Dienstag, 28. Februar 2023

12tel-blick im februar 2022

tja, so gehts dann halt, wenn man mit dem foto auf den letzten drücker wartet. hier ist es seit sonntag eisig kalt und gelegentlich schneit es so ganz fies fein, dazu ein knackiger ostwind. morgens um acht dann mit dem foto vor der haustüre rumlaufen ist echt doof. aber ich hätte sowieso raus gemusst, um die grüntonne an die strasse zu stellen. 

unterschiede in tageslicht sind trotz des bedeckten himmels auffällig, hat es letzten monat gerade so bei sonnenschein für genug helligkeit gereicht, ist es jetzt gegen acht richtig hell. die hasel auf der rechten seite ist schon abgeblüht, sonst tut sich noch nicht so viel. 



 nun, ab mit dem foto zum zwölftelblick, ausgerichtet von eva - dankeschön.

Samstag, 25. Februar 2023

wochenrückblick woche 7 und 8

in woche sieben habe ich nicht viel getan, dafür aber eine menge zeit am bildschirm gesessen. das wetter war spätwinterlich schön, nachts kalt und tagsüber sonnig. einen nachmittag habe ich damit verbracht, die geleerte grüntonne mit dem zu füllen, was vor dem abholungstermin nicht mehr hineingepasst hat, einen nachmittag war ich mit einer strickfreundin unterwegs zu einem besuch in der spinnwebstube. 

es gab immer noch eine menge an dingen für den verein zu erledigen, zwischendurch habe ich noch etwas übernommen, was ich eigenlich nicht hätte machen wollen. das finde ich immer schwierig - es war aber eine sache, die mir im grunde spass macht, der damit befassten person aber dermassen über den kopf zu wachsen drohte, dass es mir noch unangenehmer gewesen wäre, sie einfach so mit der aufgabe sitzen zu lassen. am ende habe ich über die technischen gegebenheiten nicht nur ein bisschen geflucht, aber immerhin wusste ich, dass das, was sich da so sträubte, nicht an meinem unvermögen, sondern an einer dämlichen eingabemaske lag. 

und dann habe ich nach dem laptop nun auch den e-reader ersetzt. der alte war zehn jahre alt (wozu so ein blog nicht alles gut ist) und liess sich nicht mehr so mit neuer software versorgen, dass ich noch bibliotheksbücher drauf lesen konnte, einen versuch mit gekauftem buch wollte ich nicht wagen, weil das eh nicht meine bevorzugte nutzung sein soll. das neue lesegerät kann ungefähr gleich viel wie das alte und es ist immer noch genau so mühsam, den zugang zu öffentlichen bibliotheken einzurichten wie vor zehn jahren. was neu ist: ich kann damit tatsächlich ins w-lan und bücher direkt von der onleihe-seite laden. das fühlt sich dann zwar an, wie internet vor 20 jahren, aber ist allemal komfortabler als der umweg über das laptop, den ich auch noch nicht installiert bekommen habe. ansonsten freue ich mich auf das erste buch, das ich drauf lesen werde und auf alle weiteren und auf den anlass, wegen dem ich überhaupt wieder einen e-reader haben wollte, nämlich auf unsere reise per bahn nach budapest in diesen frühlingsferien. 

zwei alte laptops habe ich von meinem daten befreit - eines davon werde ich weitergeben, das andere produziert immer wieder ausfälle, ich weiss nicht, ob man es noch jemandem zumuten kann. ich möchte einfach endlich mal die alten, ausgedienten elektronischen geräte aus dem haus haben, am besten so, dass sie noch weiterhin genutzt werden können, oder wenn das halt nicht möglich ist, wenigstens korrekt entsorgt.  

und irgendwie bin ich dann von woche sieben in woche acht gerutscht, ohne den blogpost fertigzustellen. 

denn der letzte tag der alten woche war dann schon eher der erste der neuen woche, da ich am sonntagmorgen in die alte heimat gefahren bin, um zwei geburtstage mitzufeiern und um meine mutter zu besuchen. 

einmal wurde mit einladung in eine gaststätte ein achtziger nachgeholt, der im vergangenen jahr aus gesundheitlichen gründen (und wegen pandemie) nicht gefeiert wurde. und dann konnte ich meine mutter zu einem unrunden geburtstag im familienkreis begleiten - insgesamt sah ich an zwei tagen so alle meine vettern mütterlicherseits mit jeweils kompletter familie, die kinder im alterspektrum von sechs bis 20 jahren umfassten, die ich teilweise fast fünf jahre nicht mehr gesehen hatte. boah, sind die gross geworden. (ich habe mir diesen kommentar aber stets verkniffen und war schon froh, wenn man halbwegs wusste, welche grosskusine da unvermutet am fest aufgetaucht war.) 

bei meiner mutter zuhause diverse servicearbeiten erledigt, darunter: neuen gebrauchten laptop nach wünschen eingerichtet (der bekommt nun ein drittes leben und wandert rückwärts von generation zu generation), eine kofferraumladung altpapier entsorgt (der halbe landkreis tat am rosenmontag dasselbe), autoradio entsperrt (ein lob der zettelwirtschaft meines vaters- wie auch in sachen neueinrichtung computer), neue jalousien in der küche montiert (tageswerk am fasnachtsdienstag). sonst hatten wir es gemütlich, zuhause dann auch mit weniger fleisch als auswärts. 

am mittwochmorgen ging es dann zurück ins aktuelle zuhause (begriffsverwirrung bei heimatbesuch), um pünktlich mit dem mittleren kind geburtstag zu feiern und vorher noch einen coiffeurbesuch zu erledigen. 

das durchgehend vorfrühlingshaft warme wetter seit fasnachtsbeginn drohte gegen ende der woche umzuschlagen, aber dann hielt es doch noch ein bisschen, so dass ich am donnerstag zwischen frühstück mit der freundin, physiotermin und blutspenden auch noch die mitgebrachten frühlingsboten auf schalen und töpfe verteilen konnte. auch im garten sichtbarer frühlingsfortschritt bei den frühblühern, die krokusse blühen und vereinzelt schon die wildwachsenden primeln. morgens und teilweise auch abends in der dämmerung vogelgezwitscher, das sich allmählich zu gebrüll steigert, man macht sich bereit, die hecken und gärten zu übernehmen, die ab märz von den gärtnerinnen in ruhe gelassen werden müssen. freitag dann regen, aber ohne dass einer meiner wege davon betroffen gewesen wäre. jetzt wieder nur halbes wochenende, weil kai ab sonntag unterwegs ist.

per zufall las ich gerade zwei bücher hintereinander, die rechte strömungen im ländlichen osten deutschlands thematisieren. recht plakativ der wortwechsel zwischen juli zeh und simon urban (gerade recherchiert und herausgefunden, den gibt es tatsächlich, mit dem namen hätte er ja auch eine figur von frau zeh sein können, die den "urbanen" standpunkt vertritt) alias theresa und stefan, in dem es zugegebenermassen nur am rande um das rechte spektrum geht, sondern eher um die polarisierung von ansichten zwischen woker/aufgeklärter "stadt" und pragmatischen/rückständigem "land" - wozu dann halt auch die frage gehört, ob/wie man im alltagsleben mit menschen zusammen arbeiten/leben/sein kann, soll, darf, die politisch das heu auf einer ganz anderen bühne haben. es geht, achtung spoiler, nicht gut aus. auch eine form von - im buch angeklagter - cancelculture. wer nur halbwegs im leben zuhause ist, wird sie kennen, die beispiele, wo die familie, die am gartenzaun die svp-wahlwerbung hängen hat, halt auch die zuverlässigste ist, wenn es um die bewältigung ganz einfacher praktischer organisationsdinge bei veranstaltungen geht. oder den verwandten, der plötzlich (oder doch nicht so plötzlich) afd-positionen im gespräch vertritt und man halt trotzdem den dialog nicht abreissen lassen will. wie gesagt, bei frau zeh sehr plakativ und mit verlaub, ich denke, sie hat da schon auch ihre agenda. 

und dann, mit ganz anderem, feinen ton ein ähnliches thema bei bernhard schlink, im roman "die enkelin". es geht auch wieder um ost und westbiographien, brüche im leben derer, die in der ehemaligen ddr aufgewachsen sind. aus der sicht des ehemanns erzählt schlink die geschichte einer frau, die bei der flucht aus der ddr ihre neugeborene tocher zurückgelassen hat und die geschichte der enkelin, die nun in einer völkischen siedlung in brandenburg aufwächst. der stiefgrossvater nimmt sich dieser enkeltochter an, und möchte ihr die welt ausserhalb der engen grenzen der ideologie der eltern zeigen, was mal mehr, mal weniger gelingt. zum lesen hat mir das eindeutig mehr spass gemacht. 

(sorry, heute wieder ohne bilder, ich gelobe aber besserung.) 


                                                    


 


Mittwoch, 15. Februar 2023

wir lassen uns einbürgern (teil 1)

 9. dezember 2022 

im juli, vier monate bevor wir die offiziellen anforderungen* für die einbürgerung erfüllt hatten, habe ich mich auf unserer wohngemeinde erkundigt, welche schritte wir zuerst unternehmen müssen, wenn wir uns in unserem gastland, der schweiz, einbürgern lassen wollen. ich erhielt den bescheid, dass wir zunächst den staatsbürgerlichen test bestehen müssten und einen termin für diesen für alle drei familienmitglieder für den 8. dezember. alle vorherigen termine seien bereits ausgebucht. ich bezahlte pro person 50 franken bei der gemeinde ein und wir begannen uns mit den ungefähr 300 fragen zu beschäftigen, die an diesem test gestellt werden können. manche fragen kann man mit gesundem menschenverstand lösen, andere muss man einfach wissen und dann gibt es noch ein paar, da hilft nur noch auswendiglernen (bevölkerungszahlen, anzahl gemeinden im kanton/land und so dinge halt).

gestern war es dann so weit, wir fragten uns zum computerraum im oberstufenschulgebäude durch und absolvierten gemeinsam mit 3 (!) weiteren personen den computergestützen test mit 45 fragen, von denen 34 richtig beantwortet werden müssen, um ihn zu bestehen. 

nach bestandenem test (allen sechs anwesenden wurde gratuliert) erhielten wir das "gesuch um ordentliche einbürgerung in der schweiz, im kanton aargau und in der gemeinde".  aus der übersicht zu ersehen: wir brauchen etwa 10 bis 12 dokumente von verschiedensten stellen, teilweise aus zwei gemeinden, die wir innerhalb der nächsten drei (oder sechs?, hier behaupten die abgegebenen formulare widersprüchliches) monate bei der gemeinde einreichen müssen. 

da das besonders langwierig werden kann, wird geraten, mit dem einsammeln der zivilstandsdokumente aus dem schweizerischen personenstandsregister zu beginnen. das habe ich heute bereits getan und mich ausserdem erkundigt, welcher sozialdienst uns bescheinigen muss, dass wir in den vergangenen zehn jahren keine sozialhilfe bezogen haben, oder diese, falls nicht besondere umstände geltend gemacht werden können, wenigstens wieder zurückbezahlt haben. (beide wohngemeinden, für jede person einzeln). 


11. dezember 2022

heute morgen sind wir gemeinsam alle unterlagen durchgegangen, die wir von der gemeinde erhalten haben. einige dokumentenbesorgungen lassen sich bündeln, alles was nur für die jeweilige einzelperson beantragt werden kann (immerhin sind alle einbürgerungswilligen volljährig) wird selbst erledigt, so der plan. 

im postfach (leider im spam) habe ich bereits die antwort des personenstandsregisters gefunden, für den eintrag dort benötigen wir nur jeweils eine geburtsurkunde, die nicht älter als 6 monate sein darf (keine ahnung warum, an meinem geburtsdatum und -ort hat sich seit 55 jahren nichts mehr geändert) und kai und ich natürlich auch eine heiratsurkunde. (die scheint kein verfallsdatum zu haben, ironischerweise hätte ich das gefühl, dass sich am status verheiratet deutlich öfter was ändert als an den geburtsdaten.) 

unterschiedliche erfahrungen machten wir mit den jeweiligen standesämtern der drei geburtsorte. in meiner geburtsstadt und der grossstadt (landeshauptstadt), in der die tochter geboren ist, gibt es ein online-formular für die bestellung von geburtsurkunden, bezahlen ging nur per lastschrift (ich) oder auch mit kreditkarte (die tochter). (preis pro geburtsurkunde 12 euro)  nur kai muss extra eine mail schreiben, damit er seine dokumente zugesandt bekommt.

neben einer lückenlosen dokumentation unserer wohnorte im in- und ausland, der arbeitsstellen und schulbesuche in der schweiz sollen auf einem formular auch jeweils zwei referenzpersonen angegeben werden, die darüber auskunft geben können, ob wir auch mit schweizer*innen im kontakt stehen. wir haben also nachgedacht, wen wir hier angeben wollen - denn mit einer reinen benennung ist es nicht getan. die jeweilige ausgewählte person soll eine gute halbe din a 4 seite schreiben, wie und woher sie uns kennt, wie häufig wir uns treffen und ob unsere beziehung eher geschäftlicher oder privater natur ist. nach ein bisschen herumüberlegen haben wir jeweils ohne grossen aufwand mehrere personen gefunden, die in frage kommen, zwei haben schon zugestimmt, die restlichen werden wir in den nächsten tagen und wochen fragen, ob sie zu diesem beitrag zu unserer einbürgerung bereit sind. 

 

23. dezember 2022

die geburtsurkunden für den eintrag im schweizer personenstandsregister sind alle noch vor den weihnachtstagen eingetroffen, die letzte am 21. dezember. wir stecken sie zu den bereits ausgefüllten fomularen und vorbereiteten kopien von allem anderen und geben sie direkt im dafür zuständigen büro ab. 

nur leider ist das nicht so einfach mit diesen dokumenten: sowohl die geburtsurkunde der tochter als auch unsere heiratsurkunde sind nicht ganz das, was gebraucht wird. das teilt man uns zügig mit einer mail mit, am 22. beziehungsweise 23. dezember bestellen wir die nächste runde dokumente (noch zweimal 12 euro plus porto). ich ärgere mich, weil ich nicht genauer gelesen habe und es diese zweite runde nun kurz vor weihnachten auch noch braucht. 

 

30. dezember 2022

glücklicherweise arbeiten die behörden in deutschland auch zwischen den jahren - so machen sich noch im alten jahr die neu bestellten dokumente auf den weg. was wir dabei neues lernen: unsere heiratsurkunde befindet sich nicht beim standesamt der stadt, sondern beim bezirksamt der eingemeindeten gemeinde, in der wir geheiratet haben. 

 

13. januar 2023

über weihnachten und neujahr geht das natürlich alles ein bisschen länger und so erreichen uns die notwendigen und hochamtlich aussehenden dokumente aus deutschland am 6. beziehungsweise 9. januar. wir geben alles persönlich auf dem amt ab, es gibt ein freundliches nicken und die bestätigung, dass das nun die richtigen dokumente sind. noch in derselben woche bekommen wir post vom zivilstandsamt. wir werden gebeten, unsere daten noch mal zu überprüfen und können damit rechnen, dass wir demnächst das notwendige papier in händen halten werden, das unsere ordentliche registrierung in der schweiz bestätigt. die rechnung liegt bei: kai und ich bezahlen 190 franken, die tochter 105. 

 

29. januar 2023

zwischendurch habe ich ein bisschen den überblick verloren, aber in der vergangenen woche kamen sehr, sehr zügig unsere auszüge aus dem strafregister hier an (pro person 17 franken) und sorgten dafür, dass ich dazu motiviert war, mir von den beiden wohnorten, an denen wir in den letzten zehn jahren gelebt haben, nicht nur den wohnsitz, sondern auch die tatsache, dass wir keine sozialhilfe bezogen und alle unsere steuern pünktlich bezahlt haben, bescheinigen zu lassen. jetzt fehlt nur noch ganz, ganz wenig, bis wir alle dokumente bei der gemeinde abliefern können. unter anderem die arbeitsbescheinigungen der abhängig beschäftigten, die ich beim besten willen nicht für sie besorgen kann.  

 

5. februar 2023

gestern abend dann noch einmal grosses gemeinsames papiere sortieren. und nachdem wir in dieser woche uns alle auch noch einen auszug aus dem betreibungsregister (3 x 17 franken) besorgt hatten, fehlen tatsächlich nur noch ein dokument und eine kopie. der papierstapel ist mittlerweile für kai und mich auf einen zentimeter angewachsen. eine der letzten aufgaben, die noch zu erledigen war, war das ausfüllen des (ich sag das jetzt mal so) gesinnungsfragebogens. da wird dann neben ein paar sachen, die man sich ja ohnehin schon bescheinigen lassen  musste (strafregister- und betreibungsregisterauszug...) auch nach den aufenhalten im herkunftsland in den letzten jahren und nach dem verhältnis zur demokratie und wehrpflicht gefragt. wir haben uns für diplomatische  und kurze antworten entschieden, eine ausführliche erörterung ist auf zwei zeilen ja auch kaum möglich. ich bin dann schon gespannt, ob da dann im einbürgerungsgespräch noch mal bezug drauf genommen wird. 

wenn alles gut geht, geben wir in der kommenden woche unser gesuch um ordentliche einbürgerung auf der gemeinde ab. 

ich habe die kosten bis zu diesem punkt mal zusammengerechnet: die tochter, die als einzelperson den antrag stellt, hat bisher etwa 220 franken ausgegeben, kai und ich zusammen etwas mehr als 400 franken.

 

11. februar 2023

es ging gut, aber halt langsam. aber jetzt ist alles da und sortiert und es wird halt noch mal eine woche später mit dem abgeben der zusammengesammelten papiere.  

am 13. februar haben wir schliesslich alle dokumente beisammen, zwei grosse umschläge beschriftet und alles auf der gemeindekanzlei abgegeben. nun warten wir auf nachricht der gemeinde, wann wir zum persönlichen gespräch mit der einbürgerungskommission eingeladen sind. 

bis hierher war der antrag auf einbürgerung vor allem ein grosses papiereinsammeln - trotzdem war ich immer wieder froh, dass wir nicht allzu oft umgezogen sind, die hiesige landessprache sprechen (inklusive dialekt verstehen), wir alle im selben land geboren sind, und zwar in einem, das in den letzten jahren weder zerfallen ist, noch von irgendwelchen kriegerischen auseinandersetzungen betroffen war und das über eine effiziente verwaltung verfügt, die auf wunsch alle dokumente im gewünschten format zur verfügung gestellt hat. ich wage mir nicht auszumalen, wie das ist, wenn das alles so nicht der fall wäre... 

und noch was: an allen stellen (auch an denen, wo wir zunächst nicht die richtigen dokumente hatten) wurden wir sehr, sehr freundlich und mit viel wohlwollen mit den nötigen informationen und dokumenten versorgt.




*10 jahre mit ordentlichem aufenthalt im land, 5 jahre aufenthalt im kanton, davon 3 jahre am stück in der aktuellen wohngemeinde.

Montag, 13. Februar 2023

12 von 12 im februar 2023

selten hatte ich so viel mühe, für den zwölften aus einer menge an fotos zwölf auszuwählen (wieso 12? wenn sie sich das jetzt fragen, darf ich sie getrost an caro nach hamburg verweisen)  - ich nehme sie nun also mit auf unsere wanderung von thalheim über die ruine schenkenberg nach schinznach dorf und zeige ihnen ausdrücklich nicht alles, was wir gesehen haben, aus verschiedenen gründen.
 

gleich beim frühstück haben wir uns die restlichen gipfeli und brötchen zum mitnehmen belegt - das wetter soll noch einmal schön werden und irgendwo werden wir schon in der sonne unser rucksackvesper verzehren können. 

zuerst fuhren wir mit dem auto nach schinznach dorf und suchten dort eine abstellmöglichkeit - aber auf dem dorf hat es zwar sonntagmorgens viel platz, aber auch viele verbotsschilder. ausgerechnet an der kirche wurden wir fündig, da war aber auch nichts los, so dass wir ziemlich sicher keinen gottesdienstbesuchern den parkplatz weggenommen haben. durch den alten dorfkern und an der mühle (und einem wasserrohrbruch) vorbei gingen wir zur postautohaltestelle, denn unser plan beinhaltete, mit dem bus zuerst nach thalheim zu fahren und von dort zurückzuwandern. warum wir nicht insgesamt mit den öffentlichen unterwegs sind? weil wir mit drei verkehrsmitteln (bus, zug, postauto) über eine stunde unterwegs gewesen wären und am ende dann unter umständen eine stunde auf die rückfahrt hätten warten müssen.

von der postautohaltestelle ging es zuerst gemächlich, dann steiler bergauf und einmal um den berg herum.

unterwegs begegneten wir einer ganzen herde gämsen - schon die steinige südseite liess uns vermuten, dass dort welche leben, jetzt querten gegen zwanzig grosse tiere unseren weg. fast lautlos und sehr behände verschwanden sie den hang hinauf in den wald.

hier haben sie gerade noch gefressen. und wir waren viel zu überrascht, um schnell genug die kamera herauszuholen.

auf der burg schenkenberg sahen wir uns ein bisschen um - eine höhenburg, von den habsburgern gebaut, von den bernern erobert, und schon im 15. jahrhundert eigentlich nicht mehr gebraucht und darum dem verfall preis gegeben, bis sie unter des schutz des kantons und später des bunds kam, der diesen zeugen der keineswegs konfliktfreien geschichte des kantons bis heute erhält.

im weiler schenkenberg wurden wir ein bisschen aufgehalten.

wir stiegen weiter bergauf, kamen an einer schönen grillstelle am waldrand vorbei und erreichten den sattel, wo wir uns nach osten wandten. die sicht war nicht so gut, aber in der ferne konnte man den feldberg mit ein klein wenig schnee erkennen. (nicht auf dem foto oben, das zeigt einen hügel)

anstatt eines schlechten fernsichtbildes fotografierte ich lieber details, die die sonne zum vorschein brachte, wie das muster der sägekante,

oder die ersten blühenden huflattiche. 

unterwegs sahen wir eine herde geissen mit hirtin und bogen dann in einen alten fussweg nach schinznach ab, der uns in  schönen bögen zu den weinbergen oberhalb des dorfs brachte.

noch oberhalb im wald stiessen wir auf einen steinbruch mit seltenen gesteinsformen (ooide) aus einem uns bis dahin unbekannten erdzeitalter (hauptrogensteinzeit) und funden von stachelhäutern. 

und dann konnte ich doch ein lebendes tier fotografieren - finden müssen sie den voreiligen zitronenfalter aber selbst.

weiter ging es dann durch die rebberge - mit blick auf die habsburg (ja, die habsburg, der stammsitz der habsburger, die hier vor fast tausend jahren ihre erste kleine burg bauten, schon zweihundert jahre allerdings weiter im osten so richtig viel macht bekamen und vor sechshundert jahren nach dem konstanzer konzil aus dem aargau vertrieben wurden. die eidgenossen gaben nach der einigung des papsts mit dem kaiser dann die eroberten gebiete nicht mehr her, sondern teilten sie, auch nicht ganz konfliktfrei, untereinander auf  -aber das ist zugegebenermassen eine komplizierte geschichte.)

wir wandelten jedenfalls weiter auf historischem boden, die geschichte geht hier natürlich noch viel weiter zurück bis zu den römern. jedenfalls führte der weg zuverlässig zur kirche und damit zu unserem auto zurück.


 

Samstag, 11. Februar 2023

wochenrückblick woche 6

vor dem wochenstart unternahmen wir am sonntag einen kleinen ausflug nach rapperswil. dorthin hatte uns der instapost einer freundin gelockt, die die aktuelle ausstellung im kunstzeughaus empfahl. wir kamen knapp zu spät zur abschliessenden künstlerführung, trafen eine kollegin von kai und verbrachten zeit mit zeitgenössischer schweizer kunst. 

ein umgebautes zeughaus als kunsthalle - spannende oberlichter, von aussen als welle über dem dach sichtbar.

zwischen riesigen schwarz-weiss-aufnahmen von bergen, grossformatigsten linoldrucken von geäst, comichaften mix-media-arbeiten und bedrückenden selbstbekenntnissen in verstörender kombination von schrift und malerei fand sich auch diese videoinstallation - ein ausruhepunkt.

in der ständigen sammlung mochte ich am liebsten diese skulptur aus vorgefertigten elementen. 

entlang der "goldküste" des zürisees fuhren wir zurück, inklusive einmal quer durch die stadt - bei absolut unschönem wetter, das hier nun den übergang zur woche bilden soll, denn der sonntag war der letzte schlechtwettertag, danach wurde es täglich besser - kalt in der nacht, sonnig am tag und das mehr oder weniger die ganze woche lang. 

da traf es sich gut, dass ich sowieso zuhause am laptop sass und dinge für den verein erledigte. einladung und traktanden für die anstehende generalversammlung sind so weit fertig, es fehlt noch der jahresbericht und dann die dinge, die ich physisch für die veranstaltung selbst vorbereiten muss.  

am mittwoch traf ich mich in chur zur besprechung von filzbaukastenangelegenheiten im genialen museumscafé - zwischen mittagessen und dessert besprachen wir werbung, organisationsdinge und auch sonst noch ein paar sachen rund um die filzausbildung der filzszene. ich brachte mir natürlich wieder ein bisschen arbeit mit nach hause, die ich am donnerstag zumindest schon mal teilweise erledigte, so lange es im garten eh noch zu kalt war. 

den nachmittag nutzte ich dann aber aus um die hortensien vor derm küche und neben dem parkplatz zurückzuschneiden und auszulichten und aus den übrig gebliebenen stengeln drei mini-insektenhotels zu bauen. 

überall spriessen schon die frühlingsblüher aus den beeten und aus der wiese - jetzt muss ich mich doch beeilen, um an bestimmten stellen noch rasch ordnung in den beeten zu machen, ohne einen allzu grossen flurschaden zu hinterlassen.

die krokusse wird allerdings nur erhöhte vorsicht retten können - sie blühen im durchgang zum aussenkompost, mitten auf dem weg. 

sonst noch so: haushalt nach plan erledigt, die letzte amalgamfüllung durch kunststoff ersetzen lassen, verabredungen getroffen, blutspendetermin abgemacht (mit passendem abstand zur zahnbehandlung), 1400 meter geschwommen (zum ersten mal war es noch hell, als ich aus dem wasser kam), büchereibücher getauscht, mich am neuen laptop gefreut, einen stempel geschnitzt.


Sonntag, 5. Februar 2023

wochenrückblick woche 5

zwei ganze tage in der werkstatt, einer zum geldverdienen und der andere zum spass haben: am montag hatte ich vier ttg-lehrerinnen zu gast, die in ihrer schule klassenübergreifend sitzfilze herstellen wollen und sich von mir anleitung und auch ein paar umsetzungsideen wünschten. am mittwoch dann eine vorstandskollegin, mit der ich die geheimnisse des finkenfilzens auch nicht endgültig klären konnte - aber wir waren über mittag im heissen brunnen und hatten es auch sonst sehr schön. 

dienstag und donnerstag beschäftigte ich mich ausführlich mit dem ersatz des schwächelnden laptops. dienstag recherchierte ich intensiv nach dem passenden modell, donnerstag war es dann schon da. nachdem ich die tochter zu einem arzttermin wegen handgelenk nicht nur begleitet, sondern auch transportiert hatte, nach physiotherapie und einkaufsrunde war der akku genügend geladen, dass ich mich auf dem neuen schicken teil einrichten konnte. da ich mittlerweile alle meine daten auch in der cloud speichere und auf dem lieblingsbrowser mein profil pflege, ging das fix. die wichtigsten anwendungen waren schnell installiert - und meine fossile bildbearbeitungs- und -sortiersoftware läuft auch immer noch. die längste zeit brauchte es, fotos und daten auch lokal verfügbar zu machen. die nutzte ich dann noch ein wenig zum sortieren und freue mich nun an aufgeräumten ordnern und strukturen. mal sehen wie lange das hält. 

freitag dann offene werkstatt, in der zum ersten mal in diesem jahr auch gefilzt wurde - ein kleiner beutel für ein schönes handpflegeprodukt ist entstanden. beim verlassen der werkstatt leuchtete der himmel in einem ganz fantastischen violett - überhaupt gab es einige spektakuläre sonnenauf- und -untergänge in dieser woche. und: sonne - am montag schon, am dienstag so viel, dass sie mich zum arbeiten in den garten lockte, nur am samstag nicht, als wir im garten vollendeten, was ich am dienstag begonnen hatte. die haselnusssträicher sind nun teilweise ausgelichtet, die pergola erwartet den frühling mit geschnittener wisterie und aufgeräumter nurserie. 

die pepperon(cin)i sind auch schon vorbereitet.

doch noch mal zurück zum freitagabend - ich hatte entdeckt, dass im royal ein arbeiterliederabend angekündigt war und dorthin gingen kai und ich nach einem racletteznacht um uns zuerst nils van der waerdens lieder am wurlitzer-klavier und anschliessend fish on the mountain anzuhören und zu -sehen. ich mag ja so konzerte, wo ich eigentlich nicht auf die idee käme, diese art von musik zu hören (folkmusik? country? banjo?) und dann der funke der begeisterung einfach schon überspringt, weil das publikum mitgeht und die musik live einfach mitreisst. und weil das thema stimmt. dazu dann noch die stimme von linda und ein platz in der vordersten reihe im alten kinosessel, dann kann eigentlich nix mehr schiefgehen und es war wirklich nur noch lustig, wie die schulklasse, die zum zwangskonsum verpflichtet worden war, mit dem situation fertig wurde.