Montag, 31. August 2020

29. und 30. august 2020 - regenwochenende

an diesem wochenende war ich nur einmal kurz im garten um nach den tomaten zu sehen und ihnen ein wenig wasser zu geben. 

am samstag war ich viel unterwegs, zuerst noch einmal in der stadt, um das bestellte buch abzuholen und auf dem wochenmarkt obst zu besorgen, und später bei der eröffnung des kultur- und begegnungszentrums ennetraum. 

hier stellte ich in einem ersten zeitslot meine filzsachen aus, mit deprimierend desinteressiertem publikum. dann in einem zweiten zeitslot filzten bei mir fünf kinder und jugendliche armbändeli in einem 20-minuten workshop. abgesehen davon, dass vier der fünf kinder bereits mindestens einmal einen kurs bei mir besucht haben, war es schön, die neuen räumlichkeiten auszuprobieren und einen ersten eindruck zu bekommen, wie es sich dort arbeiten wird. auch schön war es, nach langer zeit wieder einmal mit dem begeisterungsfähigsten publikum zu arbeiten, das man überhaupt haben kann. allerdings frage ich mich ziemlich eindringlich, ob es überhaupt sinn macht, etwas anderes als kinderkurse anzubieten - auch wenn es von der leitung der begegnungsstätte auch ein angebot für erwachsene gewünscht wird. vielleicht etwas dekoratives weihnachtliches? 

am abend war es kühl und feucht, es hatte auch den ganzen tag über schon immer wieder sanft geregnet, so dass wir schon früh pläne essen zu gehen gestrichen hatten und kai frische nudeln gemacht hat, dazu gab es das pesto, das ich schon in der woche vorbereitet hatte und als vorspeise tomate-mozzarella. 


der sonntag begann schon als kompletter regentag. ich habe herausgefunden, dass ich vom badfenster aus die füllung der regentonne überwachen kann, so dass ich um halb acht die klappe schliessen konnte. ohne die regenmengen, die am sonntag fallen sollten zu ahnen, hatten wir bereits pläne geschmiedet, in der stadt mehrere ausstellungen mit einem spaziergang zu verbinden. die pläne dampften wir dann ein bisschen ein, zu einem spaziergang zum am weitesten entfernten ausstellungsort am bahnhof oberstadt, wo derzeit in einem alten eisenbahnwagon eine ausstellung zum thema mobilität in der schweiz gezeigt wird. 
 


nach einem kurzen abstecher in die neue werkstatt vom grossen sohn wanderten wir im strömenden regen zurück nach hause. tropfnass waren schuhe, hosen und jacke. am ende hielt nicht einmal mehr der schirm so richtig dicht. 
 

unterwegs weitere anzeichen vom ende des sommers. 

zuhause gab es nichts weiter zu tun als herumzuliegen und zu lesen. und später zu kochen, denn wir hatten spontan den sohn eingeladen, mit uns zu abend zu essen. auf wunsch der tochter perfektionierten wir die mit käse überbackenen nachos mit zuvor angebratenen paprika- und zwiebelscheibchen zur salsasauce als vorspeise, zum hauptgang dann spinat-kartoffel-pfanne.  

bei tisch gespräche über das schutzkonzept mit dem das kulturhaus royal in baden in die herbstsaison startet. bei den maximal 100 personen, die bei einer veranstaltung anwesend sein dürfen, zählen auch künstler, barbetrieb, technik und so weiter mit. überschlagsweise kommt man auf 80 zahlende gäste, die ausschliesslich angebotenen sitzplätze werden wohl für alle veranstaltungen rasch ausgebucht sein und sind es teilweise schon. während wir uns freuten, dass überhaupt etwas stattfinden kann, macht sich der sohn sorgen, dass wenig platz für spontanes publikum sein wird und es halt trotz schutzkonzept keine absolute sicherheit gibt und im falle eines falles 100 personen in quarantäne müssen. von einem kostendeckenden betrieb kann ohnehin keine rede sein.

in allen gesprächen schwingt das komplette unverständnis für die demonstrationen sowohl in zürich und auch in berlin mit - die krude mischung der dort anwesenden personen macht es nicht besser. 

gelesen: eat, pray, love (schon das zweite buch, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich das nicht bereits gelesen habe)

gesehen: grand hotel 

 



Sonntag, 30. August 2020

12tel-blick im august


nur einen monat später ist die sommerhitze dem gefühl gewichen, dass der sommer bald vorbei ist. es regnet und es regnet anders als es das im sommer tut. 

der flamingo sitzt im trockenen unter der pergola, aber ich habe schon drüber nachgedacht, dass man ihm die luft eigentlich ablassen müsste und ihn in ein winterquartier bringen. schwimmen geht noch, aber bei anhaltendem regen hat keiner so richtig lust dazu. es blüht noch einmal im beet und im topf, die rosen haben längst keine blätter mehr, aber bringen immer noch mehr blüten hervor. das chinaschilf ist schon wieder zu gross geworden. im märz hatten wir die hälfte entfernt, aber schon wieder dominiert es das beet so sehr, dass es im herbst endgültig verschwinden muss. wir experimentieren uns also weiter durch den garten.

im überblick über alle bisherigen bilder aus diesem jahr zeigt, dass ein regenbild noch gefehlt hat. tatsächlich war das jahr auch trocken, allerdings hat es bei uns immer wieder gerade noch rechtzeitig geregnet, in anderen gegenden sieht das ja ganz anders aus. 

rückschau und konzentration auf den einen blick, der lange atem, da ein jahr lang dran zu bleiben, das alles ist der 12tel-blick bei eva für mich immer wieder. ich kann es kaum fassen, dass das jahr immer noch vier weitere monate hat. 

 

 

Samstag, 29. August 2020

28. august 2020 - ich gebe es ungern zu, aber es herbstelt

 der tag lieferte einen vorgeschmack auf herbst. morgens noch ganz schön, sogar mit ein bisschen sonne, so dass ich während der üblichen putzrunde die betten auf den balkon legen und die fenster offen lassen konnte, über mittag dann plötzlich wind und erste regentropfen, als ich mit dem velo auf dem weg in die werkstatt war. 

dort habe ich nur die sachen für die morgigen kurzworkshops zusammengestellt. das kultur- und begegnungszentrum, dem wir lange gegenüber gewohnt haben, ist nun auch umgezogen. hinunter an den fluss, in eine alte gastwirtschaft, die von der bäderherrlichkeit der ersten hälfte des zwanzigsten jahrhunderts irgendwann im stich gelassen wurde und abgesehen von einer zwischennutzung als beizli im rahmen einer maturarbeit, lange leer stand. die räume wurden zugleich schön und zweckmässig hergerichtet und morgen ist nun eröffnung und ich werde mit zwei 20minütigen filzworkshops meinen teil dazu beitragen. wie fest wir immer noch mit dem alten wohnort verwurzelt sind. geplant sind weitere kurse im herbst und winter. 

kaffeekunst
 

von der werkstatt aus bin ich dann noch kurz in die stadt gefahren, der regen war noch nicht wirklich schlimm und die luft noch nicht wirklich kalt. die stadt sehr leer, ich kaufte nähgarn und bestellte ein buch. im einen laden wurde ich mit, im anderen ohne maske bedient. (selbst trug ich eine, warum auch nicht?) die maskenpflicht im nachbarkanton oder die steigenden fallzahlen wirken. 

zuhause wusste ich: entweder schwimme ich jetzt gleich, oder heute nicht mehr. also setzte ich wasser auf für tee, ging schwimmen - die wassertemperatur gleich beim reingehen angenehm, weil höher als die lufttemperatur, aber nach einer viertelstunde dann doch kühl - trank tee und arbeitete noch ein bisschen. bürokram - ich nenne alles so, was ausser wirklich freizeitmässigem wie blogschreiben, am laptop stattfindet. und manchmal auch analog im notizbuch. 


danach wusste ich nicht so recht, was mit der zeit bis zum abholen der tochter vom sport tun. ich entschied mich für lesen und spielen am mobile. es fühlte sich sehr herbstlich an, bei geschlossenen fenstern und balkontüren drinnen zu liegen und nichts zu tun. 

zum abendessen gab es experimentelle carbonara mit paprika, dazu salat, gemüseanteile aus ernteanteil. 

gelesen: john lanchester, kapital

gesehen: grand hotel

Freitag, 28. August 2020

27. august 2020 - gartenfrüchte

wieder war ich fleissig mit der abarbeitung meiner liste mit zu erledigenden dingen beschäftigt. 

heute stand noch einmal konservierung von lebensmitteln und verkochen von bereits konservierten lebensmitteln auf dem programm: salzgurken sind eingelegt (dabei habe ich zuerst einmal ein glas zerschossen, das wasser war zu heiss, oder das glas eventuell schon vorgeschädigt, jedenfalls riesensauerei in der küche und lange putzaktion bis in die schubladen, glücklicherweise war das nicht der gurkensud, sondern nur das heisse wasser zum reinigen des glases), eine weitere charge getrocknete tomaten liegt in öl, ich habe aus im frühjahr gekauften markknochen fleischbrühe gekocht und später zu minestrone weiterverarbeitet. 


 

den restlichen tag habe ich mit dem fertigmachen der sommerpost zugebracht. die briefmarken - sozusagen das hauptstück der diesjährigen aktion - waren ja schon längst fertig, das papier für karten und umschläge vorbereitet, letztlich musste ich mich nur noch entscheiden, wie ich das ganze arrangieren wollte und das dann auch so machen, und zwar 14mal. jetzt sind die karten und umschläge fertig, ein bisschen serie, ein bisschen unikat und müssen "nur" noch personalisiert und verschickt werden (erst ende nächster woche, aber da bin ich vermutlich sehr damit beschäftigt, den tag der offenen türen vorzubereiten). davon kann ich noch keine fotos zeigen, denn vor dem verschicken der post ist das ja alles noch ein bisschen geheim! 

am nachmittag entschied ich mich, nicht mehr in die werkstatt zu fahren, und lieber den vermutlich letzten wirklich sonnigen tag im garten zu verbringen: schwimmen, rasenmähen, gerettete pflanzen einsetzen. jetzt kann es morgen regnen. wobei ich es schon gerne schaffen würde, eine ganze woche lang regelmässig zu schwimmen. müsste auch bei regen gehen, nässer/kälter sollte das wasser da auch nicht sein. 

gegen abend, während die minestrone so vor sich hin blubberte, sammelte ich noch einmal samen im garten, unter anderem von den zinnien: 


 nun rätsle ich, was davon die samen sind. das internet hilft hier auch mal nicht weiter, denn unter dem suchbegriff "samen zinnien" bekomme ich immer nur samentütchen mit blüten drauf gezeigt. 

 




Donnerstag, 27. August 2020

26. august 2020 - befindlichkeiten

noch immer gab es büroarbeiten auf der liste der zu erledigenden dinge. es fällt mir schwer, zu akzeptieren, dass auch die kursplanung, mails schreiben, werbung machen, die aufgaben, die ich für die filzszene übernommen habe, arbeit sind und nicht nur die arbeit in der werkstatt. dabei weiss ich, dass diese dinge einen grossen anteil am erfolg der werkstatt haben. trotzdem sammeln sie sich hin und wieder in grossen klumpen auf listen, ohne dass ich sie angehen mag. wenn ich mich dann drum kümmere, stellen sie sich als deutlich weniger aufwändig heraus aus gedacht. immerhin. 


ausserdem gibt es da noch die nebentätigkeit haushalt. heute in form von arbeitsstunden bei der gemüsegenossenschaft und konservieren der ernte aus dem garten: bohnen gepflückt, tomaten getrocknet, gurken für salzgurken vorbereitet, apfelmus gekocht (die äpfel waren vom markt),  pesto hergestellt. ausserdem die grünguttonne gefüllt und den keller aufgeräumt. das abstreichen der erledigten aufgaben auf der liste macht spass.

 

auf dem heimweg von der gemüsegenossenschaft habe ich eingekauft - neben mehlnachschub gab es zwei storchenschnäbel zu retten. die mussten zuerst einmal ins wasser - der starke wind, gepaart mir viel sonne, hat gestern pflanzen und menschen zugesetzt. den tieren vermutlich auch, aber mit denen hatte ich nicht so viel zu tun.

 

eventuell finde ich so ganz langsam einen wochenrhythmus, mit montag und dienstag mittelfrüh aufstehen gegen 6.20 uhr und die restliche woche früh aufstehen um 5.30 uhr. die aufstehzeiten orientieren sich an der tochter, kais arbeitszeiten mit homeoffice und dann doch wieder einzelne tage im büro taugen nicht als regelmässiges gerüst. oft ist am abend noch unklar, wann er am morgen los muss oder aufstehen will. die unregelmässigkeit ist das, was mich an dieser ganzen situation am meisten stört. und dass jeder tag aufs neue verhandelt und geplant werden muss. 

unterschwellig beunruhigen mich die nachrichten von steigenden corona-fallzahlen. 383 neu gemeldete fälle waren es heute in der schweiz und auch der aussagekräftigere wochendurchschnitt bewegt sich auf die 300 zu. auch in deutschland steigen die zahlen, von spanien und frankreich ganz zu schweigen. massnahmen werden ergriffen - ein kanton nach dem anderen führt die maskenpflicht in läden ein, immer neue länder werden in die liste aufgenommen, nach deren besuch man für 10 tage in quarantäne muss. trotzdem fühlt sich das alles immer noch sehr improvisiert an. irgendwie hätte ich erwartet, dass es für den erwarteten anstieg der fallzahlen im herbst einen plan gibt. aber vielleicht ist das ja auch noch nicht der herbst. gelegentlich wird darauf hingewiesen, dass die situation eine ganz andere ist als im märz. nach wie vor rufe ich mir ins gedächtnis, dass eine solche pandemie für alle neu ist: für die regierung, für die behörden, für die schulen, die wirtschaft, für die medizin, für jeden einzelnen. gerne hätte ich anstatt punktueller meldungen eine einordnung der situation, vermutlich scheitert das aber an dem, was ich im vorigen satz konstatiert habe. 

gelesen: john lanchester, kapital



Mittwoch, 26. August 2020

25. august 2020 - laptop und velo

 büroarbeit bis ungefähr fünf, mehrfach unterbrochen durch fahrten mit dem velo für: 

- coiffeurbesuch

- anpassen von filzfinken in der werkstatt

- gemüse holen

auf dem rückweg von der werkstatt flog ein schmetterling durch meinen fahrradkorb, er und ich in voller fahrt. ich glaube, ich war deutlich mehr beeindruckt als das tier, dessen farbe ich nicht mal erkennen konnte. 

nach fünf bin ich eine zeit lang im bädle geschwommen, das wasser wird merklich kühler. 

zum abendessen reste von krautstielrisotto und dazu lebergeschnetzeltes. wir haben wieder leber vom geisshof bekommen, die nur dem namen nach keine kalbsleber ist, von demeter-rindern. die niemand haben will, ausser uns. vielleicht weiss es aber auch einfach niemand, dass man die haben kann.


Dienstag, 25. August 2020

24. august 2020 - aus zweiter hand: reisen in zeiten von corona

gestern abend waren die söhne nach langer zeit mal wieder zum abendessen bei uns. der eine kam gerade aus den ferien zurück, der andere fährt demnächst in urlaub. der eine zeigte bilder mit fast menschenleeren landschaften, seen, städten, der andere reist in einen der wenigen kantone, die in den letzten sieben tagen weniger als eine neuansteckung pro tag zu verzeichnen hatten. reisen in zeiten von corona. 

sonst so: 

- einen newsletter verschickt, der zu zwei veranstaltungen einlädt - stand heute finden beide statt. 

- ein bisschen an der sommerpost gewerkelt und dabei festgestellt, dass meine erste idee nicht funktioniert, aber schon eine zweite idee gehabt, die auszuprobieren ich dann aber keine zeit mehr hatte. 

- mir mühe gegeben den kühlschrank zu leeren - nach zwei einladungen in der vergangenen woche gibt es reichlich reste, die ich appetitlich verwandelt unter den familienmitgliedern feilbiete. 

- geschwommen, obwohl es noch nicht wirklich sonnig war. der vorteil ist, dass, wenn man im badeanzug an der luft fröstelt, das wasser anschliessend angenehm warm ist. der nachteil ist, dass zum anschliessenden duschen auch noch kein warmwasser in der solardusche ist. 

- tomatensamen bekommen, fürs nächste jahr, auf die ich mich jetzt schon freue. kornradensamen waren auch dabei, die werden sicher auch ein plätzchen bekommen. danke! 

gelesen: john lanchester, kapital



Montag, 24. August 2020

22. und 23. august 2020 - noch ein gartenwochenende

 am samstag sind wir zum hörbar auf den garten und in die tonne plätscherndem regen aufgewacht. ich musste kurz nachsehen, ob die tonne schon voll war, war sie natürlich nicht, also konnte ich noch ein bisschen weiterschlafen und anschliessend bloggen, bis kai brötchen vom bäcker geholt hatte und das frühstück gemacht hatte. 

frühstücken konnten wir dann schon wieder draussen auf der terrasse, es war noch feucht, regnete aber nicht mehr. wir planten einkauf und frühstück für den sonntagsbesuch, dann gingen kai und ich einkaufen - keine gute idee an einem samstag gemeinsam einzukaufen, aber immerhin haben wir alles bekommen. leider hatten wir auch vergessen, den zu entsorgenden drucker mitzunehmen. 

zurück zuhause stürzte ich mich auf die endlich ein bisschen durchfeuchteten beete, die dringend gejätet werden mussten. zwischendurch trieb mich regen wieder ins haus zurück, aber nie lange, so dass am ende das beet vor dem haus gejätet und die im frühjahr wiedergefunden beete von wuchernden brombeeren befreit waren. die grünguttonne füllte ich nach einer kaffeepause mit weiterem kirschlorbeer. und anschliessend war ich angemessen müde. zum abendessen gab es gebratene auberginen aus ernteanteil mit frischkäse und minzpesto, salat aus ernteanteil und fluffiges knoblauchbrot. 

beim abendessen fragte die tochter, ob wir später noch spazieren gehen wollten, und da das so häufig auch wieder nicht vorkommt, willigten wir ein, wollten allerdings vorher noch die küche erledigen. bis wir loskamen dämmerte es bereits und im wald war es stellenweise richtig dunkel. trotzdem liefen wir die grosse lockdownrunde, kai wollte ja schon länger mal nachschauen, wie es dort jetzt aussieht, wo wir im frühjahr beinahe jeden tag vorbei kamen. nun ja, mit nachsehen wurde es nicht so richtig viel, immerhin sahen wir den auf den feldern schon hoch stehenden mais und die lichter der gegenüber am anderen flussufer liegenden siedlungen. nach zwei stunden waren wir wieder zuhause und ich ging gleich ins bett. 

***

am sonntag - so hatte ich es mir ausgerechnet - war nämlich aufstehen um acht angebracht, wenn ich, wie geplant, frisch gebackene bagels für das frühstück auftischen wollte. während der teig für die bagels ging, konnte ich noch brombeerquark und diverses andere vorbereiten, kai machte den garten für den besuch bereit und bis dieser um halb elf eintraf, hatten wir alles so richtig schön. es gab dann natürlich zuerst eine besichtigungsrunde - viel begeisterung für haus und garten. 

beim frühstück war es zeitweise recht frisch und mit viel wind: dänisches wetter, wie wir hier sagen. aber es kam auch immer wieder die sonne durch. die gespräche drehten sich viel um garten und wohnen, nur am rande um die pandemiesituation. die tochter kam vom jugendgottesdienst zurück und gesellte sich auch noch ein bisschen zu uns. später drehten wir mit dem besuch eine runde durch den wald - quasi ohne überschneidungen mit dem gestrigen spaziergang, durchs musital hinauf auf den ebnehof, wo wir einen neu eingerichteten scheunenladen entdeckten, der verschiedenes gemüse, aber auch mist für den garten verkauft. zurück dann in einer langen schleife, vorbei am ortsteil hertenstein und die strasse meidend. 

dem besuch gefiel es gut, wir assen eis, sassen am bädle, es wurde gebadet und kai machte pizza für ein gemeinsames abendessen. so dunkelte es bereits ein, als der besuch uns - nicht ohne die empfehlung jetzt im abendlicht noch am schloss wildegg vorbeizufahren - wieder verliess. die tochter und ich machten musik und brachten die küche in ordnung, während kai wieder die über den tag im garten verstreuten möbel und anderen dinge an ihre plätze für die nacht brachte. wir sahen noch eine folge grandhotel und völlig  absurderweise die tagesschau vom 13. august. das fiel uns aber erst am ende so richtig auf, zwischendurch waren wir ein wenig irritiert, warum so alte themen wie die pannen bei den coronatests in bayern nochmal aufgegriffen wurden, aber ansonsten hätte vieles auch zum heutigen sonntag gepasst. man müsste wohl mal dringend drüber nachdenken, ob es wirklich so wichtig ist, die aktuellen nachrichten zu sehen. oder darüber, wie aufmerksam man solchen sendungen eigentlich wirklich folgt. bei richtigem nachdenken fielen mir dann zwei themen ein, die ich vermisst hatte: der gesundheitszustand des kreml-kritikers (ungewiss, ob das hier in ch so ein thema ist) und der ausgang der wahlen auf dem svp-parteitag (nicht überraschend bei nur einem kandidaten, aber der schweizer tagesschau sicher eine meldung wert - oder war das schon samstag entschieden?).

Samstag, 22. August 2020

21. august 2020 - halbzeit bei der postkunst

 wie seit vielen jahren habe ich mich auch in diesem jahr entschlossen, an der sommer-postkunstaktion von tabea und michaela teilzunehmen. da ich ja sicher wusste, dass wir nicht verreisen würden, ganz ohne überlegung, ob das zeitlich oder terminlich oder sonst wie in den sommerplan passen würde. und dann erloste ich in meiner gruppe einen der letzten termine und werde meine briefmarken so erst anfang september auf den weg bringen können. 

dafür habe ich bereits  eine ganz ahnsehnliche briefmarkensammlung zusammen: 

 

und das funktioniert so: neun wochen lang, von mitte juli bis mitte september gestaltet jede woche eine andere postkünstlerin eine (oder mehrere) postkunstwerke - in diesem jahr sind das briefmarken - und sendet sie an die anderen acht teilnehmerinnen der gruppe, so dass in jedem briefkasten jede woche schöne post auftaucht! 

in meiner gruppe wurden die termine wild hin und her getauscht, so dass ich bisweilen überrascht über die absenderin war - ich stelle euch die karten hier der reihe nach vor - und verlinke, so weit vorhanden, bilder und texte über die entstehung der kunstwerke:

als erstes kam elkes briefmarkenmäppchen hier an und brachte das meer ins binnenland. dazu gab es noch als dreingabe eine briefmarke mit dem portrait von @federpinselschere

die zweite post brachte mehr meer und fische - in einer flaschenpost! auch die rückseite und der briefumschlag von martina sind wundervoll meerblau gestaltet. 

claudias post überspannt mit ihrem motiv den atlantik - portugal und brasilien, durch so viel wasser getrennt, haben eine gemeinsame geschichte und kultur und so lassen sich deren elemente hüben und drüben finden - in kleinen azuleijos wie in der grossen christusstatue.

in woche 33 wurden wir dann wieder daran erinnert, warum wir unsere post so schätzen: trotz pandemie und eingeschränkten reisemöglichkeiten führt sie uns in die weite welt und bringt uns menschen aus der ferne in die nähe. hinter maske, sonnenhut und sonnenbrille versteckt sich ulrikes portrait auf der briefmarke! 

die fünfte post hatte dann keinen so weiten weg ...  vom thunersee aus musste sie nicht einmal eine grenze überqueren, aber dass die schweizer post so grosse briefmarken verkauft (sogar grösser als das offizielle postkunstformat von 5 x 7 cm), das wusste ich auch nicht. ferne und nähe, der niessen (veronikas hausberg) und der vermisste leuchtturm am meer  zieren ihre briefmarken. dazu gab es noch ein beutelchen mit echten, blauen briefmarken, das mir natürlich viel zu schön war, um einfach so aufgerissen zu werden. 

meine postkunst sammelt sich in der küche, in einem eigens dafür aufgehängten postkartenhalter, da muss ich für den abschlusspost dann auch noch ein foto davon machen. einstweilen danke ich mal allen postkünstlerinnen aus meiner gruppe, es ist schön, jede woche so etwas schönes aus dem briefkasten holen zu dürfen! 

noch viel mehr postkunst gibt es hier in der linkliste auf dem postkunstblog zu entdecken oder unter dem #sommerpost2020 auf instagram.

***

 und sonst so heute? 

ganz normaler freitag - vormittags zu hause den haushalt gewuppt und nachmittags in der werkstatt gewesen. besonders daran: zweimal tiere verarztet. 

zuerst eine kleine filzmaus, die einem katzentier zum opfer gefallen war. mit näh- und filznadel brachte ich ein ohr wieder an ort und stelle und glättete das fellchen, dazu gab es eine frisch umwickelten mäuseschwanz. 

und dann schaute ich mir gemeinsam mit einer filzschülerin den affen vom dienstag noch einmal genauer an - er musste noch einen schmaleren kopf bekommen, mund und augen und für ein etwas affigeres aussehen ein paar haare ganz oben auf den kopf. nun macht er das, was alle (filz-)affen machen: affenquatsch. 


Freitag, 21. August 2020

20. august 2020 - besuch

 schon wieder habe ich mir einen freien tag genommen - weil sich für heute tante, onkel und cousin zu besuch angekündigt hatten. und da ich wieder früh aufgestanden war und sich der besuch auch noch um 2 stunden gegenüber meinem inneren plan verschoben hatte, startete ich morgens (nach dem bloggen, na klar) mit rasenmähen. ich war ein wenig überrascht, dass das, wenn man es nicht nebenbei und in kleinen häppchen macht, tatsächlich zwei stunden dauert, also inklusive mähen - mit dem handrasenmäher  - und abharken des gemähten grases - mit einem rechen - für die grosse wiese unterhalb des bädle. 

danach einkaufen, kurze kaffeepause mit kai und essensvorbereitungen für mittagessen und kaffee. zuerst aber musste ich noch eine portion tomaten zu sosse verkochen. die muss jetzt, da die gefriere voll ist, in gläsern konserviert werden: drei gläser vorrat. zum mittagessen gab es noch einmal den salat mit zucchini, bohnen, getrockneten tomaten und tahini-dressing, den wir schon einmal einem besuch serviert hatten. dazu foccacia, die kai nebenbei machte. die kollidierte im backofen dann so ein bisschen mit dem träubleskuchen, den ich auch noch am start hatte, aber eben nur so ein bisschen. 

gegen eins traf der besuch ein, nach einem kleinen rundgang durch den garten assen wir unter der pergola, wo es um die zeit gerade noch so aushaltbar war. wir brachten uns gegenseitig aufs laufende, was aktuelle ereignisse und wohn-/arbeitssituation der kinder anging, und zwar noch vor dem abgleich der pandemieerfahrungen der letzten monate. naja, so ein bisschen hatten wir uns auch schon am telefon ausgetauscht. schwierig ist die situation vor allem für und mit meinem cousin, der normalerweise unter der woche in einer wohngruppe lebt und in einer beschützenden werkstatt arbeitet - und während dem lockdown und noch lange danach anstattdessen für vier monate fast ausschliesslich zu hause bei seinen eltern war. für ihn fielen auch viele seiner freizeitaktivitäten flach, und weil er den namen corona schlecht aussprechen kann, schimpfte er viel "über diese krankheit". 

nach dem mittagessen wollten tante und onkel meine werkstatt sehen - darauf war ich ja schon ein bisschen vorbereitet. wir gingen dann noch ein paar schritte durchs alte fabrikareal, aber leider machten die surfer gerade pause und führten keine kunststücke auf der welle vor. 

zurück am haus nutzten mein cousin und ich die gelegenheit, uns im bädle abzukühlen und dann gab es eiskaffee und träubleskuchen, diesmal drinnen, denn die hitze schlug heute noch einmal so richtig zu. am späten nachmittag verabschiedeten sich die besucher. schön war es, einen richtigen ferientag zusammen genossen zu haben!

 ich brachte die küche in einen akzeptablen zustand und dann sassen wir, nachdem kai feierabend gemacht hatte, einfach vor der küche im schatten und tranken weisswein. zum abendessen gab es reste vom mittagessen ergänzt durch in der pfanne gebratenen speck.

gesehen: die spanische serie "grand hotel" begonnen.

Donnerstag, 20. August 2020

19. august 2020 - abgelenkte wespen

 ohne die stunde, die ich seit dem lehrbeginn der tochter durch frühes aufstehen mit ihr "dazugewonnen" habe, wüsste ich zur zeit überhaupt nicht, wie ich alles in einem tag unterbringen soll. 

morgens habe ich also nach dem bloggen die restliche bügelwäsche erledigt, dann endlich mal fotos von den bisher bereits eingetroffenen sommerpostkünsten gemacht, damit ich sie hier zeigen kann. nach dem giessen - in den nächten gibt es wieder tau und ich muss weniger giessen - fuhr ich in die werkstatt und machte weitere fotos, diesmal von den affen, die in die arbeitsbeispiele auf der homepage aufgenommen werden sollen. dann filzte ich noch ein paar vögelchen für den tag der offenen türen areal und räumte die werkstatt auf, damit ich sie morgen dem besuch zeigen kann, wenn der das möchte. 

kurz vor elf hörte ich, dass das unter mir liegende wehr zum putzen geöffnet wurde und bat kai, sich noch ein bisschen zeit zu lassen, er wollte mich nämlich zum schwimmen in der limmat abholen. damit starteten wir dann nach kaffee gegen halb zwölf und fuhren anschliessend nach hause, zum mittagessen. 

nach dem mittagessen bereitete ich fotos und texte für die homepage vor, machte mir zwischendurch einen eiskaffee und wechselte dann vom laptop an die nähmaschine, um den vorrat an waschbaren masken aufzustocken. zwei für den bowie-fan (mit weissen sternen auf schwarzem grund), zwei für mich (mit schäfchenmuster für die werkstatt) und immerhin eine für die tochter (kariert, stoff aus dem fundus) - innen alle mit einem besonders leichten und dennoch dichten stoff, der uns im stoffladen als antibakteriell angepriesen worden war. und ja, ich weiss, dass das bag keine selbstgenähten masken empfiehlt, aber in allen anderen ländern scheint das ja eine brauchbare alternative zu einmalmasken zu sein. 

zum abendessen kochte kai einen gratin mit kartoffeln, tomaten und auberginen und nach dem abendessen wurde es total schnell dunkel,  blieb aber angenehm warm, so dass wir noch eine weile draussen sassen.  

beim abendessen fiel uns auf, dass die wespen, die sich sonst  immer um den esstisch scharten, heute vor allem am stängel der cosmea sassen. und zwar so viele, dass wir nicht erkennen konnten, was die denn da suchten: 

wir tippten zuerst auf irgendwelche anderen insekten, vor allem blattläuse. 

weiter unten am stängel sahen wir dann aber eine schnecke und beim genauen hinschauen wurde klar, dass die schon an der cosmea geknabbert hatte und die wespen vermutlich den saft der pflanze saugten, die diese als reparaturmassnahme ausschied. ich vermute mal, die tage meiner cosmea sind gezählt, wenn ich nicht zum schneckenkorn greifen will. das geht aber nicht, weil wir eben auch ganz viele tigerschnegel und häuschenschnecken im garten haben... 


Mittwoch, 19. August 2020

18. august 2020 - es wird, es wird!

 heute durfte ich dieses sympathische wesen beim werden begleiten: 

 
 
mit bauch, beinen, brust, armen, kopf und ohren, dazu noch einem schwanz hat es einen langen filztag gebraucht, bis alles an der richtigen stelle sass. aber die begeisterung über das allmähliche entstehen eines charakters hat meine filzschülerin und mich durch den tag getragen. ausserdem noch das gipfeli am morgen, die mittagspause, der kaffee mit zwetschgenkuchen am nachmittag und die tatsache, dass es nicht so heiss war wie an vielen tagen zuvor. 

kurz vor sieben war ich zuhause - nach dem abendessen (reste vom curry) schaffte ich sogar noch eine schwimmrunde, ein ganzes blech mit tomaten zum trocknen und fast die ganze bügelwäsche. 

später dann noch die letzte folge von rain und nachrichten, zum ersten mal drinnen auf dem sofa, weil es draussen zu tröpfeln begann.

Dienstag, 18. August 2020

17. august 2020 - reichlich rote rajče (paradeiser)

 start in eine neue woche, auch wieder mal ganz früh. also halbsechs aufstehen, frühstücken und in aller ruhe bloggen. dazu regnete es draussen und hatte in der nacht schon geregnet, also musste ich nur die töpfe der tomaten giessen, die unter dem dach stehen. 

viertel nach acht war ich in der werkstatt - allerdings machte ich nur zwei proben: gestricklieselte schnur lässt sich sehr hübsch einfilzen und gibt erst noch einen schönen effekt. dann räumte ich für den kurstag morgen auf und ging relativ früh wieder nach hause. 

zuhause machte ich mir eine kleinigkeit zum mittagessen, las ein bisschen und startete anschliessend die übliche küchenreinigung, schon wieder durch fensterputzen ergänzt, die fliegen, ich schrieb schon davon. 

gegen vier gings auf den genossenschaftshof, wo ich eigentlich zum bohnenpflücken eingeteilt war. nachdem ich aber einmal die reihe entlang gegangen war, war mir klar, dass da nicht mehr als eine handvoll schoten zusammenkommen kann. also putzte ich noch ein bisschen knoblauch und half später bei der tomatenernte: 

zuhause war dann das kochen schon im gange, es gab gewärmte reste, dazu salat und zum dessert zwetschgenkuchen.

gehört: alles gesagt mit dunja hayali

gesehen: the rain, staffel drei folge fünf

gelesen: john lancaster, kapital

Montag, 17. August 2020

15. und 16. august 2020 - gartenwochenende

 für dieses wochenende hätte ich ursprünglich zwei verschiedene arbeitstermine im kalender gehabt, die sich einer nach dem anderen, der erste sehr erwartbar, der zweite sehr kurzfristig, in luft aufgelöst haben. nur die zweite absage hatte mit der pandemie zu tun, ich tue mich aber immer noch schwer damit, die plötzlich frei werdenden tage oder stunden zu geniessen. 

was ich anstatt arbeiten getan habe: 

ins wochenende starteten wir wieder mit einem besuch am wochenmarkt und einem anschliessenden auswärtsfrühstück, zuerst wollte die tochter eigentlich mit, dann doch nicht, also gingen dann doch nur kai und ich. unser ziel in dieser woche: das nachbarstädtchen auf der deutschen seite der grenze. den wochenmarkt in der von allen seiten von häusern umschlossenen hauptgasse mag ich sehr, wir haben unsere bevorzugten stände und waren früh dran, so dass wir an kaum einem stand anstehen mussten. für das frühstück hatte ich ursprünglich ein café am rand der altstadt ausgesucht, vor ort mussten wir aber leider feststellen, dass der auf alten bildern locker und offen wirkende aussenbereich durch eine zeltkonstruktion ersetzt worden ist, die vermutlich eine wetterunabhängige aussengastronomie erlaubt. nicht ganz unser ding, also kehrten wir in die altstadt zurück und genossen dort ein sehr durchschnittliches café-frühstück mit vorderschinken und döschenmarmelade - aber immerhin mit ausblick auf markt und publikum. 

zurück zuhause wurde uns klar, dass wir am markt etwas unsere einkaufslust übertrieben hatten, zusätzlich zu zwetschgen auf vorrat warteten zuhause ja auch noch unsere eigenen tomaten und restgemüse aus der genossenschaft auf verarbeitung: zwetschgen eingefroren, tomatensauce gekocht, kühlschrank aufgeräumt (unter anderem käse gerieben), würzpaste aus resten hergestellt, rettichsalat für den abend vorbereitet. 

anschliessend widmete ich mich dem schärfen des spindelmähers - dank youtube-video und  eingetroffener schleifpaste konnte es endlich losgehen. 

fast zu schön um im werkzeugschrank zu verschwinden

ganz so routiniert wie der herr mit dem netten akzent im video war ich noch nicht, aber nach zweimaligem umbauen der räder wusste ich wie der hase die spindel rückwärts läuft, hatte zusätzlich verstanden was dazu warum gewechselt werden muss und drehte ein paar runden mit schleifpaste und mäher. der anschliessende rückbau wäre dann ein klacks gewesen, wenn ich nicht bemerkt hätte, dass der freilauf voll mit schmierfett war, das ich grösstenteils entfernen musste, um eben wieder einen freilauf hinzubekommen. beim abstreifen der schleifpaste war ich noch ein bisschen skeptisch, so scharf kamen mir die klingen nicht vor, aber der anschliessende test ergab: der mäher läuft nicht nur mit weniger kraftaufwand, sondern schneidet auch das gras gleichmässig auf der ganzen breite richtig gut ab. 

beim nächsten schärfen mach ich ihn auch richtig sauber!

das warten auf die schleifpaste und recherchieren nach einem brauchbaren anleitungsvideo hat sich gelohnt - den handmäher haben wir geschenkt bekommen und mit ein bisschen investition in zeit und material wieder richtig gut zum laufen gebracht. 

danach blieb gerade noch zeit für einen sprung ins bädle und dann ging es auch schon los zum sommerfest der gemüsegenossenschaft. 

hierhin begleitete uns die tochter, wir gingen alle drei mit ein bisschen gemischten gefühlen - hatten wir doch den grossteil der gemüsegenossen nicht erst seit märz nicht mehr gesehen (die gv am 12. märz war mir schon nicht mehr geheuer gewesen, hatte aber noch stattgefunden, allerdings ohne mich) und waren sehr gespannt auf die stimmung dort. 

es wurde dann - unter freiem himmel fühlt man sich halt doch momentan am wohlsten - ein sehr schönes, wenn auch kleines fest mit viel rücksichtnahme untereinander, aber auch viel mehr miteinander als auch schon. die seniorin der genossenschaft las geschichten und begleitete volkslieder auf dem akkordeon, es gab zu essen und zu trinken, feuer zum grillieren und gemeinschaft, zum ersten mal auch unter den etwas grössern kindern der genossinnen und genossen. 

***

am sonntag schliefen wir alle erst mal aus. nach duschen und wäsche abhängen goss und schnippelte ich mich einmal durch den garten, ganz ohne zeitdruck und bis zum frühstück. die sonne steht nun wieder anders als im juni und juli, der frühstücksplatz ist jetzt wieder in der sonne - im unterschied zum mai wurde uns das aber schnell lästig. nach entscheidung für einen faulen sonntag und familiensitzung bewegte ich mich im wesentlichen zwischen liegestuhl und küche hin und her, es gab am nachmittag zwetschgenkuchen und gegen frühen abend hatte ich einen kleinen aktivitätsschub, was uns eine garderobe für kleider und schwimmzeug bescherte. das material hatte ich am vergangenen montag vom sufersee mitgebracht und nun war es gerade richtig trocken um verarbeitet zu werden. fürsfotografieren war es zu spät, aber sie hängt nun sogar schon an der wand.

zum abendessen gab es ein blumenkohl-kichererbsen-curry, das mir ein wenig zu scharf geriet - der bio-ingwer aus dem ohneladen ist so viel schärfer als sein pendant aus dem supermarkt. 

gelesen: john lanchester, kapital

gesehen: eine weitere folge von the rain, dritte staffel

Samstag, 15. August 2020

14. august 2020 - aua!

ich hatte mir, wegen weiterhin fehlender anmeldungen für die offene werkstatt, den tag sozusagen "frei" genommen. der übliche hausputz musste trotzdem erledigt werden, allerdings ein bisschen gemütlicher wie sonst und glücklicherweise auch zum ersten mal seit drei wochen nicht mit einer brüllhitze im hintergrund. so putzte ich endlich das schlafzimmerfenster, an dem seit monaten die fliegen so gerne sitzen. eine insektenfreie wohnung ist für uns undisziplinierte fenster- und türenaufreissende familie ein völlig illusorisches ziel. also putzen wir halt dauernd zwischen den blöden viechern her. 

zum mittagessen gab es thunfischtomatensandwiches aus den resten der foccacia vom vortag. 

den nachmittag verbrachte ich dann mit einer velofahrt zum elektrofachmarkt im nächsten städtchen, wohin ich mir eine neue maus hatte liefern lassen. der nicht mehr ganz neue, ohnehin aus zweiter hand stammende laptop kann bluetooth, und dafür habe ich mir nach einem halben jahr endlich einen mausersatz für eine eigentlich noch tiptop funktionierende vorgängerin, die leider aber so einen bipsel (dongle) hat, bestellt. keine ahnung, warum ich das gerade jetzt tun musste, bisher hat mich das ding auch nicht gestört, jetzt aber dafür gleich richtig. 

zurück zuhause habe ich nach dem vorbild quasi sämtlicher haushalte an meiner fahrtstrecke das altpapier zum wegbringen fertig gemacht und vor die türe gestellt. zum ersten mal am neuen ort, bisher haben wir das papier immer zum kommerziellen entsorger gefahren, aber da man da jetzt auch für karton bezahlen muss, nutzen wir mal unsere entsorgungsgrundgebühr. 

die grüntonne füllte ich auch noch, vor dienstag befürchte ich nämlich sonst nicht mehr dazu zu kommen, da sich die herannnahende woche sehr mit terminen gefüllt hat. und am wochenende habe ich auch nicht immer lust auf grüntonnensport. 

danach war ich dann allerdings auch - unter anderem wegen einer irgendwie komplett verspannten schulter vom heraustragen der tonnenschweren italienischen tagesdecke auf den balkon zum lüften - total erledigt und erwartete liegend das abendessen, bestehend aus einer spinatrüebliwähe.

und danach ging ich gleich ins bett, es war aber auch schon fast zehn. 

nix vernünftiges gelesen oder gehört, dafür gesehen: eine weiter folge the rain (erst die dritte). 

 



Freitag, 14. August 2020

13. august 2020 - wo ist der +-button geblieben?

 heute habe ich mich zum ersten mal so richtig über die neue eingabemaske von blogger geärgert. ich hatte sehr früh in der testphase auf die neue benutzeroberfläche umgestellt und da wurde erwartbar noch ein bisschen gebastelt und immer mal wurde ein button an einen anderen ort verschoben oder in seinem erscheinen verändert. insgesamt fand ich aber die meisten veränderungen zeitgemäss, akzeptabel oder sogar chic (der +-button in der rechten unteren ecke!) 

nun hat - wenn ich das richtig verstanden habe - die neue eingabemaske komplett die alte abgelöst und ich hatte erwartet, dass jetzt die veränderungen aufhören. pustekuchen: da wird weiter dran gebastelt, und merkwürdigerweise kann ich nun absätze nur noch mit abstand machen, die eingefügten bilder erscheinen immer gleich in gross (zwar in der von mir meist verwendeten grösse, aber zum schreiben finde ich das unpraktisch), und die absätze um die bilder herum entziehen sich komplett meinem einfluss. das fiel mir gestern beim bilderreichen 12er-post so richtig auf und nun verstehe ich den ärger über blogger auch besser. und wo ist denn eigentlich der schicke +-button geblieben? 

ansonsten war der tag heute ungewöhnlich abwechslungsreich: kai kam am späten vormittag in die werkstatt, brachte gipfeli für ein spätes zweites frühstück mit und ging mit mir in der limmat schwimmen. dort waren wir nahezu alleine, die schule und die arbeit hat wohl für fast alle wieder begonnen. 

über mittag ging ich einkaufen fürs abendessen mit gästen, den nachmittag verbrachte ich mit telefonieren, lesen und schreibtischarbeit. gegen abend bereiteten wir gemeinsam salat und foccacia fürs abendessen vor und hiessen dann unsere gäste willkommen. und da es inzwischen ein bisschen abgekühlt hatte, sassen wir aufs schönste bis spät unter der pergola.

Donnerstag, 13. August 2020

12. august 2020 - 12 von 12 im august 2020

schon wieder ein zwölfter, zeit, ein paar bilder vom alltag zu zeigen. und heute war wirklich ein sehr alltäglicher tag, der trotzdem viel gelegenheit zu schönen bildern bot - ist ja beileibe nicht immer so!
 
 
der morgendliche gartenrundgang brachte wieder neue samen - vor allem vom weissen löwenmäulchen.

zufälliges arrangement.

und diesmal eine rechtzeitig entdeckte gurke.
in der werkstatt habe ich heute grosses vor: ein zweiter affe entsteht.
dank spiegel bin ich auf mal mit auf dem bild.
nach dem filzen ist vor dem filzen... also dokumentiere ich arbeitsschritt für arbeitsschritt, um herauszufinden, welche vorgehensweise die sinnvollste ist. nach dem mittag geht es nach hause - zuerst etwas essen, dann pause machen. es ist heiss und es lässt sich eigentlich nur im komplett verschlossenen haus aushalten.
 ich bin heute dran mit kochen, blättere durch ein kochbuch, das wir schon länger haben und finde auf anhieb einige gerichte, die ich gerne mal kochen möchte, inklusive einem salat für den besuch, der für morgen abend spontan zugesagt hat, nachdem wir seit zwei jahren "auf ein bier" verabredet sind.
der nachmittag vergeht schon wieder über schreibtischarbeit. man darf sich so ein filzerinnenleben auch nicht zu idyllisch vorstellen.
nach einem schwumm im bädle starte ich mit elan in der küche: zwiebeln fürs shakshuka.
und tomaten zum trocknen für den morgigen salat.
so sieht dann unsere shakshuka aus - die eier waren zu trocken, es ist aber auch sehr schwer abzuschätzen, wann das eiweiss fest, das eigelb aber noch flüssig ist.
 es wird schon wieder viel zu früh dunkel - jedenfalls zu früh, um im garten noch zu lesen oder zu stricken. 

nun schicke ich meine zwölf bilder wie seit vielen jahren schon zu caro - und gehe schauen, wie die anderen bloggerinnen diesen tag so verbracht haben. 

 

in den vergangenen jahren habe ich selten im august über den 12. gebloggt: 

12 von 12 im august 2016

12 von 12 im august 2015 

12 von 12 im august 2014

Mittwoch, 12. August 2020

11. august 2020 - der tag der vergessenen gurke

der tag begann mit listenschreiben, denn mittlerweile gibt es doch eine ganze menge an dingen, die erledigt werden wollen, damit die kurse und der filzbaukasten starten oder weitergehen können. dazu kamen gestern dann noch zwei anfragen an die filzwerkstatt. und das meiste ist weiterhin mit viel unsicherheit behaftet. 

ein bisschen zeit verbrachte ich auch in der werkstatt, da wird es aber um die mittagszeit jetzt heiss und so holte ich nach dem mittag das gemüse ab und fuhr nach hause. weiter schreibtischarbeit, die ich zum schwimmen unterbrach und für ein bisschen plauderei mit der tochter. irgendwann machte ich feierabend und schaute die verpassten videos des august-art-journal nach. allerdings zu spät, um dabei noch stricken zu können. 

eine vergessene gurke

gelesen: john lancaster, kapital

gehört: lage der nation

Dienstag, 11. August 2020

10. august - piz beverin

 ich war heute praktisch den ganzen tag im bündnerland, ohne die berge so richtig zu sehen. nein halt: ich sah die wolken um den piz beverin aufziehen während wir im garten der filzkollegin sassen und mehrere stunden den neuen filzlehrgang, der jetzt filzbaukasten heisst, besprachen. modul für modul gingen wir durch, um die inhalte so festzulegen, dass nun tatsächlich jedes modul für sich stehen kann, aber auch zusammen mit den anderen modulen sinn ergibt. irgendwann assen wir salat direkt aus dem garten, irgendwann zog ein gewitter auf, später fuhr ich noch an den sufersee um holz zu sammeln und noch später lud ich tischplatten ins auto für coronakonforme einzelfilztische und ausserdem kaufte ich noch käse in der einzigen sennerei, von der ich auch den käsekeller schon besichtigt habe, und die eine käsespezialität nach einem anderen lokalen produkt, das es schon viel länger (sehr, sehr lange!) gibt, benannt hat. und irgendwer wird schon wissen, wo ich heute war. es war jedenfalls sehr, sehr schön und sehr, sehr anstrengend, aber auf die gute art. 

zuhause erwartete mich die familie, ergänzt um den sohn, der gestern nicht bei uns sein konnte und wir sassen noch lange unter der pergola.

Montag, 10. August 2020

8. und 9. august 2020 - rastloses wochenende

mit schrecken habe ich festegestellt, dass ich den post über den freitag gestern gar nicht veröffentlicht habe. naja, so schlimm war es auch nicht, so viel ist am freitag ja gar nicht los gewesen, also eher so: nix. 

ich frage mich, ob ich mich gerade in einer blogkrise befinde, es einfach nur zu heiss zum bloggen ist, oder es vielleicht sogar ganz heilsam ist, die sache mit dem tagebuchbloggen auch mal lockerer zu sehen. jedenfalls wird es wieder einen wochenendsammelpost geben, denn es ist jetzt bereits sonntagnachmittag. 

und vermutlich werde ich gleich wieder unterbrochen werden, denn die tochter möchte die haare gefärbt bekommen und ich möchte eigentlich schwimmen, aber zuerst muss noch der zwetschgenkuchen fertig werden, damit ich ihn aus dem ofen nehmen kann. der sollte eigentlich schon fertig sein, aber nach der eingestellten backzeit hat der ofen sich ausgestellt und ich habe vergessen, ihn für zusätzliche 10 minuten wieder anzuschalten, und jetzt muss der kuchen halt noch mal nachbacken. 

es ist heiss, wobei es mir bis gestern durch eine angepasste lebensweise noch nicht so sehr heiss vorkam. will heissen: ich bin vor allem morgens und abends draussen, den tag über eher im haus oder höchstens mal im bädle. heute finde ich es aber endgültig: heiss. 

gestern morgen ging der blogpost wohl halb fertig vergessen, weil wir recht früh (kurz nach acht) und ohne frühstück nach aarau aufgebrochen sind, um zuerst dort zu frühstücken und anschliessend über den wochenmarkt zu schlendern. 

und es war nicht nur wochenmarkt, sondern auch flohmarkt! es geht also auch anders.


die markstände stehen viel weiter auseinander, der wochenmarkt auch nicht in doppelreihe, sondern halt auch noch auf dem platz vor dem stadtmuseum und in eine querstrasse hinein. die anzahl der stände für den flohmarkt ist eingeschränkt, aber alle marktfahrer haben sich ein system ausgedacht, wie sie die anforderungen einhalten können und der markt ist so tatsächlich auch weniger stressig. vielleicht muss man an der einen oder anderen stelle ein bisschen mehr geduld mitbringen, aber man hat ja auch mehr zeit, oder ist das schon wieder vorbei mit der entschleunigung? 

nach der "neuen normalität" fragt eine ausstellung im foyer des stadtmuseum aarau, den titel "herrscht nun coro normal?" habe ich an anderer stelle schon mal erklärt. heute waren wir wirklich drin im museum und haben an den interaktiven angeboten teilgenommen: kai hat die leeren strassen aus dem lockdown bevölkert und ich habe einen begriff erläutert, der für mich charakteristisch für die corona-zeit ist. ausgewählt habe ich "inderaktuellensituation" - für mich eine umschreibung und ein euphemismus, der oft gewählt wird, wenn man nicht "wegen pandemie" oder "wegen corona" sagen will. da der begriff  aber mittlerweile so floskelhaft benutzt wird, hat er eine einengung vom neutralen ins spezielle, nämlich gerade auf die coronapandemiesituation erfahren. 


spannend fand ich auch die fotoprojekte von drei aarauer fotografen, die von drohnenaufnahmen über den blick aus dem eigenen fenster bis zu speziell aufgenommenen fotos vom zuhausebleiben (durch die scheiben im erdgeschoss oder dem ersten stock, da dann mit hilfe einer leiter) eine schöne bandbreite im lokalen bieten. 

wir mussten dann noch einen umweg über den bäcker machen, von dem wir brot zum zmorgen gehabt hatten und jetzt haben wir ein sehr gutes dinkelvollkornbrot. ausserdem brachten wir nach hause: ein lammnierstück vom schweizer lamm, paprikas für eine pepperonata, etwas cima di rapa  ähnliches catalogna, zwetschgen für zwetschgenkuchen, äpfel, oliven und käse zum irgendwann essen. 

zuhause waren wir am frühen nachmittag - ich schnitzte an meinen stempeln für die sommerpost weiter, das gibt aber mal einen extrapost, wenn alles fertig ist. der mittag ging dann so schnell herum, dass es mir erst am abend noch einfiel, dass ich ja noch schwimmen wollte. und dann haben wir ausführlich gekocht und vor dem essen noch apero genossen und insgesamt wurde es dann wieder so richtig spät, aber das war auch egal, weil es ja ohnehin sehr warm war und es draussen erst nach sonnenuntergang so richtig angenehm wurde. 

***

für den sonntag hatten wir uns vor allem ausschlafen vorgenommen und für den nachmittag den besuch des sohns zu kaffee und kuchen. als der kuchen im ofen war - also ungefähr zu dem zeitpunkt, an dem ich diesen text begonnen habe, kam allerdings die nachricht von ihm, dass einer seiner arbeitskollegen auf ein covid19-testresultat warte und so sagten wir den besuch lieber ab. den zwetschgenkuchen bekamen die beiden eingeladenen dann per fahrradkurier - ich übernahm im gegenzug eine gestanzte briefmarkenvorlage für die sommerpost. ich merkte erst im lauf des tages, wie traurig ich über diesen abgesagten besuch war.

ansonsten riss über den ganzen sonntag die kette der beschäftigungen nicht ab: früh am morgen eine stunde giessen und gartenpflege, dann kuchen backen, tomatensauce kochen, tomaten ernten, samen sammeln und endlich beschriften, teilweise sogar in tütchen verpacken, die haare der tochter färben, zwetschgenkuchen essen, an den kirschlorbeeren die bereits reifen früchte abschneiden, an diesem blogtext schreiben, ein einziges gehetze durch den sonntag. irgendwann war es genug, ich ging dann eine runde schwimmen und anschliessend stempelte ich meine briefmarken. eine passend meditative tätigkeit um der rastlosigkeit entgegenzuwirken. 

kai machte solange pizza, die wir am einzigen luftigen ort assen, nämlich auf dem balkon im ersten stock. anschliessend noch ein bisschen vorbereitung auf den montag, serie schauen und dann früh zu bett. 

gesehen: the rain (3.staffel) ich weiss nicht, ob das wirklich gut ist. im frühjahr hatte ich einen stop der weltuntergangsszenarien in fernsehunterhaltung verlangt, ich mag einfach nicht auch noch zur unterhaltung von viren und quarantänezonen hören. 

gelesen: john lancaster, kapital (ich bin mittlerweile sicher, dass ich das schon gelesen habe, kann mich aber nicht mehr an viele handlungsstränge erinnern, so dass ich jetzt einfach weiterlese).

Sonntag, 9. August 2020

7. august 2020 - nixlos.

ein gewöhnlich-ungewöhnlicher freitag: will heissen, weil es keine anmeldungen für die offene werkstatt am freitagnachmittag gab, war ich vormittags in der werkstatt und nachmittags zuhause, um den haushalt in einen wochenendtauglichen zustand zu versetzen. 

am abend waren wir dann noch gemeinsam unterwegs mit dem ziel gläser zu kaufen, die gab es aber nicht mehr, anstattdessen haben wir nun einen kleinen bistrotisch für den garten. die tochter holte kai spät vom freibad anstatt vom turntraining ab und so sassen wir erst um viertel vor neun im garten und assen tomate-mozzarella aus eigenen tomaten. 

ich vermisse in dieser woche bisher noch die sommerpost, aber das kann auch mit ferien und baustelle vor unserem haus zu tun haben.

Freitag, 7. August 2020

6. august 2020 - affig

gestern und heute ist in der werkstatt ein affe entstanden. 


seit dem erscheinen des exzellenten heftes der filzerin gabriele mazaracis, in dem sie schritt für schritt erklärt, wie ihre tiere entstehen, habe ich mich schon ab und zu mit dem filzen von tieren beschäftigt, aber es gehört immer noch nicht zu meinen kernkompetenzen, wesen aus vollfilz zu erschaffen. 

nun gab es eine neue herausforderung: im rahmen der offenen werkstatt entstehen immer mal wieder wünsche und ideen bei schüler_innen, die sich nicht aus dem handgelenk erfüllen lassen. unter anderem der wunsch, einen affen zu filzen. es gab auch ein vorbild, und zwar aus dem musterkatalog der leider früh verstorbenen berliner filzerin christine birkle. dazu hatte ich die figuren von swig im hinterkopf - filzt sie eigentlich noch? - und so konnte es mit hilfe des technischen rüstzeugs von gabi losgehen. 

ich habe natürlich bei leibe nicht jeden arbeitsschritt fotografiert, obwohl das schon wünschenswert gewesen wäre. aber manchmal musste ich einfach weitermachen, ein anderes mal waren die hände zu seifig und zwischendurch habe ich das fotografieren komplett vergessen. nicht alles hat auf anhieb gut funktioniert, aber um aus den fehlern zu lernen, habe ich nach der fertigstellung des affen alle schritte aufgeschrieben - plus die alternativen, die ich mir vorstellen könnte, dass sie besser funktionieren. 

 hier badet der inzwischen deutlich kleiner gewordene affe zur entspannung im essigwasser, während ich mir notizen mache. augen und mund machen ihn vollends zu einem kleinen liebenswerten wesen. er scheint selbst ein bisschen überrascht zu sein, was da mit ihm passiert. 

ja, sie haben ganz richtig gesehen, der affe hat zwei rechte hände. immerhin besser als zwei linke, aber irgendwie doch auch nicht sooo praktisch. im eifer des gefechts und durch stetes herumdrehen habe ich die handflächen nicht gegengleich, sonder gleich gemacht. das ist aber wirklich der einzige sichtbare mangel - bitte sprechen sie das tier nicht auf seine grossen ohren an, das gehört so! 

den affen habe ich zuerst einmal alleine gefilzt, es wird ein zweiter folgen, dann fühle ich mich fit genug, einen entstehungsprozess zu begleiten. dabei wird sicher ein ganz anderes tier entstehen, denn vermitteln kann ich nur die handgriffe, die notwendig sind, um leib, arme, beine, kopf und ohren zusammenzufügen, proportionen und ausdruck fügt die jeweilige filzende person selbst hinzu. 

ich freue mich, dass ich wieder mal bei den tieren gelandet bin. es macht immer wieder richtig spass, ein wesen entstehen zu lassen, das dann so lustig aus dem lavabo guckt. momentan habe ich die idee, noch mehrere davon bis zum tag der offenen türen im oederlin-areal zu filzen, sicher sind die ein guter hingucker! 

wenn ich nur wüsste, was ich mit all dem papierenen informationsmaterial machen soll... pandemiebedingt habe ich ja momentan eher weniger spontane besucher, die 100 wanderkarten von zeitsprung oder fünfzig einladungskarten zum tag der offenen türen mitnehmen könnten. über den newsletter gibt es die beiden demnächst digital und hier die daten schon mal vorab: 

samstag 5.september 2020

11 uhr bis 18 uhr 

tag der offenen türen im oederlin areal - und in der filzwerkstatt filzquadrat

(sollten sie aber beides gerne in papier haben wollen, schicken sie mir doch eine direktnachricht (rechte spalte), dann bringe ich es auf die post!) 

***

sonst so: es wird wieder heiss, nach den regentagen anfang der woche. nachts kühlt es aber zumindest ganz gut ab und so geniessen wir den garten vorerst vor allem morgens und abends. das wasser im bädle ist kühler durch den regen und die tonnen sind wieder voll. morgens stehe ich jetzt meist früh mit der tochter auf, um halb sechs. wir wechseln dann ungefähr fünf worte bis sie kurz vor sechs das haus verlässt, aber sie freut sich bisher noch über meine anwesenheit. um die frühe zeit dämmert es gerade und ich habe jetzt also immer viel zeit um in den tag zu starten. 

ich versuche dran zu bleiben am august art-journal von ramona weyde, vorerst nur beim schauen, aber ich weiss, dass ich wieder ein paar gute ideen mitnehmen werde aus diesem angebot. ich denke, man kann sich immer noch anmelden, tun sie das, auch und gerade, wenn sie denken, dass ein skizzenbuch nichts für sie ist, aber immer schon mal eins haben wollten. 

ausserdem höre ich mich durch die podcasts der reflekta-reihe zum thema suffizienz, die sind zwar von unterschiedlicher qualität, aber geben doch den einen oder anderen impuls zum thema "was ist genug?".

gelesen: john lanchester, kapital

gesehen: sonne, mond, sterne (es ist zu schön zum drinnen sitzen) 

gehört: siehe oben