jahr durch ihre blüten auf sich aufmerksam gemacht hat, hat dieses jahr nicht geblüht).

das allium löst die tulpen ab.

und die akeleien drängeln sich auch in den vordergrund.

stresstest für den naturnahen garten. bitte liebe meisenfamilie, wir haben euch den winter über durchgefüttert, jetzt könnt ihr euch revanchieren, indem ihr euch die bäuche mit raupen füllt.

 
rhododendron. wir haben auch welchen. nicht ganz so viel und nicht ganz so hoch wie auf caerhays, aber immerhin. 

 

 und da war dann ja auch noch was.