Montag, 30. Dezember 2019

2019 bittet zu tisch! - ein jahresrückblick in 12 plus 2 tischen

ich habe keine ahnung, warum es tische geworden sind. oder halt, doch: beim durchscrollen der fotos fiel mir auf, dass es in den meisten monaten tischfotos hatte. also tische, mit und ohne essen, esstische, küchentische, gartentische, bei uns zuhause und unterwegs: 


 der januar ist ein ruhiger monat. wir starten mit der beschlossenen entrümpelung des hauses im keller. einige filzkurse finden statt und ich mache einen ausflug in die villa patumbah nach zürich. sonst ist wirklich nicht viel passiert, wie gesagt, ein ruhiger monat.


im februar experimentiere ich ein wenig mit tagebuchbloggen, viel alltag wird da beschrieben, aber wir fahren auch für ein paar tage in die schneeberge, sonst wäen die sportferien für die tochter ganz ins wasser gefallen. das entrümpeln geht weiter im schrankzimmer und im garten wird bei milden temperaturen nicht nur bereits gearbeitet, sondern auch kaffee getrunken.


 das tagebuchbloggen halte ich bis mitte märz durch, aber allmählich wird aus dem täglichen schreiben ein wochenrückblick. der blick aufs gemüse ändert sich, weil ein risodrucker in den keller einzieht und der grosse weisse tisch, auf dem ich bisher das gemüse fotografiert habe, verschwinden musste. für die für den mai geplante ausstellung der filzszene schweiz gibt es viel zu tun, die jährliche gv findet in chur statt und ich hänge den üblichen besuch im glarnerland daran an. gemeinsam besuchen wir die ausstellung "fake" im gerade fertig gewordenen stapferhaus in lenzburg. in der werkstatt mache ich einen ausflug ins figürliche, nach anleitung filze ich hasen und eine katze. ganz zum ende des monats kam der glarner gegenbesuch zu uns und ich schleppte kai zu einer führung in die villa patumbah.


der april bring den frühling und ferien, und einen einsatz in der kinderwoche. am palmsonntag binden kai und ich ganz ohne die kinder eine palme für die kirche, über ostern haben wir besuch von meiner mutter und dann geht es auch schon in die ferien: 


 auf dem bonusbild aus der toskana der tisch in der ferienwohnung, gedeckt mit köstlichkeiten, die wir zuhause noch eine weile entbehren müssen. die tochter liebt gekochte artischocken und geniesst die tage unterwegs sehr - wie auch wir. wir sehen arezzo, florenz und siena, aber auch die toskanischen hügel.


 kaum sind wir wieder zurück aus den ferien geht es für mich gleich mit der filzausstellung weiter, freitag aufbau, samstag und sonntag dann besuchstage mit vielen, vielen gästen. ein gelungener anlass, den uns auch die wenigen kritischen stimmen nicht klein reden können. viel profaner: die küchenmaschine hat ihre besten zeiten hinter sich, es steht eine komplizierte ersatzbeschaffung an. ende mai erreicht uns die nachricht unseres vermieters, dass die ära höhtalstrasse zu ende gehen wird, wir machen uns unmittelbar an die suche nach einem neuen haus und können wenige tage später schon das haus am tannenweg besichtigen, für das wir uns bewerben. ende mai bin ich mit meinen textilen fähigkeiten teil des kinderprogramms des agritech-days der eth. und wir unternehmen einen schönen ausflug zum auffahrtsumritt nach beromünster.


im juni beenden wir unsere hausaufräumaktion mit dem dachboden. mittlerweile hat das ganze ja eine gewisse dringlichkeit bekommen, aber gut haben wir schon früh damit angefangen. im juni wird es heiss, in der werkstatt bastle ich an der jahresplanung für das kommende schuljahr und zuhause der mittlere sohn an der neuen website. mitte des monats brauche ich dringend eine blogpause, weil plötzlich so viel auf einmal passiert. wir bekommen die zusage für ein haus in das wir im oktober einziehen werden, der grosse sohn findet eine wohnung für eine noch zu gründende wg, der mittlere sohn beendet seine lehre und bekommt ein maturitätszeugnis ausgehändigt, die tochter schliesst besser als gedacht ihr vorletztes schuljahr ab. puuh, endlich ferien. 


das urlaubsbonusbild im juli kommt zuerst: wir urlauben eine woche lang am comersee, auch schön, auch italienisch, aber noch schöner sind die zwei wochen ferien zuhause.


und wir sind ja auch nicht nur zuhause, sondern machen auch noch einen besuch im glarnerland. was sonst noch geschah: der grosse sohn zieht um, wir entrümpeln vor uns hin und sitzen viel im garten herum. auf die wenigsten ausflüge begleitet uns die tochter noch, für die letzte ferienwoche verreist sie mit einer jugendgruppe ans holländische wattenmeer.


 der august bringt mir zuerst noch eine ferienverlängerung, denn wir bekommen besuch von meiner mutter, mit der wir unter anderem das museum langmatt besuchen, wo der schöne teetisch steht. ich besuche mein erstes barcamp und beginne erste umzugsvorbereitungen. teile des arbeitszimmers wandern in die werkstatt, alles was mit filz zu tun hat, lagere ich aus, denn ein arbeitszimmer wird es für mich im neuen haus nicht mehr geben.


der september startet mit dem manufaktursonntag in der werkstatt, ich habe tag der offenen tür und es finden einige menschen dort hin. die tochter geht auf klassenfahrt, das dorfjubiläum wird mit einem strassenfest gefeiert und gleichzeitig läuft auch noch die fantoche. die tochter hat einen unangenehmen zusammenstoss mit einem auto, was uns einen sonntagnachmittag im kantonsspital anstatt im kino einträgt. in der werkstatt entstehen einige grossflächige filzbilder oder -teppiche in turkmenischer technik und zuhause herrscht aufbruchsstimmung. ich plündere den garten und stecke pflanzen, die mit uns umziehen sollen in töpfe, die beim abräumen der tomaten frei werden. kisten werden auch schon gepackt.


der oktober ist unser umzugsmonat, schon am zweiten wochenende schlafen wir im neuen haus, aber bis wirklich der letzte müllsack herausgetragen und der schlüssel des alten hauses übergeben ist, wird es doch ende des monats. nebenbei treibt die tochter ihre lehrstellensuche voran, schnuppert noch einmal an zwei stellen und ist sich dann sicher, wo sie hin will - und bekommt eine zusage.


 wir leben uns langsam ein im neuen haus. auch im november ist im garten noch viel zu tun, eine lange zeit ist hier nicht wirklich etwas getan worden, das wird uns noch eine weile in atem halten. in der werkstatt liegt der fokus auf der vorbereitung des adventsmarkts am ende des monats. die tochter darf ich zu ihrem zukünftigen lehrbetrieb begleiten, um den ausbildungsvertrag zu unterschreiben.


im dezember bekomme ich lust, wieder täglich zu bloggen. es gibt aber auch so vieles zu berichten, ich werde beschenkt, täglich gibt es neue karten aus der postkunstaktion, wir machen einen adventsbummel durch zürich. ich backe guetsle und stollen, und in der werkstatt werden fast nur noch sachen für weihnachtsgeschenke fertig. ganz kurz vor weihnachten bekommen wir unser sofa geliefert, am vierten advent holt kai mit dem grossen sohn die oma in deutschland ab, die mit uns weihnachten feiert. dann machen wir den traditionellen weihnachtsbesuch bei kais eltern. der mittlere sohn hat eine wohnung angeschaut, die er gemeinsam mit einem freund beziehen wird, schon anfang februar. die letzten tage des jahres verbringen wir mit häuslichkeiten, es ist schön am neuen ort, vor allem wenn die sonne scheint.

traditionell ist dieser jahresrückblick wieder in der zeit entstanden, in der wir auf den silvesterbesuch warten. die torte ist fertig, das gulasch, in einer fleischigen und einer vegetarischen variante, ist gekocht und kai bereitet in der küche unten die pizza für den heutigen abend vor. zum kaffeetrinken sind wir gleich beim grossen sohn verabredet.

ihnen liebe blogleserinnen sage ich wieder einmal danke, fürs lesen und fürs kommentieren, auch wenn es manchmal schwierig ist, wie mir immer wieder berichtet wird. machen sie es gut, wir lesen uns spätestens im neuen jahr wieder!

29. dezember 2019 - mit 12tel blick für den dezember

auch ein vertrödelter tag muss gründlich geplant werden. also habe ich morgens nach dem bloggen einen tagesplan mit genauen zeiten überlegt, denn am abend vorher hatten sich die ideen für den gemütlichen sonntag gesammelt:

abmarsch zuhause elf uhr.
zu fuss zunächst bis zum meinem zwölftel blick an der limmat, wo allerdings gerade keine idealen fotografierbedingungen herrschten, die sonne stand mir direkt gegenüber, aber so ist es halt, der abschied von diesem so schwierig einzufangenden blick fällt mir leicht, auch wenn ich bisher zwar eine idee, aber noch nicht wirklich einen "blick" für 2020 habe.


lässt sich auf dem bild überhaupt ein baufortschritt erkennen? die gebäude rücken weiter vor an die limmat, ein bisschen lassen sich nun die endgültigen ausmasse und teile der fassaden erahnen.


ein paar kanuten taten mir den gefallen und erschienen im bild, nach links zu wird es richtig voll, teilweise verschwinden die fassaden der historischen badehotels.


weiter die limmat hoch von schräg fotografiert, sieht man dann dich wieder ein bisschen mehr.


und hier nochmal der überblick über alle zwölf monate. mein dank geht an eva, ich mag diese aktion sehr. mich stresste es zwar regelmässig ein bisschen, wenn wieder die sonne einen strich durch die rechnung machte, oder ich wieder mal bilder nach hause brachte, die nicht wirklich den bildausschnitt genau trafen, aber nun weiss ich auch, worauf ich beim nächsten blick unbedingt achten muss!

weiter ging es die limmat hinauf, und beinahe pünktlich waren wir kurz nach zwölf am kindermuseum. ganz ohne kinder, keines wollte sich uns für den besuch der ausstellung veselé vánoce - weihnachten in tschechien anschliessen. die ausstellung war auch sehr klein, sehr nostalgisch und nicht gerade überwältigend.


neben unseren lieblingsfiguren spejbl und hurvinek sind wir auch dieser herrlichen krippe begegnet.


vom museum ging es dann durch die stadt, die sich am nachmittag zusehends mit spaziergängern füllte zum kafi zwoi auf einen leckeren kaffee und kuchen. so liess sich die zeit bis wir um zwei ins bagno popolare konnten, das zur zeit im bad zum raben gastiert, gut aushalten.


im untergeschos des ehemaligen badehotels gibt es nicht nur die gelegenheit im thermalwasser zu baden, sondern zur zeit auch eine ausstellung zum thema körper.baden.flow.

nach dem herumliegen im über 40 grad warmen wasser war uns eigentlich nicht mehr danach nach hause zu laufen, aber es blieb uns wenig anderes übrig. wir kamen nochmal am 12tel-blick vorbei, aber die lichtsituation war nach wie vor nicht besser.

zuhause wäre ausruhen dran gewesen, aber irgendwie ergab es sich nicht so recht, weil zuerst der angesetzte brotteig gefaltet werden musste, dann wollte ich eigentlich nur kurz ein tortenrezept nachschauen, buk aber schlussendlich schon mal den boden, weil der backofen sowieso angeheizt werden musste, dann buk ich das brot, zum ersten mal auf dem heissen stein, den meine mutter uns an weihnachten mitgegeben hat, weil er für sie zu schwer geworden ist. dann gab es auch schon unser improvisiertes abendessen aus resten mit frischem brot, zwischendurch scheiterten ein paar versuche der verabredung mit dem grossen sohn an der schlechten mobilfunkverbindung, schlussendlich meldete sich aber sowohl unser silvesterbesuch mit einer genaueren ankunftszeit und dank sprachnachrichten konnten wir auch dem sohn erklären, dass wir nicht am silvesterabend grillen wollen, sondern allenfalls dies als idee für den mittag hegen.

kai und ich spielten noch eine partie kamisado, landeten aber dann doch noch vor dem fernseher.

gehört: nix
gelesen: t.c. boyle, américa
gesehen: eine folge schuld

Sonntag, 29. Dezember 2019

28. dezember 2019 - voll digital

die zeit zwischen den jahren ist angebrochen, alles kann, nichts muss, auch bei uns!
dementsprechend bin ich so spät aufgestanden, dass ich den blogpost nicht vor dem frühstück fertig hatte und musste, während kai einen besuch beim coiffeur absolvierte, noch einmal im schlafanzug an den schreibtisch.

dafür blieb mir dann auch die musse, den aktuellen fragebogen zum atlas zur deutschen alltagssprache auszufüllen. wenn sie lust haben, tun sie das doch auch für ihren wohn- oder heimatort, eine gut investierte viertelstunde, in der sie den sprachwissenschaftlern der uni salzburg zu einer breiten datenbasis verhelfen! die ergebnisse alter umfragen finden sie auch auf der seite, da kann man ganz gut mal drin schmökern.
eigentlich hätte ich auch noch gerne ein bisschen bei den krautreportern herumgelesen, dort sind momentan 9 artikel auch für nichtmitglieder frei zu lesen und ich überlege mir, ob ich da mal für ein jahr eine mitgliedschaft lösen will. in den letzten jahren spare ich mir zunehmend papier-abonnements von zeitschriften und unterstütze anstattdessen lieber onlineournalismus und -kreativprojekte wie im letzten jahr geschichte der gegenwart und den postkunstwerkblog.

anstattdessen habe ich dann noch schnell eine liste vom inhalt unserer gefrierschränke erstellt, über weihnachten hatten die nämlich teilweise wegen überfüllung geschlossen und ich wurde wieder dran erinnert, dass hier schätze schlummern, die gerne mal gegessen werden würden: das motto für den januar in sachen kochen wäre dann auch schon gefunden: wir essen (wenigstens ansatzweise) die gefrierschränke leer. ich spreche die liste immer ins smartphone und lasse sie vom spracherkennungsprogramm verschriftlichen, heute hat das zwei anläufe gebraucht, weil das programm ein bisschen gschpässig drauf war.



ausserdem war ich mit kai für einen längeren spaziergang verabredet. der wald oberhalb der neuen wohngemeinde will erkundet werden, ebenso wie die gemeinde selbst. wir sind wieder, ähnlich wie zuvor in ennetbaden, innerhalb von fünf minuten im wald, mit reichlich waldstrassen und kleineren wegen, die wir heute allerdings mieden, wegen der vielen regenfälle über weihnachten steckt man da schnell im schlamm. hilfreich  unterwegs wie schon lange, die onlinekarten in der app von swisstopo.

am waldrand, auf dem grundstück einer ehemaligen gärtnerei blüht diese kirsche oder zwetschge, ende dezember.


zuhause gab es milchkaffee und dazu den letzten stollen der vier, die ich gebacken habe. und anschliessend wieder viel freie zeit um herumzutrödeln, ich nutzte sie für mails, die ich vor weihnachten nicht mehr geschrieben habe, zum genaueren anschauen der weihnachtsgeschenke, aber auch für gedanken und notizen zu neuen kreativprojekten. kai machte nudeln, weil er einen bei seinen eltern gefundenen aufsatz auf die nudelmaschine ausprobieren wollte. die gab es dann zum abendessen in der variante aglio, olio und pepperoncini, dazu restesalat und resteschweinfilet. lecker auch kalt, ich bin vor allem davon begeistert wie durch das marinieren und die lange garzeit die würze in das fleisch eingedrungen ist.

am abend nahm ich mir ein weiteres ufo (unfertiges objekt) mit aufs sofa, vielleicht wird der zackenschal (das letzte der 12 bilder zeigt den zackenschal im september 2017) doch noch in diesem winter fertig, andererseits bin ich gerade erst in der hälfte... die aktuelle abendbeschäftigung war das aussuchen eines neuen mobiltelefons mit der tochter, die sich von allen grosseltern und uns einen beitrag dazu zu weihnachten gewünscht hatte. um viertel nach zehn konnten wir auch an dieses thema einen haken machen, hülle auch gleich dazu bestellt, und wenn ich einen wunsch äussern dürfte: das muss jetzt nicht mehr vor silvester geliefert werden.

gehört: all das, was kai den lieben langen tag so auflegt
gelesen: amèrica von t.c.boyle und testberichte über smartphones der mittelklasse
gesehen: viele bäume im wald!

Samstag, 28. Dezember 2019

26./27. dezember 2019 - reisetage

nach den weihnachtstagen zuhause (ich zögere, manches ist noch so neu im neuen haus, dass es noch nicht so recht "zuhause" ist) steht der weihnachtsbesuch in der alten heimat an.

wir schlafen deshalb nicht aus, sondern stehen ein wenig früher auf als an den anderen tagen. wir tragen geschenke, übernachtungsgepäck, die sachen meiner mutter zusammen, laden alles ins auto und fahren los. beinahe hätten wir ein geschenk und den kuchen vergessen, deshalb müssen wir nochmal umdrehen, aber das alles glücklicherweise noch vor erreichen der nächsten ortschaft. das wetter ist ein wenig besser, es ist sogar trocken, aber die autobahn ist voll und die staumeldungen lang. auf halbem weg verlassen wir deshalb die autobahn und nehmen die strecke über land, kommen aber insgesamt noch in der zusagten frist an, bringen zuerst meine mutter nach hause und fahren dann weiter zu kais eltern, wo wir schon erwartet werden.

es gibt kuchen und kaffee, einen weihnachtsbaum und eine bescherung. am frühen abend teilen wir uns auf: kai und die tochter bleiben bei den schwiegereltern, der sohn und ich übernachten bei meiner mutter.  am morgen erledigen wir noch den sprudelkisteneinkauf mit meiner mutter, dann kommen kai und die tochter um uns abzuholen, wir essen gemeinsam ein brezeln und fahren los.

zuerst zum tradtionellen besuch des museum ritter. die diesjährigen ausstellungen widmen sich der lichtkunst von daniel hausig und der aktuellen ungarischen szene der geometrischen kunst. mich beeindrucken vor allem die grossformatigen, kleindetailigen zeichnungen von kamilla szíj und die auseinandersetzung von tamás kaszás mit dem thema wohnen. leider gibt es kein pressematerial von einem der beiden künstler und das museum hat eine strenge fotografierregelung, die zwar private aufnahmen erlaubt, aber nicht deren verbreitung in sozialen netzwerken.
nach der kunst kommt noch der schokoladeneinkauf im fabrikladen, dann geht es weiter auf die autobahn und nach hause.

zuhause angekommen erledigen wir gemeinsam rasch notwendige putz- und waschaktionen, dann essen wir von den resten der weihnachtstage zu abend, der sohn geht noch aus, die tochter ins bett und kai und ich aufs sofa.

gelesen: t.c.boyle amèrica
gehört: lage der nation, paardiologie
gesehen: den aktuellen tatort am zweiten weihnachtstag, marriage story


Donnerstag, 26. Dezember 2019

25. dezember 2019 - christtag

heute nur ganz kurz:
den christtag haben wir traditionsgemäss mit kochen, essen, spielen, spazierengehen verbracht. das wetter ist immer noch richtig schlecht, deshalb haben nur kai und ich eine runde durch den neu zu erkundenden wald des ortes gedreht, die kinder waren im bagno zum thermalbaden und haben ihren grossen bruder besucht und am abend ist der grosse sohn zum essen bei uns gewesen.

um ein bisschen spannung zu erzeugen, haben wir uns entschieden eine schweindelende auf niedriger temperatur zu garen. dazu habe ich sie zuerst zwei stunden mit olivenöl, estragonsenf, zwiebeln und lauch mariniert, in der pfanne von jeder seite fünf minuten angebraten und anschliessend kam sie noch für eine halbe stunde bei 80 grad in den backofen. vegetarisches gericht war ein kürbisgemüse, das ebenfalls mariniert wurde mit thymian, knoblauch und olivenöl und dann zuerst bei 200 grad im backofen gegart und dann die halbe stunde noch gemeinsam mit dem schweinefilet zusammen im ofen blieb. serviert mit ziegenfrischkäse und granatapfelkernen, das fleisch mit einem gemüse aus zwiebeln, lauch, karotten und pastinake und zu allem gab es spätzle.
alles war lecker, das fleisch innen noch schön rosa, aber kam eigentlich zu kalt auf den tisch. 



Mittwoch, 25. Dezember 2019

24. dezember 2019 - heiliger abend

auch den heiligen abend  beginne ich am schreibtisch, bloggend und noch ein wenig herumlesend.
kai macht frühstück, nach und nach stehen alle auf und setzen sich zu uns an den frühstückstisch. dann schmieden wir pläne: die grossmutter und die tochter werden für das mittagessen sorgen und die hühnersuppe fertigkochen, der sohn das haus durchstaubsaugen und kai und ich weihnachtsgrüsse am alten ort verteilen und letzte besorgungen machen.
der postbote hat tatsächlich die letzte karte der adventspost 2019 gebracht und damit ist meine rezeptewand vollständig:

ganz herzlichen dank an alle adventspostkünstlerinnen, deren werke hier versammelt sind.  obwohl ich noch kein einziges rezept ausprobiert habe, hat es wieder riesigen spass gemacht, so viele schöne karten zu bekommen, aber auch eine eigene karte zu gestalten und an alle anderen zu verschicken!

es regnet in strömen während wir geschenke und weihnachtsgrüsse verteilen, kai geht mit dem schirm zum glascontainer. beim einkaufen nur noch gemüse und dann doch noch ungeplant lachs zum frühstück und lamm, das schon reduziert ist, so kurz vor weihnachten.

zuhause riecht es lecker nach hühnersuppe, aber zuerst holen wir noch den baum in die stube, der sich als überraschend krumm und einseitig erweist. im wald war es der schönste baum. ein bisschen dicht vielleicht.


gestärkt von der hühnersuppe wird auch der baum irgendwann gerade und irgendwie ergibt es sich, dass die kinder den baum schmücken und ich mit meiner mutter das essen für den abend vorbereite. für eine vegetarische moussaka braten wir kartoffelscheiben und aubergine, da drauf kommt dann die bereits vorbereitete sonnenblumenbolognese und als topping noch scheiben einer fleischtomate. eine letzte kleine anstrengung braucht es noch, dann ist alles ordentlich und sauber und es kann kaffee und stollen und guetsle geben und anschliessend geht es in die neue kirche zum krippenspiel, dann schnippeln wir obstsalat und salat und die moussaka blubbert im ofen, dann kommt der grosse sohn und es gibt abendessen und bescherung und obstsalat und dann ist es auf einmal sehr, sehr spät.


wünsche ich ihnen, denn das war ja erst der heilige abend und morgen ist weihnachten!

Dienstag, 24. Dezember 2019

23. dezember 2019 - umherschweifen

morgens vor dem erwachen der familie habe ich tatsächlich zwei stunden am schreibtisch verbracht, zuerst mit bloggen, dann mit meinem wort für 2020. jetzt ist das alte jahr noch nicht ganz um und ich habe schon ein wort für 2020:

umherschweifen.
 
ausgegangen war ich - weil der kurs in englisch ist - vom englischen wort "to wander", das ja nicht dem deutschen wandern entspricht, sondern eben auch die komponente des ziellosen herumschweifen, sich verlierens, ja des herumirrens enthält. ein bisschen unseriös klang in mir auch das klanglich ähnliche "to wonder" mit, auch hier eher die nebenbedeutung des wissen wollen, des, wie die schweizerin sagt, "gwundrig sein". ich mochte die idee des stromerns, schlenderns, bummeln, lustwandelns, das ohne ziel, aber darum nicht ohne aufmerksamtkeit herumtrödelns von anfang an, auch das mäandrieren, das ändern der richtung, das herumirren gehören dazu. fand aber zunächst, dass ich mir ein mehr zielgerichtetes wort nehmen sollte.
Which word do you want to be your word for 2020? Not the word you think you should choose, but the one you really want.
 überzeugte mich dann davon, das für mich spannend tönende wort zu wählen um im deutschen dafür das wort "umherschweifen" zu verwenden. leichtigkeit, absichtslosigkeit schwingen mit, sich erlauben, dinge zu tun, die nicht zu einem ziel führen. beim schreiben kommen mir wieder zweifel: kann man sich das ziel setzen ziellos zu sein? ist denn bisher alles so sehr zielgerichtet gewesen, was ich gemacht habe? aber schauen wir einfach mal weiter.

ein bisschen abgeschweift bin ich dann auch noch gleich - auf der suche nach einer abbildung eines teppichs von vera molnar, der aus mäandrierenden elementen besteht, habe ich noch ein wenig im katalog der ausstellung (un)ordnung geblättert und bin dabei auf das thema linien gestossen, das ja auch das erste monatsmix-thema von frau müllerin und frau nahtlust ist. vielleicht hat mir das umherstreifen ja schon endlich mal wieder den anschluss an die anregenden monatsaktionen gebracht? 

(mein letztähriges wort war übrigens sammlung. - das neue kommt mir ein wenig gegensätzlich vor.)

der tag mit der familie begann dann gegen halb neun: ich fuhr zuerst mit dem fahrrad zum brötchen holen, dann gab es frühstück für alle, ausser dem sohn, der ja noch arbeiten musste. anschliessend vergnügten wir uns mit allerlei hausarbeiten bis wir um zwei uhr ins kino aufbrachen, um den neuen starwars-film zu schauen. ich fand ihn nur einmal etwas länglich, nach der pause gab es wieder einmal eine ewig dauernde schlacht, aber ansonsten sehr gut anzuschauen. wie immer hatte ich meine freude an den phantasievollen randgestalten, so hätte ich das fest auf dem wüstenplaneten gerne länger gesehen und mochte, wie die tochter, vor allem den kleinen babu frik, der mit einem herzigen - für mich tschechischen - akzent spricht.
zuhause dann weiteres wirbeln in der küche: das huhn ist gekocht und kann morgen zur traditionellen hühnersuppe weiterverarbeitet werden, die vegetarische bolognesesauce für die moussaka ist vorbereitet und mitten in diesem chaos hat kai dann noch leckere pizza gebacken: merke, wenn es sich um luftgetrocknete italienische salami handelt, essen plötzlich doch wieder alle von der pizza mit der salami. nach dem essen wurde es nicht mehr recht gemütlich, alle waren entweder vom arbeiten oder vom sternenkrieg müde.

gehört: nix
gelesen: hesse, in weihnachtszeiten
gesehen: the rise of skywalker

Montag, 23. Dezember 2019

22. dezember 2019 - weihnachtsbesuch

ausgeschlafen bis acht, ohne vor dem aufstehen noch lange im bett zu lesen aufgestanden und gebloggt. dann wechselte ich in die küche und verbuk restliche zutaten, die mir nach dem aufräumen der einkäufe in die hände gefallen waren: quark, der längst sein mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatte, aber trotzdem noch einwandfrei war, kirschen im glas, geschenkt bekommen wurden zu einem kirschkäsekuchen für den nachmittag.

anschliessend noch eine runde aufräumen und putzen: küche, gäste-wc und flur besuchsbereit gemacht. die anwesenden kinder helfen fleissig mit, zwischendurch frühstückten wir, vergassen aber den adventskranz auf der terrasse. die saubere küche übernahmen dann die kinder zur vorbereitung des abendessens und noch einer runde schäumle- oder baisserherstellung. ich erledigte noch einen anruf und noch bevor ich auflegen konnte, war unser weihnachtsbesuch da: kai und der grosse sohn haben meine mutter aus deutschland abgeholt und zu uns gebracht.

kaffee und kuchen und adventskranz, dann hausführung zur allgemeinen zufriedenheit, eher schon bewunderung. die söhne verschwanden gemeinsam, es mussten noch mehr zutaten fürs abendessen besorgt werden. nach der rückkehr verbrachte der sohn den restlichen nachmittag in der küche und bereitete sehr konzentriert und hingebungsvoll eine riesige menge an sushi zu. das hat sich seine grossmutter schon lange einmal gewünscht und er hat gerade erst einen sushikurs gemacht, so kam die idee auf, dieses abendessen zu veranstalten.


am abend trafen noch zwei gäste ein, zum apero brannten ausführlich noch einmal die kerzen am  adventskranz und gaben schönes licht. zu siebt speisten wir dann opulent diverse sushikompositionen und edamame dazu.


um neun versuchten wir die weihnachtsausgabe des second sunday von rue royale zu schauen, leider war das heute aber kein so rechtes vergnügen, weil der ton so schlecht war.
die küche wollte noch aufgeräumt und die diversen betten hergerichtet werden, dann wurde es allmählich ruhig im haus.


Sonntag, 22. Dezember 2019

21. dezember 2019 - erhellungen

vor der familie aufgestanden um zu bloggen. gerade so fertig geworden, bis kai zum frühstück rief. aufgebackene restebrötchen aus der gefriertruhe, wir sind schon wieder so weit, dass wir gelegentlich dran denken müssen, die eingefrorenen reste aufzubrauchen. über weihnachten wird das wohl nichts, aber vielleicht sind wir in den zwischentagen noch froh, wenn wir nicht einkaufen oder kochen müssen.

die tochter möchte nicht mit zum baumkauf im wald. also fahre ich mit kai alleine zum forsthaus/werkhof, wo die bäume entlang eines wegs aufgestellt sind. ganz am anfang hat es sechs fichten, die hier rottannen genannt werden. die stehen allerdings wohl auch hier unter trockenstress und sehen nicht schön aus. wir entscheiden uns relativ fix für eine der wenigen kleinen nordmanntannen, die noch übrig sind. wurst und glühwein hätte es noch gegeben, aber uns ist es dafür noch entschieden zu früh.

ausserdem haben wir ja noch eine längere liste, was wir noch tun wollen, bevor kai losfährt. dazu gehört: friteuse leeren, die im keller einen unguten geruch verbreitet, lampe im zum gästezimmer umfunktionieren zimmer des sohnes installieren, das sofa fertig zusammenbauen - schlussendlich hat alles kai erledigt, während ich ein verpackungsproblem der tochter gelöst und einigermassen verzweifelt versucht habe, ordnung zu schaffen, was mir nicht richtig gelingen wollte. andererseits weiss man auch nicht, wie es ausgesehen hätte, hätte ich es nicht getan. gegen halb drei macht kai sich nach kaffee und kuchen auf den weg um den grossen sohn abzuholen und anschliessend zu den grosseltern nach deutschland zu fahren. der grosse sohn hat gemüselasagne gekocht, so müssen sie dort nicht kochen, sondern nur noch aufwärmen.

die tochter und ich machen uns gegen spätnachmittag noch auf den weg in die stadt, ich kann kein vorderes licht für mein velo finden. ich will eigentlich nur noch eine kleinigkeit besorgen, kein geschenk, sondern etwas für mich, wir haben aber auch noch vom sohn aufgetragen bekommen, weitere zutaten für sushi zu besorgen, das es am sonntag geben soll. ausserdem besorgen wir eine neue velobeleuchtung und ein schloss, damit wir noch in ruhe das lichterspektakel in ennetbaden betrachten können. vorher machen wir aber noch einen halt am bad zum raben, wo das aktuelle bagno popolare sich befindet, zur zeit kombiniert mit verschiedenen kunstinstallationen zum thema thermalbaden.

anschliessend kaufen wir uns crepes auf dem weihnachtsmarkt in ennetbaden und stellen uns schon mal auf den postplatz bis das lichterpektakel beginnt.


wir erfahren, dass es sich um denselben künstler handelt, der auch an der badenfahrt für die projektion auf dem stadtturm verantwortlich zeichnete. zufällig steht er ganz in der nähe und wir können ihm unsere begeisterung selbst mitteilen.

wir haben keine rechte lust mehr auf weihnachtsmarkt, ausserdem kalte hände (die tochter) und kalte füsse (ich) und machen uns mit dem beleuchteten velo auf den heimweg. zuhause möchte die tochter nur noch ins bett um dort noch einen film zu schauen und ich mache mich an die erste etappe von "unravel your year ahead" von susannah conway, die ich im letzten post falsch geschrieben habe. ich erledige spiele mich, unterbrochen von wäscheaufhängen, durch drei tage des kurses "find your word for 2020" und den rückblicksteil auf das vergangenen jahr. dabei fällt mir ein, dass es schlau gewesen wäre, auch gleich den jahresrückblick hier im blog zu beginnen, aber dafür ist ja noch zeit zwischen den jahren.

gegen elf wechsle ich vom schreibtisch ins bett, ist ja nicht weit. morgen ist noch einiges zu tun, vielleicht läuft es ja ein bisschen besser als heute.

gelesen: hermann hesse, in weihnachtszeiten
gehört: nix
gesehen: das lichterspektakel in ennetbaden


Samstag, 21. Dezember 2019

20. dezember 2019 - konsumkritik auf dem neuen sofa

ein letztes mal früh aufstehen mit der tochter in diesem jahr. sie selbst freut sich auf die ferien, wichtiger aber noch ist das fleissige vorweihnachtliche beisammensein mit den freundinnen, die sich auch gegenseitig alle kleine geschenke machen, teils selbstgebastelt, teils süssigkeiten. handschriftliches in form von handlettering steht allgemein hoch im kurs.

ich nutze die frühe stunde zum adventskalenderlesen und bloggen. anschliessend frühstücke ich mit kai, der die zeit, die er durch einen homeofficetag an fahrtzeit einspart, meist schlafend zubringt.
ich mache ein paar überweisungen und drucke mir ein neues exemplar von "unravel your year" von susan conway aus. wie im letzten jahr bin ich ein wenig fasziniert von der idee, einen plan für das kommende jahr zu machen, zu haben, zu finden und zugleich ein wenig von dieser ganzen selbstbespiegelungs- und selbstoptimierungswelle abgestossen. sehe ich es wieder als spiel, wie schon im vergangenen jahr, kann ich es nutzen und zugleich kritisch hinterfragen.

anschliessend der freitägliche putzparcour. kai arbeitet im wohnzimmer, das beschert mir musik zum arbeiten, hält mich aber vom deutschlandradiohören ab. wir stellen es immer wieder fest, es braucht in dem offenen haus mehr rücksichtnahme untereinander, aber bisher geht es ganz gut. meine sorge ist vor allem, dass wir abends manchmal noch laut reden und filme schauen, wenn die kinder schon in ihren zimmern sind, aber bisher hat sich noch niemand beschwert.
wir warten ausserdem auf unser sofa, nach neun steht fest, dass es wirklich heute angeliefert wird. wir schaffen es gerade noch, das alte schlafsofa zu fotografieren (zur weiterverwertung auf tutti) und in die garage zu schaffen, dann steht auch schon der möbelimporteur vor der türe. er hat angemeldet, dass es eine zweite person zum tragen braucht, für ihn sind schon die drei treppenstufen in unseren wohnraum eine herausforderung. kai baut mit ihm das sofa auf, mit unserem werkzeug, denn das hat er auch nicht dabei, nicht einmal eine schere um die transportverpackung zu öffnen. das sofa ist schön, aber ein bisschen seltsam ist das dann doch gelaufen mit der lieferung. und die acht unterlagsscheiben, von denen nur fünf dem sofa beigelegt waren, werden wir in nicht allzuferner zeit dann doch auch noch anbringen, ganz ohne sinn werden sie wohl nicht sein, auch wenn unser möbellieferer sie für unnötig erklärt hat. aber schön ist das sofa, sagte ich das schon?

habemus sofam!
nach sofagedöns und endlich fertigputzen und noch eine kleinigkeit zu mittag essen fährt mich kai mit unserem grossen staubsauger in die werkstatt, hier ist auch noch jahresendputz angesagt. bis vier putze und staubsauge ich, dann vergnüge ich mich noch ein bisschen mit statistik, in welchem monat war ich wie lange in der werkstatt, wie viele kurse habe ich gegeben, wie gut war die offene werkstatt besucht? und zuletzt, ist es finanziell wieder einigermassen aufgegangen mit meiner werkstatt? die letzte frage kann ich hier schon mal beantworten: ja. und das sogar, obwohl ich keinen lehrgang mit seinen garantierten einnahmen in diesem jahr hatte.

kurz vor sechs holt mich kai in der werkstatt ab, nach einmaligem umplanen gehen wir nun zu fuss auf den ersten ennetbadener weihnachtsmarkt entlang der limmat. von weitem leuchten die buden schön über den limmatbogen, leider regnet es, von der lichtprojektion sehen wir nur noch den schluss, treffen aber den grossen sohn beim gucken und bratwurst gibt es auch keine. im strömenden regen gehen wir durch den ort zu freunden, die heute ihr adventsfenster öffnen und werden dort mit leckerer suppe und glühwein bewirtet. leider sind wir mittlerweile schon so durchgeweicht, dass wir nach einer halben stunde doch lieber den bus nach hause nehmen.

zu hause nach aufwärmen unter der dusche erstes sofaerlebnis für mich, die tochter kommt aus dem sport, wir schauen noch ein bisschen serie und nachrichten.

in einem beitrag über ama*zon geht es um die vernichtung neuer, aber nicht mehr verkäuflicher artikel, die nun verboten (?) werden soll. zu sehen sind ziemlich alte ventilatoren, die in die müllverbrennung gebracht werden. einerseits verstehe ich den ärger über eine solche verschwendung von ressourcen, andererseits zweifle ich am sinn diese praktik anzuprangern, denn wirtschaftlich ist der lagerraum für dinge, die wirklich verkauft werden für den betrieb weit mehr wert als die ventilatoren, die ohnehin keine abnehmer mehr finden.

was wäre die alternative? mehr lagerraum bauen? nur so viel produzieren, wie auch benötigt? aber ist das denn realistisch in einer welt, in der alle bedürfnisse nach waren so schnell wie möglich befriedigt werden wollen? wenn es wieder heiss wird im sommer den menschen sagen: deinen ventilator hättest du aber schon im märz bestellen sollen, dann wäre der jetzt im august fertig?

oder lieber die ventilatoren zu schleuderpreisen in die privathaushalte drücken, die umwelt mit der lieferung noch weiter belasten und dann werden sie dort nach und nach entsorgt? so wie es auch mit den zahllosen sinnentleerten weihnachtspräsenten der firmen an geschäftspartner passiert?

sie sehen, ich hätte da vor allem fragen, aber leider keine antworten. aber noch viel mehr als die oben genannten praktiken grosser handelshäuser regt mich die aufregung darüber auf, die schnell einen schuldigen benennt in einem konsumspiel, das wir alle schon allzulange mitspielen und jetzt nur mit mühe stoppen können, wenn wir es denn überhaupt ernsthaft wollen.

weihnachten kann kommen, ich bin eh schon bei der konsumkritik.

Freitag, 20. Dezember 2019

19.dezember 2019 - neblig

wie schon seit ein paar tagen weit vor dem wecker aufgewacht und gelesen. ist das jetzt der vorweihnachtszustand? aber eigentlich wälze ich keine einkaufs- und geschenkelisten, mache mir keine gedanken über schlechtes wetter und problematische strassenzustände, ärgere mich nicht mehr über verschleppte zusagen, sondern bin einfach wach. glasbläserroman ausgelesen.

früh aufgestanden mit der tochter, keine postkunst zum aufhängen da, aber eine berthold brecht zugeschriebene sentenz im anderen adventskalender lässt mich schmunzeln:

ich rate lieber mehr zu können als man macht, 
als mehr zu machen als man kann, 
bis man so viel macht, wie man kann.    *

um viertel vor neun bin ich in der werkstatt. heute vor allem, um die sohlen an die hausschuhe zu nähen und ein wenig aufzuräumen. vor allem ersteres zieht sich, weil ich, nachdem ich bereits eine sohle halb angenäht hatte, einen neuen stich ausprobiere, einen doppelten langettenstich. nicht so verspielt wie der hexenstich, gespannt bin ich auf die haltbarkeit.


eigentlich ist mir dann auf den letzten fünf zentimetern der faden ausgegangen, aber mit kontrastfarbe gibt das dann auch noch ein bisschen pepp. 

mittagessen mit der tochter: kartoffelbrei  mit restlicher paprikasauce. 

nach einer kleinen pause geht die einkaufsplanung in die finale runde. die menues von sonntag bis mittwoch stehen fest, alle kochenden haben mir die zutaten mitgeteilt, jetzt muss ich nur noch eine kompilation erstellen, vorbildlich nach bereichen getrennt (trockenvorräte, gemüse, frisches, gefrorenes). eineinhalb stunden brauche ich, um alles im supermarkt zusammenzusuchen, als ich die tiefgarage verlasse ist es draussen schon fast dunkel. überhaupt heute den ganzen tag meist dichter nebel, der nur ab und zu von ein paar sonnenstrahlen aufgehellt wird. 

zuhause muss ich erst alles ordentlich verräumen, dann setze ich mich wieder an das kleine nähprojekt von gestern. es ist umständlich mit nähmaschine auf dem schreibtisch im schlafzimmer und nähutensilien unten im schubladenschrank. eine idee wäre, die nähschublade gleich komplett mit hochzunehmen anstatt ständig wegen einzelnen kleinigkeiten hoch- und runterzurennen. während kai kocht, mache ich mir den lange angekündigten bloody mary, eine schnapsidee, weil wir im letzten jahr eine kleine flasche wodka geschenkt bekommen haben. die folge des cocktails am frühen abend: ich bin satt bis es abendessen gibt. und vom wodkafläschchen ist immer noch die hälfte übrig. 

zum abendessen gibt es gemüsecurry, zum selberwürzen. die tochter isst mittlerweile auch scharfe sachen, aber lieber mag sie es immer noch ohne schaaaf. 

abendprogramm heute: geschenkeeinpacken, was nicht einmal soo lange geht, denn eigentlich gibt es ja nur kleinigkeiten. haha, unterm baum wird dann wieder ein haufen päckle liegen, fingers crossed. 

anschliessend noch eine folge schuld und nachrichten, aber erwartbar wenig neues zum thema impeachment in den usa. 

gehört: die schaulustigen und der stechlin
gelesen: petra durst-benning, das gläserne paradies
gesehen: schuld

*ich würde auf den letzten halbsatz verzichten.

Donnerstag, 19. Dezember 2019

18. dezember 2019 - immer weiter richtung weihnachten

früh aufgestanden, heute mit kai, der früh einen weiter entfernten termin hatte. gebloggt, adventskalender gelesen und heute zum zweiten mal in folge keine karte aufgehangen. so zuverlässig die post die beiden ersten drittel gebracht hat, jetzt scheint es gerade irgendwo zu hängen. aber ich habe ja schon so viele karten an denen ich mich freuen kann!

heute fahre ich nicht in die werkstatt, es gibt immer noch so viel zu tun. die kokosmakronen wollen gebacken werden, dann organisiere ich die guetsledosen noch einmal um, damit es platz für alle hat und sie sich nicht gegenseitig beduften. ein rest arbeit am weihnachtsgeheimnis von gestern ist auch noch zu tun, restliche karten zu schreiben, im keller sind dinge zu verräumen, kurz gesagt, bis zum mittag bin ich beschäftigt, zum mittagessen gibt es von der tochter gewünschte nudelsuppe, und anschliessend ist es so warm, dass ich im garten ohne fleecepullover arbeiten kann. ohne sichtbares ergebnis am schlingknöterichdickicht fülle ich eine ganze grünguttonne. wenn das so weiter geht, braucht es noch einmal vier tonnen um das monstrum zu beseitigen.
kai kommt überraschend auch schon nach hause, er macht kaffee und wir brechen den ersten stollen an. im grunde genommen hätten wir auf der terrasse mit adventskranz und stollentellern sitzen können, so warm ist es in der sonne.

am nachmittag beginne ich noch ein fixes nähprojekt, eine weihnachtsbestellung - vielleicht gibt es die aber auch einfach so, denn eigentlich habe ich schon genügend päckchen für kai.

später kochen, es gibt noch einmal gebratene sardinen, dazu salat und brot. eher sommerlich, aber das wetter macht ja mit. der lange angekündigte besuch für den abend sagt ab. so haben wir zeit uns ein bisschen über den englandurlaub zu unterhalten. die tochter faltet sterne, der sohn arbeitet irgendetwas am laptop und kai und ich schauen die erste folge von "pose", empfohlen durch die schaulustigen.

gelesen: glasbläserroman
gehört: die weihnachtsplaylist 2019
gesehen: pose, staffel 1, folge 1 


Mittwoch, 18. Dezember 2019

17.dezember 2019 - adventsidyll

mittelfrüh aufgestanden, nachdem ich schon eine ganze weile wach war. immerhin lese ich so den glasbläserroman zu ende. beim frühstücken gebloggt und andere dinge erledigt.

um neun bin ich in der werkstatt, heute arbeite ich wieder an einem weihnachtsgeschenk, das keine echte überraschung ist und an dem katzenkissen, das fertig wird und mit dem restlichen dinkelspelt gerade so wenig gefüllt ist, dass der kater sich in der mitte eine kuhle trampeln kann. ich bin gespannt ob es uns gelingt, ihn dazu zu bewegen, es als seinen platz anzusehen.

früh nach hause, dort beinahe zeitgleich mit der tochter eingetroffen. zu mittag wieder einmal verschiedene reste (pilzrisotto für mich, restliche lauchwähe für sie), kurze pause, dann muss ich los zu meiner coiffeuse, die nach einem hilferuf meinerseits in der vergangenen der woche ganz fix einen termin möglich gemacht hat. ein teil der frisur war plötzlich so ausser kontrolle geraten, dass ich mir dermassen nicht mehr gefiel, dass abhilfe her musste. da der letzte haarschnitt aber schon vier wochen her war, gab es doch einen ganz neuen schnitt anstatt nachschneiden.
mit meiner coiffeuse gibt es immer viel zu erzählen, zur zeit macht sie vor allem ganz tolle postkarten - vielleicht mögt ihr ihren adventskalender auf instagram auch so sehr wie ich.

danach dann in die stadt - geplant war eigentlich eine letzte geschenkebesorgungsrunde, aber da mir aufgefallen war, dass wir dann doch schon alles haben oder zumindest alles material im hause ist, war ich nur gemütlich in der buchhandlung und habe meinen geburtstagsbüchergutschein eingelöst. es gab einmal hesse (einige texte über weihnachten) und einen älteren roman von t.c.boyle, den ich wahrscheinlich noch nicht gelesen habe (america).

zuhause gerade noch so vor der tochter eingetroffen, die mir eine nachricht hinterlassen hat, dass sie anstatt ihres eigenen mein  velo genommen hat um in die schule zu fahren, weil ihre bremsen nicht mehr funktionieren. nach ihrer rückkehr stellen wir fest, dass sich nur die bremszüge ausgedehnt haben, so dass mit ein bisschen nachstellen das problem behoben werden kann.

matherunde heute relativ stressfrei, wir nutzen unsere stunde um zu klären, welche themen gerade dran sind (prozentrechnen im alltag), was noch kommen wird (zinseszinsrechnung) und wann die nächste prüfung ist. unklar ist, ob die lehrerin die zinseszinsrechnung noch vor den ferien einführen wird, oder ob sich die schüler den stoff ohnehin alleine anhand des theoriedossiers erarbeiten müssen. pädagogisch heisst das konzept eigenverantwortung der schüler stärken, wirtschaftlich gesehen bietet es vielen kantischülern gute verdienstmöglichkeiten im rahmen reichlicher nachhilfelektionen (und mir gelegentliches haareraufen).

die tochter faltet sterne, ich backe die letzten beiden guetslesorten für dieses jahr. einmal gibt es terassenbrötchen (die ausstechformen haben den umzug nicht überlebt, so gibt es sterne mit füllung anstatt klassischen terrassen) und als zweites noch kokosmakronen (die müssen noch bis morgen früh im katzensicheren keller trocknen). danach gehe ich nahtlos zum kochen über, heute gibt es teilvegane tagliatelle mit paprikasosse. sosse vegan, tagliatelle mit ei weil die halt noch da waren. kai bügelt und ich arbeite mich durch die küche, während die tochter weiterhin sterne faltet. wenn man das laute fluchen der tochter geflissentlich überhört sozusagen ein adventsidyll. 


als alle fertig sind, landen kai und ich noch vor dem fernseher und gehen schlussendlich viel zu spät ins bett - wieder ohne englandurlaubsplanung oder geschenkeinpacken.

gehört: die schaulustigen (podcast), folge vom 29.november
gelesen: glasbläserroman
gesehen: nachrichten? telebärn (leider war der beitrag über die abschaltung des akw mühleberg schon vorbei) 

Dienstag, 17. Dezember 2019

16.dezember 2019 - viel fontane.

start in die letzte arbeitswoche vor weihnachten. die liste der zu erledigenden dinge füllt sich eher als dass sie sich leert, immerhin haben wir geschenkideen und auch schon einige geschenke.
vor lauter listenschreiben morgens den adventskalender vergessen und die neue adventspost mit einem springerle-rezept auch nur aufgehangen und nicht weiter gewürdigt, ausserdem nur kurz gebloggt.

dafür bin ich endlich mal wieder einigermassen früh in der werkstatt. (nachdem ich beim gehen dann doch noch von dem grauslich versandeten eingangsbereich aufgehalten wurde, wir mussten gestern abend unbedingt über eine baustelle abürzen) ich arbeite am weihnachtsgeschenk für den kater, der hier immerhin nicht mitliest, aber auch eigentlich kein weihnachtsgeschenk bekommt, sondern einfach ein neues katzenkissen, weil ich erstens das alte beim umzug weggeschmissen habe und es zweitens nicht mehr aushalte, dass er auf einem riesigen terrassenpolster mit handtuch herumliegt. spätestens wenn das neue sofa da ist, geht das so nicht weiter. (man könnte meinen, dass sich hier alles mit dem eintreffen dieses möbels ändern wird, aber ha, das letzte umzugsprovisorium das verschwindet muss ja auch entsprechend gewürdigt werden. naja, ein paar lampen fehlen auch noch, aber das weiss man ja schon, dass das nie schnell geht.)
ausserdem arbeite ich noch an einem weiteren weihnachtsgeschenk.

mittagessen mit der tochter aus kühlschrankresten (bratkartoffeln mit schinken und käse, ciccorino rosso)

danach geht es mehrere stunden nahtlos mit geheimer geschenkeproduktion weiter. die küche wird heute nur oberflächlich geputzt, einkaufszettel fällt auch aus, weil ich das einkaufen noch ein bisschen schiebe, damit ich mehr für die weihnachtstage einkaufen und dann montag/dienstag vielleicht nur noch die restliche familie zum einkaufen schicken kann.

während der sohn kürbissuppe kocht schreiben kai und ich die restlichen weihnachtskarten. mir fehlen immer noch drei, die allerdings auch keineswegs dringend sind - immerhin schreibe ich immer mindestens doppelt so viele karten wie kai.
der abend endet vor dem fernseher, dabei wollten wir ja eigentlich noch den englandurlaub vorbereiten und sollten auch noch geschenke einpacken. vielleicht morgen.

gehört: paardiologie neue folge, lage der nation neue folge, stechlin von theodor fontane (da drin die geschichte der vielliebchen, der zusammengewachsenen früchte,  wiederentdeckt, die uns vor einiger zeit bei einer befreundeten familie im glarnerland zum ersten mal begegnet ist.)
gelesen: glasbläserroman
gesehen: schuld

Montag, 16. Dezember 2019

15.dezember 2019 - dritter advent.

https://www.udeuschle.de/panoramas/makepanoramas.htm

vor dem frühstück bloggen (am wochenende immer am schreibtisch oben), nach dem frühstück ein langer spaziergang vom ebnehof aus mit kai. es windete auf den offenen flächen sehr, im wald war es besser und nur an wenigen stellen ein wenig unheimlich. insgesamt sehr warm, temperaturen den ganzen tag im zweistelligen bereich.

zuhause werkelt am nachmittag zuerst jeder ein bisschen vor sich hin*, um halb fünf schnelle familiensitzung mit verteilung der aufgaben für die letzte arbeitswoche vor weihnachten.
danach brechen wir gemeinsam zu einem abendessen bei einer freundin auf, dort lecker gegessen und viel geredet und gelacht. ausserdem habe ich noch ein geburtstagsgeschenk bekommen: ein knäuel  feine alpaka-wolle in sehr schönen blautönen.
den rückweg nehmen wir zu fuss, es ist doch nicht so weit, wenn man die abkürzungen benutzt.

*ich habe etwas geheimes getan und ausserdem ein alpenpanorama erstellt, in dem man die namen der berge der vom balkon aus sichtbaren glarner alpen ablesen kann, mit hilfe dieser seite.

Sonntag, 15. Dezember 2019

14.dezember 2019 - viel bewegt

für samstag mässig früh aufgestanden, weil doch noch einiges zu erledigen ist. vor weihnachten.

frühstück mit gipfeli, danach, wie mit der tochter vereinbart, aufräumen der garage aus verschiedenen gründen: 1. haben wir beim umzug da drin alles versorgt, was nicht sofort einen platz bekommen konnte und zwar relativ durcheinander, und 2. brauchen wir, wenn das sofa tatsächlich in der kommenden woche kommt einen platz für unser dann ausgedientes altes gästesofa, das wir aber noch weitergeben wollen. wir sortieren nach:
- kann jetzt doch in den keller
- kann auf den neu entdeckten dachboden und
- kann weg.

am ende ist die garage so leer, dass man vielleicht sogar das auto drin parken könnte. jedenfalls dann, wenn wir die vier velos wo anders unterbringen würden. und das sofa, das auch, aber für das soll die garage ja sowieso nur durchgangsstation sein.

die tochter verschwindet zu einem anlass des religionsunterrichts und ich wecke den sohn, der mir helfen soll, die sachen in der dachluke verschwinden zu lassen, denn eigentlich soll kai sich schonen, damit der kiefer heilen kann. leider stellt sich heraus, dass unsere haushaltsleiter nicht hoch genug reicht, um einigermassen sicher in die dachluke zu steigen und so planen wir um.

zuerst muss eine leiter her, bevor wir hier weitermachen können. allerdings sind auch noch weihnachtseinkäufe zu tätigen. wir beschliessen, alles mit dem auto zu erledigen, eine leiter mit einer arbeitshöhe von fünf metern* werden wir wohl kaum zu fuss nach hause tragen können. in der stadt dann weihnachtseinkäufe, von denen ich besser nicht mal den ort erwähne, ausserdem die sicherstellung der essensversorgung über die weihnachtstage. dann noch mehr weihnachtseinkäufe an noch offensichtlicheren orten, und auf dem rückweg fällt mir ein, dass ich der tochter versprochen habe, einen spritzbeutel mit tüllen zu besorgen, also noch ein stopp beim vollsortimenter und der erwerb eines ausbaubaren spritztüllensortiments.

zuhause treffen wir zwei arbeitende beziehungsweise lernende kinder am esstisch an, die wir mit kaffee und guetsle versorgen. der sohn macht sich samt freundin auf den weg zu einem konzert in bern, also muss nochmal die tochter bei der verräumaktion helfen. wir sind begeistert von der leiter, für die wir nach in augenscheinnahme des günstigeren produkts dann doch mehr als das doppelte ausgegeben haben. sie ist sehr stabil, dabei nicht zu schwer, lässt sich ziemlich gut in der grösse anpassen und relativ gut klein machen zum verstauen. in der dachluke verschwinden vor allem kindermöbel und sonstiges temporär nicht nutzbares mobiliar, das wir aber nicht weggeben wollen.

kurz nach sonnenuntergang sind wir fertig mit der verräumaktion, die mit allen unterbrechungen deutlich länger gedauert hat als geplant. die tochter bereitet mit den neuen spritztüllen sensationelle schäumle vor. anschliessend übernimmt kai die küche und fritiert fish und chips. den abend beschliessen wir mit der zweiten hälfte des irishman.

und ich stelle den kangarullover fertig, der schon im frühjahr einigermassen weit gediehen war. damit habe ich seit unserem einzug in das neue haus drei unfertige objekte fertiggestellt!  eines dürfte gestern seinen bestimmungsort erreicht haben...

einfaches längliches dreieckstuch aus handgesponnener ennetbadener schafwolle mit streifen aus einer mischung aus geelongwolle und kaschmir. 

ausserdem erreichten mich schöne ergebnisse von zwei filzschülerinnen (ich nenn sie hier mal so, was besseres fällt mir grade nicht ein, sie kommen halt öfter mal zu mir in die werkstatt und ich hoffe, dass ich ihnen ein bisschen was beibringen konnte) über die ich mich sehr freue.

*die dachluke ist nicht so hoch, aber wenn wir schon eine leiter kaufen, dann eine so lange, dass wir auch andere dinge damit erledigen können, zum beispiel die fenster unter dem dach putzen. deckenhöhe 480 cm.

Samstag, 14. Dezember 2019

13. dezember 2019 - töchterliche gelassenheit

früh aufgestanden, beim gehen steckt die tochter nochmal den kopf durch die türe und vermeldet, dass es geschneit hat. sie nimmt die ermahnung vorsichtig zu fahren gelassen hin.
adventspost (heute eine schöne karte mit einem rezept für welschen salat) und adventskalender (ein text über die vorfreude, die schwieriger geworden zu sein scheint. die beobachtungen sicher nicht grundsätzlich falsch, aber nur die digitalisierung dafür verantwortlich zu machen finde ich ein bisschen zu kurz gegriffen), tagebuchbloggen.
freitägliche putzrunde durchs haus mit deutschlandradio kultur als begleiterin. kurz vor dem mittag reicht es noch für einen prototypen der weihnachtskarten, die wir doch noch neu herstellen müssen.

zum mittag french toast von einem schon etwas angetrockneten grittibänz, dazu ananas aus der dose.
ein kurzes telefonat mit meiner mutter, dann muss ich los in die werkstatt, heute mit dem auto.

beim betreten der alten fabrik, in der meine werkstatt liegt, treffe ich eine kollegin, der ich ein schnittmuster schenken will, was sie zunächst nicht versteht, nach mehrmaligem beteuern nimmt sie das geschenk an (es war ein gebrauchter kinderschnitt) und ich frage mich, ob ich für hiesige verhältnisse manchmal zu rasch geschenke annehme.
dann klingelt das telefon, die ankunft unseres sofas wird avisiert, falls der zoll es passieren lässt, sollte es tatsächlich noch vor weihnachten in unserem wohnzimmer stehen.
noch während des telefonats trifft v. ein, heute geht es schlag auf schlag, dabei habe ich noch nicht mal die werkstatt gelüftet.

sie erläutert mir ihren wunsch, ich informiere sie über dauer und ungefähre materialkosten für das projekt, dann kann es losgehen. da sie seit dem sommer schon viele male da war, kann sie jetzt viele arbeitsschritte gut alleine bewältigen, während ich ihr spezielle herausforderungen wie die herstellung von tragegriffen noch zeigen muss. schön, sie auf diesem weg begleiten zu können und zu sehen, wie sie immer geschickter und auch selbstsicherer mit dem material umgeht.
wie vereinbart schafft sie es, die tasche bis zum ende der offenen werkstatt "transportfähig" zu bekommen. da sie auch sonst zuhause filzt, bin ich sicher, dass das objekt zuhause fertig gewalkt wird und dazu noch in einer guten qualität. wir verabschieden uns, sie wird eine grössere reise unternehmen und erst wieder im februar zurück sein. mir tut es gut, dass sie denkt, dass sie das filzen vermissen wird. und danke für die leckeren spezialleckerli!

ich habe während der offenen werkstatt die hausschuhe noch einmal gewalkt, eine schablone für die laptoptasche erstellt und ein kissen für unseren kater begonnen. mit aufräumen bin ich um sieben fertig und kann zum turnelternabend der tochter fahren.

die eltern sitzen aufgereiht auf langbänken, es gibt ein bisschen freies turnen, dann einmal das wettkampfprogramm, das noch viel aufgeregtes gewusel und unsicherheiten enthält. egal, bis zur wettkampfsaison sind es noch vier monate. die trainerinnen informieren ganz allgemein über trainings und wettkämpfe, für uns alles nichts neues, aber doch schön, dass es einen solchen anlass jetzt gibt. zum abschluss turnen die turnerinnen und turner noch einmal ihr programm und da klappt es schon viel besser, sie werden auch von den trainerinnen sehr gelobt. 

nach halb neun sind wir dann endlich zuhause, kai hat für uns pilzrisotto und salat gekocht. die tochter nimmt es gelassen, dass er nicht wusste, dass sie keine pilze mag oder ist hungrig genug um das risotto trotzdem zu essen.
anschliessend noch heutejournal, heuteshow und irgendein satirischer jahresrückblick danach, der wunderschön gemacht ist, aber der definitive satireoverkill.

gelesen: petra durst-benning, das gläserne paradies
gehört: deutschlandradio kultur
gesehen: siehe oben.










Freitag, 13. Dezember 2019

12 von 12 im dezember 2019 - relativ unweihnachtlich

morgens ist es jetzt immer ewig so dunkel, dass ich nicht fotografieren wollte. so ist das erste bild in der werkstatt entstanden, beim schreiben des datums habe ich wieder an 12 von 12 gedacht. 

 

ich führe tatsächlich in der werkstatt buch darüber wie lange ich arbeite und woran. (übrigens in einem sehr schönen büchlein von müllerinart)


 heute beschäftigt mich eine kleine probe für eine etwas grössere tasche. das verschlussproblem, das uns gestern schon am abendessen umtrieb, will gelöst werden.


 ich treffe von allem mittagessenden als erste ein und nutze die zeit, um einen apfelstrudel vorzubereiten.


 ansonsten gibt es reste. einmal quer durch die woche ist auch lecker.


 die sonne scheint und durchs sterngeschmückte, aber immer noch nicht geputzte fenster lacht mich mein nachmittagseinsatz an.


hier wächst wohl seit urzeiten ein schlingknöterich. was sich dahinter verbirgt? 


 eine kleine nische für eine topfpflanze? der zweite 240liter- grüngutcontainer ist voll mit dem zeug. und ich würde schätzen, dass es noch drei werden. weiter rechts gibt es nämlich noch viel mehr von diesem dickicht.


 als die sonne untergeht (so gegen vier ist das momentan) beende ich meine gartenarbeit. den tee hab ich mir echt verdient, ohne sonne wird es schnell kalt im garten.


 ja hat denn denen keiner gesagt, dass heute 12 von 12 ist? ich würde gerne meine bilder hochladen, aber damit habe ich natürlich nicht gerechnet.


 kurz vor dem eindunklen sieht man nochmal die alpen über dem limmattal.


 drinnen machen wir es uns mit unserer adventsbeleuchtung gemütlich. sie haben noch nie vom weihnachtshummer gehört? na, dann wird es höchste zeit.


und später am abend das letzte mal neomagazin royale, mit strickzeug. der pullover bekommt erstaunlich hippieske ärmel. und der wäre dann auch mein heutiger beitrag zum do-zember. (die gartenarbeit zählt nicht wirklich, warum kann ich auch nicht so genau sagen.)

nun schicke ich meinen beitrag noch zu caro von draussen nur kännchen, danke wieder einmal für die wunderbare plattform, die diese blogaktion seit so vielen jahren bietet und lese eine runde bei denen, die heute auch zwölf bilder von ihrem alltag gemacht haben. kommen sie mit? dann bitte hier entlang. 

12 von 12 im dezember 2018
12 von 12 im dezember 2017
12 von 12 im dezember 2016 
12 von 12 im dezember 2014  
12 von 12 im dezember 2008   

gehört: der stechlin, theodor fontane, gelesen von hans paetsch
gelesen: petra durst-benning, das gläserne paradies (so, jetzt hab ich endlich mal den titel hingeschrieben, es ist übrigens der dritte band über die glasbläser aus lauscha und so allmählich will ich wissen, wie es weitergeht. den ersten band habe ich schon vor langer zeit gelesen, als mir das ganze lauscha-thema noch näher war. dann habe ich dieses jahr die bände zwei und drei ausgeliehen bekommen, aber durch einen wirklich dämlichen klappentext habe ich zuerst mit dem dritten band angefangen, dann meinen fehler bemerkt und den zweiten band gelesen und dann musste ich nochmal durch den anfang von band drei, der ohnehin schon nur die handlung aus band eins und zwei zusammenfasst und den ich zu allem überfluss auch schon gelesen hatte. jetzt wieder neue handlung und es ist mässig spannend.)
gesehen: neomagazin royale, das letzte vor dem umzug von jan böhmermann ins zdf-hauptprogramm