Samstag, 6. Februar 2021

5. februar 2021 - #wmdedgt? - na kugeln kugeln halt!

 hurra, heute ist #wmdedgt (frau brüllen fragt: was machst du eigentlich den ganzen tag?) und ich darf ihnen meinen freitag in all seiner banalität ausführlich schildern! 

mein wecker weckt mich um 5.30 uhr, ein glück für kai, dass mein wecker das an meinem handgelenk durch vibration tut, denn er kann eine gute stunde weiterschlafen. ich stehe mit der tochter auf, die isst die üblichen ungesunden, aber heissgeliebten frühstücksflocken am esstisch, während ich in der küche die spülmaschine ausräume und frühstück zubereite. vorerst nur für mich: kleingeschnittene orange, selbstgemachtes joghurt, selbstgemischtes müesli. aber ich stelle auch schon mal die zutaten für kais schmalspurfrühstück aus brot mit marmelade auf den tisch. dann bin ich bereit, einen tagesplan zu machen und den blogpost über den vergangenen tag zu schreiben. der tagesplan beinhaltet heute lediglich putzen nach plan und einen besuch in der werkstatt, weil ich noch etwas auf dem tisch liegen habe, das so übers wochenende nicht liegen bleiben kann. der blogpost langweilt mich selbst, diese woche habe ich versucht, durch thematische posts etwas abwechslung ins coronöse einerlei zu bringen, aber heute fällt mir nichts mehr ein. dafür habe ich anschliessend zeit, endlich ein abonnement für die krautreporter abzuschliessen. die wollen im ersten monat noch kein geld, aber haben einen ausführlichen fragebogen, wie man zum journalistischen netzwerk beitragen könne. speziell die frage: in welchem land, welcher region oder stadt kennen sie menschen, die sie jederzeit anrufen könnten? ausserdem bestätige ich die anmeldung für einen onlinekurs, den ich zukünftig am montagabend besuchen werde. es gibt sogar eine option, den onlinekurs in präsenzunterricht umzuwandeln, wenn, ja wenn, dann irgendwann einmal... 

kurz vor sieben kommt kai zum frühstück, ich trinke eine tasse kaffee mit ihm und wir spielen ein paar züge scrabble. wir besprechen kurz den tagesplan, er hat den ganzen vormittag verschiedene termine und verzieht sich ins arbeitszimmer. und ich fange mit meiner putzrunde an, obwohl es gegen halb acht noch nicht wirklich hell draussen ist. 

putzen nach plan heisst, dass ich alle putzaktivitäten mit intervallen auf einer app erfasst habe, die mir täglich eine zusammenstellung gibt, was zu tun ist. das mache ich schon mehrere jahre so und finde es sehr praktisch. ich halte mich nicht sklavisch dran, ich kann auch mal einen programmpunkt abhaken wenn ich feststelle, dass er einfach noch nicht dran ist oder momentan sinnlos, aber auch eine woche über dreck hinwegsehen, der in der kommenden woche eh dran ist. neben dieser app helfen mir beim putzen zwei wichtige leitlinien: 1. bei uns kann man nicht vom boden essen - ist aber auch nicht notwendig, wir haben geschirr. 2. ich putze, damit der dreck weg ist, und nicht, damit es sauber ist und bleibt. mit diesem system habe ich die reinigenden haushaltsaktivitäten auf zwei halbe tage pro woche verteilt, die restliche hausarbeit teilen wir eher untereinander auf, also das kochen, waschen und manchmal auch das bügeln.

also: zuerst die betten auf den balkon legen, das schlafzimmer staubsaugen, dann das bad putzen, boden wischen, betten zurück ins schlafzimmer, die galerie, das zimmer der tochter (sonderfall, nur wenn dort aufgeräumt ist, sonst bin ich da nicht zuständig - wie auch in kais arbeitszimmer) und die treppe staubsaugen. hier eine kurze pause mit tee und butterbrot, das frühstück ist schon ganz schön lange her. dann staubwischen und staubsaugen im wohnbereich, endlich die weihnachtsbücher umräumen, den boden des essbereichs reinigen, die küche aufräumen und auch da den boden wischen, die untere toilette und den eingangsbereich. zusätzlich staubsauge ich den keller, der hat es mal wieder nötig - ein termin, der seltsamerweise immer noch am mittwoch eingetragen ist und den ich so solitär selten erledige, aber ich weiss wenigstens warum mittwoch: einstens, als von den kinderlein noch mindestens eines am mittwochnachmittag frei hatte, war das der beste tag, das zu delegieren.

die putzrunde beendige ich mit einer selbstreinigung, auch dusche genannt. dann ist es erst kurz nach elf, draussen scheint die sonne und ich kann im t-shirt und barfuss in den birkenstocks draussen arbeiten. denn es erwartet mich ein grosser schlingknöterichhaufen, aus dem ich gerne eine kugel machen will.

die erste hälfte schaffe ich vor dem mittagessen - es gibt reste einer gemüsewähe, die die tochter am dienstag serviert hatte - den rest danach bis kurz vor zwei. 

im grund genommen ist es ganz einfach, man braucht ausser geduld nur unmengen von einem geschnittenen schlinggewächs. 


ich starte mit drei kränzen oder kreisen, die so miteinander verbunden werden, dass sie horizontal, vertikal von vorne nach hinten um eine gedachte kugel verlaufen. auch die befestigungen kann man mit dem schlinggewächs machen, die müssen ja nicht ewig halten, sondern sollen die kreise nur vorläufig fixieren. anschliessend beginnt man, wild einzelne stränge einzuflechten. vor allem füllt man zuerst die freien flächen auf. es ist nicht schlimm, wenn die kugel zuerst eher unrund ist, sie wird durch das einflechten von mehr material automatisch runder. 


am besten flicht man die einzelnen ranken ein, indem man sie bis zur mitte durch ein bestehende verbindung einsteckt und die beiden seiten einzeln um die kugel herumführt. die enden werden dann wieder durch einstecken befestigt, am besten, indem man eine lücke wählt, in der sie durch ihre spannung festklemmen. man kann sie aber auch mit der nächsten ranke befestigen. 

 

mit kai verabrede ich beim kaffee, dass er mich heute in der werkstatt abholt - dann macht er auch wirklich feierabend. ich spaziere im sonnenschein den berg hinunter - an einer mauer entdecke ich eidechsen, die sich durch ihr rascheln im laub verraten haben, dann aber sitzen bleiben und mich neugierig anschauen, wie ich sie. weiter unten, an dem teil des wegs, der dem wanderweg folgt, blühen schon krokusse.

gegen halb drei bin ich in der werkstatt und beende die arbeit, die ich am donnerstag begonnen hatte - ein etui, dessen form ich in der aktuellen feltmatters, der zeitschrift der international feltmakers association, gesehen hatte und das ich gerne ausprobieren wollte. als alles auf das berechnete mass geschrumpft ist, habe ich noch ein bisschen zeit zum aufräumen, damit ich am montag wieder gut in die  woche starten kann. 

kai holt mich ab, ich mag aber keine umwege mehr machen und so gehen wir den üblichen weg den berg hinauf, der aber so langweilig auch nicht ist - nur habe ich vergessen, kai die krokusse zu zeigen. zuhause will ich nur noch aufs sofa, zum lesen, das schrittziel für den tag ist auch erreicht und kai will in der küche in ruhe das abendessen zubereiten. es gibt minutensteaks vom schwein, dazu rosmarinkartoffeln und salat zum selbstzusammenstellen. die steaks sind die erste enttäuschung von unserem weidesäuli, da sie sehr trocken sind, aber eventuell hätte man sie auch noch kürzer braten müssen. 

nachdem ich mit der tochter den abwasch erledigt habe landen wir beim streamingdienst, der den englischen film "die ausgrabung" vorschlägt. schöne bilder von england, die geschichte ist mässig spannend, aber schön erzählt nach einem roman und einer wahren begebenheit. später verhängen kai und ich noch vor der heuteshow (nicht wirklich witzig heute) und böhmermann (auch nur teilweise witzig - ich bin immer noch der meinung, dass das frontex-thema nicht in der halbsatirischen form, sondern seriös dokumentarisch aufgearbeitet werden sollte), dann endlich ins bett! 

grade bemerkt: corona kommt heute garnicht vor, ich hoffe ich darf trotzdem zur coronaedition...







1 Kommentar:

  1. Solche Kugeln stehen schon seit langem auf meiner "so was muss ich mal machen" Liste. Ich finde diese sehr schön, dekorativ und wenn sie nicht mehr schön sind, lassen sie sich einfach im Kompost entsorgen.
    Danke für die Inspiration, vielleicht klappt es ja in diesem Jahr. Jetzt hätte ich Zeit, aber alles ist mit mind. einem halben Meter Schnee bedeckt!
    Liebe Grüsse
    Doris

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