Dienstag, 30. Juni 2020

29. juni 2020 - noch so viel zu tun

die tage sind voll gefüllt mit kleinen dingen, die erledigt werden wollen. vielleicht hat das etwas mit den herannahenden zwei wochen ferien zu tun. oder mit der unruhe des schuljahresendes, die wir in diesem jahr so eigentlich gar nicht spüren. jedenfalls war heute genug zu tun.

am morgen regnete es, wie schon die ganze nacht durch und ich erledigte neben dem blogpost gleich noch ein bisschen büroarbeit, mit dem plan, erst nach dem regen loszufahren.
trotzdem fuhr ich dann, wenn auch sehr spät, durch nieselregen in die werkstatt. auch hier gibt es vor den ferien noch genug zu tun. am liebsten würde ich alle aufträge noch vorher abschliessen, aber mindestens zwei werden liegen bleiben müssen. ich konzentriere mich auf den einen, grossen und die vorbereitung auf einen kurstag und einen kinderfilzanlass. noch zweieinhalb sitzfilze zu filzen, dann kann ich den grossen auftrag abgeben.

am mittag wieder das gleiche spiel wie bei der hinfahrt: es regnet, diesmal wie aus kübeln. zum mittag gibt es wieder brot und auflage, auch die tochter kommt tropfnass nach hause.

nach dem mittagessen gehe ich direkt die küchenreinigung an, heute inklusive fensterputzen (diese fliegen!), spülmaschine sauber machen, wasserflaschenreinigung und ersetzen der wasserfilterkartusche. danach bleibt mir gerade noch zeit, ein stück beerenkuchen zu essen, dann mache ich mich mit dem velo auf den weg zwei ortschaften weiter, wo ich zu einem treffen in einem noch entstehenden kreativcafé verabredet bin. holla, die waldfee, das sind mal räumlichkeiten! platz ohne ende, diverse nebenräume und eine grosse fensterfront zur strasse hin. wir verabreden für den anfang zwei ferienfilzkurse: einen für kinder und einen für tandems (elternteil mit kind). ich freue mich, mal in einer anderen ecke kurse anbieten zu können - aber auch hier wieder arbeit: ich werde die kursausschreibungen erstellen und muster der kursinhalte zum ausstellen im schaufenster bereit machen müssen. und zwar noch vor den ferien.

vor der rückfahrt kaufe ich noch schnell fürs abendessen ein. und geniesse dann die fahrt über die limmat und die abendlichen felder. es windet, aber der wind hat auch die letzten regenwolken vertrieben und so kann ich, während kai das abendessen zubereitet, noch eine runde schwimmen.

zum abendessen gibt es tomate mit mozzarella und basilikum. und danach endlich mal wieder eine familiensitzung, in der wir koch- und waschdienste für die restliche woche verteilen.

für die zwei wochen ferien haben wir noch keine pläne, die tochter hat ferien, kai hat frei und ich werde nicht in die werkstatt gehen und keine kurse geben, mit einer kleinen ausnahme: einen vormittag habe ich für eine ferienfreizeit der kirche reserviert, da werde ich mit den kindern schnüre filzen.

dass wir im sommer nicht wegfahren ist nicht etwa eine folge der corona-pandemie, sondern war schon länger geplant. nur wären wir, wenn alles nach plan gelaufen wäre, eben schon im frühjahr zwei wochen und ein paar tage verreist gewesen, die reise nach cornwall, die dann ja bekanntlich nicht stattfinden konnte. garten und bädle geniessen, das wäre so unsere vorstellung gewesen für den sommer, nun machen wir das unfreiwillig-freiwillig ja schon längere zeit und ich könnte das zwar auch noch länger tun, aber in anbetracht der vielen, vielen wochen, die wir nun schon zuhause verbringen, kommen mir die zwei wochen ferien lächerlich kurz vor. lohnt es sich überhaupt, dafür pläne zu schmieden? oder wollen wir mal planlos vor uns hinurlauben? was können wir überhaupt unternehmen ohne auf all zu grosse menschenansammlungen zu treffen? danach ist mir nämlich, angesichts der covid19-fallzahlen in der schweiz, über deren raschen anstieg sich sogar der innenminister wundert, so gar nicht. man wird sehen. und wandern. wandern werden wir wohl auf jeden fall.

gelesen: daniel kehlmann, tyll
gehört: meine podcastliste der reihe nach durch.
gesehen: shtisel




Montag, 29. Juni 2020

27. und 28. juni 2020 - wunsch und wirklichkeit

meine pläne fürs wochenende sahen ausser dringend zu erledigenden dingen nur herumliegen im garten und lesen vor. es ist dann seltsamerweise aber ganz anders gekommen. vermutlich haben wir ja alle eh keinen plan, also macht das ja auch nichts aus.

am samstag habe ich nach dem aufstehen einen blick auf die wetterapp geworfen und beschlossen, zuerst zu bloggen und dann brötchen holen zu gehen. leider hat sich der regen nicht an das im app angezeigte zeitfenster gehalten und so hat es just in dem augenblick zu regnen begonnen, als ich mein fahrrad aus der garage geholt habe.
nach frühstück und vager tagesbesprechung mit der tochter und bei immer noch eher grauem draussen habe ich mit einer hausputzrunde begonnen. irgendwann wurde es heiss, die sonne schien vom himmel, das putzen war immer noch nicht fertig, beziehungsweise ich hatte mir ein paar zusätzliche arbeiten ausgedacht wie holzgeländer putzen und mit möbelpolitur behandeln und holzböden wischen.

aber irgendwann war ich dann auch damit fertig. ich schaute mir das bädle mal kritisch an: am freitagnachmittag hatte der sturm jede menge tannennadeln von woher auch immer ins becken geweht, die die tochter in grossen mengen, aber halt doch nicht alle entfernt hatte, bevor sie auf meine fernschriftliche anweisung das bädle gegen weitere verschmutzungen verschlossen hatte. nach dem abfischen einer mindermenge an zeugs legte ich eine schwimmrunde ein - um anschliessend den algen an den wänden mit einem schrubber an einem langen stiel zu leibe zu rücken. (eine merkwürdige bewegung, die mir am tag drauf muskelkater bescherte). zum schwimmen waren mir die algen an einem bekannten, festen platz lieber gewesen als frei schwimmend im wasser, aus dem sie pumpe und sandfilter nach ablösen in einem mehrstündigen prozess herausfilterten.

es gab dann noch mehrmals wäsche aufzuhängen und einigen schreibkram zu erledigen, so ziemlich genau bis halb sechs, denn da war ich mit der tochter für einen gang zum taco-stand verabredet. der stand dann zwar am gewohnten ort, war aber leider geschlossen. ein kulinarisch vergleichbares angebot fiel uns auf die schnelle keines ein, zumal wir auch nicht in die stadt laufen wollten, also testeten wir den lokalen döner-pizza-pasta-laden mit den grauslichen werbefotos. wir bekamen für nicht viel geld beide ein riesiges dürüm mit extrem viel fleisch und von eher durchschnittlicher qualität.

nach dem essen waren wir mehr als satt und da erwies es sich als glücksfall, dass halt doch noch diverses erledigt werden musste, denn ohne die wäsche, die abgehängt, die pflanzen, die gegossen und das zeugs, das aufgeräumt werden musste, wäre ich vermutlich sofort in einen komatösen verdauungsschlaf gesunken. am ende habe ich dann sogar noch ableger von unserer pileapflanze gemacht. das war zwar nicht dringend, aber ich war grade so schön im flow.

***

im wesentlichen ging es am sonntag damit weiter: am morgen war es bedeckt und nicht zu heiss, um das beet vor dem haus vollends von den farnen zu befreien. und ausserdem auch noch die kanadische goldrute zu entfernen und zu entsorgen.
nach dem frühstück konnte ich in das beet einen rosenstock und zwei rotblätterige zierstauden einsetzen, die schon lange auf einen guten platz warteten. ausserdem kamen auch die beiden erst am donnerstag besorgten storchenschnäbel ins beet. das sollte jetzt für eine weile wieder gut aussehen, eventuell muss man da ein bisschen öfter jäten, weil es jetzt halt auch wieder platz für unerwünschtes hat, aber man wird sehen.

durch die auspflanzaktion hatte es freie töpfe gegeben, die geschrubbt und wieder neu befüllt werden konnten. das ergebnis ist ein immer schöner werdender garten. es blüht wieder an vielen orten und die tomaten haben schon ganz viele früchte angesetzt.

nach beendigung der dreckigen arbeit legte ich eine schwimmrunde ein. kai kam nach hause und wir konnten kaffee trinken und den aus resten improvisierten beeren-käsekuchen verzehren. kai brachte weitere töpfe aus dem haushalt seiner eltern und eine grosse schüssel roter träuble mit, die wir zu dritt entstielten und zum einfrieren bereit machten. der restliche nachmittag verging mit leichteren gartenarbeiten, telefonieren, einer transportfahrt zur werkstatt und dann doch endlich mit ein bisschen lesen in der sonne.
zum abendessen gab es nudeln mit pesto (aus eigener basilikumüberschussproduktion) und salat aus allem was noch da war. als wir nach dem essen noch ein bisschen draussen sitzen wollten, begann es zu regnen. aber schauen sie mal, wie sich der garten über den regen freut!



gelesen: daniel kehlmann, tyll
gehört: servus, grüezi und hallo und die lage der nation der vergangenen woche

Samstag, 27. Juni 2020

26. juni 2020 - langer tag mit viel neuem

der juni ist schon fast wieder vorbei. und unsere woche mit besuch von meiner mutter ist heute auch zu ende gegangen. passend dazu hat sich schon gestern abend eine wetteränderung angekündigt, aber bisher ist es hier bei wind und dunklen wolken geblieben und es hat sich noch kein gewitter direkt über uns entladen. aber hauptsache, wir hatten die letzten tage schönes wetter und konnten gemeinsam den garten und das bädle geniessen!

am vormittag habe ich noch schnell für die nachbarin meiner mutter und für kai, der übers wochenende nach deutschland fährt, stoffmasken genäht. in sommerlichem beige mit hellblauen streifen.
die tochter kam über mittag nach hause, wir assen brot mit auflagen und nach dem mittag kam kai aus seinem halben bürotag nach hause, um auch noch eine kleinigkeit zu essen und sich dann in richtung deutschland auf den weg zu machen. er bringt meine mutter nach hause und nutzt die gelegenheit zu einem besuch bei seinem vater.

ich musste dann auch schon pressieren, denn in der werkstatt erwartete ich eine besucherin der offenen werkstatt mit einem klaren wunsch. es sollte ein korb mit henkeln gefilzt werden, unter besonderer berücksichtigung der herstellung der henkel. für das gewünschte modell empfahl ich eine runde, nicht ganz geschlossene form und lag damit ganz richtig, denn der korb ist sehr schön geworden.

während wir arbeiteten, bauten die menschen von der braufabrik baden die tische und bänke für ihren bierausschank am freitagabend auf. nachdem am nachmittag noch einmal ein paar dicke wolken vorbeigezogen waren, die uns schon bedenklich stimmten, kamen gegen 17 uhr die ersten gäste und auch wir konnten uns zum abschluss der arbeiten am korb einen schluck holen. es wurde ein bisschen später als sonst mit dem feierabend, aber da ich zuhause von niemandem erwartet wurde, war das auch egal.

irgendwann war ich auch zuhause, ein bisschen später kam die tochter vom sport nach hause, wir assen resten zum abendessen, und dann telefonierte ich eineinhalb stunden mit einem studienfreund aus stuttgart. wir brachten uns gegenseitig auf den neuesten stand bezüglich erleben der letzten monate - ihm hat das reisen und ausflüge machen viel mehr gefehlt als mir. anstatt in der grossstadt hat er die zeit des lockdowns an einem zweitwohnsitz in einer kleinstadt verbracht - was ich gut nachvollziehen kann. andererseits kam dann zu den anderen sorgen auch noch die angst vor einer reisebeschränkung zwischen bundesländern oder regionen dazu. und immer wieder spürbar: die grosse verunsicherung der letzten wochen und die daraus resultierende müdigkeit/erschöpfung.

vielleicht sehen wir uns im august. wenn bis dahin nicht... na, den rest können sie sich denken.

am ende des tages musste ich dann noch in vertretung des abwesenden technischen bademeisters die wasserqualität testen und empfehlungen für die behandlung entgegen nehmen. ich bin gespannt, ob das funktioniert, sozusagen remote-wasserkontrolle.

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x (ausgelesen - aus dem tausch mit meiner mutter habe ich nun einen riesigen lesestapel und weiss noch nicht so recht, was als nächstes lesen.)





Freitag, 26. Juni 2020

25. juni 2020 - viel besuch

schon seit einigen tagen beobachteten wir im garten und am haus einen hausrotschwanz, der auf der suche nach insekten war. mal sass er auf dem rosenbogen, mal auf einer giesskanne, mal auf dem dachrand, meist mit einer portion raupen oder mücken im schnabel. seit mittwoch wissen wir, dass es sich um ein paar hausrotschwänze handelt, die ihre jungen unter den dachbalken auf unserem schlafzimmerbalkon aufziehen. in regelmässigen abständen hören wir die kleinen vögel, mit einigen verrenkungen kann man sie sogar sehen. es dürfte noch ein paar tage dauern, bis die kleinen losfliegen.

ebenfalls seit tagen kommt regelmässig in der abenddämmerung ein hirschkäfer vorbeigebrummt. bisher sahen wir ihn nur fliegen, immerhin so tief, dass wir deutlich erkennen konnten, dass es sich um ein männchen handelt. gestern nach dem abendessen landete er dann direkt auf unserem gartentisch und wurde umgehend zur fotosession geladen.



 vor allem wenn es heiss und trocken ist, wird das wasser für viele insekten zur falle - wir steuern dem mit zusätzlichen trinkgelegenheiten im garten entgegen, fischen aber immer wieder käfer, spinnen und fliegen aus dem wasser, für die jede rettung zu spät kommt.
eine besucherin beendete leider ihr leben in unserem bädle. als wir nach dem  abendessen zum letzten mal die insekten von der oberfläche fischten, fanden wir diesen plattbauch, eine grosslibellenart aus der lautmalerischen familie der libellulidae.



ansonsten:

wir machten einen kleinen ausflug ins pflanzenreich der wildstaudengärtnerei dietwyler bei rüfenach. die gärtnerei, die eigentlich auch ein garten ist, zeigt, wie schön ein verwilderter garten sein kann. schade habe ich keine fotos gemacht, das aktuellste im blog ist von 2007. ich empfehle also einen eigenen besuch!

den nachmittag haben wir wieder im garten verbracht. heute war es richtig heiss, so heiss, dass die arbeitsplätze nach drinnen verlegt wurden. ausserdem gab es eiskaffee mit tochter und mutter.

zum abendessen gab es pizza, danach wurde es windig und kurz ein bisschen ungemütlich im garten, später dann sassen wir  doch noch eine zeit lang draussen.


Donnerstag, 25. Juni 2020

24. juni 2020 - der limmat entlang

einen teil des vormittags verbrachte ich mit bügeln, einen teil damit, das komplette gestern gelieferte gemüse in eine sauce für gemüselasagne zu verwandeln - zwiebeln, fenchel, krautstiel, knackerbsen, eine zugekaufte zucchini und zwei dosen tomaten sollten für fünf personen reichen. vom vormittag blieb dann gerade noch so viel übrig, dass ich drei schubkarren (scheibtruhen! was für ein wort, danke frau verfuchst-und-zugenäht) voll farnpflanzen aus dem beet vor dem haus herausreissen und sogar noch vor dem mittagessen in das bädle springen konnte. das alles zog ein gefühl grosser effektivität nach sich.

zum mittagessen gab es käse und wurst zu brot, danach eine pause und für den nachmittag hatte ich einen spaziergang zum freiluftgastronomie an der limmat vorgeschlagen. neben diversen sehr sonnigen durststrecken gab es unterwegs genug zu sehen, am tränenbrünneli tranken wir einen eiskaffee und spazierten dann in der mittlerweile noch heisser gewordenen sonne zurück.



wir waren gerade rechtzeitig zurück um kai noch zu treffen, der mit einem musikerkollegen verabredet war, und den grossen sohn in empfang zu nehmen, der etwas an seinem campingbus zu reparieren hatte. die tochter hatte eine freundin zu besuch, so weit ich mich erinnere, ist das der erste besuch für sie seit der schulschliessung.
zum abendessen mit den beiden söhnen gab es die bereits erwähnte gemüselasagne, danach sassen wir noch eine weile draussen - ziemlich genau so lange, bis kai auch wieder nach hause kam.

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x

Mittwoch, 24. Juni 2020

23. juni 2020 - sommertag

der sommer ist da. morgens spürt man schon, dass der tag richtig warm werden wird.
also haben wir nach dem frühstück schnell einen einkaufszettel gemacht und sind einkaufen gefahren. in der stadt, im grossen supermarkt, sieht man deutlich mehr menschen mit masken als im ort im kleinen. vorwiegend ältere menschen mit einwegmasken.

zu mittag gab es süsses vom bäcker - das leben findet mittlerweile, abgesehen von der zubereitung der mahlzeiten, komplett im garten statt. und arbeiten kann ich auch besser drinnen als draussen, also setzte ich mich für eineinhalb stunden an den schreibtisch und erledigte mails und andere sachen.

dann reichte es noch für eine runde schwimmen, bevor ich mit dem velo zu metzger und zum gemüseabholen aufbrach. wieder zurück war es auch fast schon zeit, den grill anzuwerfen. ich machte das feuer, die tochter den salat und kai grillte die würste.

tochter und mutter verabschiedeten sich heute beide früh in ihre zimmer und ich sass viel zu lange mit kai am wiederbelebten grillfeuer.


gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x






Dienstag, 23. Juni 2020

22. juni 2020 - blau gemacht

am vormittag das übliche montagsprogramm in der küche erledigt, später dann ein besuch in der werkstatt. meine mutter möchte bei mir eine tasche bestellen und das muss wie mit jeder anderen kundin auch grösse, farbe, wolle und gestaltung besprochen werden. ich bin ein bisschen auf die farbkombi gespannt, und es gibt eine knifflige idee - die farbe soll innen in der tasche sein, die henkel aber in der naturfarbenen grundwolle, dazu soll am oberen rand die innere farbe herausschauen. als modell für die form dient diese tasche:


den nachmittag verbrachten wir wieder sehr gemütlich im garten mit handarbeiten, ein bisschen schwimmen und ich mit der kniffligen aufgabe, aus zwei petflaschen für kai eine sanduhr zu bauen, die ziemlich genau 10 minuten läuft. nach einigen anläufen habe ich nun etwas brauchbares zustande bekommen, problem bleibt die instabilität, wenn der sand in der oberen flasche ist. vielleicht braucht es noch ein gestell.


zum abendessen gab es gemüsepaprikahälften, gefüllt mit kartoffeln, tomaten, oliven und frischkäse, in tomatensosse gebacken. uns später sassen wir noch lange draussen am bädle.


noch mehr blau:
ich habe mich für die sommerpost angemeldet - auch da geht es in diesem sommer ins blaue!

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x



Montag, 22. Juni 2020

20. und 21. juni 2020 - sonnwende

ob ich in dieser woche vor lauter nichtstun noch etwas zu bloggen haben werde, weiss ich jetzt auch noch nicht.

am wochenende haben wir immerhin die grünguttonne für den kommenden dienstag voll gemacht, gebadet, im garten rumgeräumt (töpfe auf die terrasse!) und es uns im garten gemütlich gemacht. ich habe sogar das faserabonnement vom september 2016 zu spinnen begonnen. 

am samstag war das wetter noch eher durchwachsen bis zum abend, als wir auf der terrasse gedeckt hatten und dann schnell noch alles zum schnitzelessennach drinnen tragen mussten, weil es zu regnen anfing. dafür hatten wir drinnen dann am späteren abend spass mit von kai improvisiertem wunschkonzert.

am sonntag dann überwiegend sonnig, aber auch noch mit einigen wolkenfeldern. bestes badewetter! am abend sassen wir beim mittleren sohn im hinterhof für fluffiges knoblibrot, spaghetti mit auberginen-kichererbsen-mus und das mitgebrachte schokomousse-dessert.

gesehen: die letzte folge von "the english game"
gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x

Samstag, 20. Juni 2020

19. juni 2020 - ... und zurück

am morgen musste ich mir eine liste machen, um nichts zu vergessen, was wir vor und auf der heimreise zu uns noch erledigen wollten. am abend zuvor hatte ich nämlich tatsächlich die eigens in chur für die familie der freundin als gastgeschenk besorgte bündner nusstorte zum besuch mitzunehmen vergessen.

die liste:

-  brot, brezeln und süsse stückle beim örtlichen bäcker besorgen
- spargeln und erdbeeren beim spargelstand kaufen
- die nusstorte abgeben
- ein grosses stück weg bis in den südschwarzwald zurücklegen (das stand nicht auf der liste)
- fleisch und wurst beim grosschlachter besorgen (nicht ohne an die schrecklichen nachrichten aus der schlachterei im norden deutschlands zu denken, wobei das vermutlich eine komplett andere dimension ist, die wir uns kaum vorstellen können)
- restlichen heimweg zurücklegen


unterwegs habe ich dann noch die restlichen möglichkeiten kennengelernt, wie man eine mund-nasen-bedeckung sinnvollerweise nicht trägt. so grundsätzlich ich dafür wäre, in räumen und situationen, die ein abstandhalten erschweren, einen solchen schutz zu tragen und das auch in der werkstatt mit besucherinnen mache, so skeptisch bin ich, was die durchführung angeht.

leider hat es den nachmittag über immer wieder wie schon auf der fahrt geregnet und wir konnten noch nicht im garten sitzen. mittlerweile ist auch wirklich alles durchfeuchtet, auch die stühle und anderen gartenmöbel. aber demnächst soll er ja zurück sein, der sommer. das passt gut zu der ferienwoche, die meine mutter bei uns verbringen wird.

am nachmittag kam noch der grosse sohn für eine stippvisite und um seine grossmutter zu begrüssen. 

zum späten abendessen gab es eine gemüsepfanne aus gemüse aus ernteanteil und dem spargelbruch, den wir mitgebracht hatten.

passend zu den aktuellsten angekündigten lockerungsmassnahmen hat die tochter nun wieder sowohl schwimm- als auch turntraining.  das schwimmtraining findet seit gestern wieder im freibad statt, das turntraining heute nun ja schon in der zweiten woche. (ja, und beides hat natürlich nichts mit den neu ab montag geltenden regeln zu tun, die keine sperrstunde für lokale mehr vorsehen, den sicherheitsabstand auf 150 zentimeter verringern und veranstaltungen mit bis zu 1000 personen wieder erlauben. - eine zuvor diskutierte maskenpflicht für den öv wird bundesweit nicht kommen, kann kantonal aber angeordnet werden. grundsätzlich würde ich die immer noch begrüssen, bin aber nun doch ein bisschen verunsichert, siehe oben.)

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x
gesehen: tagesthemen und eine folge the english game



Freitag, 19. Juni 2020

18. juni 2020 - unterwegs

schon wieder unterwegs, diesmal sogar im ausland.
so ganz vollständig geschlossen war die grenze zwischen der schweiz und deutschland für uns, die wir einen deutschen pass und einen wohnsitz in der schweiz haben, ohnehin nie. aber vernünftigerweise liessen wir das reisen bleiben, wie die meisten anderen auch. und das wird auch noch ein bisschen so bleiben, inklusive einkaufstourismus.
meine "reise" führte mich heute zu meiner mutter, die ich seit mitte märz nicht mehr gesehen hatte. die autobahn war gefühlt normal gefüllt, um die grenze herum der verkehr wie immer recht dicht und bis auf eine gespenstisch leere autobahnraststätte alles im üblichen rahmen.
ein bisschen was gibt es hier immer zu erledigen, schwere dinge herumtragen zum beispiel, aber auch noch einkäufe erledigen. anders als zuhause hier halt wirklich konsequent mit maske, wobei das in den am nachmittag relativ leeren läden mein sicherheitsgefühl auch nicht wirklich erhöhte.
für  den abend hatte ich mich mit der freundin verabredet, wir sassen bei ihr zuhause auf der terrasse bei leckerem börek und erzählten einander die vergangenen monate im schnelldurchlauf. schule, einkaufen, arbeit, urlaub und ferien - hüben und drüben - ich vermute mal, der focus aufdieaktuellelage wird noch eine weile in vielen gesprächen bleiben.

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x
gehört: schon wieder nur radio, die schon lange nicht mehr gehörte vormittagstalksendung auf swr1



Donnerstag, 18. Juni 2020

17. juni 2020 - zurück auf der strasse

den vormittag hatte ich mir reserviert für büroarbeiten und einkauf. also sass ich zuerst eine weile am schreibtisch und schrieb emails und rechnungen. das gemüse tauchte wieder auf, es ist höchst seltsam, drei taschen wurden auf dem bauernhof vergessen oder nicht gefunden und deshalb fehlten in einem depot drei halbe gemüsekörbe. was aber dem ausfahrenden nicht auffiel, was ich mir wiederum kaum vorstellen kann. seis drum, das gemüse ist wieder da.

einkaufen war nicht weiter auffällig, nur das selfscanningsystem, bei dem man alle dinge schon beim hineinlegen in den einkaufswagen scannt, ist mitten im einkauf ausgestiegen und ich musste am schluss dann doch an die kasse. in der kassenschlange wie immer die eine dränglerin (keine bestimmte person, aber es gibt immer eine), die noch nichts von abstand und corona gehört hat und die ganze schöne postcoronale ordnung durcheinander bringt.

nach einem sehr kurzen mittagsimbiss breche ich mit dem auto bei strömendem regen in richtung chur auf, die autobahn ist wieder voll, glücklicherweise muss ich nicht zu stosszeiten unterwegs sein. am walensee wird gebaut, aber auch da läuft es einigermassen flüssig, in chur finde ich dank vorheriger recherche rasch einen parkplatz, der gar nicht weit vom bahnhof entfernt ist. die sitzung findet in einer gaststätte statt, die am nachmittag kaum besetzt ist, wir sitzen auf lücke und distanz und öffnen immer wieder mal das fenster. bis die ersten arbeiter zum feierabendbier eintreffen, sind wir mit unseren punkten durch, dann wird es allerdings auch rasch voll und wir sind alle froh, dem kleinen gastraum zu entfliehen. einen zweiten sitzungsteil, zu dem wir nur zu zweit sein müssen, erledigen wir im freien auf einem mäuerchen im wohngebiet. geht auch.


die heimreise beginnt in chur im stau, bis ich an den anderen stauträchtigen stellen im unterland bin, ist es allerdings schon so spät, dass da nichts mehr los ist. auf dem heimweg noch schnell das gemüse abgeholt, das noch erstaunlich frisch ist, dann bin ich kurz vor acht wieder zuhause und damit nur knapp drei mal so lange unterwegs gewesen, wie die sitzung gedauert hat. es war aber trotzdem schön, dass wir uns in echt getroffen haben. ich war zum ersten mal seit mitte märz so weit weg von zuhause und zum ersten mal in einer gaststätte. was ich noch nicht gewagt habe: die fahrt im zug (die ich sonst sehr geniesse).

zum abendessen tabouleh und schneckenwurst, später noch zwei folgen "the english game". unterwegs nur radio und keinen podcast gehört.

Mittwoch, 17. Juni 2020

16. juni 2020 - ohne gemüse nach hause ist fast wie ohne znacht ins bett

die hälfte des junis ist auch schon wieder rum, stelle ich beim schreiben der überschrift fest. das datum schreibe ich übrigens immer zuerst, das, was nach dem spiegelstrich kommt, als letztes.

momentan bereiten wir uns auf unseren besuch vor, das heisst auch, dass ich heute zum letzten mal in der werkstatt war für die nächsten eineinhalb wochen. zwei paar babyfinkli habe ich gemacht, das erste paar erschien mir doch arg klein, obwohl die grössentabelle die schuhgrösse für 6 - 9 monate angab. das dürfte dann als wenn auch verspätetets geburtsgeschenk einigermassen passen oder im zweifelsfall irgendwann passend werden.


zu mittag nach hause, dort gab es mal wieder das brot-und-auflagen-zmittag. danach machte ich mich ans rasenmähen, dann telefonieren, dann rasen abrechen, fertig war ich damit erst kurz fünf und dann mussten wir auch gleich aufbrechen, um unser auto abzuholen. in der klimananlage hat nur kühlflüssigkeit gefehlt, auch gut. auf dem rückweg dann eine enttäuschung: unser gemüsekorb stand nicht wie sonst im depot, dazu haben wir auch immer noch keine vernünftige antwort, es scheint aber noch mehr als nur unser korb zu fehlen.

zuhause wurden wir schon von der tochter mit pancakes und erdbeeren zum abendessen erwartet - wir konnten wieder draussen essen. und danach sogar noch eine runde schwimmen. das wasser im bädle kühlt jetzt auch an regentagen nur noch minimal ab. nur nach dem schwimmen musste ich drinnen dann noch warm duschen, wollsocken anziehen und tee trinken. aber insgesamt sehr angenehme üppige 500 meter (40 x 16 meter) geschwommen.

drinnen noch ein wenig gelesen, solange sich kai um die wasserqualität kümmerte, und später endlich wieder eine serie auf netflix begonnen, die uns richtig gut gefällt: the english game. (und gleich zwei folgen geschaut.) 

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x
gehört: lage der nation (194) und coronavirus-update (48)

katia weibel empfiehlt ihre liebsten podcasts. ich habe mir reflekta und am wegrand gemerkt (ein paar andere kannte ich schon) und freue mich aufs autofahren mit podcast in den nächsten drei tagen.

via herrn buddenbohm endlich erfahren, warum uns das gärtnern in corona-zeiten so gut tut/getan hat (?). (ich vermute, dass unser erbitterter kampf gegen den kirschlorbeer den uns nicht möglichen kampf gegen das virus ersetzt. hier wie dort steht aber noch nicht fest, wie das ausgehen wird. überhaupt: balkonpsychologie, ein klasse wort!)

Dienstag, 16. Juni 2020

15. juni 2020 - eher unrund

ein nicht ungewöhnlicher montag. morgens werkstatt mit bestellungserledigung, zum mittagessen nach hause, nachmittags zuerst die küche geputzt und dann doch noch mal in die werkstatt, für eine übergabe von dingen, die mit dem neu anzutretenden posten in verbindung stehen. altlast wäre ein unschönes wort, würde es aber treffen. mal sehen, ob das mit dem elan des neubeginns abgearbeitet werden kann.

dann musste das auto ein weiteres mal in die garage, die klimaanlage tut nicht mehr das, was sie soll. also holte mich kai von der werkstatt ab, wir fuhren zwei dörfer weiter und spazierten nach autoabgeben durch felder und wiesen nach hause. auf dem rückweg hatte ich richtig hunger, also machte ich mich zuhause gleich ans kochen. leider hatte ich beim öffnen des drehschranks in der ecke eine tür in der hand und das ding ging nicht mehr auf. also kochte ich die kartoffeln statt im schnellkochtopf im normalen, dafür hatte kai dann auch ein bisschen mehr zeit, sich des schranktürproblems anzunehmen. bis zum abendessen sah es damit nicht richtig gut aus, unausgesprochen fürchteten wir beide, einen küchenbauer aufbieten zu müssen. ein eher unschönes szenario.
dank pellkartoffeln mit quark kam das türchen dann aber doch noch in ordnung und gegen später gab es sogar noch eine fernsehrunde.

gelesen: joan aiken, ärger mit produkt x
gehört: jane eyre
gesehen: the oa

Montag, 15. Juni 2020

14. juni 2020 - liste leer

ein arbeitssamer sonntag. zwischendurch braucht es solche tage, an denen das erledigt wird, was sonst im alltag immer wieder liegen bleibt.

  • ich habe meinen schreibtisch aufgeräumt, allerdings zu spät, um das wochenendbloggen dort zu erledigen
  • im keller hat kai die bilder sortiert, die wir nicht aufgehängt haben und so versorgt, das sie bis zum nächsten grossen umstellen dort bleiben können.
  • die steuererklärung ist fertig geworden. zum ersten mal übermitteln wir sie komplett digital. der workflow war in diesem jahr noch nicht ganz optimal, auch zuviele belege noch in papier  vorhanden, nächstes jahr machen wir das besser.
  • ich habe mich auf die vorstandssitzung am kommenden mittwoch vorbereitet. nachdem ich ein thema auf die agenda habe setzen lassen fühle ich mich dafür veranwortlich, die rahmenbedingungen zur lösung des problems zu ermitteln.
  • allerhand kleinkram konnten wir so nebenbei erledigen, die letzten gewaschenen mützen wegräumen, platz im kleiderschrank im gästezimmer schaffen, waschmittel bestellen.
  • die grünguttonne haben wir auch noch gefüllt - immer noch ist das ziel möglichst viele der samenstände der kirschlorbeeren zu entfernen, bevor sie reif werden und abfallen.
sonst noch so:
die tochter hat eine biskuitroulade gebacken, die wir am nachmittag mit dem spontan hergeeilten sohn nebst freundin verzehrten. zum abendessen gab es lachsnudeln, dazu salat. am abend den letzten polizeiruf vor der sommerpause. (was schon sommerpause, das jahr hat ja gerade erst angefangen?)

gelesen: die geheimnisse der küche des mittleren westens, j.ryan stradal

Sonntag, 14. Juni 2020

13. juni 2020 - herrscht nun coro normal?

ich habe mir den heutigen titel von der aktuellen ausstellung im stadtmuseum in aarau ausgeborgt, das nach lockdown und wiedereröffnung sich spontan in einem interaktiven angebot der frage widmet, wie das museum als erinnerungsspeicher mit deraktuellensituation verfahren soll, aber auch was die notwendigen schutzmassnahmen für den betrieb des hauses und den austausch bedeuten. der titel enthält auch ein wortspiel, das ich zuerst nicht verstanden habe - das "coro" kann nämlich auch für ein lässig ausgesprochenes courant stehen, und der "courant normal" ist in der schweiz wo etwas wie der normale (geschäfts)gang der dinge.

ein bisschen ärgere ich mich jetzt, wo ich das nachgelesen habe, dass wir nicht wenigsten kurz ins foyer des stadtmuseums hinein geschaut haben. wir waren nämlich heute, nachdem ich mir am morgen neue brillengläser anmessen lassen hatte, im städtchen aarau unterwegs. zuerst holten wir die ausstellung der diesjährigen manor-preisträgerin denise bertschi nach, die tatsächlich nur aus drei räumen besteht. alleine die videoinstallation zu den beziehungen der aarauer industriellenfamilie zu brasilien war den besuch wert. auch wenn ich die arbeit nach wie vor eher aus historischer als künstlerischer hinsicht spannend finde, mag ich das assoziative vorgehen von bertschi.
das kunsthaus war am samstagvormittag extrem leer. die corona-schutzmasssnahmen bestanden vor allem aus der bereitgestellten handdesinfektion und einer begrenzten besucherzahl, die aber wohl bei weitem nicht ausgeschöpft war.

vom kunsthaus schlenderten wir durch das städtchen, das für einen samstagvormittag ebenfalls sehr ruhig wirkte, nur die strassencafés waren durchgehend gut besetzt. wir setzten uns auf den platz an der reformierten kirche, mit einem kaffee und gipfeli aus der bar garage in der sonne. weiter ging es dann an besagtem stadtmuseum vorbei und hinunter an die aare zur alten stadtgärtnerei. das war dann unser  erster zweckfreier bummel durch eine stadt, und auch mein erster cafébesuch nach dem lockdown.


überall begegnet man umstellung in den abläufen - am wenigsten noch in der aussengastronomie, aber zum beispiel eben auch in der gärtnerei, wo jetzt ein- und ausgang getrennt sind. und natürlich beobachteten wir, was sich verändert hat, wo man die auswirkungen deraktuellenlage spüren und sehen kann. an der oberfläche wirkt alles wieder fast normal, aber darunter, vor allem im umgang mit den menschen, bleibt eine verunsicherung zurück.


auch eine sehr persönliche verunsicherung - wie ernst nehme ich jetzt noch die schutzmassnahmen, wie ernst nimmt mein gegenüber sie? jetzt, in dem augenblick, in dem wir uns begegnen, aber auch ganz allgemein? wie nimmt mein gegenüber mich wahr, wenn ich mir bestimmte dinge - noch - nicht wieder zutraue? wird mir vorsicht als misstrauen ausgelegt? oder ist diese vorsicht nicht doch wirklich ausdruck meines misstrauens?
aber auch umgekehrt: was mute ich anderen mit meinem verhalten zu? wird mein gegenüber mir sagen, wenn sie von mir ein anderes, vorsichtigeres verhalten wünscht? welchen einfluss hat die art unsere beziehung darauf? nehmen wir rücksicht auf die schwächste, oder gibt der den ton an, der am wenigsten bedenken hat?

im grunde genommen müssen wir nun, wo nicht mehr vorgaben offizieller stellen unser verhalten stark reglementieren und einschränken, gesellschaftliches miteinander neu aushandeln. und das ist anstrengend.

sonst noch so?
am spätnachmittag sehr heiss und drückend, gegen abend starker wind, aber dann doch kein annähernd so starkes gewitter, wie befürchtet, nur einiges an regen.
zum abendessen pizza zu dritt, danach ein weiterer film von werner herzog mit klaus kinski, woyzeck. ich merke, dass ich grosse teile des texts immer noch sehr gut kenne, der film bleibt eng am theaterstück.

Samstag, 13. Juni 2020

12. juni 2020 -12 von 12 im juni 2020

da  ich über den tag gerne auch einmal am zwölften vergesse, fotos zu machen, habe ich mir heute den wecker gestellt und mich alle stunde daran erinnern lassen. und das habe ich fotografiert*:

7.30 uhr - frühstückskaffe - das grüne draussen spiegelt sich im ceranfeld

8.30 uhr - auf dem arbeitstisch liegt die gestern ausgelegte tasche zum filzen bereit

9.30 uhr - zwischenstadium (linke seite):  schon recht ordentliche schrumpfung, noch wenig form

11.30 uhr - geschrumpft und geformt. aber noch nicht fertig

12.30 uhr - die tochter hat henna auf dem kopf

13.30 uhr - lesepause

14.30 uhr - bad putzen ist auch noch dran

16.30 uhr - kaffeepause mit kai

17.30 uhr - es blüht wieder in der nurserie

18.30 uhr - shashiko-stickerei auf der tasche im werden

20.30 uhr - abendessen, es gibt schnitzel mit pommes und salat, das anrichten der zitrone auf ketchup ist optional


22.30 uhr - blick nach westen, der nachbar spielt die sommervariante der weihnachtsbeleuchtung in stenkelfeld durch.


gute nacht und vielen dank an caro, die heute wieder x mal 12 bilder bei sich versammelt!

Freitag, 12. Juni 2020

11. juni 2020 - halbfeiertag

heute war ja hier bei uns im aargau und in der ganzen schweiz so eine art halbfeiertag. in katholischen gegenden feiert man heute fronleichnam, in reformierten hingegen ist der fronleichnamstag ein ganz normaler arbeitstag. das führt dazu, dass die tochter schulfrei hat (morgen auch noch, dann feiern wir hier wieder mal den konfessionslosen st.brück), kai aber arbeiten muss und ich frei entscheiden kann. zugunsten des ausschlafens der tochter und auch, weil es immer was zu tun gibt, entschied ich mich für halbtags arbeiten. also arbeitsvormittag in der werkstatt, wo ich die schon länger in meinem kopf kreisende etwas grössere, aber nicht ganz tiefe filztasche mit 2 innentaschen und einem henkel zum über die schulter hängen sauber durchrechnete und auslegte. mit zweiter, farbiger schicht aussen und doch noch einem sehr zurückhaltenden muster auf mindestens einer seite schaffte ich es sogar erst auf 12.30 uhr nach hause.

zum mittagessen gab es die zweite hälfte des bohneneintopfs, den wir wieder nicht ganz geschafft haben.

danach gab es ein zweites mal in diesem jahr die knifflige aufgabe zu lösen, die pumpe des umwälzsystems dazu zu bringen, das wasser vom tiefer gelegenen bädle hochzupumpen. das geht mit einem trick, diesmal lief auch die pumpe nicht wieder heiss und wir mussten nicht ganz so lange probieren. nötig geworden war die aktion, weil an der pumpe so eine art sieb gereinigt werden musste und damit der unterdruck abgefallen war. (in einer der schlauen, wenn auch dürftigen ratgeber zum pool, die hier herumliegen, steht der satz: ihr pool braucht so viel pflege wie ein haustier. - der autor hat vielleicht eher an ein reitpferd gedacht, unser kater braucht jedenfalls deutlich weniger aufmerksamkeit, zumal er gerade wieder eine auswärtige essensquelle gefunden hat, aber dazu vielleicht ein andermal mehr.)

für den nachmittag hatte ich mit der tochter eine kleine shoppingtour verabredet, wovon allerdings der erste teil (brockenhaus) ausfallen musste, weil wegen zu. hm, das ist der nachteil solcher unklarer feiertagslagen, man kann nie wissen, was offen und was zu hat. bei unserem zweiten ziel hatte ich mich vorher schlau machen können, wir fuhren zum künstlerbedarf auf dem land. das war sehr nett mit der tochter durch die gänge zu schlendern und dinge anzuschauen, die wir nicht brauchen und dann doch noch ein paar kleinigkeiten zu finden, die wir brauchen könnten. jedenfalls ist der aquarellkasten wieder gut gefüllt, mit wünschen der tochter und primärfarben.


es gab sehr schönes buchbinderleinen in einem changierenden türkisgrün. ansonsten haben wir eher unspektakuläres wie leim und tinte gekauft.

zurück zuhause nahm ich einen chat wieder auf, den ich am morgen angeregt hatte und diskutierte ein bisschen über das für und wider eines besuchswochenendes, das dann aber wegen der unklaren wetterlage am kommenden samstag doch abgesagt wurde. schade, aber vielleicht besser so, weil wir wollten ja eigentlich schon die halbe nacht im garten sitzen und so richtig den sommer geniessen. geht vielleicht wirklich besser im juli.

die tochter buk kaiserschmarrn, dazu gab es erdbeeren - wir konnten schon wieder im garten sitzen, auch nach dem abendessen noch.

gelesen: die geheimnisse der küche des mittleren westens, j.ryan stradal
gesehen: hindafing (so ein quatsch)
gehört: die weisse frau, wilkie collins


Donnerstag, 11. Juni 2020

10. juni 2020 - cliffhänger

am morgen musste ich noch vor dem bloggen (und ja, auch deshalb ist der blogeintrag gestern nicht so lange ausgefallen) endlich mal einen stapel mails lesen, sortieren und teilweise beantworten. ausserdem waren rechnungen zu bezahlen und ich musste mich um hilfe an den mittleren sohn wenden, weil ich meine filzwerkstatt teil einer werbemassnahme ist und dafür für ein logo her musste. das meiste liess sich in zwei stunden erledigen, der rest wenigstens anschubsen oder auf eine abzuarbeitende liste verlagern und um kurz nach neun war ich dann auch in der werkstatt.

dort filzte ich zuerst einen sitzfilz fertig und dann noch einen zweiten. jetzt habe ich von meinem grossauftrag zwei drittel abgearbeitet und mir einen finger unterhalb des zweiten fingerglieds aufgerieben. es wird also eine sitzfilzpause notwendig sein. aber ich habe auch noch zwei, drei andere dinge auf dem zettel, das sollte also kein problem werden.

zum zmittag mit der tochter gab es reste der kässpätzle und grünen salat. beim telefonieren mit meiner mutter konnte ich ein garn zwirnen, das ich für einen filzauftrag brauche und anschliessend war zeit für eine lesepause. dann fiel mir leider auf, dass ich das einkaufen eventuell nicht auf den donnerstag verschieben würde können, weil hier teilweise fronleichnamstag als feiertag angesehen wird. ich recherchierte öffnungszeiten und kam zu dem ergebnis, dass die lebensmittelbesorgung sofort stattzufinden habe, da im engeren umkreis nur eine migros an fronleichnam offen hat. im laden war es dann überraschend ruhig, keine panischen vor-dem-feiertag-noch-schnell-den-grosseinkauf-erledigen-menschen unterwegs und relativ entspanntes einkaufen. zum erstem mal ohne gesichtsmaske seit märz. die fallzahlen sind hier so anhaltend tief und da ich annehme, dass das nicht ausschliesslich daran liegt, dass ich bei meinem wöchentlichen einkauf eine stoffmaske trage, die andere, aber nicht mich schützt, habe ich beschlossen, auf dieses accessoire heute zu verzichten. und wie gesagt: es war ja auch wirklich ruhig heute im laden. dafür habe ich es endlich geschafft, meinen einkauf wirklich kontaktlos zu bezahlen.

zurück zuhause räumte ich einkäufe und küche auf und sah noch kurz die tochter bevor sie zu einer probe verschwand. dann kochen (schon wieder ich, tausch mit der tochter wegen verschiebung der probe): es gab fenchel, aubergine und fetakäse in tomatensosse zu polenta und restreis. das wetter war wieder ganztätig regnerisch gewesen, am abend mit einigen wolkenbruchartigen spitzen, sodass ich den garten einen weiteren tag sich selbst überlassen habe. morgen muss ich mal nach den tomaten sehen.

nach dem essen ging es noch ein bisschen mit arbeit weiter, die angeschubsten dinge vom morgen waren zu ende zu erledigen und dann musste ich noch in vereinsdingen telefonieren. kommende woche habe ich die erste sitzung in einem vereinsvorstand, in den ich in abwesenheit gewählt wurde. findet so richtig in real und in einer wirtschaft statt, vielleicht muss ich da vorher mal noch am wochenende mit kai üben, wie das jetzt geht, auswärts in gastwirtschaften sitzen. oder auch lieber nicht.

als dann endlich feierabend war (kai telefonierte auch noch nach acht geschäftlich) wollten wir die erste staffel you zu ende schauen, dann gab es aber einen cliffhänger und plötzlich schauten wir auch noch die erste folge der zweiten staffel. wo das noch enden soll...

gelesen: die geheimnisse der küche des mittleren westens, j.ryan stradal
gehört: lage der nation, sehr theorielastige folge des corona-virus-update, anfang von servus,grüezi und hallo

Mittwoch, 10. Juni 2020

9. juni 2020 - kurz und knapp

ganzer filzkurs-tag. ein paar weisse filzfinken und eine glückliche filzerin als ergebnis. (ich muss mal schauen, ob ich noch ein foto von den schuhen bekommen kann!)

zuhause wurde ich am abend mit leckeren nudeln mit kefen, puffbohnen und spinat aus ernteanteil bekocht.

gelesen: die geheimnisse der küche des mittleren westens, j.ryan stradal
gesehen: you, noch eine folge, dann haben wir die erste staffel durch, dann ist aber auch mal gut!

Dienstag, 9. Juni 2020

8. juni 2020 - zeit

heute wieder einmal den tagesablauf gedreht: morgens haushalt und nachmittags werkstatt. dem haushalt tut es gut, morgens geht mir die arbeit doch deutlich leichter von der hand. so wurde nicht nur die küche sauber, sondern auch die terrassentüre in der küche, und darin insbesondere das katzentürchen, das es echt nötig hatte.

vor dem mittag war ich dann noch schnell mit dem e-velo beim elektrogerätehändler, nachdem am gerade ein jahr alten rührgerät der schneebesen schon die zweite metallschlinge verloren hat (die erste ging in der ersten oder zweiten lockdown-woche kaputt), wollte ich das gerne mal reklamieren. alles superst gelöst: ersatzteil kommt ohne berechnung per post zu mir nach hause, den alten (noch funktionstüchtigen) schneebesen konnte ich wieder mit nach hause nehmen. merkwürdigkeit am rande: der händler hat neue öffnungszeiten von 9 bis 16 uhr die ganze woche über.

mittagessen aus resten, brot und belag, dann kurze pause am spinnrad, ich musste nämlich schon um 13.30 uhr in der werkstatt sein. dort hatte ich noch knappe zehn minuten zum vorbereiten, dann kam die besucherin.

heutiges ziel: ein bild aus filz auf weisser wolle. ich hatte schon ein bisschen vorsortiert welche materialien sich eignen würden, bei den farben (oder eher nichtfarben) mussten wir dann noch ein bisschen nachjustieren und dann entstand das:


das bild brauchte einige zeit zum entstehen - nicht der grobe entwurf, sondern feine justierungen. ich musste nach etwa eineinhalb stunden dann ein bisschen druck machen, weil ich eben auch weiss, dass der filzprozess ja noch einige zeit dauert. zumal bei einer solchen gestaltung ja auch nicht gleich brachiale gewalt anbracht ist, wenn alles an ort und stelle bleiben soll. tatsächlich dauerte es mit dem filzen dann sehr, sehr lange, weil die energie ja mit zunehmender dauer des stehens am filztisch auch nicht mehr wird. und ganz am schluss wurde mir die zeit knapp. angekündigt war nämlich nur eine art material- und techniktest und so war ich eher von 3 stunden als von 4,5 ausgegangen. am ende wäre es schön gewesen, noch geduldig die details beim walken auszuarbeiten, da hätte die technik ihre vorteile noch einmal ausspielen dürfen. schade, dass das jetzt nicht passiert ist.

zeitplanung in offenen unterrichtssituationen, das wäre mal eine überlegung wert. was ich hätte machen können, um das geschehen zu steuern:
- klare vorgabe bei der grösse machen (habe ich eigentlich mit der auswahl einer noppenfolie gemacht, allerdings wurde die fläche immer grösser, so dass wir die noppenfolie austauschen mussten. es wäre mir aber auch verfrüht vorgekommen, hier schon zu bremsen)
- zeitvorgabe bei der gestaltung (das mache ich in grösseren kursen, damit nicht alle komplett auseinander driften, bei einer person ist das normalerweise nicht notwendig. womit ich nicht gerechnet habe: komplette neugestaltung nach einer dreiviertelstunde arbeit an einem ersten bild. ich denke, da hätte ein fixer endpunkt mit genauer zeitangabe gut sein können. 
- klarer deutlich machen, wie lange der filzprozess in abhängigkeit von den verwendeten materialien dauern kann. (kann ich aber auch nie mit gewissheit sagen, vor allem wenn ich jemanden noch nicht so lange begleite)
- meine materialkenntnis lässt sich nicht per vortrag übertragen, es braucht mehr eigene erfahrungen! die besucherin hätte sich gewünscht, das bild mehr verschwinden zu lassen durch den filzprozess. das material war so gewählt, dass das nur in bescheidenem masse möglich war. das verschwinden der gestaltung wird aber nur in seltensten fällen gewünscht (überhaupt heute zum ersten mal), so dass ich das schon hätte mit einer anderen materialauswahl steuern können, aber: weiss mans?!


so hat am ende eine heute nicht vollständig begeisterte kundin die werkstatt verlassen - aber ich denke, mir hat der nachmittag noch mehr zu denken gegeben, für sie war es dann auch gut so, wie es wurde.

zuhause wartete ein kochdienst auf mich: es gab bohnensuppe aus eingefrorenem ernteanteil von letztem jahr (damit dürfte dann auch das letzte noch umgezogene gefriergut verbraucht sein). und die steuererklärung, die etwas erschwert wurde durch zwei konten/versicherungen, die noch nicht auf die neue adresse umgestellt waren (eines haben wir umgemeldet, das andere nicht). um kurz nach zehn gaben wir auf, zuerst einmal müssen wir die fehlenden dokumente einsammeln, dann kann es damit weitergehen, aber ein anfang ist gemacht.




Montag, 8. Juni 2020

7. juni 2020 - haus konstruktiv

wie schon gestern erwähnt, war für den sonntag ein museumsbesuch geplant. beim frühstück mussten wir zuerst noch die entscheidung treffen, welches museum es sein sollte. zur auswahl standen das aargauer kunsthaus (dort vor allem die ausstellung von denise bertschi, die sich auf künstlerische art mit dem kolonialismus auseinandersetzt) und das haus konstruktiv, unser erklärtes lieblingsmuseum in zürich.

da wir  den besuch in aarau mit anderen aktivitäten zu koppeln hoffen, die aber an einem sonntag nicht oder nur eingeschränkt möglich sind, entschieden wir uns zuletzt für das haus konstruktiv. auch weil da immer zwei ausstellungen gleichzeitig laufen und eine sicher davon gut ist.

so war es auch dieses mal: während uns die retrospektive zu otto piene nicht wirklich zu packen vermochte, hatten wir viel spass mit den lichtinstallationen von brigitte kowanz.

die österreichische künstlerin beschäftigt sich schon seit vielen jahren mit den verschiedenen funktionen von licht - uns sprach das thema licht als informationsträger am meisten an. viele der kunstwerke arbeiten mit morsecode, den wir in der ausstellung zu entschlüsseln versuchten. (morsealphabet am mobiltelefon nachgeschaut) erstaunlicherweise geht es gar nicht sehr lange, bis man sich einzelne buchstaben merken und immer zügiger texte entschlüsseln kann.

Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv, 2020. Foto: Stefan Altenburger. © 2020, ProLitteris, Zürich; Studio Brigitte Kowanz

der kreis auf der linken seite zeigt das morsealphabet, gelesen immer von innen nach aussen, beginnend mit dem a auf der zwölf, fortlaufend im uhrzeigersinn. mit seiner hilfe kann man die botschaft auf der linken seite entziffern.*

Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv, 2020. Foto: Stefan Altenburger. © 2020, ProLitteris, Zürich; Studio Brigitte Kowanz

noch eins? schreiben sie mir doch die lösung in die kommentare! es lohnt sich.

wieder zuhause war das wetter immer noch nicht gartentauglich und so hielten wir uns vor allem drinnen auf. die tochter hat das knüpfen von freundschaftbändchen entdeckt und knüpft quasi pausenlos, kai kochte kässpätzle und ich arbeitete am mittwochsmix-thema.

am abend den tatort geschaut, der abgesehen von ein paar wirklich unglaubwürdigen dialogen nicht so schlecht war.

gelesen: die geheimnisse der küche des mittleren westens, j.ryan stradal
gesehen: tatort, lass den mond am himmel stehen (die tochter las zuerst mord anstatt mond, wäre auch nicht abwegiger gewesen.)


*connect the dots

Sonntag, 7. Juni 2020

6. juni 2020 - umherschweifen

für dieses wochenende haben wir absolut keine pläne. man könnte ja ab heute wieder quasi alles machen, aber wir haben nichts davon auf dem zettel. nicht einmal einkaufen. auch gut.

nach dem späten frühstück, für das kai brötchen vom bäcker geholt hat, beratschlagen wir deshalb, welche pläne wir machen könnten. angesichts des regenwetters, draussen aktuell stattfindendem und vorhergesagtem, ziehen wir einen museumsbesuch in erwägung, allerdings erst für den sonntag, denn die tochter möchte sich für den samstag doch lieber mit einer freundin verabreden, kann sich aber am sonntag vorstellen, uns zu begleiten. kai und ich wollen auf jeden fall spazierengehen, eine gartenentscheidung treffen und haben sonst nicht viel vor.

als wir für die anstehende entscheidung durch den garten gehen, ist das wetter dann doch viel besser als gedacht, vor allem ist es draussen wärmer als drinnen, sobald nur minimal die sonne herauskommt. also beschliessen wir ein wenig gartenarbeit zu erledigen - wir wollen bei den sträuchern zuerst einmal versuchen, möglichst viele der beeren der kirschlorbeeren abzuschneiden, so dass wenigstens die anzahl der kirschlorbeeren nicht noch weiter zunimmt.

inzwischen ist es richtig warm geworden und nachdem wir auch noch in der sonne kaffee getrunken haben schwimmen wir noch ein bisschen. das wasser ist wieder deutlich kälter als vor dem regen. anschliessend wollen wir doch noch den morgens geplanten spaziergang machen. wir gehen in richtung baden und nutzen dazu die gerade wieder frei gegebene fussgängerbrücke über die limmat am alten wehr.

graffiti an der hohen brücke.

auf der badener limmatseite folgen wir dem uferweg bis zur grossen bäderbaustelle - hier kommt man noch immer nicht durch. abgesperrt wurde der weg schon kurz nachdem ich in meine werkstatt eingezogen war. und seither bin ich nicht mehr hier entlang gelaufen.


wir kehren um und benutzen die treppe nach dem wasserwerk um zur römerstrasse zu gelangen, der obere mätteliweg führt hinter dem museum langmatt entlang und mündet in der baustellenzufahrt.
in der stadt schauen wir in den lili pepper concept store hinein, bisher haben wir immer nur durchs fenster geschaut. es gibt ein kleines sortiment in der schweiz entworfener dinge, die in indien produziert und dann hier verkauft werden. 
wir wechseln auf die andere limmatseite und gehen über dem tunnel zurück - nicht ohne noch einen weiteren blick auf die baustelle zu werfen:


zuhause bereitet die tochter die füllung für wraps vor - ein neues gericht für uns, warm hätten wir es vielleicht noch besser gefunden. gefüllt haben wir die wraps mit gebratenem hackfleisch, guacamole, salat, basilikum, joghurt, habanerosauce und geriebenem käse. ist sicher aber auch eine gute alternative zu sandwiches für unterwegs.

am abend schon wieder heimkino: die tochter und ich haben eine alte verfilmung des alice im wunderland-stoffs entdeckt. der us-amerikanische film wurde 1933 veröffentlicht und klebt überraschend wenig am buch. ich fand die kostüme, auch die damals schon möglichen tricks (die sprechende uhr!) und vor allem cary grant als schildkröte grandios, clark gable spielt übrigens auch mit. anschliessend gehen wir alle früh zu bett, das regenwetter, das schwimmen, der spaziergang haben uns müde gemacht.

gelesen: joan aiken, elizas tochter
gesehen: alice in wonderland 1933

Samstag, 6. Juni 2020

5. juni 2020 - #wmdedgt im juni 2020 (wie immer, nur text, kein bild)

heute fragt frau brüllen wieder einmal, was ich so den ganzen tag mache. also sie fragt nicht nur mich, sondern sie fragt so ins internet hinein und einige blogger*innen antworten ihr dann. ich heute auch.

früh aufgestanden, will heissen, gleich beim ersten wecker um 6.20 uhr, denn die tochter muss freitags früh zu schule. wie immer räume ich zuerst die spülmaschine aus, koche kaffee und mache mir ein müesli. die tochter macht sich ihr frühstück selbst, freut sich aber, wenn ich mich ein bisschen mit ihr an den tisch setze.
dabei schreibe ich den blogpost für den vergangenen tag, immer erst (naja, es gibt auch ausnahmen, aber selten) am morgen drauf. die tochter verabschiedet sich, kai steht auf, frühstückt, ich unterbreche meine bloggerei für ein paar züge scrabble beim frühstück. heute gibt es nicht viel zu besprechen, der tagesablauf ist ein normaler freitag. seit zwölf wochen der erste normale freitag, an dem ich vormittags das haus durchputze und nachmittags in die werkstatt gehe, um sie für besucher*innen zu öffnen.

kai fängt an zu arbeiten, ich blogge noch fertig und beginne dann mit einem durchgang durch schlafzimmer, badezimmer, gästezimmer, treppe, wohn- und essbereich, gästetoilette und küche. was man halt so macht, damit es wieder sauber und gemütlich ist. im bücherregal schaffe ich ein bisschen mehr platz bei der belletristik, da hat sich doch wieder einiges an gelesenen romanen angesammelt, die ich einsortieren will. zur zeit bevorzuge ich offensichtlich autorinnen mit anfangsbuchstaben a, so dass ich alles ein bisschen rutschen muss und gleich hinter den büchern staubwischen kann. im wohnzimmer steht immer noch die grosse turnmatte der tochter, ich finde es nicht schlimm, wenn die dann nächste woche mal hier verschwindet, weil wieder in der halle geturnt werden darf.

wir machen zwischendurch kaffeepause und essen auch zu mittag, sind aber heute nur zu zweit, die tochter hat sich vom sohn und freundin zum mittagessen einladen lassen und bleibt in der stadt.

ich mache noch eine kurze lesepause, bevor ich mich auf den weg in die werkstatt mache. tatsächlich ist es nur 12 wochen her, dass zum letzten mal jemand in meiner werkstatt gefilzt hat. die erste besucherin nach der vernünftigerweise erzwungenen pause ist eine neue kundin, die ich an der bushaltestelle abhole, um ihr den weg in die werkstatt zu zeigen. sie trägt eine gesichtsmaske und ich lege meine dann auch an, für die arbeit in der werkstatt. das fenster können wir gut offen lassen, die türe nicht auch noch zusätzlich, sonst weht es uns weg. wäre vermutlich ideal, ist aber kein gutes arbeitsklima.

wie immer, wenn jemand noch nie gefilzt hat, mache ich einen kurzen abriss über die möglichkeiten des filzens, das material und die technik an sich. mein vorschlag für eine erste arbeit ist in der regel eine kleine runde hohlform in zwei farben, daran kann man eine menge technik zeigen, der wandel vom flachen objekt in die dritte dimension ist ein bisschen verblüffend und man kann etwas kleines mit nach hause nehmen, was sehr individuell aussehen kann.

so auch heute. ich filze gerade ein gleiches objekt mit, vorzeigen ist immer noch der beste weg, das filzen zu erklären. um der besucherin genug zeit zu lassen, selbst die veränderungen der wolle zum filz zu erspüren, lege ich mein objekt ab und zu zur seite und nähe weiter den reissverschluss in die laptoptasche, die noch immer nicht ganz fertig ist.

so ganz allmählich wird das erste filzobjekt fertig - und gefällt, wie der prozess überhaupt. wir verabreden also eine weitere sitzung, bereits für den montagnachmittag, und überlegen noch ein wenig gemeinsam, was die nächste arbeit sein könnte. dann verabschiedet sich die kundin und ich räume auf und wasche alle arbeitsgeräte und den tisch mit seifenwasser ab und nähe die letzten zentimeter des reissverschlusses fertig ein.

gegen halb sieben bin ich fertig mit allem und fahre mit dem rad nach hause. diese woche haben wir ein kleines durcheinander mit den kochdiensten, normalerweise koche ich freitags nicht, heute aber schon. geplant habe ich gemüseverwertung, es gab diverse kleine mengen verschiedener gemüse, die ich zu einer art gemischten pfannengemüse verarbeite: frühlingszwiebeln, rüebli in rädchen, kohlrabi fein gestiftelt, brokkoli, kefen und eine handvoll petersilie. dazu gibt es roten jasminreis und die beliebte erdnusssahnesauce. der reis ist noch zu nass, sonst ist alles ganz prima.
die tochter hat geturnt, während ich gekocht habe - zum letzten mal im zoom-meeting-format.

neulich sprachen wir über alte filme von werner herzog - heute schauen wir mit der tochter fitzcarraldo an. es ist mir noch nie aufgefallen, wie schlecht klaus kinski eigentlich spielt. er ist nur er selbst, oder ist das auch schon ein schauspiel, jedenfalls grosses kino, auch auf dem kleinen bildschirm, auch mit der grandiosen claudia cardinale.

gelesen: joan aiken, elizas tochter
gehört: feuilleton spezial, der früheste corona-rückblick der welt (lars weissbrod und nina pauer sprechen im zeit.podcast hinter der geschicht darüber, wie ihnen die corona-zeit in erinnerung bleiben wird.)
gesehen: fitzcarraldo (das ist der film, in dem das schiff über den berg gezogen wird)

Freitag, 5. Juni 2020

4. juni 2020 - milde zuversicht

es regnet. endlich.
am wochenende haben wir die letzten reste des gesammelten regenwassers geleert, als präventionsmassnahme gegen mückenbrut konnten alle drei tonnen gründlich austrocknen, aber jetzt freuen wir uns, dass sie wieder aufgefüllt werden. zeitweise hat es so geschüttet, dass die dachrinne übergelaufen ist, wir müssen mal beobachten, ob das nur bei sehr starkem regen passiert oder generell, dann wäre sie wahrscheinlich verstopft und müsste gereinigt werden. die wiese und der garten ganz generell können aber noch mehr wasser gut vertragen.

mit dem regen kommen auch die schnecken. es gibt eine menge schnecken mit häusern im garten, die wir trockenheitsbedingt noch nicht zu gesicht bekommen haben. und die nacktschnecken scheint irgendjemand gut erzogen zu haben.


solange die schnecke sich um die einfahrt kümmerte, war ich in der werkstatt. die tasche ist fertig und die werkstatt für den start des unterrichts morgen vorbereitet.

zum späten zmittag traf  ich mich mit der tochter wieder zuhause, dann kleine pause und einkaufen. ich habe es mittlerweile aufgegeben, mich über die organisation unseres supermarkts vor ort aufzuregen, aber die beiden jungen männer, die beim einräumen das komplette milchregal blockierten, fand ich dann doch erwähnenswert. überhaupt, habe ich den eindruck, wird in den filialen jetzt öfter auf der verkaufsfläche geschwatzt (letzte woche erfuhr ich so, dass ein reitpferd angeschafft werden soll) und zwar von den dort arbeitenden und vermute nun, dass man sich eventuell nicht mehr zu mehreren im pausenraum aufhalten darf und deshalb die schwätzchen ins ladenlokal verlegt hat. ist natürlich nur eine unterstellung. oder ein erklärungsversuch.

zuhause kaffee und ein bisschen recherche für das neue mittwochsmixthema. kai hatte sich besuch eingeladen, wir assen gemeinsam zu abend (pizza) und dann verzog ich mich an meinen schreibtisch um endlich einmal ausführlich mit der freundin im glarnerland zu telefonieren. ich glaube, dass noch eine ganze weile die erfahrungen aus den vergangenen wochen unsere gespräche prägen werden und finde es wichtig zu hören, wie es anderen ergangen ist und ergeht. fand es aber einfach auch schön, zu plaudern. unter anderem erzählte sie von der kompletten stille durch den weggefallenen durchgangsverkehr während dem lockdown und wie nun der verkehr an den wochenenden angeschwollen ist, dadurch dass viele jetzt halt anstatt über pfingsten in die welt zu fliegen ausflüge im land machen.

gelesen: joan aiken, elizas tochter
gehört: corona-virus-update (das thema ansteckungen unter kindern fasst mich immer noch sehr an, werde ich doch immer wieder daran erinnert, dass wir uns mit der tochter in einem grossangelegten feldversuch zum thema schule wie normal befinden. bisher ist nichts passiert und ich bin mittlerweile mild zuversichtlich, dass das auch so bleibt. - da ist es manchmal nicht so einfach, sich studienergebnisse anzuhören, die nahelegen, dass wir vielleicht auch einfach nur glück haben.)





Donnerstag, 4. Juni 2020

3. juni 2020 - knallig rotorange ist angesagt

in der werkstatt geht es weiter mit der nächsten hülle für ein elektronisches gerät, diesmal ein ipad. der auftrag lässt mir bis auf die farbauswahl völlig freie hand - so habe ich erstmal das material zusammengestellt und dann losgelegt.


das auslegen des musters so ganz frei nach gusto hat spass gemacht, aber auch zeit gekostet, mal sehen ob die tasche morgen schon fertig wird.

zu mittag nach hause, wo ich wieder nur für die tochter und mich ein mittagessen aufgewärmt habe.

am nachmittag wieder lesepause und arbeit an website und newsletter. die fertigen texte schicke ich dann immer in die familienrunde und es kommt irgendwann feedback, so dass ich missverständliches oder einfach noch nicht klar formuliertes noch verbessern kann. der mittlere sohn bastelt mir die website zurecht. nun ist es also raus: ab dem 5. juni wird wieder in der werkstatt gefilzt. den newsletter mit allen details können sie sich hier anschauen.
schreibtischarbeit dauert immer länger als geplant, aber ich habe ja jetzt nette gesellschaft:

ein samenkorn von frau allerleirauh, die neulich schon andere samenkörner im neuen zuhause gezeigt hat.

am ende reicht es nur noch für einen kaffee mit kai, der gerade nach hause gekommen ist, dann muss ich schon los, zur brillenberatung. die optikerfreundin, die nun nicht mehr optikerin, aber immer noch freundin ist, hat eine klare empfehlung ausgesprochen und das passt so ausgezeichnet, dass ich mich am ende eher schwer für ein modell entscheiden kann. nicht, weil mir keines gefällt, sondern weil mir etliche gefallen. es wird eine ganz andere art von brille als bisher werden, seien sie gespannt!

und weil das brillenaussuchen so gut gelaufen ist und die lieblingsbuchhandlung gerade um die ecke liegt, muss ich einen kleinen abstecher dorthin machen. ich kaufe den ultimativen reiseführer für den sommer und etwas zum lesen, spontan. den reiseführer stelle ich vielleicht bei gelegenheit mal vor.

zum abendessen gibt es spargelsuppe und brotreste aus dem tiefkühler, dann kündigt sich die kaltfront mit windböen an und wir sammeln garten- und schwimmgerätschaften für die nächsten tage ein und bringen sie trocken und windgeschützt unter. den angekündigten regen kann der garten dringend brauchen, mal sehen, ob wir auch bei regen schwimmen werden, oder ob es zu kalt dafür wird.
das aufräumen wirkt sich auch auf den schreibtisch aus - ich sortiere und räume die sachen auf, die ich für die bearbeitung des mustermix im mai gebraucht habe und stelle mich so auf das neue thema fragmente/faden ein. irgendwie dünkt mir, dass diese thema wieder eher auf der textil-filzigen seite angepackt werden will...

gelesen: joan aiken, elizas tochter
gehört: p.d.james, ein spiel zu viel und lage der nation
gesehen: eine folge von you