Sonntag, 30. Oktober 2022

zweite hälfte oktober

die zweite hälfte des oktober ist mir zwischen den fingern zerronnen. gerade las ich in einem blog, dass wir lange nicht mehr so einen schönen goldenen oktober hatten. ich habe beständig das gefühl, überhaupt noch nicht im herbst, ja eigentlich schon im spätherbst angekommen zu sein. 

wir haben das schöne wetter (ja, ich weiss, auch viel zu warme) nicht wirklich genossen. oder vielleicht doch ein bisschen. 


zuerst waren da die renovierungsarbeiten bei meiner mutter. da freuten wir uns schon sehr auf die angesagte oktobersonne - bloss wurde gleichzeitig mit sandstrahlarbeiten an den garagen begonnen, so dass aus pausen auf dem sonnigen balkon nichts wurde und wir anstattdessen tunlichst alle fenster geschlossen hielten, um nicht noch mehr staub abzukommen als ohnehin schon. wohnzimmer und essbereich samt flur sind wirklich hübsch geworden, eine wand sogar mit tapete. tapeziert mit genauem musteranschluss hatte ich vorher auch noch nie. 


dann waren kai und ich am vermutlich einzigen tag mit regenwetter in basel und sahen eine ausstellung mit zu viel videokunst/dokumentarischem material über müll. (territories of waste im museum tinguely) immerhin assen wir vor der nachhausefahren leckere miesmuscheln in einem café vor dem spalentor. (ein riesenhaufen muschelschalen blieb übrig, wo landen die eigentlich?) 

wir werkelten im garten (es ist immer was zu tun) und ich suchte uns für den sonntag eine wanderung rund um mandach heraus. so golden war da das wetter zwar nicht, aber wir sahen schöne pilze. damit endete dann auch die gemeinsame urlaubswoche. 



in werkstatt und haushalt gab es zu tun. in der werkstatt hatte ich vor den ferien alles für einen kursabend und einen kurstag vorbereitet, die liefen beide gut. dann aufräumtag und schon wieder vorbereitungen für die kommenden kurstage. 

zuhause gab es wäscheberge zu bearbeiten, winterräder wechseln und dachrinnen reinigen zu lassen, ausserdem lernte ich meinen neuen hausarzt kennen. zu dem bin ich ja ein bisschen auf eine merkwürdige art gekommen, da in der bisherigen praxis niemand mehr das telefon abnahm und ich dann irgendwann per mail mitgeteilt bekam, dass ich als patientin im hausarztmodell dorthin - hmm, wie sagt man da? -  transferriert würde. nun also kennenlerntermin, er nahm sich zeit, meine schultergeschichte anzuhören und ist jung genug, dass ich mir voraussichtlich nur noch einen neuen hausarzt suchen muss, wenn wir weiter weg umziehen. 

noch ein gartenaufräumtag (es ist wirklich immer was zu tun, es ist aber auch schön zusammen im garten zu werkeln.) wir ernteten die jetzt wirklich letzten tomaten und ein paar randen.


und es ist bäderfestwochenende. eigentlich sollten die neuen bäder ja schon im vergangenen jahr festlich eröffnet werden, aber da war ja noch corona, jetzt ist zwar immer noch corona, aber hier wirklich keinerlei vorsichtsmassnahmen mehr. also waren wir gestern abend in einem bis auf den letzten platz ausverkauften kurtheater und sahen im rahmen des bäderfests ein "konzert" von fünf musiker*innen, die unter wasser instrumente spielten und sangen. das war überraschend enttäuschend und sogar ein bisschen langweilig. irgendwie dachte ich bereits nach fünf minuten, dass das konzept sehr langsamer töne in einem eher mittleren bis tiefen tonbereich plus luftblasengeblubbere nicht sehr, sehr lange tragen würde, aber wenigstens bin ich nicht eingeschlafen, wie die dame, die neben mir sass. meine bewunderung für die techniker des theaters, ich denke, dass da insgesamt über 10 tonnen material und vor allem wasser in den aquarien auf der bühne herumstanden. 

wir trafen noch den ältesten sohn am bad zum raben, sahen uns die ausstellung in den räumen mit den thermalbädern an und verpassten den sohn anschliessend und fuhren nach hause, anstatt mit ihm noch ein bier zu trinken. 


vom corso auf der limmat, der am freitagabend stattfand, haben wir drei lichter, die mit den beleuchteten booten den fluss herunterkamen, als andenken mit nach hause genommen. meine fotos sind leider alle nix geworden, vielleicht bekomme ich noch ein bisschen material von kai.

heute werden wir noch die tochter in einer turnshow sehen, anschliessend fahre ich für fünf tage in die berge. menschen treffen, wandern und hoffentlich konzentrierter als zuhause an ein paar sachen arbeiten, als ich das zur zeit zuhause tun kann. das wetter soll noch sehr wenig novemberlich sein, was mir entgegenkommt, hatte ich doch schon befürchtet, dass anfang november kein gutes wetter mehr sein würde, als ich diese woche zwischen den terminen gefunden hatte, um noch ein bisschen weg zu fahren. 

Samstag, 15. Oktober 2022

sonst so diese woche

  - corona-impfung, die vierte, inklusiveimpfreaktion deluxe für eineinhalb tage. (wir dachten ja, dass wir uns den zweiten booster von der tochter holen würden, aber so einfach scheint das mit dem anstecken dann doch nicht zu sein)

 - das jüngste kind ist jetzt auch volljährig. (könnte autofahren lernen, wählen, spirituosen kaufen, wenn es die situation hergäbe - braucht eine eigene haftpflichtversicherung und wird im nächsten kalenderjahr eine saftig höhere krankenversicherungsprämie bezahlen müssen.)

- die kinder sind ohne uns eltern alle gemeinsam in ihre geburtsstadt gefahren. sie haben dort jeweils ihre ersten acht, sechseinhalb jahre, neuneinhalb monate erlebt. anlass war der achtzehnte geburtstag der tochter, knapp vor dem achzigsten des grossvaters (dessen party allerdings wegen einer coronainfektion in der näheren familie ausfällt). 

- kai und ich hängen durch die umplanungen seit donnerstag und meine blöde impfreaktion (man konnte damit rechnen...) ein bisschen in den den seilen, haben aber einen gemütlichen samstag verbracht, nachdem wir beschlossen hatten, uns keinen stress zu machen. also haben wir leidlich das haus gesäubert, einen neuen wasserkocher besorgt, ein bisschen im garten gewerkelt und werden gleich ein abendessen aus  zutaten aus frankreich geniessen. morgen geht es dann trotzdem nach deutschland, denn wir werden jetzt halt ohne geburtstagsparty am sonntag ein paar tage mit renovierungsarbeiten bei meiner mutter verbringen.



Donnerstag, 13. Oktober 2022

12 von 12 im oktober 2022

ausnahmsweise heute schon beim frühstück an die 12  gedacht. 

in der werkstatt widme ich mich heute einem auftrag. dafür müssen erst mal vorfilze hergestellt werden.

juhui! ich habe meine stickschere wiedergefunden. und heute abend gibt es auf 3sat den film zu einem meiner lieblingspodcasts.

frühstückspause mit (mir viel zu) süssen trauben aus frankreich. die beiden filzperlen sollten heute oder morgen abgeholt werden.

so geht es weiter mit den vorfilzen: zuerst schneide ich streifen.

und dann zu einem länglichen (brot-) körbchen verflochten. ganz fertig werde ich aber nicht, damit geht es dann morgen weiter.

zuhause geht es trotz eher trüben wetters in den garten. ich sortiere die pflanzenzwiebeln.

auch der vorgarten bekommt in diesem jahr ein bisschen frühjahrsblüher ab.

aufgeblickt und gesehen, wie schön es hier gerade aussieht. (ich komme meistens aus der anderen richtung.)

später noch das tomatenhaus abgeräumt, weil alles, was hier noch reift, gleichzeitig schimmel ansetzt.

links die freilandtomaten, rechts die aus dem gewächshaus.


 zum abendessen gibt es eine tarte mit lauch und verschiedenen zwiebeln. dazu salat. wir sind zur zeit sehr, sehr glücklich mit unserer gemüsekiste. 

so, jetzt schicke ich meine bilder noch bei caro in hamburg vorbei und geh dort ein bisschen schauen, was die anderen heute so fotografiert haben...

Dienstag, 11. Oktober 2022

radfahren im land von wein und käse

als sich im august in unseren kalendern allmählich die lücken zu schliessen begannen, haben kai und ich uns schnell noch das einzige freie wochenende reserviert und ein hotelzimmer in einem kleinen örtchen an der grenze zum französischen jura gebucht. im letzten jahr waren wir wegen der architektur der königlichen saline in arc-et-senans, diesmal wegen dem leckern essen und der aufmerksamen atmosphäre im relais arc-et-senans.

auf der hinfahrt planten wir einen halt in besancon ein, ein bisschen bummeln und einen kaffee in der sonne hat es dann am freitag nachmittag noch gereicht. eingekauft haben wir vor allem geschenke für die kommende geburtstagssaison - es war aber auch schön, mal wieder gemeinsam in läden und nicht vor dem bildschirm einzukaufen. 

und die räder mussten diesmal natürlich mit. schon im sommer 21 hatten wir viele fahrradfahrer gesehen, diesmal tatsächlich sogar ein werbeschild, das uns ins veloland einlud. diese einladung nahmen wir trotz zuerst noch etwas dubiosen wetters am samstag nach dem für französische verhältnisse üppigen frühstück an.

von arc-et-senans aus ging es zuerst über die loue, dann daran entlang.

schon wieder ein fuchs, diesmal allerdings wohl überfahren.

in einer schleife des flusses ahnt man, dass früher hier mal viel mehr wasser floss.

die radwege sind wirklich gut ausgebaut, die route führte über nebenstrassen und durch dörfer. überall, wo man ein stück einer grösseren strasse entlang musste, gab es von der strasse getrennte wege zum radeln.

unser ziel war arbois, ein städtchen, das schwer vom weinbau geprägt ist.

hier hat louis pasteur seine kindheit und jugend zugebracht und wohl bereits erste forschungen angestellt.

der zentrale platz war aus irgendwelchen gründen hübsch geschmückt.

und in jedem zweiten haus kann man wein kaufen.

taten wir dann auch. fünf flaschen cremant kann man gut auf zwei velos transportieren.

auf den besuch der museen verzichteten wir. das eine, das uns am meisten interessiert hätte, hatte geschlossen, pasteurs labor interessierte uns nicht so sehr und das weinmuseum empfahl sich sehr schlecht durch verwahrloste weinstöcke im eingangsbereich. dafür ein durchblick auf die weinberge.

wir schlenderten lieber noch ein bisschen am ufer des flüsschens herum.

für den rückweg nahmen wir eine direktere strecke, die uns zuerst durchs industriegebiet ...

... dann durch die weinberge und schliesslich durch ausgedehnte waldstücke führte.

wo mal kein wald war, wärmten wir uns jeweils auf, landeten kurz vor ende der route dann noch auf einer vtt-strecke, die unsere schaumweinflaschen ordentlich durchschüttelte und waren kurz vor fünf wieder zurück im hotel. eine schöne runde!

Donnerstag, 6. Oktober 2022

#wmdedgt im oktober 2022 - wanderung, wo milch und käse herkommen

jetzt ist hier wieder so eine lücke entstanden, dabei hatte ich mehrere blogeinträge quasi schon im kopf fertig, unter anderem einen mit dem titel "schlechte laune woche" - vielleicht auch nicht so schlimm, dass dieser nicht geschrieben wurde. 
 
heute ist aber vor allem der fünfte, an dem frau brüllen fragt, was man denn um himmels willen den ganzen tag so tue. ich will diese frage gerne beantworten, auf die gefahr, dass sie ein bisschen neidisch werden. ich habe mir nämlich einfach so unter der woche einen tag frei genommen. hinter mir lagen zwei volle kurstag in der werkstatt, ausserdem hat die tochter gerade eine woche ferien und das wetter war endlich mal wandertauglich, nein, sogar richtig schön! also haben wir am dienstagabend beschlossen, eine besorgung mit einer wanderung zu kombinieren. 
 
ich bin ganz normal um halb sieben aufgestanden, habe frühstück für mich und kai gemacht und auch mit ihm gefrühstückt. dann stand die tochter auf und wir packten gemeinsam rucksackvesper, sitzfilze und fotoapparat ein, machten einen halt an der bäckerei, um brot für unterwegs zu besorgen und fuhren eine gute stunde nach südwesten. 

in huttwil erledigten wir zuerst meine besorgung - ich habe nun eine "incredible rope machine"! dann ging es auf eine rundwanderung durch die hügel, von denen ich nicht so genau weiss, ob sie schon zum emmental gehören. 

zunächst ging es einige zeit steil bergauf, dann in einem langen abstieg hinunter nach rohrbachgraben. dort hatte die linde, der dorfgasthof, leider geschlossen. also machten wir uns wieder an den aufstieg in richtung weid. über die höhe ging es weiter nach ganzenberg und chabisberg. dort begannen wir den abstieg, der uns schliesslich über die fiechtenmühle wieder zurück zu unserem auto führte.

 


 

unterwegs sahen wir viele kühe, jungrinder, milchkühe und selten auch ein paar schafe. die schönsten kühe gab es auf der höhe, in der nähe eines namenlosen hofs bei glasbach. die habe ich für sie fotografiert. bei glanzenberg und kaltenegg trafen wir auf käsereien, die aussahen, als befänden sie sich noch in betrieb. die bauernhöfe sind riesig, aber vereinen auch wohnhaus, stall und scheune meist unter einem dach. die gegend ist vollkommen untouristisch, es gibt kaum verpflegungsmöglichkeiten, dafür viele privat aufgestellte rastplätze und grillstellen. hier ist landwirtschaftsland, hier werden milch und fleisch produziert, weil es gras und weide gibt, aber die meisten flächen zu steil sind, um ackerbau zu betreiben. ein bisschen ist es die bäuerliche schweiz im brennglas. wir wurden durchgehend freundlichst gegrüsst und an einem bauernhof, an dem wir nach einer auffüllung für unsere wasserflaschen fragten in richtung stall geschickt, wo es unter dem dach einen brunnen gab. eine schöne, unspektakuläre wanderung. 

wieder zuhause war es immer noch sonnig, ich trank mit kai ein glas wein im garten, dann machte er pizza für uns. ich probierte die seilmaschine aus, sie macht schöne dichte schnüre aus drei strängen und ist damit für meine zwecke wirklich super geeignet. 

ansonsten war ich vor allem ziemlich geschafft, 15 kilometer auf und ab waren genug...