Donnerstag, 30. April 2020

29. april 2020 - 12tel-blick im april

der april neigt sich dem ende zu. es war ein sehr warmer und trockener monat. mittlerweile regnet es hier endlich und ich habe schon die ersten fragen nach dem nächsten sonnentag gehört. es soll meinetwegen ruhig noch eine weile weiterregnen. wir haben fast alle wasserspeicher aufgefüllt, aber der boden selbst darf sich ruhig noch ein bisschen mehr vom nass einverleiben.


im vergleich zum märz-bild hat es sich natürlich ganz schön begrünt, aber es darf noch mehr werden! die lücken im hangbeet schliessen sich, für die offene fläche vorne warten schon einige einjährige in töpfen und am freitag können wir stauden abholen, die ich im effingerhort bestellt habe. zwar haben die baumärkte und gartencenter seit montag hier auch wieder geöffnet, aber die vollen parkplätze machen mir noch keine freude und ich habe mich entschieden, die pflanzen vorzubestellen und abzuholen bei einer gärtnerei, die den betrieb noch nicht wieder aufnehmen kann und vor allem unter der absage der pflanzen- und setzlingsmärkte leidet. ich vermisse vor allem den setzlingsmarkt auf schloss wildegg, der wäre am wochenende gewesen.



hier noch der überblick - zum zweiten mal ein bild mit schönem wetter! die giesskanne hält sich hartnäckig. und ich freue mich auf die anderen 12tel-blicke bei eva.

der tag war alltäglich, mit werkstatt, einkaufen, auto abholen. ich habe mich wieder einmal über das personal in meiner migros-filiale geärgert, das den abstand, den die kunden halten, dazu benutzt, die regale aufzufüllen.
zum abendessen kochte kai risotto mit rüebli, dazu salat. spät haben wir noch die schweizer nachrichten gesehen, weil wir wissen wollten, was der bundesrat beschlossen hat und waren überrascht, dass nun doch rascher als zuletzt angekündigt auch lockerungen für die gastronomie, museen und bibliotheken kommen werden. gaststätten dürfen mit einem sicherheitskonzept ab dem 11. mai wieder öffnen. dafür gab es nichts konkretes zum präsenzunterricht in der obligatorischen schule, der ja zum selben datum wieder starten soll. hier bleibt die ausgestaltung den kantonen und gemeinden überlassen, man darf also weiter gespannt sein. grundsätzlich erlaubt ist der unterricht aber. das ganze hinterliess bei uns mehr fragen als zuvor, man wird also sehen müssen, wie es weitergeht, wieder eher von tag zu tag.

gehört: servus, grüezi und hallo und heiko maas bei alles gesagt
gelesen: lutz seiler, stern 111

Mittwoch, 29. April 2020

28. april 2020 - stoff und brot

es hat sich etwas geändert im coronaausnahmezustand: die tage werden wieder voller, es ist nicht mehr dieses gefühl von stillstand, das alles dominiert. der alltag übernimmt zusehends wieder.

so war der heutige tag gut gefüllt mit werkstatt, gemüseausfahrt (auch in der gemüsegenossenschaft gibt es nun neue regeln, wobei es ja nur wenige arbeiten im geschlossenen raum gibt und vieles auf dem feld im freien stattfinden kann, am besten gemeinsam von personen aus dem selben haushalt), zahnarztbesuch für die tochter, auto in die werkstatt bringen (die winterreifen sollen runter und irgendetwas stimmt mit der bremse nicht, sie quietscht und knarzt sehr besorgniserregend), kochen und besuch vom ältesten sohn.
aber es war auch platz für ein gespräch mit zwei gemüsegenossinen am depot und für einen spaziergang durch sattgrüne wiesen von der werkstatt nach hause, wobei wir wieder eine ganz neue ecke unserer unmittelbaren umgebung entdeckt haben.


dazwischen fand ich im briefkasten zwei weitere frühlingspostpäckchen mit zwei schönen stoffen. mit der frühlingspost, oft bejubelt als das einzige, was trotz corona noch läuft, ist es wieder einmal so eine sache. wobei ich mir dachte, ich hätte diesmal keine zeit mich zu fragen, wo denn die post bliebe und alles auf die zeitläufte schieben wollte, aber dann halt mitbekommen habe, dass die post auch innerhalb deutschlands nicht nur nicht angekommen war, sondern sich noch nicht einmal auf den weg gemacht hatte. joah, kann passieren, dass man den arbeitsaufwand unterschätzt hat, kann passieren, dass das material ausgeht, aber wozu bitte hat man die mailadressen aller anderer teilnehmerinnen? vielleicht auch zum bescheidgeben, dass sich da etwas verzögert?

stoff von andrea
jetzt sind also die schönen stoffe für die aktuelle woche und für die osterwoche angekommen. der stoff für die vergangene woche fehlt, und auch wieder nicht nur bei mir in der schweiz. so, wäre ich auch das mal wieder losgeworden. trotzdem habe ich mich geärgert, dass mich das immer noch ärgert.

stoff von elke - @federpinselschere
am abend gab es auflauf aus blumenkohl aus ernteanteil mit polenta und tomaten. und ich habe es endlich gewagt, mein sauerteigbrot zu backen, das deutlich länger als die angegebenen vier bis fünf stunden gehen durfte, nämlich gut 24 stunden. es ist wirklich lecker geworden, aber durch die lange aufgehzeit drängt nun der nächste sauerteig schon nach... entweder ich backe gleich nochmal oder mein sauerteigansatz wird immer grösser.



gehört: rutger bregmann, im grunde gut






Dienstag, 28. April 2020

27. april 2020 - geht da noch was?

der montag war anders und doch war er gleich, wie viele tage seit ein paar wochen.
neu war ich endlich wieder einmal in der werkstatt, noch nicht um zu filzen, aber immerhin um ein paar entwürfe anzufertigen für ein grösseres projekt und um die tische und alles so aufzuräumen, dass ich morgen mit der arbeit beginnen kann. ich habe tatsächlich auf meinen newsletter hin eine ganze reihe von bestellungen bekommen, so dass ich wieder arbeiten kann.

zum mittag brot und auflage, die geht so langsam aus, man wird wieder einkaufen gehen müssen.

am nachmittag haushalt, küche und esszimmer, wie immer montags. danach war die tochter fertig mit ihrer präsenzzeit vor dem laptop, in der wieder einmal kein*e lehrer*in sich bei den schülerinnen und schülern gemeldet hat, zumindest nicht bei der tochter,  und wir konnten zum ersten mal in den pool. das wasser ist noch recht frisch, man müsste richtig schwimmen, um nicht zu frieren, aber heute ging es ja zuerst mal um das ausprobieren. der reparierte skimmer tut seine dienste bei der filterung des wassers, ansonsten lampt er so rum, sieht nicht schön aus, muss also wirklich repariert werden und zwar einigermassen fachmännisch.

später dann der beschluss, zutaten für meine aufträge zu holen, an der aare bei brugg, und damit einen spaziergang zu verbinden. spazierengehen bei uns hinter dem haus ist schöner - das haben wir bei der gelegenheit festgestellt, auf der schacheninsel geht es immer nur geradeaus.

zum abendessen kochte die tochter selleriesuppe, während ich telefoniere und kai bügelte.
später sass ich mit der tochter noch lange draussen um wieder einmal eine partie azul zu spielen, zum ersten mal mit der rückseite der spielbretter, das erfordert eine ganz andere taktik und prompt hat die tochter wieder haushoch gewonnen, während ich beim normalen spiel allmählich den dreh raus hatte.

ansonsten:
- das grässlich sexistische puzzle ist fertiggeworden.
- seit eine paar tagen züchte ich einen sauerteigansatz, wir haben eigentlich genug hefe, aber ich wollte es einfach ausprobieren. nun wäre ich beim brot backen angelangt, aber bisher ist der teig so wenig gegangen, dass ich mir nicht traue, ihn zu backen. ich werde ihn also noch ein bisschen ruhen lassen. unser bäcker macht immer werbung mit 24 stunden teigruhe, das kann ich auch!

gelesen: lutz seiler, stern 111
gehört: lage der nation (folge 186) und corona-virus-update (neueste folge, allmählich wird das richtig anstrengend und irgendwie auch nicht mehr so relevant wie zu anfang, mal sehen, wie lange ich das noch weiterhöre.)



Montag, 27. April 2020

26. april 2020 - noch immer pool und noch immer nicht angebadet.

am sonntag probierten wir parallel zum noch immer einlaufenden wasser verschiedene strategien zur reinigung des pools aus.  im haus sind diverse instrumente vorhanden, ausserdem konnten wir das neueste gadget ausprobieren. erst nach 4 uhr am nachmittag war der pool dann voll, so dass wir zum letzten schritt der inbetriebnahme kommen konnten.

die hauptrolle bei der wasseraufbereitung spielt natürlich ein sandfilter, durch den das wasser zirkuliert, unklar ist noch, ob alle 2-3 tage für 2 stunden oder täglich 12 stunden. es gibt widersprüchliche anleitungen im haus, was aber damit zusammenhängen dürfte, dass irgendwann vor nicht allzu langer zeit ein neuer filter und eine neue pumpe eingebaut worden sind. die pumpe muss ein bisschen davon überzeugt werden, ihren dienst zu tun, es gibt aber eine anleitung.

es folgen hier ein paar notizen, die mehr fürs protokoll und zur erinnerung in kommenden jahren gedacht sind:

- einlaufen des wassers für den kompletten pool dauert 26 stunden plus.
- bei der inbetriebnahme der pumpe muss man den schlauch und die abdichtung des ansaugrohrs genau dann schnell wegnehmen, wenn wasser oder luft aus den düsen kommt, weil sonst die pumpe nicht genug wasser zieht und heiss läuft (und dann glücklicherweise auch abschaltet) - ist uns blöderweise passiert, weil ich so fasziniert war, dass es funktioniert und wasser aus den düsen kommt, dass ich vergessen habe, die abdichtung loszulassen...
- es kommt dreckiges wasser aus den einlaufrohren oder aus der pumpe oder woher auch immer, das den ganzen pool gelb macht. ob es sich um rost aus den rohren handelt? ob die pumpe das rausfiltert? wissen wir vielleicht morgen. (nachtrag: nach 12 stunden filterung ist das wasser ziemlich sauber und klar. puh.)

das essen haben wir nicht vergessen, es gab noch reste vom marmorkuchen und zum abendessen pizza. 

ansonsten noch so:

- dusche aufgestellt und noch mehr bretter der umrandung ausgetauscht
- noch nicht gebadet, weil als alles fertig war, ein gewitter aufzog und das wasser nicht mehr sehr appetitlich war.
- hoffentlich sind wir im nächsten jahr routinierter bei der poolinbetriebnahme - sollte aber mit hilfe dieser notizen möglich sein.

insgesamt wieder ein sehr arbeitsreicher tag, was vielleicht auch gut ist so. morgen starten wir alle wieder in eine "normale" arbeitswoche, die tochter mit schule von zuhause aus, kai im homeoffice mit vielen terminen, ich mit werkstatt und einigen aufträgen! ich freue mich, dass ich wieder arbeiten kann, wenn auch vorerst alleine in der werkstatt. die woche sieht so gefüllt aus, dass wir sogar am abend noch sassen und planten, was wer wann tun muss und wer welche haushaltsaufgaben übernimmt. willkommen im corona-alltag sozusagen.

gesehen: tatort "national feminin" (ein heisses eisen, wie die kommisarin zwischendurch selbst sagte. und der schluss zeigte schön, wie bestimmte kreise einfach komplett resistent gegen fakten sind.)
gelesen: lutz seiler, stern 111




Sonntag, 26. April 2020

25. april 2020 - how long does it take to fill the bath?

der samstag war für uns mit dem oft angesichts eines todesfalls bemühten " das leben geht weiter" angefüllt.

hatten wir doch bereits am freitagnachmittag damit begonnen, den pool abzulassen, um ihn übers wochenende sauberzumachen und in betrieb zu nehmen. es blieb uns also wenig anderes übrig, als weiterzumachen. weil bei einem leeren schwimmbecken der innendruck wegfällt, besteht je länger dieses leer steht, je mehr die gefahr, dass das erdreich nachdrückt.

wir schickten die tochter in das sich allmählich leerende becken, um den abgelagerten schmutz am boden aufzulockern, die wände zu putzen und das ganze becken so sauber zu machen. vom rand aus half ich mit, die oberkanten und den überlauf zu schrubben. das ging wesentlich einfacher, als wir uns das ausgemalt hatten und es ist durchaus vorstellbar, dass wir nicht jedes jahr den kompletten pool ablassen müssen, so wie es uns die vormieter bereits angekündigt hatten. kai erledigte derweil notwendige wartungsarbeiten an der hölzernen fläche rund ums becken, aus der sich über den winter einige bretter förmlich herausgewunden hatten.

gegen zwei waren wir mit all dem fertig, fürs protokoll und zum nachschauen muss also festgehalten werden, dass wir drei stunden fürs saubermachen des beckens brauchten. ab 14 uhr liessen wir das wasser wieder einlaufen, räumten allmählich die geräte auf und waren so gegen drei uhr bereit den angekündigten kaffeebesuch im garten mit marmorkuchen zu empfangen, es besuchte uns der mittlere sohn. wir sassen gemütlich und schauten den geringen fortschritten des wassereinlaufs zu, das dauert ganz schön lange (und wird über die nacht laufen müssen).

diskussionen und skrupel angesichts des pools ersparen wir uns in diesem jahr, vermutlich wird er unsere einzige gelegenheit - ausser dem fluss - zum schwimmen sein. und ja, ich weiss, das macht die sache auch nicht besser. ich freue mich jetzt trotzdem mal auf die ersten schwimmzüge. und hatte die erkenntnis, dass ich noch nie im leben so lange einen wasserhahn habe laufen lassen.

am abend entschlossen kai und ich uns noch zu einer kleinen spazierrunde und kochten erst verhältnismässig spät lebergeschnetzeltes mit zwiebeln und paprika zu nudeln, dazu salat.

gesehen: haus des geldes, die vierte staffel fertig, schweizer und deutsche tagesschau
gelesen: lutz seiler, stern 111

24. april 2020 - ohne titel

ein weiterer unspektakulärer freitag im coronaalltag.

am abend errreicht uns die nachricht, dass kais mutter zum letzten mal ruhig einschlafen durfte.

Freitag, 24. April 2020

23. april 2020 - alltag

ein weiterer tag im corona-alltag, eher unspektakulär. ich habe hosen fertig genäht und matheaufgaben beaufsichtigt und hatte den ganzen tag etwas zu tun. man gewöhnt sich aber auch daran, dass viel zeit für aufgaben bleibt, die man schon mehr nebenbei erledigt hat.

schön waren die prompten reaktionen auf den newsletter - es gab viele liebe worte und gute wünsche und zwei aufträge, die mich nicht nur eine weile beschäftigen werden, sondern auch die miete für einen weiteren monat sichern. danke.

am abend assen wir pestonudeln, auf wunsch von kai, und danach machten wir einen langen abendspaziergang.

wir lernen neue kühe kennen!
gelesen: jane austen, emma
gesehen: unorthodox, letzte folge der ersten staffel

Donnerstag, 23. April 2020

22. april 2020 - gut zu spargeln

seit tagen habe ich einige tabs offen, die ich gerne verbloggen würde. aber dazu müsste ich dann auch noch etwas schreiben, oder doch nicht?

der ton macht die musik, wie man mir als kind immer mal wieder gesagt hat. die 80jährige barbara stolterfohrt wäre bereit, ihre sozialen kontakte längerfristig einzuschränken - unter einer bedingung. und ja, ich glaube auch, dass da in der ersten aufregung kommunikativ nicht alles so gut gelaufen ist. ich selbst bekomme immer mal wieder gesagt, ich hätte meine mutter in "hausarrest" geschickt. aber es geschah halt aus sorge und nicht aus bösem willen. und ein bisschen ist es auch wie mit der tochter, der wir, ansonsten hier unüblich, den besuch des sporttrainings ausnahmsweise untersagten und ihr damit die argumentationsnot gegenüber den sorgloseren kolleginnen abgenommen haben.

ich hatte ja schon zweifel daran geäussert, dass wir aus der corona-krise direkt in eine neue, bessere welt entlassen werden. und da man die eigene meinung gerne untermauert sieht, las ich klaus dörres einschätzung, dass "nur wer sich selbst dauerhaft auf der sicheren Seite wähnt, [...] den Shutdown als günstige Gelegenheit zu Entschleunigung und der Abkehr von Wachstumszwängen interpretieren [kann] " mit beklemmung.

und nun, drittens, eine glosse über "öffnungsdiskussionsorgien". ich liebe glossen, fast so sehr wie kai, der vermutlich als einziger weiss, warum. die verlinkte ist einfach herrlich. sprachgewaltig und witzig, und ich werde das bild vom flugzeug während der notlandung vermutlich so schnell nicht mehr los werden.

soweit zum pressespiegel, er ist, wie könnte es anders sein, ein bisschen coronalastig, mein tag heute war das nicht.

zuerst einmal haben wir beinahe so etwas wie ausgeschlafen, dann gipfeli beim bäcker geholt und mit der tochter zusammen gefrühstückt. kurz vor neun bin ich mit dem e-velo aufgebrochen, um ein tal weiter frischen spargel zu holen. der hof schellenberg in schleinikon verkauft seit vergangenen samstag grüne spargeln, die direkt beim hof gestochen werden. ausserdem konnte ich so die ouessant-schafe mal sehen, deren wolle in meiner werkstatt und unter meiner anleitung zu sitzfilzen werden dürfen. die fahrt dorthin war es schon alleine wert! unterwegs musste ich tatsächlich eine kuhherde durchlassen, die auf dem weg zur weide war.

auf dem rückweg, bereits beladen mit 2,5 kilo spargel und 20 eiern machte ich noch einen zwischenstopp an der mühle und einen am hofladen für bratwürste und suppenknochen. das einkaufen in hofläden macht momentan nicht nur mehr spass als im supermarkt, sondern für mich auch sinn. dass ich es dann auch noch mit einer so schönen radtour verbinden konnte, war das andere.


da in baden-württemberg ab kommenden montag beim einkaufen und in öffentlichen verkehrsmitteln eine mund-nasen-bedeckung pflicht wird, hatte ich versprochen, der nachbarin meiner mutter, die für sie miteinkauft, solche zu nähen. eine weitere nachbarin hat sich auch noch eingeklinkt und es geht ja um die gute sache. also schnitt ich vor dem mittagessen noch zu und nähte anschliessend, damit das hilfspaket dann rasch auf die post kann.

danach bastelte ich einen newsletter für die werkstatt mit informationen, wie es mit dem kursangebot weitergeht. naja, halt erstmal nicht.

mittlerweile war der nachmittag weit fortgeschritten, die tochter verteilte den spargel in die wohngemeinschaften der brüder, ich telefonierte und kochte anschliessend bewährtes. aber die qualität des spargels kommt halt bei der klassischen zubereitung mit kartoffeln und holländischer sosse schon am besten zu tage. (auch bei grünem spargel, der ja oberirdisch wächst und diese bild ist so herrlich schief, ich will es so stehen lassen.)


und dann sassen wir lange draussen. die tochter erledigte den abwasch und wir beleuchteten zum ersten mal die pergola mit kerzen in den laternen und sassen lange, zuerst draussen und dann noch lange drinnen. das dämliche sexistische puzzle muss fertig werden, damit ich es anschliessend wegwerfen kann.

gelesen: jane austen, emma (eventuell muss ich die england-lesereihe mal unterbrechen, es ist ein roman aus dem nachwendedeutschland hier angekommen.)
gesehen: viele kühe und landschaft auf der radtour
gehört: corona-virus-update beim nähen (und ja, ich wäre die sitznachbarin mit dem flugsimulator aus der glosse, ganz klar!)




Mittwoch, 22. April 2020

21. april 2020 - arbeitsbeispiele

der tag fühlte sich beinahe wie ein arbeitstag an und das kam so: nach dem bloggen und tagesplanmachen am morgen stellte ich dem mittleren sohn, der für meine website veranwortlich ist, eine frage so ins blaue hinein und da stellte es sich heraus, dass er gerade ein bisschen zeit hatte und sie nicht nur gleich beantworten, sondern auch abhilfe schaffen konnte.

so arbeiteten wir den vormittag und auch noch über weite teile des nachmittags gemeinsam an einer kleinen bildergalerie mit arbeitsbeispielen und einem hinweis zur geschlossenen werkstatt und zu möglichkeiten meine arbeit zu unterstützen. das dürfen sie sich gerne hier ansehen. ich finde, es ist richtig schick geworden!

das wetter war auch weiterhin arbeitsfreundlich bedeckt und windig draussen, so dass gartenarbeit und -freizeit eh nicht in frage kamen. nach dem mittagessen ging ich einkaufen, was mir immer noch keinen spass macht. immerhin werden die rechnungen allmählich wieder kleiner, weil wir doch für einige dinge andere kanäle gefunden haben und nicht mehr alles beim grossverteiler kaufen müssen. ausserdem gibt es ja wieder jede woche gemüse!

am nachmittag setzte ich mich dann an die nähmaschine, ich wollte ein neues schnittmuster für einen mund-nasen-schutz ausprobieren, mit draht über die nase, den man aber zum waschen rausnehmen kann. das ist auch ziemlich gut gemacht und ich kann es hier darum mal verlinken. ich habe zwar eine weile gebraucht bis ich mit den verschiedenen modellen und arbeitsschritten zurechtgekommen bin, aber letztendlich hat es tiptop funktioniert. für die hose für kai, die schon lange zugeschnitten herumliegt hat es dann nicht mehr gereicht, denn ich musste noch abendessen kochen: chilli con carne - weil wir ja auf kai warteten, der endlich wieder nach hause kam und nicht genau wussten, wann das sein würde.

dann kam er aber doch früher als gedacht, und es reichte vor dem abendessen noch für eine gartenrunde, bis die tochter mit dem remote vereinssport fertig war. danach abendessen, absspülen, fernsehen. aber die vierte staffel von haus des geldes ist immer noch so schlecht, ich weiss eigentlich nicht, warum wir sie immer noch weiterschauen.

gelesen: jane austen - emma
gesehen: haus des geldes, staffel 4 


Dienstag, 21. April 2020

20. april 2020 - zukunftsaussichten

* heute hätten wir abschied von caerhays castle genommen. der letzte teil der reise war noch nicht einmal geplant, als uns allmählich dämmerte, dass aus unserer reise nichts werden würde. also haben wir keine weitere überfahrt mit der fähre gebucht und auch kein hotel für einen zwischenstopp auf der rückreise. wir hätten aber noch fast eine woche zeit gehabt, bis wir wieder zuhause hätten sein müssen. hier endet meine reise im konjunktiv trotzdem, weil nun mein reisekalender und meine karte zu ende sind und wir kehren wieder schön brav in unsere gerade arg eingeschränkte welt zurück. denn es ist ja ganz anders gekommen. 

die schule hat wieder begonnen - zumindest so etwas in der art - und damit auch der alltag. darum bin ich annähernd so früh aufgestanden wie üblich (6.30 uhr, ist nicht wirklich früh) und habe mir einen plan für den tag gemacht, bevor ich meinen blogpost geschrieben habe. es gab einige telefonate zu erledigen, der garten will regelmässig gegossen werden (zumindest das, was wir im frühjahr angepflanzt haben), es gab rechungen zu bezahlen und die küche wollte ein bisschen zuwendung.

zu mittag trafen die tochter und ich uns am esstisch zum kalten zmittag, sie hat den morgen vor allem dazu genutzt, sich zu organisieren und dabei gelobt, dass die lehrer das von der schule verwendete tool nun viel sinnvoller nutzen als noch vor den frühlingsferien.

draussen war es nur halb sonnig und vor allem den ganzen tag so windig, dass wir uns wenig im garten aufhielten. die tochter hatte ohnehin noch ihre zwei stunden präsenzzeit vor dem rechner zu absolvieren - es kamen wohl zwei fragen von den schülern, von den lehrern nichts in der ganzen zeit von 13.30 bis 15.30 uhr. ich bügelte solange einen berg wäsche weg, der während der letzten woche liegengeblieben war. vielleicht muss ich im sommer draussen auf der terrasse bügeln, das geht hier sogar ganz prima. noch ein bisschen räumen hier und da, telefon mit meiner mutter und chat mit kai, dann war auch schon wieder zeit fürs abendessen: es gab pellkartoffeln mit radiesliquark, die radiesli aus dem biocò-ernteanteil hatten wir die woche über einfach vergessen, sie schmeckten aber immer noch sehr lecker. morgen kommt schon wieder frisches gemüse, ab jetzt wieder jede woche!


nach dem abendessen machten wir noch einen spaziergang, in eine ganz ungewohnte richtung, wir mussten nämlich die espressobohnen abholen. dazu gingen wir längs der limmat, was allerdings nur so eine halbgute idee war, da man auf dem schmalen fussweg entgegenkommenden personen kaum ausweichen kann. den rückweg nahmen wir dann auf der anderen limmatseite mit genügend raum.

ansonsten:
ich habe versucht mich in sachen werkstatt-öffnung schlau zu machen. ich vermute, dass mein kursbetrieb unter freizeiteinrichtungen fällt und darum noch bis im juni ruhen wird. nach einem mail meiner coiffeuse, unter welchen bedingungen das haareschneiden ab kommenden montag stattfinden wird, bin ich allerdings sehr skeptisch bezüglich kursen, aber auch für die offene werkstatt.
nichtsdestotrotz ist die momentane situation für mich schwierig. ich kann keine einnahmen mit kursen und anleiten erzielen, das einzige was bleibt, sind aufträge, die ich alleine in der werkstatt ausführen kann. die miete und die nebenkosten laufen natürlich weiter. (dabei bin ich noch verhältnismässig gut dran, denn die gastronomen haben nicht einmal die perspektive juni)
auf der homepage und bei google maps habe ich jetzt mal die schliessung bis auf weiteres eingetragen, wenn sie auf dem laufenden bleiben wollen, abonnieren sie doch meinen newsletter. das können sie tun, indem sie mir ganz altmodisch eine mail schreiben oder das kontaktformular in der seitenleiste benutzen. naja, oder indem sie weiterhin meinen blog lesen, was sie ganz offensichtlich tun.

gelesen: jane austen - emma
gesehen: brooklyn 99
gehört: rest von der lage der nation und das hörspiel der abgrund




Montag, 20. April 2020

19. april 2020 - zackenschal fertig!

* heute wäre unser letzter tag auf schloss caerhays gewesen. wahrscheinlich hätten wir ihn genutzt, um noch einmal die unmittelbare umgebung zu geniessen, aber vielleicht auch, um noch einmal gut zu essen. dann hätten wir damit begonnen, unsere sachen zusammenzusuchen und wieder ins auto zu packen und allmählich abschied von schloss und garten zu nehmen. aber es ist halt ganz anders gekommen. 

und noch ein sonniger sonntag. ich stehe nicht all zu spät auf, um blogrunde und eigenen blogpost vor dem frühstück fertig zu haben. zum frühstück gibt es aufgebackene brötchen und das übliche dazu, wir können draussen an der sonne frühstücken, aber es wird nicht mehr ganz so heiss wie in den letzten tagen.
nach dem frühstück schneiden wir vom weissen flieder einen schönen strauss für uns, dann bäckt die tochter peanutbutter-chocolat chips-oatmeal-cookies in grösseren mengen und ich beende, was ich gestern nicht mehr fertig gemacht habe, das abwaschen und sortieren der blumentöpfe und untersetzer. ein paar wenige töpfe müssen weichen, die pflanzen haben den winter nicht überstanden. ansonsten sieht jetzt alles wieder schick aus im blumenregal und unser pergola-sitzplatz wird immer idyllischer.

als ich fertig bin, sind auch die kekse fertig und es kann kaffee und kekse geben, danach finde ich zeit fürs podcasthören und beende, endlich, endlich, den zackenschal. tadaaa!


ja, der wird jetzt erstmal im schrank landen, so kalt. dass ich ihn anziehen will, wird es so schnell hoffentlich nicht wieder werden. aber ich bin sehr froh, dass er fertig ist und damit das vorletzte ufo, das noch den umzug mitgemacht hat, auf den boden gebracht ist. jetzt kann es mit den painting bricks wieder weiter gehen.

dann noch telefonat mit meiner mutter und abendessenszubereitung: salzige pfitzauf mit gemüsebolognese. leider ohne foto, sah sehr schön aus, aber bei einem zweiten versuch würde ich mit geschmackszutaten bei den pfitzauf arbeiten, zum beispiel mit kräutern oder reibekäse.

beim anschliessenden abendspaziergang beobachteten wir zuerst wie unser kater kontakt zu einer anderen katze aufnahm (oder auch nicht) und trafen dann das paar, das im bäderquartier seit ein paar jahren das kleine kafi zwoi betreibt. wir redeten, man ahnt es, darüber wie die corona-massnahmen unser berufsleben beeinträchtigen. sie hängen komplett in der luft, da es ja für die wiedereröffnung der gastronomie noch keine konkreten pläne gibt. was die massnahmenlockerung für meine werkstatt bedeutet, wann ich also wieder kurse geben und die offene werkstatt anbieten kann, muss ich auch erst noch herausfinden. immerhin weiss ich jetzt, wie ich zu guten espressobohnen komme... und es war schön, mal wieder jemanden aus diesem teil des lebens zu treffen.

die spazierrunde wurde eher kurz, wegen stechmückenplage, die von einem tag auf den anderen nun im wald losgebrochen ist und dem drohenden beginn des tatorts, den wir uns aber auch komplett hätten schenken können. oder wissen sie, wer jetzt eigentlich der täter war?

gesehen: tatort "die guten und die bösen"
gelesen: jane austen, emma
gehört: lage der nation, folge 185

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.  



Sonntag, 19. April 2020

18. april 2020 - samstagsidylle

* auch zu unserem aufenthalt in cornwall hätte sicher ein besuch bei der seehundrettungsstation gehört. und eine weitere fahrt durchs land, vielleicht auch einfach mal aufs geratewohl... aber es ist anders gekommen. 

ein weiterer sonniger tagesbeginn, der laune zuträglich, dem garten allmählich durchaus nicht mehr. ich stehe nicht ganz so früh auf wie unter der woche, aber doch so früh, dass ich vor dem frühstück ein paar dinge erledigen kann, wie wäsche aufhängen (auf dem balkon), bloggen, zu fuss brötchen holen. heute ist die schlange vor dem bäcker sieben personen lang, aber ob man draussen oder drinnen wartet, ist eigentlich auch egal. ich kaufe brötchen zum frühstück und einen kleinen erdbeerkuchen. keine ahnung ob der bäcker die unterstützung nötig hat, ich finde das jetzt einfach mal so als kleinen luxus wichtig.

wir frühstücken draussen und schmieden pläne für den tag.
als erstes müssen die tomaten endlich vereinzelt werden. ich säe immer mehrere samen in einen  kleinen topf und wenn die kleinen pflänzchen dann ein bis zwei blattkronen mehr als die keimblätter haben, werden sie vereinzelt und dabei auch die besten pflanzen ausgesucht. wir haben nun 24 tomatenpflanzen und damit wieder hoffnungslos zuviele setzlinge, können wir doch selbst nur acht bis höchsten zehn pflanzen in töpfen weiterkultivieren und drei weitere sicher verschenken. die absatzkanäle sind durch den umzug und die momentane kontaktsperre quasi komplett weggebrochen. (ganz früher zogen die kinder mit meinen überzähligen setzlingen los, verkauften sie an die nachbarschaft und verdienten sich so einen zustupf für die kommende badi- und eissaison, später habe ich viele auch verschenkt oder die einnahmen aus dem setzlingsverkauf gingen in einen guten zweck, wie das quartierzentrum.) in diesem jahr stellen wir die reste vielleicht einfach mal auf die gartenmauer und sehen, ob sie abnehmer finden.


ebenfalls vereinzelt habe ich cosmeen und mexikanische sonnenblumen, die wir später im garten verteilen werden.
gegen mittag sind wir mit den gartenarbeiten fertig und legen eine kleine pause ein, bevor wir für zwei uhr den mittleren sohn mit freundin zu kaffee und erdbeerkuchen erwarten. 

unter der verandalaube lässt es sich schön sitzen, es ist immer ein bisschen schattig, aber doch luftiger als am haus, das hätte ich dem hässlichen, plastikgedeckten ding gar nicht zugetraut. wir sitzen und reden und haben es einfach nett miteinander.

gegen spätnachmittag verabschieden sich die beiden und ich mache noch ein bisschen töpfe und untersetzer sauber, die tochter übt saxophon, ich telefoniere und wir machen pläne fürs abendessen. warum nicht einfach mal würste grillieren? also suchen wir die einzelnen teile des grills zusammen und ich mache feuer auf einer der befestigten flächen am haus. (nein, nicht direkt auf der fläche, wir haben noch eine feuerschale, die zwar nicht schön, aber funktional ist). wir telefonieren kurz mit kai, aber wegen wind und feuer und abendessen dehnen wir das nicht zu sehr aus.


nach dem abendessen (unbedingt vormerken: die cervelats vom grossverteiler sind eigentlich nicht mehr grillbar, unbedingt einen vorrat an guten grillsachen anlegen!) machen wir noch einen abendspaziergang, so spät ist es nun wirklich ruhig und wir begegnen kaum jemandem, nur den vielen kühen am bauernhof. zuhause gewinne ich einen partie azul, worauf die tochter sich für serienschauen statt revanche entscheidet.

alles in allem ein ruhiger samstag zuhause.

gelesen: emma, jane austen
gehört:  servus, grüezi und hallo
gesehen: brooklyn 99

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.  
 



Samstag, 18. April 2020

17. april 2020 - haarefärben

* wenn wir nicht schon dort gewesen wären, wäre es nun dringend zeit für einen besuch in den lost gardens of heligan. die fahrt hätten wir sicher mit einem besuch in mevagissey oder einem anderen ort verbunden, um uns mit englischen spezialitäten einzudecken. aber es ist halt ganz anders gekommen und erscheint nun in doppelter hinsicht als ganz und gar undenkbar, diese reise unternehmen gewollt zu haben. 

ein geplantes arbeitspensum beruhigt, das schrieb ich ja schon öfter hier, also begrüsste ich die tatsache, dass der freitag der haushaltstag ist und baute lieber noch ein paar extras in den ablauf ein, als ihn abzukürzen. vergangene woche hatte ich mal den eindruck gehabt, dass man wegen zwei personen nicht mehr jede woche putzen müsse, aber jetzt ist auch der balkon feucht gewischt, die betten sind wieder frisch überzogen und die winterschuhe sind verräumt. die tochter sortierte in ihrem zimmer herum und machte auch dort alles ordentlich und sauber. 

zu mittag gab es brot, wurst, käse und restesalat. dann eine kleine pause vor dem start ins nachmittagsprogramm: der färbeversuch von gestern war zur zufriedenheit der tochter ausgefallen, heute musste dann die ganze mähne dran glauben. wir richteten uns unter der veranda ein, und ich applizierte sorgfältig eine ganze schüssel henna auf die haare der tochter. die langen und wirklich dichten haare der tochter muss man hier mal erwähnen, weswegen es auch beinahe eine stunde gedauert hat, bis alles eingestrichen und eingeknetet war. zwei bis drei stunden einwirkzeit überstand sie dann auch deshalb gut, weil der grosse bruder uns im garten besuchte und töpfchen für tomaten mitbrachte. wir sassen, tranken kaffee und redeten. (an der frischen luft, mit abstand)  die grossmutter rief an und telefonierte mit dem enkel, solange ich der tochter am einzigen edelstahlbecken (in der küche) die haare von dem zeug befreite, weil der bruder seine schwester noch unbedingt mit den neuen haaren sehen wollte. 

später richtete die tochter dann noch ihren turnplatz wieder ein - mit verbessertem w-lan turnt sie auf der wiese im zoom-meeting des sportvereins. ich kochte solange ein kleines festessen: kaninchenfilet eingewickelt in rohschinken und salbei, dazu spätzle. salat oder gemüse hatte ich vergessen - morgen dann wieder. 

später noch ein bisschen serie gucken, das hat unendlich viele folgen! 

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.  




Freitag, 17. April 2020

16. april 2020 - der einstieg in den ausstieg

* so langsam wären unsere urlaubstage auf schloss caerhays weniger geworden. heute hätten wir vielleicht die poldark mine besucht und wären mit einer führung drei oder vier ebenen hinunter gestiegen, um eine kupfermine zu erleben, wie sie im 18. jahrhundert ausgesehen  hat - "there are no gimmicks or frills". vielleicht hätten wir im garten der mine gepicknickt oder den nahegelegenen tea-room besucht... aber es ist halt doch komplett anders gekommen. 

und wir sind wieder einen tag fast komplett zu hause geblieben. vor allem im garten, weil das wetter nun wieder schön warm geworden ist. ich wollte eigentlich die tomatensetzlinge in grössere töpfe umsetzen, aber dazu bin ich am ende nicht einmal gekommen, denn da die pflanzenerde zuerst gewässert werden musste, habe ich auf einer anderen idee herumgedacht: ich wollte aus den brettern eines ehemaligen bettrostes eine abdeckung für die wasserwanne machen. die steht im neuen garten nämlich (weil da auch der wasserhahn ist) zwischen den zwei hauptsitzplätzen und lockt vermutlich spätestens im sommer jede menge stechmücken an. abgedeckt sollte das besser sein. schrauben waren auch noch im vorrat, so kommen auch mal die unbeliebten mit dem torx-anschluss zur verwendung. 
der tochter verhalf ich zu einer probesträhne hennagefärbtem haar, der postbote hat gestern schon unser paket mit haarseife, verschiedenen pflegeprodukten und eben dem henna gebracht. das war eine sammelbestellung und die tochter durfte die einzelnen teile dann per e-velo ausfahren. da ich den vormittag über auf ein telefongespräch wartete, war es eher ein rumgewerkele als gezielte arbeit.

zum mittagessen gab es salat aus ernteanteil mit supermarktgemüse und fetakäse gepimpt.  

nach dem mittag wurde die wannenabdeckung fertig, es musste gegossen werden (bitte endlich mal einen tag regen!), der spargelhof liess von sich hören - ab 20. sollte es spargel geben, aber auch dort muss jetzt bewässert werden. ein bisschen mit der freundin chatten, am nachmittag wenig produktives, dafür die pressekonferenz mit dem bundesrat, in der die lockerungen der corona-massnahmen für die kommenden wochen in aussicht gestellt werden, wie gestern schon in deutschland. telefon mit meiner mutter - und ich merke, dass ich schon völlig verwirrt bin, wo wann welche geschäfte und öffentlichen einrichtungen wieder öffnen werden. für alles gibt es gute gründe, für das öffnen und das geschlossenlassen der coiffeursalons ebenso wie für das schrittweise oder komplette öffnen der schulen. ein bisschen skurril finde ich, dass die tattoo-studios in der schweiz öffnen dürfen. aber bitte, jedem tierchen sein pläsierchen. die massnahmenlockerungen in deutschland sind für mich weniger wichtig, weil ja dann hier auch die baumärkte wieder öffnen und ich keinesfalls für 2 wochen in quarantäne will, weil ich ein paar schrauben billig auf der anderen seite des rheins einkaufe. da wirken die 100 franken, die die schweizer von den einkaufstouristen wollen, so sie sie denn erwischen, verhältnismässig lächerlich. nein, spass beiseite: man wird halt schauen müssen, was wann offen hat. die schulen öffnen wieder am 11. mai, das ist vielleicht das für uns wichtigste datum. so es bis ende april nicht anders entschieden wird. am einschneidensten von den deutschen massnahmen sind für uns tatsächlich die vierzehn tage quarantäne bei einreise, die seit dem karfreitag gelten. und das nicht wegen dem waschpulver aus dem drogeriemarkt ennet der grenze, um das mal gesagt zu haben.  

das bild habe ich ihnen eigentlich von unserem spaziergang mitgebracht - aber passt es nicht auch ganz hervorragend zum text oben?
vor dem abendessen ein zu früher spaziergang: es waren wirklich viele menschen unterwegs - vielleicht haben sich da auch gleich die beschlüsse des bundesrats ausgewirkt, oder das schöne wetter, was weiss ich. zum abendessen buk die tochter pancakes dazu gab es blaubeeren. 

die küche erledigte ich alleine, weil ich noch ein bisschen herumwerkeln wollte, danach dann wieder brooklyn 99, das mir fast ein wenig zu seicht ist. 

gelesen: jane austen, emma
gesehen: siehe oben. 


* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv. 
 

Donnerstag, 16. April 2020

15. april 2020 - toleranzedikt

* noch ein ausflug? oder hätten wir einen tag pause gemacht und wären wieder von caerhays castle entlang der küste spaziert? vielleicht nach boswinger, einem dorf in der nähe, dessen name mir so bekannt vorkommt, dass ich denke, dass er in einem roman eine rolle spielt. aber es ist halt auch ganz anders gekommen. 

nachdem ich mich gestern gründlich blogweise beschwert hatte, musste ich wieder dran denken, wie gut wir es haben. garten, sonne (es dürfte aber wirklich mal regnen), genug platz im haus, vorräte vorhanden, lebensmittelhändler immer gut bestückt. die tochter stellte ausserdem heute fest, dass wir uns gar nicht streiten, und meinte, dass das vor ein paar jahren noch anderes gewesen wäre. das stimmt vielleicht, andererseits hat man mich auch vor ein paar jahren nicht mit der tochter in eine art freiwillige zwangsquarantäne gesteckt. (wer sich übrigens über die abwesenheit von kai wundert - er ist bei seiner familie, weil er da momentan mehr gebraucht wird als hier.) irgendwie stecken wir halt schon in der gleichen situation fest und versuchen, das beste draus zu machen. dazu gehört auch eine gute portion toleranz - einerseits in sachen screentime, sei es für telefonate mit den kolleginnen, sei es aber auch einfach für serien auf netflix oder spiele auf dem mobiltelefon, andererseits aber auch respekt davor, dass die andere sich einfach mal zurückziehen will und jetzt gerade nicht ansprechbar ist. nach wie vor machen wir aber eine ganze menge miteinander. beim kochen zum beispiel hat sich jetzt eher eine zusammenarbeit eingestellt als ein abwechseln. (ausser wenn die tochter turnt, dann koche ich.) das problem, das daraus entsteht: wer macht den abwasch wenn wir beide kochen? gestern haben wir mit frau wildeisen krautstielrisotto gekocht, aber beim abwasch hat sie (frau w.) später trotzdem nicht geholfen.


 im garten haben wir zusammen weiter an der ecke rund um den kleinen geräteschuppen gearbeitet. die tochter hat geholfen, das hinter den schuppen geworfene baumaterial wegzuräumen, alles sauber zu machen und wieder neu ordentlich aufzustapeln. ich hatte die idee, das häuschen um neunzig grad zu drehen (wie bei hayday, was wir gerade beide spielen) und so die bretter, die man vermutlich für nichts mehr wirklich brauchen kann, an einer anderen seite besser lagern und gleichzeitig verstecken zu können. entsorgen kommt aus zwei gründen nicht in frage: sie gehören uns nicht und ich bin nicht gewillt, für die entsorgung von altlasten geld auszugeben. wir haben wieder eine menge efeu und dürre äste entfernt, aber die grüntonne war schneller voll als gedacht. ich denke, es wird noch ein bis zwei wochen dauern, bis wir den ganzen platz aufgeräumt haben. das liegt vor allem daran, dass sich auf dem boden eine ganze schicht von abgestorbenem material gesammelt hat, das von efeu über- und durchwuchert ist. ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne diese corona-wochen das so schnell in angriff genommen hätten. andererseits lohnt es sich jetzt halt auch wirklich, weil wir wissen, dass wir den sommer im garten verbringen werden.


ausserdem war ich einkaufen, wieder um die mittagszeit, weil es da nicht so voll sein sollte, aber das hatten sich doch wieder auch viele andere gedacht. spass macht das ja alles momentan nicht, aber immerhin haben wir wieder unsere vorräte an obst und gemüse aufgefüllt. beim bäcker dürfen jetzt drei personen in den laden aber nur so viele an die theke, wie es verkäuferinnen hat und das sind meistens zwei. zum mittag hatten wie sandwiches von dort.

spazieren war ich auch, allerdings nur auf der ganz kleinen runde, die ich persönlich aber sehr mag, weil der weg einen so schönen verlauf nimmt.


strickenderweise bin ich immer noch am zackenschal, meine strickpartnerin in sachen painting bricks mag es mir verzeihen.

gelesen: joan aiken, jane fairbank
gesehen: brooklyn 99, das hat die tochter ausgesucht und es ist so herrlich banal, dass man auch noch irgendwas anderes nebenbei machen kann, zum beispiel mit kai chatten. 

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv. 



Mittwoch, 15. April 2020

14. april 2020 - heute mal wieder corona-edition

 * so, heute hätten wir sicher einen ausflug unternommen. vielleicht zum eden-project?

das "freie" osterwochenende war ungewohnt anstrengend. mich stresst es momentan, wenn ich nichts zu tun habe, keine pläne, und ein ganzer freier tag vor mir liegt, mit dem ich anfangen kann, was ich will (naja, in den grenzen der corona-vernunft). dann könnte ich nämlich was kreatives machen, aber so auf knopfdruck funktioniert das ja auch nicht. mich stresst es aber auch, wenn der tag von vornherein komplett fremdgeplant ist und ich alles, was ich gerne tun will, um diese termine herumgruppieren muss. dann kann ich nämlich auch nichts kreatives machen, weil ... siehe oben. wahrscheinlich ist die ganze situation momentan nicht auf stressfreie oder gar kreative tage hin angelegt.

gestern ging es dann aber ganz gut, mit ein paar selbst eingeplanten aufgaben, die ich in ruhe erledigen konnte. vor allem habe ich mal wieder die küche geputzt oder vielmehr aufgeräumt. meine kreativität geht da momentan in richtung: vorräte aufspüren und verbrauchen. es gab also pudding aus abgelaufenem puddingpulver und überzähliger milch. und es gibt wieder frische erdbeermarmelade aus eingefrorener erdbeerpampe vom letzten jahr. die muss jetzt nämlich aus dem gefrierschrank raus, bevor es frische erdbeeren gibt. eine andere beschäftigung für die kreativität: aufgaben für die tochter finden, der ist es nämlich allmählich auch langweilig. gestern waren das altpapier zusammenpacken (ich muss demnächst mal herausfinden, wie wir das momentan loswerden können) und das biocò-gemüse im depot in ennetbaden abholen.

anschliessend habe ich mich ans laptop gesetzt und meine mailliste aufgeräumt und einfach der reihe nach beantwortet oder erledigt, was zu erledigen war. dabei entdeckt: man kann auch mails beantworten, die nicht unbedingt eine antwort brauchen. hört sich ein bisschen nach arbeitsbeschaffung an, war aber eher nette kommunikation.

zum mittagessen gab es nudelsalat, auch aus resteproduktion. dann drehte ich eine spazierrunde, auf der ich diesmal wirklich ausser einem gassigeher niemanden traf, trotz strahlendem sonnenschein. aber es war halt schon ziemlich kalt.

zurück zuhause hatte ich plötzlich lust, den zackenschal weiterzubearbeiten und so langsam damit an ein ende zu kommen. das hätte ich so auch nicht erwartet, aber vielleicht hält das ja noch die nächsten 134435987989 fäden, die ich vernähen muss, an. draussen war es nur in der sonne annähernd auszuhalten, die tochter kam auch nur zum turnen raus und irgendwie haben wir heute keinen gemeinsamen slot zum azul-spielen gehabt. schade.

sie hatte am abend eine turnverabredung mit videokonferenz und dafür turnmatte und laptop auf der wiese aufgebaut. das w-lan reicht gerade so weit, dass sie das laptop noch sehen kann... aber toll vom sportverein, dass die das auf die beine gestellt haben! lustig, dass die tochter es nicht schätzt, dass ausser der vereinsgeräteturnjugend auch die erwachsenen und die einzelgeräteturnerinnen mitmachen, sie wäre gerne mehr unter ihresgleichen.

zum abendessen gab es sellerie-kokos-suppe, ja, auch die zutaten mussten weg. 

die schule hat mal wieder was von sich hören lassen (ja, hier sind noch ferien, aber irgendwann mussten sie ja mal kommunizieren, was der bundesrat schon vor tagen/wochen beschlossen hat, nämlich dass noch bis 26.4. der präsenzunterricht ausgesetzt ist). nun, technisch wissen wir jetzt bescheid, die tochter muss ab kommender woche am nachmittag von 13.30 bis 15.30 uhr bereit sein, über teams zu kommunizieren. ob sie da wie die schlange vor dem kaninchenloch warten soll, oder ob da auch schon inhalte geplant sind? das pensum ist zeitlich festgelegt, prüfungen werden keine geschrieben oder vielmehr nicht bewertet. die klarheit, die sich herr buddenbohm wünscht, ist also hier da. mir fehlen indes mal ein paar nette worte. ja, genau die, für die man sich nichts kaufen kann. (kann man ja sowieso gerade nicht, ausser lebensmitteln). nicht einmal das "mit freundlichen grüssen" wurde durch die corona-version "bleiben sie gesund!" ersetzt, unter dem eigentlichen brief fehlt jede grussformel. kein angebot sich bei fragen zu melden, keine guten wünsche oder ausdruck der hoffnung, dass es allen schülerinnen und schülern gut geht, dafür ist viel von müssen und pflichten die rede. und was wenn nicht? immerhin ein merkblatt des schulpsychologischen dienstes ist angehängt.

ganz zum schluss noch: ich bin total genervt von der diskussion über die lockerung der massnahmen. dabei betreffen mich die meisten diskussionen überhaupt nicht, weil da geht es um deutschland, wo baumärkte nie geschlossen waren. hier in der schweiz gibt es die diskussion auch, aber gefühlt viel weniger lautstark. und manchmal recht witzig pariert, zum beispiel wenn patti basler auf frau martullo-blocher reagiert. bei uns geht es dann halt nächste woche los, weil der stichtag hier der 26.4. ist. gefühlt ist alles geforderte nicht unlogisch, aber halt stochern im nebel. auch wenn da experten stochern, die stochern vielleicht mit den besseren instrumenten, aber in die zukunft sehen die auch nicht. 

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv. 





Dienstag, 14. April 2020

13. april 2020 - morgenspaziergang

* ostermontag in cornwall. wir hätten ausflüge zu planen begonnen, aber wahrscheinlich hätten wir heute am feiertag noch auf den besuch grösserer attraktionen verzichtet und wären anstattdessen ein wenig der küste entlang gewandert. es ist ja aber alles doch ganz anders gekommen. 


den ostermontag haben wir - auf vorschlag der tochter - mit einem morgenspaziergang begonnen. wir gingen den gleichen weg wie am gründonnerstagabend, es war auch um sieben uhr morgens nicht wirklich kühl draussen und für den sonnenaufgang waren wir zu spät. dafür blieben wir eine weile bei der mutterkuhherde und schauten den kälbchen zu, die viel spass auf der wiese hatten.

zurück zuhause gab es frühstück, dann gingen wir in den garten. die tochter turnte und ich versuchte, rund um das gerätehäuschen ordnung zu schaffen, kam aber nicht sehr weit, denn nach einer ecke, aus der ich verdorrte äste und übermütiges efeu entfernt hatte, war die grüntonne schon voll. immerhin gibt es dort noch einiges zu tun. womit ich nicht gerechnet hatte: ein sehr planloser ostermontag. aber immerhin lag ja noch ein stapel zugeschnittener stoffe im wohnzimmer, also setzte ich mich an die nähmaschine und nähte eine hose fertig. zwischendurch kaffee und panettone, danach eine partie azul (spiel und revanche) und telefonieren. während des telefonats begann es dann zuzuziehen und ich musste am ende schnell auflegen, um der tochter beim hineinräumen ihrer turnmatte und der anderen gartensachen zu helfen, denn es hatte zu tröpfeln begonnen. während wir das abendessen zubereiteten regenete es so richtig und der sohn mit freundin kamen ganz nassgeregnet hier an um zu fuss die lichterkette für den balkon abzuholen, die ich mir von ihm für den adventsmarkt ausgeliehen hatte.

freuden des linearen fernsehens: weil wir diesmal ein bisschen früher dran waren mit dem vorbereiten des fernseharrangements (wir erinnerten uns an den palmsonntag als wir nur wegen überlanger tagesschau rechtzeitig zum tatort das setting so hatten, dass wir notdürftig dem krimi folgen konnten) sahen wir eine sendung über die sicherungsmassnahmen von notre dame, die vor fast einem jahr gebrannt hat. dann tagesschau und krimi. dann zu bett.

gelesen: joan aiken, jane fairbank
gehört: lage der nation (2 folgen aus den letzten beiden wochen)
gesehen: tatort

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.

Sonntag, 12. April 2020

12. april 2020 - ostersonntag zuhause im garten mit 12 von 12 im april

 * heute hätten wir unseren zweiten tag in cornwall verbracht. wie es wohl gewesen wäre, ostern auf reisen zu feiern? hätten wir osternester versteckt? oder hätten wir uns in einem der umliegenden gärten einem osterprogramm angeschlossen? sicher hätten wir etwas passendes gefunden. 
aber es ist ja doch ganz anders gekommen und den ostersonntag haben wir so verbracht: 


trotz kalender beinahe den 12. vergessen. dabei hatte caro gestern noch extra dran erinnert.


deshalb auch nicht mit osterfrühstück, das ohnehin eher unspektakulär ausfiel, sondern mit dem restekaffee vom frühstück, dafür mit buch. das habe ich mir im kloster roggenburg gekauft und noch überlegt, ob ich es wohl in die ferien mitnehmen würde. ich bin ja ein leidenschaftlicher fan von der idee, dass der osterjubel erst mit dem ostersonntag beginnt und dann bis pfingsten währt. nun kann ich das tag für tag nachlesen, fünfzig tage lang.


 nicht nur wegen der massnahmen zur eindämmung der corona-pandemie bleiben wir zuhause im garten. ich stricke an meinem painting-bricks-tuch und die tochter fragt sich, wann ich das im sommer anziehen will, denn das wird sicher demnächst fertig!


zwischendurch lese ich, höre podcasts beim stricken und creme meine hände ein. die sind weniger vom häufigen waschen (ja, das mache ich auch) als von der vielen gartenarbeit der letzten wochen ziemlich rauh. 


 der tag trödelt so vor sich hin. gut, dass wir noch reichlich panettone haben, den es am nachmittag gibt.


mein sportgerät, damit kann ich sogar am ostersonntag eine runde über den "rasen" drehen. die tochter turnt.


glücklicherweise gibt es immer etwas zu tun, rund um haus und garten. dekorativ vereint, osterprimel und wunderwaffe bei festgerosteten schrauben.


der rosenbogen wird zum weinbogen. und der rasenssprenger tut auch halbwegs zuverlässig was er soll.


 wenigstens ein ostermenu zum abendessen haben wir gekocht. der rosenkohl ist definitiv österlich. seit wir in der gemüsegenossenschaft sind, gibt es den immer erst im frühjahr. ja, an weihnachten kann den jeder essen, wir gedulden uns bis ostern. dazu lamm und kartoffeln, restespargel und erbschen aus dem tiefkühler.


was ist klein, grün und liegt auf dem pfannenrand? na, eine balancierbse natürlich. und die muss dann auch artgerecht verzehrt werden.


endlich denke ich mal dran, die osterglocken zu zeigen, die doch noch aus dem rasen gewachsen sind. pünktlich zu ostern blühen sie jetzt. ich hatte ja eher an einen auftritt im grünen gras und vor kahlen sträuchern gedacht, nun gehen sie vor lauter blühen rundherum beinahe unter. aber es war definitiv eine gute idee, sie dort zu pflanzen.


zum abend bietet der himmel ein ungewöhnliches bild -  nach vielen tagen sonnenschein pur gibt es auch mal wieder ein paar wolken. wir bräuchten regen, es ist extrem trocken, der ist aber trotz wolken nicht in sicht.
meine beitrag schicke ich gerne zu caro, wo sich heute viele blogger versammeln

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv. 


11. april 2020 - vorgezogenes ostern

* heute hätten wir unseren ersten tag auf caerhays castle, nahe st. austell in cornwall verbracht. vermutlich damit, erst einmal die nähere umgebung zu erkunden, ein stück der küste entlang zu laufen und die im frühling besonders schönen gärten des schlosses anzuschauen. 
es ist aber alles ganz anders gekommen.


für den heutigen samstag hatten wir mit den söhnen eine verabredung zum osternestersuchen. im garten, wo wir auch genügend abstand einhalten können, selbst am kaffeetisch.

dafür musste ich aber erst noch in der küche werken: ich wollte gerne eine panettone backen - unter anderem um die reste an orangeat und zitronat, die vom stollen backen übrig geblieben waren, zu dezimieren. ich buk den oster-panettone in einer improvisierten form, den rand einer 20 cm springform hatte ich mit doppelt gelegter alufolie um 10 cm erhöht. das hat prima funktioniert und verblüffte den grossen sohn.

ausserdem führten wir den ostersamstagmorgenplan, das terrassenputzen, vor dem eintreffen des besuchs aus. so ganz altmodisch, mit schrubber und eimer, zusätzlich noch mit scheuerpulver aus einer dose zum streuen. vermutlich benutzt der rest der welt für so was einen hochdruckreiniger - aber ob das die in viele grosse und kleine teile zerbrochene terrrasse überhaupt ausgehalten hätte? und ausserdem haben wir keinen hochdruckreiniger. also mit muskelkraft. dafür verzichteten wir auf den spaziergang.  wie wir überhaupt beschlossen haben, über ostern aufs spazierengehen eher zu verzichten.

der besuch traf zu mittag ein: zuerst wurde noch ein bisschen versteckt (wir hatten das verstecken natürlich schon vor dem eintreffen der gäste erledigt), dann fleissig im garten gesucht, die tochter noch in eine extrarunde geschickt, um im haus zu suchen und dann trafen wir uns alle am kaffeetisch unter der pergola zum auspacken der geschenke. es gab viel schoggi in hasen- und eiform, die traditionellen socken von der grossmutter wurden begutachtet (und teilweise getauscht, was ausdrücklich erlaubt ist), die jungs bekamen altruistisches und digitales, wir ein spiel und die tochter durfte eine sehr gewünschte turnmatte für ihr home-training finden.

und es tat gut, mal wieder in der familienrunde durcheinanderzureden. die jungs erzählten sich gegenseitig von ihrem arbeitsalltag (beide arbeiten von zu hause aus, beide sind nicht mehr voll ausgelastet, aber nur ein arbeitgeber hat kurzarbeit angemeldet), die tochter turnte auf der wiese und wir liessen uns die mitgebrachten zimtschnecken und den panettone schmecken. und als alle weg waren, war der garten dann plötzlich wieder ganz schön leer.

den restlichen nachmittag wurstelten wir noch so herum, ich säte endlich das gras in die verwüstete rasenecke (es braucht nun doch künstliche bewässerung, ich hatte eigentlich auf ein paar tage regen gehofft um die samen auszubringen, aber nachdem wieder bis zum wochenende kein oder nur ganz wenig regen in sicht ist, habe ich den alten rasensprenger herausgesucht), telefonierte und strickte noch eine ganze weile.

zum abendessen machten wir uns einen griechischen salat und brieten cervelats an, der essensplan folgt momentan mehr der frage, was weg muss, als dem festkalender.

danach probierten wir das spiel aus.


ich hatte bei einem spielenachmittag vom spieleladen das mich schon rein optisch ansprechende spiel schon mal gespielt, konnte mich aber nicht mehr an den spielmechanismus erinnern, also mussten wir die anleitung durcharbeiten. am anfang war das ein bisschen kompliziert, aber wenn man die drei phasen des spiels verstanden hat, kommt man sehr schnell an den punkt, an dem man taktische erwägungen beginnen kann.
später las ich noch in einem beitrag von katrin passig fürs techniktagebuch, dass man das auch per videokonferenz spielen kann - entscheidend ist dabei, dass es ein spiel mit perfekter information ist, also keine karten oder steine in der hand gehalten werden.

wir spielten wieder draussen und bis halb neun, danach turnte die tochter noch bis es dunkel war, während ich mit kai telefonierte.

gelesen: joan aiken, jane fairbank

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.

Samstag, 11. April 2020

10.april 2020 - abendspaziergang

* heute hätten wir unser fischerhäuschen in gosport gegenüber von portsmouth wieder verlassen und wären weiter nach westen gefahren, in richtung cornwall. ob wir wohl einen abstecher über die winchester cathedral gemacht hätten? ich hätte es mir sehr wegen des gleichnamigen lieds gewünscht. etwas mehr als 240 meilen weg hätten wir zurückgelegt bis zu unserer unterkunft für die kommenden 10 tage, dem caerhays castle. dort wären wir empfangen worden mit einem paket von spezialitäten aus der region und hätten vielleicht noch am abend einen kleinen spaziergang zum meer unternommen. es ist aber halt alles so ganz anders gekommen. 

anstattdessen haben die tochter und ich den tag, obwohl karfreitag, wie einen wochentag geplant. am vormittag erledigten wir lästige haushaltspflichten, dann gab es ein kleines mittagessen und am nachmittag starteten wir endlich unseren nähtag. die tochter hat sich eine hose aus einem wild gemusterten stoff genäht, der einst ein bettüberwurf war, ich habe immerhin zwei hosen zugeschnitten, eine aus dunkelblauem leinen für kai, die andere aus einem gestreiften stoff aus der oper für mich. letztere aus vielen stücken, weil der stoff eher knapp war. ansonsten telefon und planungen für ein osterhasensuchen im social distancing modus, mit den söhnen, die aber nur am samstag zeit haben. da habe ich mit der planung aufgrund der nicht-corona-bedingten ereignisse zu lange gewartet und nun hatten beide schon pläne. 

am abend assen wir geräucherte forelle mit meerettich, dazu salat und toast. sehr nett, sehr unaufwändig. anschliessend wieder ein abendspaziergang, die tochter und ich sind eher so die abendläufer. wobei von ihr jetzt der vorschlag kam, doch einmal am morgen loszugehen. wir suchen momentan und vor allem über die ostertage nun wirklich auch die zeitfenster, in denen wir weniger menschen im wald erwarten. tatsächlich war zu anfang nicht wenig los, viele jogger unterwegs. wir gingen einen neuen weg und dehnten den spaziergang ein bisschen aus, wobei uns die aufs telefon geladene karte verliess und es deshalb ein wenig abenteuerlich wurde. also abenteuerlich in dem sinne, dass der weg uns zuerst nicht dorthin führen wollte, wohin wir wollten und wir so eine extrastrecke zurücklegen mussten. am ende kam es aus dem wald dann schon ziemlich kalt. 


auf dem rückweg kamen wir am blumenfeld vorbei, das jetzt auch geschlossen und polizeilich abgesperrt ist. wobei das jetzt die erste massnahme gegen die ausbreitung von corona ist, die ich nicht verstehe. auf dem mehrere aren grossen feld kann man meiner ansicht nach ganz ausgezeichnet abstand von den anderen kunden halten. eine regelung hätte ja lauten können, dass nur eine begrenzte anzahl an menschen sich gleichzeitig dort aufhalten dürfen. sicher, es wäre niemand dort gewesen, der das permanent kontrolliert hätte, aber über kurz oder lang wird man nicht darum herumkommen, an die eigenverantwortung der menschen zu appellieren anstatt immer neue kleinste verbote auszutüfteln, die dazu noch so leicht zu umgehen sind. das feld ist nämlich nur auf einer seite auf der länge von 10m abgesperrt, man kann immer noch zu den blumen, die jetzt vermutlich halt geklaut anstatt bezahlt werden. es sei denn, die soziale kontrolle funktioniert so gut, wie an dem zeitpunkt, an dem wir dort waren und gleich ein pickup angebraust kam, der auf dem weg wendete, wartete und, als er sah, dass wir nur schauen wollten und weitergingen, wieder abfuhr

die verbote werden kleinteiliger, die massnahmem zielgenauer ausgetüftelt, auch schotten sich die einzelnen länder gegeneinander ab, obwohl hüben und drüben das virus nicht nach einem pass fragt. aber die gesellschaft wird als eine andere, bessere aus der coronakrise hervorgehen, klar.  

gelesen: joan aiken, jane fairbank
 

* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.  

Freitag, 10. April 2020

9. april 2020 - posttag

*heute hätten wir unseren dritten und letzten tag in portsmouth verbracht. sicher hätten wir, bevor wir uns auf den weg in die einsamkeit cornwalls gemacht hätten, noch ein bisschen lädelen müssen. oder doch noch mal ins museum? oder auch endlich auf den turm? man weiss am letzten tag an einem ort meist entweder gar nicht mehr was machen oder hat noch so viele dinge auf der liste! aber es ist halt doch so anders gekommen. 

deshalb so:

heute war wieder ein posttag! der pöstler kommt hier nach wie vor jeden tag, aber nicht immer hat man so viel postglück wie heute:


endlich angekommen: der kleber fürs laptop für das #the100dayproject. das ist eigentlich am 7.april gestartet, ich bin aber noch nicht dazu gekommen, meine selbst ausgedachte kleine tagesaufgabe zu erledigen. irgendwie schade, den start verpasst zu haben, aber momentan ist einfach keine gute zeit für zusätzliche aufgaben. dabei wollte ich so gerne dabei sein in diesem jahr, aber vielleicht starte ich einfach ein bisschen später und werde auch irgendwann fertig. 100 tage kann man ja immer beginnen.


frühlingspost für die woche 3! ich freue mich so, dass dieses projekt trotz der widrigen umstände läuft. viele teilnehmerinnen müssen ein wenig improvisieren, es gibt auch post, die sich (aus dem ausland) schlicht und einfach nicht auf den weg machen kann, aber im wesentlichen sammeln sich die schönen frühlingsstoffe auf dem postkunstwerkblog. die aktuelle wochenpost erreichte mich aus münchen, ganz liebe grüsse an dich, liebe postkünstlerin manu!


und eine karte von einer lieben freundin und filzschülerin war auch noch in der post! sie enthielt neben ostergrüssen auch ein paar samen für sonnenblumen - wertvoll in zeiten, in denen im supermarkt das samenregal abgebaut wurde! ganz besonders gefreut hat mich, dass ich auch die kartenkünstlerin kenne, wenn sie nicht gerade tolle karten stempelt, ist sie nämlich auch für meine frisur zuständig.


da fällt mir gerade ein, dass ich schon letzten samstag post bekommen habe, die ich ihnen auch noch zeigen wollte. die elysiummanufaktur, ein ganz verrücktes kunstprojekt, das wir im kunsthaus glarus kennen lernen durften, hat zu einem persönlichkeitstest in sachen corona-quarantäne aufgerufen, ich habe mitgemacht und mit elektronischer post gerechnet, anstattdessen kam diese karte, die klar erkannt hat: mir hilft in zeiten von corona nur sofasport!


ansonsten lief der tag sehr langsam an, mit ausschlafen für zwei drittel der familie und einem unruhigen vormittag, worauf die tochter und ich beschlossen, den restlichen tag zum nichtstun zu nutzen. erlaubte ausnahmen: sport und stricken. und essen kochen (vegibolognese aus sonnenblumenkernen, ich weiss nicht, wozu der mensch hackfleisch braucht, wenn es sonnenblumenkerne gibt). ansonsten buchstäblich nichts getan, naja, noch telefoniert und mit der tochter kubb gespielt. tat auch mal gut, vor allem weil wir so zeit für pläne für morgen und übermorgen hatten.

gelesen: joan aiken, jane fairfax (ich habe mir emma als e-book gekauft)
gesehen: die schwester der königin (anna boleyn sagte mir was, aber ansonsten vor allem die schönen kleider genossen)


* wir hatten einen urlaub/eine reise nach südengland und cornwall geplant, in zeiten vor corona. die reisedaten habe ich nicht aus meinem kalender gelöscht und auch die karte, in die wir mögliche ziele eingetragen haben, ist noch da. ich nehme sie deshalb mit auf eine virtuelle reise im konjunktiv.