Sonntag, 28. Februar 2021

12tel-blick im februar 2021

 

für den 12tel-blick sind wir heute extra zu der im januar fotografierten stelle gelaufen - bei sonnigem, aber recht windigem und eher zur jahreszeit passendem vorfrühlingswetter als es in den letzten tagen war. 

jetzt weiss ich auch, warum wir diesen weg zuvor so selten gegangen sind: der weg führt so richtig nirgends hin, wo man nicht auch anders hinkommen könnte. wir werden ihn aber wohl einfach in den nächsten monaten immer mal in spaziergänge einbauen, damit der 12tel-blick pünktlich stattfinden kann. 

der schnee ist weg. kein wunder, in den letzten paar tagen war es richtig warm. die kühe sind noch nicht auf der weide, vorerst wurde erst mal dung ausgebracht, man konnte es schon von weitem riechen. viel getan hat sich sonst nicht. der wald wartet sicherheitshalber noch ein bisschen mit dem grün werden und der bauwagen steht auch noch immer dort. sehen wir also im märz dann noch mal nach. 


heute waren wir am frühen nachmittag dort, gelegenheit für ein schattenbild - man kann rechts ganz gut den zaunpfosten erkennen. 


 

auf dem sammelbild sieht das jetzt ein bisschen komisch aus, weil ich ja ausgerechnet das schneebild zum platzhalter gemacht habe. aber auch das muss sich ja erst noch füllen. 

mein unspektakuläres bild schicke ich zu eva, wo sich die menschen versammeln, die die geduld haben, 12 mal in einem jahr dasselbe motiv aus dem gleichen blickwinkel zu fotografieren und dabei nicht nur die langsamkeit, sondern auch viel neues zu entdecken.


Samstag, 27. Februar 2021

26. februar 2021 - faulheit

 der heutige freitag unterschied sich in ungefähr einer aktivität von allen anderen freitagen, und die war die, dass ich schnell noch den kompost "fertig" gemacht habe. weil für die nacht regen angesagt war, und ich nicht wollte, dass es in den ganzen matsch auch noch hineinregnet. wobei matsch nicht für alle teile der richtige ausdruck ist, denn es gibt durchaus auch trockene stellen, jetzt ist aber alles wieder schön gemischt, ich habe mir kurz überlegt, ein schild an einem der beiden behälter anzubringen mit einem launigen spruch, so in etwa: dieser kompost braucht ein verdauungsschläfchen, der kollege nebenan übernimmt solange. das habe ich dann aber doch gelassen, denn den zwei weiteren personen ausser mir, die den kompost befüllen, ist das auch klar, wenn ich auf die volle komposttonne ein schweres gitter und die laubkörbe stelle. oder sie sind einfach zu faul dazu, das wegzuräumen, was im ergebnis auf das gleiche hinausläuft. und dafür war ich dann zu faul, ein solches schild zu schreiben und aufzuhängen.

Freitag, 26. Februar 2021

25. februar 2021 - kompostliebe

 sparen wir uns den teil mit dem jahrestag, an dem vor einem jahr der erste coronafall in der schweiz bestätigt wurde, gibt ja auch nicht wirklich was zu feiern. 

in der werkstatt werden jetzt nur noch dinge fertig, die schon eine weile herumliegen, das scheint momentan die wirkung der angekündigten werkstattöffnung auf mich zu sein. heute: ein kleines täschchen für schreibzeug, das einen reissverschluss bekommen hat. und der schal, der endlich fertig wurde und für den ich die geniale idee hatte, ihn in der werkstatt auf dem grossen tisch anstatt zuhause auf dem immer zu kleinen wäscheständer zu spannen. vor dem montag muss ich dann auch noch aufräumen, denn da gibt es wirklich einen kurstag. 

am nachmittag lockte mich das prächtige frühlingswetter in den garten - ich hätte mir gleich ein t-shirt anziehen sollen, anstattdessen schwitzte ich zuerst noch im pullover, legte den aber dann rasch beseite. wie schon angedeutet, sind unsere beiden schnellkomposter nach eineinhalb jahren voll. da ist also eindeutig eine leerung angesagt, auch wenn ich zunächst noch kaum erde brauche, ausser vielleicht, um den boden an verschiedenen stellen im garten zu verbessern. 

und ich wollte ja auch noch der ameisenstrasse auf den grund gehen. 

in der hinsicht ergab ein näheres hinsehen, dass die ameisen wohl nicht im kompost wohnen - vermutlich waren sie eher auf futtersuche. hier hätte ich jetzt gerne eine witz über ameisen in der gartenbeiz gemacht, weil hier ja die gastronomie geschlossen bleibt, aber so recht will es mir nicht gelingen. jedenfalls dürften sie fündig geworden sein.

der kompost ist ziemlich vorbildlich - der unterste teil eher trocken und schon ein bisschen überreif, in der mitte eine matschige schicht voll mit kompostwürmern (das sind die roten, kleinen, nicht zu verwechseln mit regenwürmern) und ganz oben noch reichlich unverrottetes.  

den obersten teil und einen teil des arbeitenden mittleren horizonts siedelte ich in den anderen kompostbehälter um, sein gewicht sorgte für verdichtung. einen teil der aktiven mitte parkte ich in einer grossen zinkwanne, den untersten teil siebte ich, um noch kaum verrottete pflanzenkerne, steine und grobe äste zu entfernen. und die fetten engerlinge, die ruhig im kompost bleiben dürfen, aber nicht in die beete sollen. ziemlich weit unten entdeckte ich eine grosse menge keimende rhizome: 

ich hoffe, dass es sich um scharbockskraut handelt und nicht um einen mir noch unbekannten neophyten, der umgehend den garten übernehmen wird. zur kontrolle habe ich mal die beiden gezeigten pflänzchen in einen topf gesetzt, damit sie sich ein bisschen weiter entwickeln und die blattform hoffentlich aufschluss gibt. bleibt dann nur noch die frage, wie sie in so grosser menge in den kompost gekommen sind. und wie sie an dieser stelle nicht nur überlebt, sondern auch noch ausgetrieben haben, ganz ohne licht.

ich schippte und siebte, schleppte und verteilte zwei stunden lang, bis ich wirklich keine lust mehr hatte und der kompostplatz komplett im schatten lag, dann gab ich auf und sah ein, dass diese aufgabe alleine nicht an einem nachmittag zu schaffen ist. auch weil die beiden kompostbehälter durch das umschichten aus der form gingen und ich nun doch auch noch den zweiten behälter komplett umschichten muss. gnagna. ansonsten finde ich kompost immer spannend und vielleicht habe den ganzen garten nur, dass ich einmal jährlich den haufen durchwühlen darf. und ihnen hier zeigen.

drinnen nicht mehr viel, nur noch ein bisschen telefonieren, mit der tochter reden, spinnen, später dann salzige muffins aus diversen noch vorhandenen zutaten. kai hatte onlinetermine bis spät, ich ass alleine mit der tochter, die ab montag wieder im wechselunterricht in präsenz zur berufsschule gehen wird. joa, sehen wir mal, ob das eine gute idee ist. immerhin ist ein grosser teil ihrer kolleg*innen ja schon geimpft. 



Donnerstag, 25. Februar 2021

24. februar 2021 - geschwätzig

 eigentlich hatten wir heute einen tag frei, aber weil wir ja bereits am vergangenen sonntag so ziemlich das exotischste gemacht haben, was uns unter den momentanen umständen möglich schien, und das auto ungefähr zwei jahren nicht mehr gründlich geputzt worden war (zumindest innen, aussen war ich vielleicht mal in der waschanlage) und zudem das wetter einigermassen passend, haben wir morgens eine entsorgungsrunde gedreht, das auto durch die waschanlage gefahren und im bauernaldi eingekauft. den restlichen vormittag haben wir damit zugebracht, das fahrzeug auch von innen wieder sauber zu bekommen, immerhin ist jetzt mal aller müll entfernt und so ziemlich alles einmal gründlich abgewischt. so richtig sauber bekommt man so ein auto ja irgendwann auch nicht mehr.

den nachmittag verbrachte ich im garten, zuerst mit den töpfen auf der terrasse, dann mit einsetzen von stauden in das mittlere beet (über den winter haben sich mehrere der im letzten frühjahr angezogenen sommerblumen als mehrjährige stauden entpuppt) und mit dem schneiden der restlichen verblühten und über den winter stehengelassenen pflanzen: die zitronenmelisse treibt, der sonnenhut kommt, die meisten umgesetzten rosen treiben aus, das johanniskraut und die türkenglocke. (das ist natürlich nur eine auswahl, die hab ich aber gestern alle gesehen). 

zwischendurch schauten wir mal nach, was die pressekonferenz des bundesrats so ergeben hatte - dafür, sie live anzuschauen, gab es kaum gründe, denn so neu ist das ja alles nicht mehr: ab kommenden montag öffnen hier also läden, museen, botanische gärten, ausserbereiche von zoos, aussensportanlagen und die jugendarbeit. aber keine restaurants und auch nicht deren aussenbereiche, wie von teilen der parteienlandschaft rechts der mitte gefordert wurde. das soll frühestens in der zweiten märzhälfte kommen, je nachdem wie es dann halt so aussieht mit der lage. seit ein paar tagen stagnieren die fallzahlen, nachdem sie seit weihnachten kontinuierlich gesunken sind. ob das jetzt die folgen der sich immer weiter verbreitenden britischen virusvariante (und damit der beginn einer dritten welle) oder doch nur die nachwehen der skiferien und der fasnacht sind, wird man wohl erst im nachgang wissen. dass die pandemie hier allen allmählich aufs gemüt schlägt, kann man schon daran sehen, dass ausgerechnet der gesundheitsausschuss des parlaments die forderung diskutiert, gastronomie und veranstaltungen ab ende märz wieder zuzulassen - unabhängig von der epidemiologischen lage. das fragt man sich dann schon mal, was die geraucht, getrunken oder sonst konsumiert haben. 

naja, zurück in den garten: in den nächsten tagen muss ich damit beginnen, unseren kompost umzuschichten. einfach, weil beide thermokomposter komplett voll sind und auch die beiden offenen kompostkörbe keine grünabfälle mehr aufnehmen können. im kompost scheint momentan allerdings ein ameisenvolk zu nisten. vermutlich ist der kompost zu trocken, ich will aber sicherheitshalber gerne mal reinschauen, dann weiss ich näheres. 

am abend hatte ich noch malkurs per zoom, heute ausnahmsweise in einer anderen klasse, weil ich am montag wegen des geburtstags nicht dabei sein konnte. ich nahm mir aber doch das montagsthema vor, das reisen, für das ich schon zwei kalenderblätter vorbereitet hatte, auf denen ich teile mit farbe und gesso verschwinden hatte lassen. heute entstand da drauf eine fensterfront mit aussicht. am ende war mir das alles ein bisschen zu kleinteilig und ich übermalte grössere teile wieder. toll ist es mit farbstiften auf gessogrund zu malen und diese dann mit dem wasserpinsel aufzulösen. die farben werden sehr leuchtend und kräftig. das werde ich wohl mal weiterverfolgen. 


Mittwoch, 24. Februar 2021

23. februar 2021 - ich liebe listen!

 ich hab heute unglaublich viel gemacht: 

- gefrühstückt

- ein päckchen mit einer bestellung gepackt

- drei grosse käfer fertig gemacht, mit füssen und augen versehen

- eine schnur gefilzt für eine affenfaust

- das päckchen zur post gebracht

- eingekauft

- mittaggegessen

- spazieren gegangen auf der grossen lockdownrunde (ca 1,5 stunden) 

- kaffee getrunken und kuchen gegessen

- das beet vor dem haus im schatten von verblühtem und verwelktem befreit

- telefoniert

- gebügelt

- das bügeleisen entkalkt

- müll bereit gemacht für die abfuhr morgen

- alteisen vorbereitet für eine fahrt zum entsorgungsplatz

- schlitten in den keller geräumt und schneeschippen in der garage versorgt

- wäsche abgehängt

- zu abend gegessen

- mails beantwortet 

- die letzten maschen des frühlingslockdowntuchs abgekettet

- zwei folgen charité geschaut 

insgesamt habe ich dabei fast 16 000 schritte gemacht und bin etwas müde. mal sehen, wie morgen der freie tag wird.

Dienstag, 23. Februar 2021

22. februar 2021 - 22

 wochenstart wie immer - aber heute zusätzlich geburtstag des mittleren sohns. der hatte uns wegen wg nicht zu sich eingeladen, sondern sich erbeten, bei uns kochen zu dürfen. 

also änderte sich am tagesablauf nichts grosses, nur dass wir nach kais feierabend noch zum gärtner fuhren, für frische geburtstagsblumen und dabei schon dem sohn und seiner freundin begegneten, die mit einkäufen beladen den berg hoch kamen. wir erstanden frühlingsblümchen im topf, zuhause hing die tochter die geburtstagsgirlande fertig auf, dazu waren wir nicht mehr gekommen und die beiden neuankömmlinge übernahmen die küche. zwischendurch musste etwas ruhen - währenddessen stiessen wir mit prosecco auf das geburtstagskind an. 22.

 

es gab selbstgemachte ravioli mit spinat-ricotta-füllung, später zweierlei dessert. spektakuläre cupcakes mit einer ganzen sukkulentensammlung von der freundin und macarons von der schwester, beides selbstgebacken und -dekoriert. wir sassen lange, jedenfalls für unsere verhältnisse und unter den momentanen umständen. 



Montag, 22. Februar 2021

20. und 21. februar 2021 - prachtwetter

was für ein prachtswetter am wochenende! man wähnte sich schon weit im frühling, das datum ignorieren wir mal geflissentlich. so kann es die nächsten wochen bleiben, hörte ich mehr als einmal. 

wir nutzten das schöne wetter am samstag für einen gartentag. morgens war es zwar noch neblig, aber der nebel begann sich schon beim frühstück zu lichten, später wurde es strahlend sonnig und auch die arbeit war vorbereitung für den sommer. 

kai deckte das schwimmbädle auf und liess den poolroboter ein paar runden drehen, um das restlich verbliebene wasser gar nicht wieder so dreckig werden zu lassen wie im vergangenen jahr, denn der plan ist, das wasser nur aufzufüllen und nicht wieder ganz neu einlassen zu müssen. das sollte uns einige kubikmeter frischwasser ersparen. 

ich kümmerte mich derweil ein weiteres mal um den platz unterhalb des bädle, der nun durch den rückschnitt der ausgewachsenen thujenhecke um einiges grösser geworden ist. hier lag ja immer noch das leidige, uns nicht gehörende baumaterial. nun einfach nicht mehr durch thujenchaos verborgen. das stapelten wir an einen anderen ort, wo es uns weder optisch noch platzmässig stört. ausserdem war da noch das problem mit dem kleinen geräteschuppen, der den ganzen winter über nicht recht trocken werden wollte. den stellten wir um, so dass jetzt tagsüber die sonne darauf scheint. netter nebeneffekt: man sieht ihn vom haus kaum mehr, durch das laub der sträucher wird man ihn im sommer gar nicht mehr sehen. und das werkzeug ist durchgesehen und gereinigt. nun muss nur noch das thujengerippe rasch überwachsen... 

zum abendessen gab es sellerieschnitzel mit pommes und salat, gemeinschaftlich hergestellt. 

auch der sonntag startete mit nebel, der sich gefühlt ein wenig zäher hielt. das war uns aber egal, weil wir nach dem frühstück ohnehin nach zürich aufbrachen, zu einem grösseren stadtspaziergang. 

das auto liessen wir auf einem noch schwach besetzten parkplatz an der sukkulentensammlung, aber schon gegen elf waren einige leute um den see unterwegs. der war eben gerade nicht unser ziel, wir wanden uns schleunigst richtung westen, durchquerten den belvoirpark, spazierten dann durch den rieterpark, vorbei am museum rietberg, nicht ohne einige gedanken an museumsbesuche und pflanzenmärkte aufzufrischen. hach, schön war`s, vielleicht bald mal wieder?  



 

danach machten wir einen schlenker zu einem rebberg, der sich allerdings als privat herausstellte, also gingen wir direkt zum klopstockpark, wo wir eine weile auf einer bank pause machten. die bank neben uns war auch besetzt, wir hörten fremde menschen miteinander sprechen, auch ein seltenes ereignis derzeit. vom klopstockpark ging es hinunter an die sihl, die wir unter der autobahn bei der station giesshübel überquerten. 



durch verschiedenen strassen ging es weiter bis zur haltestelle binz, dann folgten wir der uetlibergbahn bis friesenberg. unterhalb des triemlispitals passierten wir das freibad heuried, dann ging es weiter zwischen plattenbauten und familiengärten zum friedhof sihlfeld. ein seltsamer friedhof, auf dem gräber mit bereits vorhandenen historischen grabdenkmälern zum mieten angeboten werden. 


hier kapitulierten wir und suchten eine verbindung mit den öffentlichen verkehrsmitteln heraus, die die vermuteten hotspots der sonntäglichen spazierlaune aussparte - anstatt mit der tram über den paradeplatz fuhren wir lieber mit dem bus bis morgental und bekamen so erst noch eine stadtrundfahrt durch weitere uns bis dato unbekannte teile der stadt. 

dass der parkplatz an der sukkulentensammlung voll sein würde, hatten wir uns schon gedacht, aber dass wir dann fast zehn minuten im stau stehen würden, um ihn zu verlassen, hatten wir uns nicht vorgestellt - sonst hätten wir gleich cleverer geparkt. man mag sich gar nicht vorstellen, wie es da heute in den skigebieten zugegangen ist. 

 

wir waren vor vier wieder zurück zuhause und da es mit dem to go angebot unterwegs nicht so recht geklappt hatte, gab es halt dann im garten milchkaffee und käsekuchen. da wurde es aber recht rasch ungemütlich, es ist halt doch erst februar. 

ich schickte den newsletter ab, plante die kommende woche (viel gibt es da immer noch nicht zu planen) und kam noch zu einer längeren leserunde. kai kochte zitronen-ricotta-nudeln, später dann ein wirklich grottenschlechter tatort, der zusätzlich dadurch nervte, dass komparsen maske trugen, die richtigen schauspieler aber nicht. ich kann mir durchaus denken, wie das zustande kommt, sieht einfach aber halt blöd aus, wenn die beiden maskenlosen hauptakteure drinnen miteinander sprechen und die leute draussen maske tragen.

gesehen: tatort und charité (2. staffel)

gelesen: das zickzackkind, david grossman und  evelina cajacob, tanzen anders


Samstag, 20. Februar 2021

19. februar 2021 - ein kleiner schritt in richtung "normalität"

 nach einigem ringen habe ich mich entschieden, die werkstatt ab märz wieder ein ganz kleines bisschen zu öffnen. vorerst nur für einzellektionen, so dass auch für die besucher das risiko überschaubar bleibt. selbstverständlich auch weiterhin mit maske, lüften, eigenem arbeitstisch und langer mittagspause für tageskurse. 

den letzten newsletter habe ich vor weihnachten geschrieben, als ich die werkstatt geschlossen habe. nun also der nächste, der die öffnung ankündigt. ich tue mich jeweils einigermassen schwer mit den neuigkeiten aus der werkstatt - nicht mit dem eigentlichen schreiben, das geht dann immer recht schnell, sondern mit den inhalten. heute nachmittag wollte ich das dann aber endlich vom tisch haben. das hat dann zuverlässig geklappt. worte, so wichtig.

und weil dann ab märz schluss ist mit den gemütlichen freitagen ohne offene werkstatt am nachmittag habe ich den restlichen nachmittag genossen. bin wieder mit kai eine kleine runde gelaufen (schon deutlich zügiger als gestern) und habe den frühen abend lesend auf dem sofa verbracht, mit blick in den garten. richtig dringliches gibt es dort nicht zu tun, ausserdem muss ja noch was fürs wochenende bleiben.

bei herrn buddenbohm habe ich etwas sehr schönes entdeckt, er hat ein gedicht von günter eich umgeschrieben. wer das original nicht mehr ganz präsent hat, bitte hier entlang.

Freitag, 19. Februar 2021

18. februar 2021 - orphée et euridice

 morgens in der werkstatt nicht viel geschafft - aber immerhin haben 4 spinnen beine bekommen und ich habe das sticken am weissen korb wieder aufgenommen. ha, und ich habe damit begonnen, das regal neu zu dekorieren! also doch nicht so wenig. 

über mittag zuerst nach hause zum essen, anschliessend ein kleiner spaziergang, der genesende humpelte tapfer mit, der verband schränkt mehr ein als die folgen der op. sagt er. im wald sieht es teilweise schlimm aus, anders als im letzten jahr, als vor allem die geschwächten eschen dem sturm zum opfer gefallen waren, sehen wir in diesem jahr auch viele umgefallene buchen kreuz und quer im wald liegen. die forstleute haben aber schon einen guten job gemacht und die waldwege komplett freigeräumt. 

 

dann noch kaffee im wohnzimmer. 


und dann war ich noch ein bisschen im garten. die letzten kirschlorbeerreste sind jetzt verräumt, ich habe an die schon arg kahle ehemalige thujenhecke ein geissblatt und eine clematis gepflanzt, die schon eine weile in töpfen auf ihren einsatz gewartet haben, noch ein bisschen hinter dem gartenhaus aufgeräumt, wo baumaterial lagert, das nicht von uns ist und habe viel geschaut, was alles schon wächst und gedeiht. in diesem jahr ist schon viel mehr zeit und gelegenheit, dass ich mir über die gestaltung des gartens gedanken machen kann und vor allem an blumen denken. im vergangenen jahr war dafür schlicht noch nicht genug platz. 

grillholz ist genug vorhanden...

drinnen trank ich erstmal einen tee - so richtig warm war es draussen auch noch nicht, telefonierte ein bisschen, dann reparierte ich noch eine jeans und nähte zwei hosen kürzer. dann endlich war zeit die heute gelieferten zeichenfedern auszuprobieren. ich habe ein sortiment gewählt, mit 15 verschiedenen federn und bin jetzt neben einigen sehr schönen zeichenfedern, die alle ein bisschen was anderes können auch mit einer lithographiefeder und einer impffeder ausgestattet. ja, so einem ding, mit dem vor über 200 jahren die ersten pockenimpfungen vorgenommen wurden. man kann damit auch einfach papier schneiden, das werde ich dann vielleicht auch eher machen. 

die tochter servierte zum abendessen vegane tomatensuppe - und kai und ich besuchten anschliessend virtuell die zürcher oper und sahen orphée et euridice - eine oper von christoph willibald gluck. überraschend wenig handlung, die musik sehr gefällig, die inszenierung (von christoph marthaler) modern, aber unterhaltsam. die pandemiesituation wurde nicht versteckt, man sah am anfang den leeren zuschauerraum und das orchester, das aus dem probensaal zugeschaltet war. am anrührendsten fand ich den fehlenden schlussapplaus und die szene hinter dem geschlossenen vorhang, wo regisseur, dramaturg und andere nicht auf der bühne präsente personen den sängerinnen und sängern ihre reverenz erwiesen. sie können die oper noch bis zum 5.april kostenlos auf der seite der oper anschauen, der videostream war bei uns teilweise etwas wackelig, aber der ton ganz ausgezeichnet!

Donnerstag, 18. Februar 2021

17. februar 2021 - habemus plan

noch einmal zum thema "lockerungen": 

es hatte natürlich einen grund, warum das thema gerade in den letzten tagen hier so hochgekocht ist - der bundesrat hatte angekündigt, heute einen plan vorzustellen, wie es mit den coronamassnahmen ab märz weitergehen solle, dieser muss dann erst noch in die vernehmlassung, will heissen, die kantone müssen dem plan zustimmen. dieser plan wurde nun gestern in einer pressekonferenz verkündet und er sieht sehr, sehr vorsichtige und moderate öffnungsschritte vor. zunächst werden ab dem 1.märz läden des nichttäglichen bedarfs, museen, bibliotheken und die aussenbereiche der zoos und botanischen gärten öffnen können - selbstverständlich mit maske, abstand und höchstzahlen. kinder- und jugendarbeit, kulturelle und sportliche aktivitäten für jugendliche bis 18 jahren sollen wieder möglich sein - bisher galt das nur für die unter 16-jährigen. und im freien sollen sich im privaten rahmen wieder bis zu 15 personen treffen können. es geht also darum, das sozial- und wirtschaftsleben an den orten wieder zu ermöglichen, wo das ansteckungsrisiko gering ist, auch weil durchgängig masken getragen und hygienekonzepte eingehalten werden können. und der bundesrat betont die unsicherheit und das risiko, das mit diesen plänen einhergeht. im april soll es dann mit der öffnung von gastronomischen aussenangeboten weitergehen, geknüpft ist diese aber an genau definierte indikatoren. 

ich freue mich, dass es einen plan gibt. und ich freue mich auch, dass der plan nur sehr vorsichtige, gut begründete schritte enthält. und ich freue mich, dass wir vielleicht bald mal wieder ein museum besuchen werden können, oder einen botanischen garten. ausserdem freue ich mich für die tochter - vielleicht kann sie bald auch wieder ihr sportprogramm aufnehmen. das sehe ich zwar als grösstes risiko, aber gönnen würde ich es ihr trotzdem. 

ich bin auch gar nicht dagegen, nach reiflicher überlegung und mit einem guten konzept, einzelne bereiche des öffentlichen lebens wieder zu ermöglichen - wobei hier in der schweiz ja die obligatorischen schulen offen waren (also bis zum neunten schuljahr) und auch das sportangebot für diese altersgruppe nicht vom lockdown betroffen war. 

umgekehrt bin ich aber auch froh, dass stimmen, die einer öffnung aller bereiche nur um eines kurzfristigen wirtschaftlichen erfolgs willen das wort redeten, nicht gehört wurden. ich möchte hier gerne noch auf den kommentar von gestern eingehen: was uns wirtschaftlich schadet, ist in erster linie die pandemie. vordergründig sehen wir natürlich, dass läden und gastronomie geschlossen und veranstaltungen verboten sind, aber wenn sie das nicht wären, wären die wirtschaftlichen schäden auch immens, sei es durch den zusammenbruch des gesundheitssystems, sei es dadurch, dass die menschen einfach nicht hingehen würden, aus angst, sich anzustecken. ja, wir haben hygienemassnahmen, aber sie helfen ganz offensichtlich gerade so, die pandemie nicht explodieren zu lassen, und dass es bisher nicht zum ganz grossen kollaps gekommen ist, ist der tatsache geschuldet, dass immer wieder ganz hart mit lockdowns gebremst wurde. soll es wirtschaftlich wieder "normal" laufen, müssen wir nicht mit der pandemie leben lernen (was für viele heissen würde mit der pandemie sterben), sondern ein konzept entwickeln, wie wir sie los werden - dafür sind wir auf einem guten weg, mit der vermeidung von ansteckungen, mit impfungen, vielleicht auch irgendwann mit medikamenten. wir haben ja auch nicht gelernt, mit lungentuberkulose, cholera und pocken zu leben, sondern bekämpfen sie nach wie vor. was alles noch kommt - ja, das weiss man nie, aber sich einfach damit abzufinden, das hiesse für mich, ins mittelalter zurückzukehren und ausser beten keine massnahmen zu akzeptieren. 

so sehe ich das. sie dürfen das gerne anders sehen - müssen aber mit argumenten rechnen. 

sonst so: 

den vormittag zuhause vor dem rechner verbracht - und darauf gewartet, dass ich kai von einer kleinen ambulanten op abholen konnte. das war dann erst über mittag der fall, zuhause dann mittagessen, kaffee und später ging ich in den garten, die letzten reste des kirschlorbeers beseitigen. das grüne passte in die grüntonne, das holz muss morgen noch fertig gesägt werden. auf jeden fall haben wir nach dem ende der pandemie genügend holz für viele grillfeste. 

zum abendessen kochte ich einen winterlichen wok - mit rüebli, pastinaken und yacon. rindfleisch kam auch noch rein. aber nachdem kai gestern einen auflauf mit steckrüben serviert hatte, konnte ich den yacon nicht mehr länger im keller liegen lassen, superfood hin oder her. was ist das für ein komisches gemüse? beim schälen sondern es saft ab, der glitschig-klebrig ist, wird ganz schnell braun und in der pfanne verändert es sich kaum, schmeckt ein bisschen wir sehr mildes obst und war für mich nur dank erdnusssauce geniessbar. kennen sie das? was kochen sie damit?




Mittwoch, 17. Februar 2021

16. februar 2021 - noch mal ringelschatten

ich hab heute wieder etwas für den mittwochsmix aus der werkstatt mitgebracht, zum thema "ringel und schatten".

 
das prinzip ist das gleiche wie beim in der vorigen woche gezeigten objekt - eine schablone aus trittschallfolie wird sehr dünn mit kammzugwolle umhüllt, auf diese dünne schicht habe ich dann einen bereits gut gefilzten vorfilz gelegt. diesmal allerdings nicht in einem grossen ringel, sondern um die schablone herum "geringelt".


die dünnen stellen und die wesentlich dickeren bereiche mit vorfilz schrumpfen während des filzprozesses unterschiedlich stark: dadurch entstehen schattentäler und lichtberge und das ganze objekt bekommt etwas ziehharmonikaartiges, so dass man es sehr schön als (k)ringel präsentieren kann. 

das objekt von voriger woche ist übrigens kein hut geworden - auch wenn die verwendete schablone die für ein beret war. es ist dafür auch viel zu klein - allenfalls könnte man es noch als faszinator verwenden...

ansonsten:

und täglich grüsst das murmeltier - heute auch thema im podcast  "kafi am freitag". na, eigentlich schon am freitag, aber ich habe ihn halt heute erst gehört. wir geben uns hier ja schon redlich mühe, mal was anders zu machen. so haben wir auf der galerie neuerdings den spieltisch aufgestellt, kommen aber auch nicht so viel zum spielen, haben das sofa umgedreht, so dass wir jetzt im sitzen auf den garten schauen, nicht mehr in richtung kamin, dort trinken wir meist auch unseren kaffee nach dem mittagessen. und heute waren sind wir erst um kurz vor fünf zum spazierengehen losgegangen, anstatt um die mittagszeit. die sonne begleitete uns trotzdem auf dem grössten teil der runde und wir hatten einen schönen blick in die verschneiten berge. hier ist es mit dem schnee vorbei, das tauwetter hat schon gestern eingesetzt und heute war es richtig warm. 

ich habe diffuses unbehagen in sachen "lockerungen" - hier in der schweiz haben etwa 250 tausend menschen eine petition an den bundesrat gestartet, mit dem ziel, läden und restaurants zu öffnen. ich frage mich: wer fragt die restlichen achteinviertel millionen? und ja, ich finde das momentane warten auf bessere zeiten auch mühsam, ich fände es auch schöner, wenn ich gleich morgen in meiner werkstatt kurse veranstalten könnte, aber ich täte das einfach auch gerne mit dem guten gefühl, dass es nicht in ein paar wochen wieder einen lockdown braucht und noch einen und  noch einen und am ende sich die komplette gesellschaft spaltet in die, die  vorsichtig sind, egal ob aus sorge um die eigene gesundheit oder für andere und die, die einfach ihren stiefel weiterleben, inklusive ferien, fasnacht und feiern ohne sich um andere zu scheren, weil es sie nicht treffen wird und wenn, dann eh nicht so schlimm. 

so, das musste mal gesagt sein. 


Dienstag, 16. Februar 2021

15. februar 2021 - wie immer, nur mehr digital

 start in eine neue woche. die zweite sportferienwoche hier im östlichen aargau, um es genau zu nehmen. nur ist das mit den schulferien ja bei uns jetzt eher nicht mehr so aktuell. so lange noch mindestens ein kind ferien hatte, waren die schulferien, auch wenn wir nicht wegfuhren, eine kleine zäsur im alltag. nun hat die tochter ja im sommer mit der ausbildung angefangen und hat zwar zwei wochen berufsschulferien, aber anstatt zwei tage pro woche in die schule geht sie nun die ganze woche in den betrieb. und so weit ich das einschätzen kann, ist das schon noch ein bisschen ungewohnt anstrengend, vor allem auch, weil seit weihnachten die anreise in die berufsschule durch den remote-unterricht auch noch wegfiel und sie montags und dienstags ausschlafen konnte.  

ich tue also das, was ich immer tue: früh aufstehen, bloggen, den tag planen, in die werkstatt gehen um zu arbeiten (immer noch zu fuss, mir war es noch zu kalt um das velo herauszuholen und ich mag den fussweg gerne), mittagessen mit kai, der seit wochen ausnahmslos im homeoffice anzutreffen ist, spaziergang, nachmittags hausarbeit und/oder arbeit am bildschirm für das filzbusiness. zwischendurch mit meiner mutter telefonieren, ein bisschen handarbeiten, abendessen, serie schauen, ins bett. 

zur abwechslung habe ich mich für ein irgendwie verschwurbelt genanntes bauchmuskeltraining im netz angemeldet, da turne ich -wenn ich es durchhalte-  nun eine woche lang morgens um halb acht mit einigen anderen damen auf zoom. komischerweise haben die meisten die kamera auch während der übungen an, sie schaut dann übungsbedingt über die turnenden hinweg in die luft. ich schone das netz und turne ohne ein bild von der zimmerecke zu senden. 

überhaupt, merke ich, bin ich derzeit anfällig für angebote aus dem internet. nach virtuellem museumsbesuch und kreativkurs jetzt also auch noch turnen und vielleicht demnächst oper.

gesehen: charité, 1.staffel

gelesen: leky, was man von hier aus sehen kann

gehört: echo der zeit, lage der nation, kafi am freitag


Montag, 15. Februar 2021

13. und 14. februar 2021 - winterwetter: sonnig mit schnee

 so schnell der januar verging, der februar schleppt sich gefühlt schon ewig hin und ist doch erst halb vorbei. wir hatten für das wochenende wieder einen raum zur generalreinigung eingeplant und so putzten wir am samstag bei schönstem winterwetter das badezimmer. wobei das schöne wetter draussen stattfand, das badputzen aber drinnen. im nach norden gelegenen badezimmer. ich frage mich ja ab und zu, ob wir den dreck jetzt nur besser wahrnehmen, wo wir ja doch viel mehr zuhause sind als sonst, oder ob wir auch mehr dreck machen, weil wir mehr zuhause sind. für das badezimmer trifft das vielleicht noch am allerwenigsten zu. was allerdings recht aufhielt, war das, was man nicht gleich sieht: jalousien (die wir nicht benutzen, die allerdings trotzdem oder schon länger dreckig waren), lampen, die sich als abschraubbar erwiesen, der zahnputzbecherhalter, der schon bei einzug lose war und der deckel eines versorgungsschachts, der mit mehreren schichten tesa an der wand angeklebt war. alles repariert, alles sauber, alles fertig. wir auch. 

am abend kochte ich vegane chicken wings aus blumenkohl und nebenbei noch baked beans und lemon curd, für den sonntag.

 

da hatten wir nämlich den mittleren sohn mit freundin eingeladen, um mit uns englisch zu frühstücken. das taten wir dann auch ausführlich und nutzten anschliessend das glücklicherweise immer noch schöne winterwetter (schnee und sonne!) zum spaziergang mit allen. an einer stelle wären schlitten schön gewesen, die wege im wald sind schneebedeckt und festgetreten. die tochter begleitete den besuch noch nach hause und traf sich anschliessend mit einer freundin draussen, kai und ich drehten das sofa um und schauten beim kaffeetrinken in den garten hinaus. und taten nicht mehr viel. ich beschloss, ein weiteres strickprojekt zu beenden, mit einer etwas aufwändigen abkettmethode soll das tuch, das ich im frühjahr im ersten lockdown zusammen mit einer freundin begonnen hatte, endlich einen würdigen abschluss bekommen. zum abendessen gab es pizza.

gesehen: neues aus der welt (netflix),enola holmes (netflix), tatort mit lena odenthal 

gelesen: was man von hier aus sehen kann, marianna leky

gespielt: kamisado

Samstag, 13. Februar 2021

12. februar 2021 - 12 von 12 im februar 21

 ich lass mal bilder sprechen, schliesslich ist ja 12 von 12 eine bilderblogaktion. wer wissen will, wie es geht, schaut am besten bei caro nach

leider ist vor dem schreib- und werkeltisch heute eine runde hausputz angesagt.

vom balkon in den garten geblickt:schnee und saukalt.

die kugel hängt! (aber auch schon ein paar tage)

nach dem mittagessen gehen wir zusammen in die werkstatt - nicht zum jassen, sondern nur zum fotografieren diese kundinnenauftrags (man sieht vermutlich an den ausgelegten karten, dass wir keine ahnung von diesem schweizer kartenspiel und nationalheiligtum haben - falls sie jetzt denken, wir hätten auch keine ahnung vom fotografieren: das wurde noch besser).

zufällig durchs fenster entdeckt - und geschmunzelt über das "häufchen", das der sessel hinterlassen hat.

den rückweg nahmen wir der limmat nach, dafür geht es zuerst ein stück durchs oederlinareal - mit schnee.

am fluss hatte es an einzelnen stellen eisskulpturen, aber die sonne hatte gleichzeitig genug kraft, den weg in eine schlammpiste zu verwandeln.

streetart im ländlichen bereich.

zuhause bemerkten wir, dass eine katze sich auf die poolabdeckung gewagt hatte.

das spiel blieb auch heute stehen.

anstattdessen trieb ich mich noch ein bisschen virtuell im museum herum. den katalog der aktuellen ausstellung des museum ritter - einer umfassenden werkschau zu vera molnar - habe ich zum geburtstag geschenkt bekommen. mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass ich vor ausstellungsende am 11. april noch die gelegenheit haben werde, die exponate vor ort zu sehen.)

nebenbei bekam das insekt noch ein bisschen farbe. rundherum notierte ich interessante teile der texte.

anschliessend war der tag natürlich noch nicht rum - nur wurde es zu dunkel zum fotografieren. ich schicke meine 12 bilder nun zu caro und gehe selbst gleich ein bisschen stöbern, was es dort zu sehen gibt...

Freitag, 12. Februar 2021

11. februar 2021 - thematisch leer

donnerstags bin ich neuerdings durch mit der woche. 

donnerstags gehen mir irgendwie die themen aus. 

der tag war dabei nicht unterdurchschnittlich: morgens habe ich in der werkstatt weiter käfer gemacht, über mittag waren kai und ich im schnee spazieren, die temperaturen waren erträglich, später kam sogar die sonne heraus, ich habe stoff für zwei kleidungsstücke zugeschnitten, meinen ringelpullover fertiggestrickt, alle fäden vernäht, und sogar gewaschen und zum trocknen ausgelegt. 

die sonne schien noch, als die tochter heimkam, und beim abendessen machen brauchte ich erst ganz am schluss licht in der küche. 

abendhimmel mit nachbarspappel

anderswo sieht es viel schlimmer aus - aber die briten sehen das mit humor, zumindest diese familie, die auf die melodie von total eclipse of my heart ihr leben im kompletten lockdown besingt (via republik-newsletter).

Donnerstag, 11. Februar 2021

10. februar 2021 - ringel und schatten.

 als ich heute morgen die posts zum mittwochsmix bei müllerin art sah, kam mir da so eine idee... (das monatsthema ist "ringel und schatten")


in der werkstatt griff ich zuerst in den restekorb und fand eine mütze, deren form nicht so ganz meinen vorstellungen entsprochen hatte. leider auch nicht den vorstellungen von irgendjemand anderem. 

die schnitt ich spiralförmig in schmale streifen.

als nächstes suchte ich eine runde schablone heraus, die mir eine passende grösse zu haben schien, umgab sie mit einer dünnen schicht feiner weisser wolle und platzierte die spirale auf einer seite. dazu musste ich den innersten teil abschneiden, der wollte weder gerade liegen, noch hätte er wirklich noch in die mitte gepasst.

auf die ringel legte ich noch eine dünne schicht aus weissen wollfasern. dann ging es los mit dem anfilzen.

hier hat sich die weisse wolle schon gut verbunden und begonnen zu schrumpfen. die aufgelegten, bereits einmal fertig gefilzten ringel sind deutlich als erhaben zu erkennen. der trick, den ich mir zunutze machte: die dünn ausgelegte weisse wolle in den zwischenräumen schrumpft im filzprozess deutlich stärker als die fertig gefilzten ringel, die auch noch deutlich dicker sind, dadurch entsteht eine dreidimensionale struktur.

ein paar schritte weiter im filzprozess ist die unterseite, die ausschliesslich aus dünnem weissem filz besteht, so weit geschrumpft, dass ein muschelähnliches gebilde entstanden ist.

hätte es draussen auch nur ein wenig sonne gehabt, hätte das objekt nun schatten geworfen... 

anstatt sonne gab es bei uns aber den ganzen tag schnee, mal mehr, mal weniger, mal in grossen flocken, mal als schneeregen, dann wieder in kleinen harten graupeln. es wurde immer kälter und ich war froh, als ich vom einkaufen wieder zuhause war und den restlichen nachmittag am schreibtisch die frage klären konnte, was ringel von streifen unterscheidet. dabei gelernt: ringel heisst auch das diakritische zeichen, das das offene a im dänischen und schwedischen und das lange u im tschechischen markiert. und ein ringel waren früher in bremen acht torfsoden, weil die in ringeln aufgestapelt wurden. und schatten ist nicht gleich schatten. 

später kam der grosse sohn zum abendessen vorbei, die tochter servierte spaghetti mit linsenbolognese, dazu nüsslisalat mit selbstgezogenen sprossen (zur sprossenzucht wollte ich auch noch was schreiben). und weil der sohn auf dem sprung war, sassen wir dann noch fast eine stunde auf der treppe und erzählten, bis er wirklich gehen musste.

mehr ringel finden sie in dieser liste.

Mittwoch, 10. Februar 2021

9. februar 2021 - man kann das alles auch ganz anders sehen

und noch ein digitales abenteuer: heute nachmittag habe ich an einer führung durch eine ausstellung teilgenommen: there is another way of looking at things. die ausstellung läuft gerade im schauwerk in sindelfingen, einer kunstsammlung, die ich noch nie wirklich besucht habe, dafür jetzt zum ersten mal virtuell. gezeigt werden momentan (na ja, eigentlich eher nicht gezeigt, aber die kunstwerke sind schon echt aufgebaut in den shedhallen) werke aus der sammlung schaufler, vorwiegend konzeptuelle kunst. das spielte dann bei der führung auch keine ganz geringe rolle - spannend zu erfahren, wie unterschiedlich die künstler mit den anweisungene für den aufbau der einzelnen werke umgehen, so dass bei manchen immer dasselbe kunstwerk zu sehen ist, bei anderen je nach aufbau und umgebung zwar immer das gleiche, aber niemals dasselbe. 

überhaupt finde ich die digitale vermittlung bei diesem museum sehr gelungen - unter dem oberbegriff "alles auf abstand" werden geplante veranstaltungen per film zur verfügung gestellt, digitale führungen angeboten, gibt es ein booklet zum nachlesen und sogar onlineangebote für schüler*innen in den ferien. (die digitale führung wird ende des monats wiederholt, sie haben also noch gelegenheit, sich dafür anzumelden.) 

***

sonst so heute: 

keine werkstatt, anstattdessen forschte ich der videolegitimation für einen onlinebankingzugang von vor zwei wochen nach, bekam nachricht per mail mit der bitte um einen anruf, liess mich bejingeln in der warteschlange und musste mich abermals, diesmal telefonisch, legitimieren. jetzt soll angeblich alles gut sein, na, schau mer mal, was jetzt noch fehlt. oder als fehlend erfunden wird, damit die bummelei verbrämt werden kann. ich liebe klar definierte prozesse, die mir die chance geben, die notwendigen informationen zügig beizubringen, wenn ich raten soll, was ich als nächstes tun muss oder ob ich überhaupt dran bin mit agieren, wird das alles ein bisschen unübersichtlich. 

gemüse habe ich auch noch ausgefahren. natürlich hatte es in der nacht vorher wieder mal geschneit, so dass ich nicht nur das auto freischippen, sondern auch auf dem hof durch den matsch waten musste. unangenehmer nebeneffekt des erfolgs unsere gemüsegenossenschaft: es sind mittlerweile so viele körbe auszufahren, dass ich nur noch knapp und mit tricks, die allenfalls im winter möglich sind, alle körbe für eine liefertour ins auto bringe. und ich vermute, dass wir noch ein überdurchschnittlich praktisches auto für diese aufgabe haben. die alternative sind zwei schleifen für eine liefertour...

zum abendessen wirsingrisotto, kai kocht sich gerade durch sämtliche risottovarianten, die man sich ausdenken kann. 

beim abendessen eine diskussion über die unterschiede zwischen tolerieren und akzeptieren. wir suchen nach beispielen: die momentan sehr diskutierte gesichtsverhüllung, da hier demnächst über ein verbot abgestimmt werden wird, haken wir umgehend ab, tolerieren oder akzeptieren spielt für die abstimmung keine rolle. oder das verhalten anderer in der pandemie, das zwar nicht direkt gegen regeln verstösst, aber diese umgeht, hintergeht, aushebelt oder schlichtweg die gesamtsituation ignoriert. was können wir akzeptieren, was müssen wir tolerieren, wo hört dann aber auch die toleranz auf? und was machen wir dann?

Dienstag, 9. Februar 2021

8. februar 2021 - montags mixed media

montags habe ich jetzt immer eine verabredung. neu nehme ich nämlich an einem mixed media kurs der kunstschule konstanz teil. und da gehe ich jeden montag von 19.30 bis 21 uhr hin. 

natürlich nicht wirklich, sondern virtuell. aber immerhin. 

gestern habe ich das gemacht: 

es gibt eine anregung (gestern war das kontrast in der struktur) und ansonsten einträchtiges nebeneinanderherwerkeln. halt nicht in einem raum, sondern jede bei sich zuhause, verbunden über zoom. ab und zu sagt mal jemand was, manchmal sieht man, was da bei den anderen geschieht, manchmal auch nicht, man kann ja auch nicht dauernd hingucken, sonst kommt man ja selber zu nichts. material bei mir gestern was halt so da war. leider sind nächste woche gleich ferien.


Montag, 8. Februar 2021

6. und 7. februar 2021 - wochenende

wochenende. 

nach dem sonnigen freitag hatten wir mit einem ebenso schönen samstag gerechnet - allerdings blieb es auch nach ausführlichem frühstück draussen neblig und die sonne kam den ganzen tag nicht heraus. aber immerhin blieb es trocken und mild, grund genug, den tag zumindest teilweise im garten zu verbringen. 

nachdem wir die reste der kugelaktion vom freitag weggeräumt hatten, widmeten wir uns dem allerletzten kirschlorbeerstrauch. der ist nun in form, leider liegt wieder eine menge grüngut auf dem platz unterhalb des bädle. es hat nicht annähernd in die tonne gepasst, mit ein bisschen glück sind wir das aber nächste woche dann doch auch los. damit wäre der rückschnitt des gartens nach fast eineinhalb jahren fertig. in zukunft müssen wir nur noch dafür sorgen, dass uns der garten nicht wieder über den kopf wächst...

die tochter hatte, während wir im garten arbeiteten, maccarons gebacken, mit himbeergeschmack. die waren aber noch nicht so ganz fertig und sollten auch noch bis sonntag durchziehen, also gab es zum kaffee ein paar brötchen, die noch vom frühstück übrig waren und wir wunderten uns gemeinsam über das seltsam gelbe licht, das das nebelgrau nun übertönte. der saharasand, den es heute bis nach süddeutschland wehte, war daran schuld. ich telefonierte ausführlich mit meiner mutter, auch dort gab es saharasand und sonst wenig neues. zum abendessen probierte ich ein rezept, das mir das internet beschert hatte - es gab "weltoffene kartoffeln" nach anke gröner/einem sz-rezept. das war sehr, sehr lecker und eine echte bereicherung für den speisezettel. wir überlegten umgehend, welchen gästen wir dieses gericht nach ende der pandemie vorsetzen wollten. es gab auch eine aktive anmeldung dazu. 

das gesamtbild wird erheblich durch den verwendeten gefrorenen schnittlauch gestört, aber der muss weg, da der frische schon aus der erde will.

die tochter wollte früh ins bett, ich spielte mit kai einige partien kamisado, ein brettspiel für zwei personen. spielt man mehrere partien, bestimmt die schlussaufstellung die startaufstellung für das folgende spiel. das kann man dann auf eine bestimmte punktzahl hin spielen, die eine spieler*in zum sieg erreichen muss. da man immer ein paar züge vorausdenken muss, verknoteten sich nach zwei, drei, vier partien aber unsere hirne derart, dass wir eine pause brauchten - um später weiterspielen zu können, installierten wir am sonntag dann einen kleinen gartentisch auf der galerie, wo das spiel nun stehen bleiben kann - für immer mal wieder ein partie zwischendurch. 

am sonntag nahmen wir während des frühstücks kontakt zum mittleren sohn auf, den wir mehr oder weniger alleine zuhause wussten und verabredeten uns zum spazierengehen. hatte es zum zeitpunkt des telefongesprächs noch draussen ganz schön ausgesehen (sogar mit ein bisschen sonne), regnete es sacht, als wir uns am verabredeten punkt trafen. wir besiegten das schlechte wetter aber einfach durch ignorieren und drehten eine grössere runde auf weitgehend gut befestigten wegen, bis wir uns am treffpunkt wieder vom sohn verabschiedeten und nach hause zu kaffee und maccarons zurückkehrten. das war ein bisschen eigenartig, dort wieder auseinanderzugehen, aber immerhin hatte die tochter ihm die maccarons schon am vortag nach hause geliefert (wie übrigens auch dem anderen bruder und seiner freundin). 

am nachmittag blieb noch viel zeit um ein thema zu recherchieren, das noch geheim bleiben muss und die kissenbezüge der bettwäsche, die wir zu weihnachten bekommen haben, kleiner zu nähen und anschliessend zu waschen, damit wir sie demnächst mal überziehen können. nach weiteren partien kamisado, nun schon am neuen ort, kochte ich fürs abendessen rumfortsauce(1) zu nudeln, danach übernahm kai und stellte das abendessen fertig. 

gelesen: judith winter, siebenschön

gesehen: stranger things, staffel 3, tatort "der rettung so nah"

gespielt: kamisado

(1) rumfortsauce könnte ein englisches, oder je nach aussprache auch französisches klassisches gericht sein, ist es aber nicht. ich habe den begriff von frau mutti aus ihrem blog übernommen, es handelt sich lediglich um ein gericht aus zutaten, die rum lagen und fort mussten.

Samstag, 6. Februar 2021

5. februar 2021 - #wmdedgt? - na kugeln kugeln halt!

 hurra, heute ist #wmdedgt (frau brüllen fragt: was machst du eigentlich den ganzen tag?) und ich darf ihnen meinen freitag in all seiner banalität ausführlich schildern! 

mein wecker weckt mich um 5.30 uhr, ein glück für kai, dass mein wecker das an meinem handgelenk durch vibration tut, denn er kann eine gute stunde weiterschlafen. ich stehe mit der tochter auf, die isst die üblichen ungesunden, aber heissgeliebten frühstücksflocken am esstisch, während ich in der küche die spülmaschine ausräume und frühstück zubereite. vorerst nur für mich: kleingeschnittene orange, selbstgemachtes joghurt, selbstgemischtes müesli. aber ich stelle auch schon mal die zutaten für kais schmalspurfrühstück aus brot mit marmelade auf den tisch. dann bin ich bereit, einen tagesplan zu machen und den blogpost über den vergangenen tag zu schreiben. der tagesplan beinhaltet heute lediglich putzen nach plan und einen besuch in der werkstatt, weil ich noch etwas auf dem tisch liegen habe, das so übers wochenende nicht liegen bleiben kann. der blogpost langweilt mich selbst, diese woche habe ich versucht, durch thematische posts etwas abwechslung ins coronöse einerlei zu bringen, aber heute fällt mir nichts mehr ein. dafür habe ich anschliessend zeit, endlich ein abonnement für die krautreporter abzuschliessen. die wollen im ersten monat noch kein geld, aber haben einen ausführlichen fragebogen, wie man zum journalistischen netzwerk beitragen könne. speziell die frage: in welchem land, welcher region oder stadt kennen sie menschen, die sie jederzeit anrufen könnten? ausserdem bestätige ich die anmeldung für einen onlinekurs, den ich zukünftig am montagabend besuchen werde. es gibt sogar eine option, den onlinekurs in präsenzunterricht umzuwandeln, wenn, ja wenn, dann irgendwann einmal... 

kurz vor sieben kommt kai zum frühstück, ich trinke eine tasse kaffee mit ihm und wir spielen ein paar züge scrabble. wir besprechen kurz den tagesplan, er hat den ganzen vormittag verschiedene termine und verzieht sich ins arbeitszimmer. und ich fange mit meiner putzrunde an, obwohl es gegen halb acht noch nicht wirklich hell draussen ist. 

putzen nach plan heisst, dass ich alle putzaktivitäten mit intervallen auf einer app erfasst habe, die mir täglich eine zusammenstellung gibt, was zu tun ist. das mache ich schon mehrere jahre so und finde es sehr praktisch. ich halte mich nicht sklavisch dran, ich kann auch mal einen programmpunkt abhaken wenn ich feststelle, dass er einfach noch nicht dran ist oder momentan sinnlos, aber auch eine woche über dreck hinwegsehen, der in der kommenden woche eh dran ist. neben dieser app helfen mir beim putzen zwei wichtige leitlinien: 1. bei uns kann man nicht vom boden essen - ist aber auch nicht notwendig, wir haben geschirr. 2. ich putze, damit der dreck weg ist, und nicht, damit es sauber ist und bleibt. mit diesem system habe ich die reinigenden haushaltsaktivitäten auf zwei halbe tage pro woche verteilt, die restliche hausarbeit teilen wir eher untereinander auf, also das kochen, waschen und manchmal auch das bügeln.

also: zuerst die betten auf den balkon legen, das schlafzimmer staubsaugen, dann das bad putzen, boden wischen, betten zurück ins schlafzimmer, die galerie, das zimmer der tochter (sonderfall, nur wenn dort aufgeräumt ist, sonst bin ich da nicht zuständig - wie auch in kais arbeitszimmer) und die treppe staubsaugen. hier eine kurze pause mit tee und butterbrot, das frühstück ist schon ganz schön lange her. dann staubwischen und staubsaugen im wohnbereich, endlich die weihnachtsbücher umräumen, den boden des essbereichs reinigen, die küche aufräumen und auch da den boden wischen, die untere toilette und den eingangsbereich. zusätzlich staubsauge ich den keller, der hat es mal wieder nötig - ein termin, der seltsamerweise immer noch am mittwoch eingetragen ist und den ich so solitär selten erledige, aber ich weiss wenigstens warum mittwoch: einstens, als von den kinderlein noch mindestens eines am mittwochnachmittag frei hatte, war das der beste tag, das zu delegieren.

die putzrunde beendige ich mit einer selbstreinigung, auch dusche genannt. dann ist es erst kurz nach elf, draussen scheint die sonne und ich kann im t-shirt und barfuss in den birkenstocks draussen arbeiten. denn es erwartet mich ein grosser schlingknöterichhaufen, aus dem ich gerne eine kugel machen will.

die erste hälfte schaffe ich vor dem mittagessen - es gibt reste einer gemüsewähe, die die tochter am dienstag serviert hatte - den rest danach bis kurz vor zwei. 

im grund genommen ist es ganz einfach, man braucht ausser geduld nur unmengen von einem geschnittenen schlinggewächs. 


ich starte mit drei kränzen oder kreisen, die so miteinander verbunden werden, dass sie horizontal, vertikal von vorne nach hinten um eine gedachte kugel verlaufen. auch die befestigungen kann man mit dem schlinggewächs machen, die müssen ja nicht ewig halten, sondern sollen die kreise nur vorläufig fixieren. anschliessend beginnt man, wild einzelne stränge einzuflechten. vor allem füllt man zuerst die freien flächen auf. es ist nicht schlimm, wenn die kugel zuerst eher unrund ist, sie wird durch das einflechten von mehr material automatisch runder. 


am besten flicht man die einzelnen ranken ein, indem man sie bis zur mitte durch ein bestehende verbindung einsteckt und die beiden seiten einzeln um die kugel herumführt. die enden werden dann wieder durch einstecken befestigt, am besten, indem man eine lücke wählt, in der sie durch ihre spannung festklemmen. man kann sie aber auch mit der nächsten ranke befestigen. 

 

mit kai verabrede ich beim kaffee, dass er mich heute in der werkstatt abholt - dann macht er auch wirklich feierabend. ich spaziere im sonnenschein den berg hinunter - an einer mauer entdecke ich eidechsen, die sich durch ihr rascheln im laub verraten haben, dann aber sitzen bleiben und mich neugierig anschauen, wie ich sie. weiter unten, an dem teil des wegs, der dem wanderweg folgt, blühen schon krokusse.

gegen halb drei bin ich in der werkstatt und beende die arbeit, die ich am donnerstag begonnen hatte - ein etui, dessen form ich in der aktuellen feltmatters, der zeitschrift der international feltmakers association, gesehen hatte und das ich gerne ausprobieren wollte. als alles auf das berechnete mass geschrumpft ist, habe ich noch ein bisschen zeit zum aufräumen, damit ich am montag wieder gut in die  woche starten kann. 

kai holt mich ab, ich mag aber keine umwege mehr machen und so gehen wir den üblichen weg den berg hinauf, der aber so langweilig auch nicht ist - nur habe ich vergessen, kai die krokusse zu zeigen. zuhause will ich nur noch aufs sofa, zum lesen, das schrittziel für den tag ist auch erreicht und kai will in der küche in ruhe das abendessen zubereiten. es gibt minutensteaks vom schwein, dazu rosmarinkartoffeln und salat zum selbstzusammenstellen. die steaks sind die erste enttäuschung von unserem weidesäuli, da sie sehr trocken sind, aber eventuell hätte man sie auch noch kürzer braten müssen. 

nachdem ich mit der tochter den abwasch erledigt habe landen wir beim streamingdienst, der den englischen film "die ausgrabung" vorschlägt. schöne bilder von england, die geschichte ist mässig spannend, aber schön erzählt nach einem roman und einer wahren begebenheit. später verhängen kai und ich noch vor der heuteshow (nicht wirklich witzig heute) und böhmermann (auch nur teilweise witzig - ich bin immer noch der meinung, dass das frontex-thema nicht in der halbsatirischen form, sondern seriös dokumentarisch aufgearbeitet werden sollte), dann endlich ins bett! 

grade bemerkt: corona kommt heute garnicht vor, ich hoffe ich darf trotzdem zur coronaedition...







Freitag, 5. Februar 2021

4. februar 2021 - gähn

nein, es wird gerade nicht spannender, ich habe wieder einmal rein gar nichts erlebt. 

vormittags werkstatt, dann über mittag nach hause (später als sonst, weil kai heute spät mittagspause machte), nach dem mittagessen muffins gebacken und im garten gearbeitet. 

es wird zeit, die beete, in denen die frühblüher aus der erde drängeln, zumindest mal grob von den alten pflanzenresten zu befreien, solange ich weiss, wo hin treten. unterm schnee sind schneeglöckchen, osterglocken, die ersten spitzen der tulpen und viel undefinierbares zum vorschein gekommen. mehr als im letzten jahr? ich weiss es noch nicht, habe auch einige zwiebeln neu eingesetzt, auf jeden fall lohnt sich der regelmässige gartenrundgang ab sofort wieder doppelt. der schlingknöterich ist auch zurückgeschnitten - allerdings fing es dann an zu regnen. ich brachte nur noch schnell die verwendbaren teile des rückschnitts von rosmarin und salbei in sicherheit, dann musste ich den rest einfach liegen lassen. 

ein bisschen zeit bleibt ja auch noch, bis es so richtig mit der gartensaison losgeht. 

zum abendessen linsensuppe, die tochter kochte. danach nur noch serie, immerhin die ist spannend. 


Donnerstag, 4. Februar 2021

3. februar 2021 - medialer spannungsbogen

ausser zwei dingen habe ich heute nichts spannendes gemacht, die beiden haben aber den ganzen rest aufgewogen: 

erstens habe ich heute nachmittag endlich die beiden artikel über den landessender beromünster gelesen, die ich mir herausgesucht hatte und habe viel spannendes und neues darüber gelernt, wie überhaupt das radio entstanden ist, wie verschiedene sendetechniken funktionieren und wie es zur abschaltung des landessenders kam. leider wenig dazu, wie der betrieb dort von 1931 bis 2008 dort vonstatten ging. der zweite artikel war dann auch nur für den landessender weniger interessant, glücklicherweise auch weniger tendenziös. (der erste mit fakten gespickte artikel gleitet gegen schluss vor allem in dieser hinsicht ziemlich ab.) dafür brachte mich der zweite text dann darauf, mich mit eher mit der radiogeschichte zu beschäftigen. da stiess ich dann sehr rasch auf roger schawinski und schaute mir mit gewinn eine doku über ihn an. 

geschichte der schweiz im zwanzigsten jahrhundert. was alles innerhalb dieser knapp hundert jahre an mediengeschichte passiert ist. bestürzende erkenntnis: das "radio" gibt es eigentlich erst seit neunzig jahren. 

zweitens habe ich mich am abend mit vier filzerinnen getroffen. jede von uns hat ein kleines projekt vorgestellt, an dem sie gerade arbeitet und wir holten uns meinung und rat der anderen vier ab. natürlich lief das alles online, aber es hat spass gemacht, sich mal wieder auszutauschen. 

das world wide web, so wie wir es heute nutzen, ist dreissig jahre alt. (ich hätte ohne nachdenken das radio älter, das www aber jünger geschätzt.)


Mittwoch, 3. Februar 2021

1. bis 2. februar 2021 - blursday

start in den februar, start in eine neue woche. 

mir verschwimmen gerade weniger die wochentage, siehe überschrift (von engl. to blur = verschwimmen), als die wochen. das mit dem blursday habe ich im newsletter der republik gelesen, leider handelt es sich bei dem kostenlosen angebot um einen corona-newsletter. grösster vorteil: hier geht es vor allem um die schweiz, während die podcasts, die ich zum thema höre, vor allem den fokus auf deutschland legen, manchmal auch auf die welt. 

und ja, ich bin ein informations-junkie. (auch wenn ich die empfehlungen, sich nicht zu ausführlich zu informieren, kenne.) mir geht es besser, wenn ich weiss, was gerade so diskutiert wird, was der aktuelle forschungsstand ist und meinetwegen auch was gerade wo warum nicht so gut läuft. 

hier mal eine kleine liste, der von mir zum thema corona konsumierten informationsangebote:

pandemia. die welt. die viren. und wir. der podcast kommt von viertausendhertz, die auch viele andere interessante hörangebote haben. hier geht es eher am rande im corona, sondern meist um andere infektionskrankheiten, die die menschheit bedrohen und welche lehren aus der bewältigung dieser krisen für die heutige lage gezogen werden können.

corona-virus-update. ebenfalls ein podcast, diesmal von ndr-info. der ist eigentlich legendär, denn zu anfang der pandemie (ab dem 26. februar 2020) brachte dieses interview-format ein tägliches update mit christian drosten. die ersten folgen hörten sich schon im april historisch an, weil der virologe seine einschätzungen von tag zu tag nachjustieren musste. ein schönes beispiel für glaubwürdigkeit, die dadurch entsteht, eigene fehlannahmen einzugestehen. mittlerweile gibt es nur noch einmal wöchentlich ein interview, abwechselnd kommt auch sandra ciesek, die eher die sicht einer medizinerin hat, zu wort in den geprächen mit korinna hennig, die als wissenschaftsredaktorin immer wieder die wichtigen fragen stellt. 

als ausgleich zu den vielen biologisch-medizinischen fakten höre ich regelmässig die lage der nation - hier gibt es auch ein corona-update, aber hier geht vor allem um poltische, wirtschaftliche und nicht selten auch juristische fragen und  zusammenhänge, die im zusammenhang mit der pandemie auftauchen.

so entwickeln sich die corona-zahlen in der schweiz. ein informationsangebot des srf, hier werden die zahlen der pandemie in der schweiz übersichtlich dargestellt. grosser vorteil: die seite entwickelt sich weiter, es gibt immer mal wieder neue graphiken, je nach erkenntnisstand, und diese graphiken sind sehr gut erklärt. das gleich gibt es auch für die welt, irgendwann habe ich da aber abgehängt und schaue nur noch sehr selten rein. 

dazu hin nutze ich den oben schon erwähnten covid-19-uhr-newsletter der republik und den morgenpost-newsletter von krautreporter, der die drei wichtigsten themen des tages zusammenfasst und gleichzeitig zu diesen themen eine kleine presseschau liefert - selten ist kein corona-thema dabei... 

so, das war jetzt so ein bisschen ein service-post, dafür setze ich mal ein, zwei tage mit der beschreibung des langweiligen alltags aus. es gibt immer was zu essen, ich habe frisch eingekauft und erledige die wichtigsten haushaltstätigkeiten unter zuhilfenahme der mitbewohner, manchmal aber auch selbst mir schrubber und heissem wasser (kein witz: die algen in der abschüssigen einfahrt machten ein schwungvolles nachhausekommen zu einem hohen unfallrisiko und wer will in diesem zeiten schon im notfall des kantonsspitals landen? also griff ich zu den besagten utensilien und haushaltsnatron und jetzt kann ich wieder gedankenlos die letzten meter zur haustüre spurten, wenn ich mal wieder knapp dran bin zum mittagessen.)