seit tagen habe ich einige tabs offen, die ich gerne verbloggen würde. aber dazu müsste ich dann auch noch etwas schreiben, oder doch nicht?
der ton macht die musik, wie man mir als kind immer mal wieder gesagt hat. die 80jährige barbara stolterfohrt wäre bereit, ihre sozialen kontakte längerfristig einzuschränken - unter einer bedingung. und ja, ich glaube auch, dass da in der ersten aufregung kommunikativ nicht alles so gut gelaufen ist. ich selbst bekomme immer mal wieder gesagt, ich hätte meine mutter in "hausarrest" geschickt. aber es geschah halt aus sorge und nicht aus bösem willen. und ein bisschen ist es auch wie mit der tochter, der wir, ansonsten hier unüblich, den besuch des sporttrainings ausnahmsweise untersagten und ihr damit die argumentationsnot gegenüber den sorgloseren kolleginnen abgenommen haben.
ich hatte ja schon zweifel daran geäussert, dass wir aus der corona-krise direkt in eine neue, bessere welt entlassen werden. und da man die eigene meinung gerne untermauert sieht, las ich klaus dörres einschätzung, dass "nur wer sich selbst dauerhaft auf der sicheren Seite wähnt, [...] den Shutdown als günstige Gelegenheit zu Entschleunigung und der Abkehr von Wachstumszwängen interpretieren [kann] " mit beklemmung.
und nun, drittens, eine glosse über "öffnungsdiskussionsorgien". ich liebe glossen, fast so sehr wie kai, der vermutlich als einziger weiss, warum. die verlinkte ist einfach herrlich. sprachgewaltig und witzig, und ich werde das bild vom flugzeug während der notlandung vermutlich so schnell nicht mehr los werden.
soweit zum pressespiegel, er ist, wie könnte es anders sein, ein bisschen coronalastig, mein tag heute war das nicht.
zuerst einmal haben wir beinahe so etwas wie ausgeschlafen, dann gipfeli beim bäcker geholt und mit der tochter zusammen gefrühstückt. kurz vor neun bin ich mit dem e-velo aufgebrochen, um ein tal weiter frischen spargel zu holen. der hof schellenberg in schleinikon verkauft seit vergangenen samstag grüne spargeln, die direkt beim hof gestochen werden. ausserdem konnte ich so die ouessant-schafe mal sehen, deren wolle in meiner werkstatt und unter meiner anleitung zu sitzfilzen werden dürfen. die fahrt dorthin war es schon alleine wert! unterwegs musste ich tatsächlich eine kuhherde durchlassen, die auf dem weg zur weide war.
auf dem rückweg, bereits beladen mit 2,5 kilo spargel und 20 eiern machte ich noch einen zwischenstopp an der mühle und einen am hofladen für bratwürste und suppenknochen. das einkaufen in hofläden macht momentan nicht nur mehr spass als im supermarkt, sondern für mich auch sinn. dass ich es dann auch noch mit einer so schönen radtour verbinden konnte, war das andere.
da in baden-württemberg ab kommenden montag beim einkaufen und in öffentlichen verkehrsmitteln eine mund-nasen-bedeckung pflicht wird, hatte ich versprochen, der nachbarin meiner mutter, die für sie miteinkauft, solche zu nähen. eine weitere nachbarin hat sich auch noch eingeklinkt und es geht ja um die gute sache. also schnitt ich vor dem mittagessen noch zu und nähte anschliessend, damit das hilfspaket dann rasch auf die post kann.
danach bastelte ich einen newsletter für die werkstatt mit informationen, wie es mit dem kursangebot weitergeht. naja, halt erstmal nicht.
mittlerweile war der nachmittag weit fortgeschritten, die tochter verteilte den spargel in die wohngemeinschaften der brüder, ich telefonierte und kochte anschliessend bewährtes. aber die qualität des spargels kommt halt bei der klassischen zubereitung mit kartoffeln und holländischer sosse schon am besten zu tage. (auch bei grünem spargel, der ja oberirdisch wächst und diese bild ist so herrlich schief, ich will es so stehen lassen.)
und dann sassen wir lange draussen. die tochter erledigte den abwasch und wir beleuchteten zum ersten mal die pergola mit kerzen in den laternen und sassen lange, zuerst draussen und dann noch lange drinnen. das dämliche sexistische puzzle muss fertig werden, damit ich es anschliessend wegwerfen kann.
gelesen: jane austen, emma (eventuell muss ich die england-lesereihe mal unterbrechen, es ist ein roman aus dem nachwendedeutschland hier angekommen.)
gesehen: viele kühe und landschaft auf der radtour
gehört: corona-virus-update beim nähen (und ja, ich wäre die sitznachbarin mit dem flugsimulator aus der glosse, ganz klar!)
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