Donnerstag, 30. Juni 2022

12tel-blick im juni 2022

ich habe ihnen die totale langeweile versprochen und das kann ich auch halten. kaum unterschiede zwischen dem mai und dem juni. 

oder halt, doch... 

da taucht doch tatsächlich im vordergrund eine junge esche auf, einer der bäume, die fast am spätestens ihr laub bekommen. noch hebt sich das frische grün vom grünen hintergrund perfekt ab. 



 auf dem dramatischen bild aus diesem monat (es gab auch regen, gewitterwolken, nebel, blitze - für letztere war ich zu langsam) sieht man die esche dann noch einmal besonders gut. 

und wer sich nun über diese fotos wundert - sie sind teil eines langzeitfotoprojekts mit dem namen 12tel blick. ja sie sehen hier nur ein zwölftel des blicks, denn er wird übers jahr monatlich mit einem neuen foto mit demselben blickwinkel ergänzt. genaueres gibt es wie immer bei eva zu lesen, die auch heute wieder alle zwöftelblicke versammelt

und wenn sie der blick in den letzten fünf monaten interessiert, dann geht es hier weiter: 

wer meinen 12tel-blick verfolgen will: 

12tel-blick im mai

12tel-blick im april

12tel-blick im märz 

12tel-blick im februar und januar


Montag, 27. Juni 2022

20. bis 26. juni 2022 - heiss mit gewittern, zum wochenende besser

es bleibt die ersten tage der woche heiss, jeden tag warten wir aufs gewitter. das gesammelte wasser ist leer, ein, zwei tage muss ich mit trinkwasser giessen. 
 

für die tanne des nachbarn kommt jeder regen zu spät, sie hat schon viel zu lange viel zu trocken.

dramatische wolken am abend. es regnet, zuerst nur ein bisschen am mittwoch. am donnerstagabend dann ein weiteres gewitter, diesmal mit viel wind im vorfeld, der uns und den besuch mitten im abendessen überrascht, wir ziehen nach drinnen um, stehen dann aber doch auf der terrasse und schauen den bäumen beim schwanken im wind zu.

am anderen morgen ist ein teil der tanne bei uns im garten gelandet und muss weggefegt werden.


true crime im garten! da wurde einer mistbiene der besuch im lavendel zum verhängnis, denn dort lauerte schon die spinne...

ein bisschen konstruktives habe ich noch gemacht: am abend scheint die sonne viel zu sehr unter die pergola, so dass man am tisch in der vollen sonne sitzt. dagegen soll eine art vorhang helfen, allerdings ist die befestigung noch alles andere als perfekt und der kleinste wind bläst das ding von den haken. 

und noch ein blick aufs anarcho-beet, wenn man genauer hinschaut, findet man schönheiten und raritäten...

die wilde möhre ist zwar arg dominant, aber viel zu schön (und zu beliebt bei allerhand insekten) um vor dem erscheinen ihrer wunderschönen blüten aus dem beet entfernt zu werden.

und es hat sich tatsächlich eine lupine eingefunden - ihre blätter mussten sich im frühjahr arg gegen schnecken wehren, aber sie hat trotzdem eine blüte zustande gebracht.

Montag, 20. Juni 2022

18. und 19. juni 2022 - heiss

ein paar bilder wollten sie ab und zu sehen - damit kann ich an diesem wochenende dienen. ansonsten ist es auch hier heiss, für ein bisschen abkühlung wohnen wir eindeutig zu weit weg von der bergregion.  
 
die hitze hielt mich aber nicht davon ab, endlich einmal eine offene türe zu besuchen - so heissen die insgesamt 20 dezentralen veranstaltungen, mit denen wir den 20sten geburtstag des vereins filzszene feiern. 
 
 
 
zu dritt besuchten wir am samstag eine vereinskollegin, die vor ein paar jahren eine reise nach kirgistan unternommen hat und dort nicht nur land und leute kennenlernen konnte, sondern auch in die herstellung der kunstvollen shyrdakteppiche eingeführt wurde. 
 
 
sie erzählte von der reise und gab uns ihr wissen weiter, wir entwarfen muster, steppten zusammen, nähten kordeln auf und wurden dabei rundherum lecker bewirtet. unsere muster waren gegen abend immer noch weit von fertig entfernt, aber da es sich schon auch um eine echte geduldsarbeit handelt, haben wir uns alle ganz fest vorgenommen, zuhause daran weiterzuarbeiten...

für mich ging es vom "shyrdaklen" gleich weiter ins theater - nach zwei stunden fahrt mit bus und bahn und einem picknick, das kai für uns vorbereitet hatte, und bei dem wir das schöne nelly-sachs-foyer des kurtheater baden schon vor augen hatten.
 
 

die vorfreude auf die aufführung war so mittel, denn bereits beim letzten theaterbesuch im mai war es im zuschauerraum recht warm gewesen. es war dann auch nicht wirklich angenehm, aber dafür war das stück spannend - zumindest nach einer gewissen anlaufphase, in der ich mich in der handlung zurechtfinden musste. in vor- und rückblenden erzählt "eine frau flieht vor einer nachricht" nach einem roman von david grosman die geschichte von ora und ihrem sohn ofer, der sich freiwillig für eine einsatz im westjordanland gemeldet hat. ora wandert durch galiläa, unerreichbar für die schlimmste aller nachrichten und hält den sohn  im gespräch mit avram, dem biologischen vater ofers, am leben. mit ihr und ihrem erinnern durchlebt die zuschauerin ein leben zwischen zwei männern, mit zwei söhnen, eng verflochten in krieg und politik.

nach zehn waren wir dann zuhause, es war immer noch heiss genug, um sofort ins bädle zu springen. 

sonntagmorgen schliefen wir aus, so gut das in heissen nächten eben geht. nach einem gemütlichen frühstück gingen wir hinunter an den fluss und liessen uns vom oederlin-areal bis zum kappisee treiben. auf dem rückweg entdeckten wir eine abkürzung, die uns ohne grosse umwege direkt zu fuss nach hause führte. 

in den garten konnten wir erst wieder gegen abend, die temperatur am nachmittag im schatten zwar nur 32 grad, aber heiss genug, um sich im einigermassen kühlen haus aufzuhalten.

die minigurken liefern dauernd kleine knackige früchte.

die königskerze hat ein sehr spezielles wachstum entwickelt. zwei breite stiele, die blüten sitzen ganz dicht aneinander und jetzt windet sich der dickere stängel auch noch auf malerische art und weise.

an den goldmelissen (danke mano für den hinweis auf den pflanzennamen) treffe ich jederzeit zwei hummeln, die mit system die einzelnen blüten des lippenblütlers aus der familie der monarden absuchen. ob es immer die gleichen zwei sind?

im gewächshaus setzen die tomaten die ersten früchte an. falls alles reif wird, was da jetzt so blüht, werde ich im juli und august tomatensugo einkochen, was der gefrierschrank und die glassammlung so hergibt.

ein schmaler gang ist noch zwischen den pflanzen übrig, mit der kanne mit der langen tülle ist das giessen kein problem. die tomaten im gewächshaus brauchen trotz höherer temperaturen eher weniger wasser als die, die im freien stehen, vermutlich können sie gar nicht so viel verdunsten.


im beet am bädle herrscht mittlerweile anarchie. es wächst, was wachsen mag, es blüht, was einen platz an der sonne erobert hat. malerisches chaos, aus der nähe und durch die augen der gärtnerin ist manches eher keine klassische gartenpflanze, die insekten haben da eine andere sichtweise und freuen sich am gedeckten tisch. 




 

Montag, 13. Juni 2022

12 von 12 im juni 2022

wir starteten den extrem gemütlichen sonntag mit frühstück am gewächshaus. wer hätte das im winter 20/21 gedacht, dass hier einmal ein beliebter sitzplatz entstehen würde?

um wenigstens ein bisschen aus dem haus zu kommen, hatten wir uns den besuch des fest der nationen in unserer gemeinde vorgenommen. oben ein bild vom interreligiösen gebet zur eröffnung, das in der gemeindehalle stattfand. wir beteten mit muslimen, hindus, katholischen und reformierten christen, die vertreter*innen des buddhismus und des judentums, die eigentlich auch eingeplant waren, waren leider krank beziehungsweise verhindert.

draussen auf dem platz vor der gemeindehalle wurden derweil die stände der einzelnen nationen aufgebaut - oben indonesien, unten angola und dahinter kurdistan.

um die mittagszeit belebte sich der platz, nebenan wurde ein fussballturnier ausgetragen und wir nahmen auch an einem der tische im schatten platz und verpflegten uns mit spezialitäten aus mauritius.

lustig war es vor allem zu rekonstruieren, woher wir die menschen an den ständen kennen. die frau, die im sonntagkleid serbischen kuchen verkaufte, aus der migros, den tamilen mit einem breiten angebot an fritierten leckereien von der tankstelle, und den armenier, der heute börek anbot, vom dönerstand. und wir staunten, wie viele nationen in unserer gemeinde leben! 

zurück zuhause versuchte ich die kommende woche zu planen:

und blätterte im programmheft für die theatersaison 22/23...

später gab es cremant - zwischen salatpflanzen (einen salat gab es gestern zum abendessen).

und schon wieder mit blick auf das gewächshaus.

der kater immer mittendrin. zur zeit am allerliebsten unter dem gartenstuhl, damit er es mitbekommt, wenn wir aufstehen (und vielleicht in der küche etwas für ihn abfällt).

nebenan blüht eine gerettete pflanze vom letzten jahr - ich erinnere mich an deutlich rötere blüten, kurz vor dem vertrocknen, jetzt blüht sie violett.

und plötzlich zogen am zuvor strahlend blauen himmel dunkle wolken auf.

es war immer noch warm, so dass wir dem regen ein bisschen zuschauen konnten, bis er dichter wurde.

aber das passte dann auch ganz gut, nachdem wir sichergestellt hatten, dass alle wassersammelstellen in aktion waren, zogen wir uns ins haus zurück und ich las noch ein bisschen. 

wenn sie sich dafür interessieren, was andere an diesem 12ten fotografiert und wie sie ihren tag verbracht haben, besuchen sie doch caro, hoch im norden.
 

Samstag, 11. Juni 2022

15 jahre binimgarten

heute ist blogjubiläum. 

vor fünfzehn jahren habe ich dieses blog begonnen. 

die längste zeit existierte es einfach so zum spass - es gab eine kurze episode, in der ich für das filzbusiness noch keine homepage hatte, und es deshalb auch für die ankündigungen von kursen diente. deshalb hatte es zwischenzeitlich einen anderen namen und hiess wie meine werkstatt heute heisst, von wann bis wann genau kann ich heute nicht einmal mehr nachvollziehen. 

ganz ohne contentplan und suchmaschinenoptimierung  wurde es mal mehr, mal weniger gefüttert, mal mehr, mal weniger gelesen.  

tatsächlich habe ich in der anfangsphase des bloggens einige leute nur deshalb kennen gelernt, weil sie auch ein blog hatten. einige dieser menschen sehe ich heute noch mehr oder weniger regelmässig im realen leben, mehr noch, ohne sie wäre wahrscheinlich vieles anders gekommen als es ist. 

zur zeit ist ein bisschen die luft raus, aber vorbei ist es ganz sicher noch nicht mit dem blog. vielleicht ist es gerade in der pubertät. oder es kehrt wieder zu den anfängen zurück, denen es seinen namen verdankt, dem garten. 

begleiten sie mich also auf einem gartenrundgang durch den "neuen garten", unter dem hashtag, den ich seit unserem umzug für gartenposts nutze, um den ersten vom zweiten garten zu unterscheiden...

mitte mai sind die tomaten in die grossen töpfe im gewächshaus und an der südseite des hauses umgezogen.

die königskerze, die auf dem unteren sitzplatz zwischen den fugen der betonplatten wächst, wird grösser und grösser.

spätestens wenn der bauernjasmin blüht, ist der frühling vorbei und der sommer beginnt.

hinter den cocktailtomaten können insekten einziehen, wenn sie wollen. und sie wollen.

am oberen sitzplatz, gleich an der terrasse, blühen die rosen.

der platz neben dem gewächshaus wird immer wohnlicher, neuester zugang ist ein sonnenschirm - jetzt kann man hier sogar frühstücken, mitten im garten!

blick auf den mittleren sitzplatz unter der pergola - hier steht der grosse tisch, hier sitzen wir vor allem mit gästen.

die lilien neben dem schwimmbad blühen in einer farbe, die eindeutig nicht meine lieblingsfarbe ist.

im gewächshaus gibt es erste früchte zu entdecken, ansonsten vor allem viele, viele blüten.

und es wird so richtig eng mit acht tomaten-, zwei pepperonipflanzen und den töpfchen, in denen der nachschub für beete und töpfe wächst.


Sonntag, 5. Juni 2022

5. juni 2022 - #wmdedgt

 am 5. diesen monats, an dem frau brüllen angelegentlich fragt, was man denn den ganzen tag über so mache (siehe hashtag) waren wir gerade auf der rückfahrt von freunden in stuttgart. naja, zuerst waren wir natürlich noch bei den freunden, frühstückten sehr lecker und verabschiedeten uns dann in richtung einer von ihnen ausdrücklich empfohlenen ausstellung im frieder-burda-museum in baden-baden.

mein letzter aufenthalt in baden-baden datiert in etwa in die zeit des studiums, eventuell sogar noch früher und hatte irgendetwas mit dem südwestrundfunk zu tun. so war ich wenig bis garnicht auf den schnöselfaktor des aktuellen baden-baden eingestellt, vielleicht war das auch früher schon so. jedenfalls fanden wir irgendwann einen parkplatz, spazierten mit gefühlt mehreren hundertschaften an kurgästen oder sonstigen touristen durch  den kurpark und kamen schliesslich am museum an. in der ganzen stadt wurde der tag des weltkulturerbes begangen, nur bei frieder kostete es eintritt, was für uns nicht weiter schlimm war, weil wir ja mit nichts anderem gerechnet hatten. 

geboten wurde, und das nur noch wenige tage, eine ausstellung um ein gehäkeltes korallenriff. neben dem bereits 2019 auf der biennale in venedig ausgestellten crochet coral reef von margaret und christiane wertheim wurde in der drei stockwerke umfassenden schau auch eine eigens für baden-baden von vielen hundert freiwilligen geschaffene unterwasserlandschaft gezeigt. 


beeindruckende formen-, farben-  und materialvielfalt.




seltsame beschriftung. (ist das echt niemandem aufgefallen, dass das ziemlich schlechtes deutsch ist?)




 
noch mehr schlechte beschriftung: 


(ich würde es weiterhin vorziehen, eine bewertung der emotionalen aussagekraft der ausgestellten exponaten selbst vorzunehmen.) 

nach dem museum verlegten wir die weiter verpflegung in ein etwas mehr der autobahn zu gelegenes hofcafé, dort kauften wir dann auch noch gleich gemüse und diverse andere lebensmittel für zuhause ein. restliche heimfahrt über basel, zuhause abendessen mit mitgebrachten köstlichenkeiten zusammen mit der tochter.