noch immer gab es büroarbeiten auf der liste der zu erledigenden dinge. es fällt mir schwer, zu akzeptieren, dass auch die kursplanung, mails schreiben, werbung machen, die aufgaben, die ich für die filzszene übernommen habe, arbeit sind und nicht nur die arbeit in der werkstatt. dabei weiss ich, dass diese dinge einen grossen anteil am erfolg der werkstatt haben. trotzdem sammeln sie sich hin und wieder in grossen klumpen auf listen, ohne dass ich sie angehen mag. wenn ich mich dann drum kümmere, stellen sie sich als deutlich weniger aufwändig heraus aus gedacht. immerhin.
ausserdem gibt es da noch die nebentätigkeit haushalt. heute in form von arbeitsstunden bei der gemüsegenossenschaft und konservieren der ernte aus dem garten: bohnen gepflückt, tomaten getrocknet, gurken für salzgurken vorbereitet, apfelmus gekocht (die äpfel waren vom markt), pesto hergestellt. ausserdem die grünguttonne gefüllt und den keller aufgeräumt. das abstreichen der erledigten aufgaben auf der liste macht spass.
auf dem heimweg von der gemüsegenossenschaft habe ich eingekauft - neben mehlnachschub gab es zwei storchenschnäbel zu retten. die mussten zuerst einmal ins wasser - der starke wind, gepaart mir viel sonne, hat gestern pflanzen und menschen zugesetzt. den tieren vermutlich auch, aber mit denen hatte ich nicht so viel zu tun.
eventuell finde ich so ganz langsam einen wochenrhythmus, mit montag und dienstag mittelfrüh aufstehen gegen 6.20 uhr und die restliche woche früh aufstehen um 5.30 uhr. die aufstehzeiten orientieren sich an der tochter, kais arbeitszeiten mit homeoffice und dann doch wieder einzelne tage im büro taugen nicht als regelmässiges gerüst. oft ist am abend noch unklar, wann er am morgen los muss oder aufstehen will. die unregelmässigkeit ist das, was mich an dieser ganzen situation am meisten stört. und dass jeder tag aufs neue verhandelt und geplant werden muss.
unterschwellig beunruhigen mich die nachrichten von steigenden corona-fallzahlen. 383 neu gemeldete fälle waren es heute in der schweiz und auch der aussagekräftigere wochendurchschnitt bewegt sich auf die 300 zu. auch in deutschland steigen die zahlen, von spanien und frankreich ganz zu schweigen. massnahmen werden ergriffen - ein kanton nach dem anderen führt die maskenpflicht in läden ein, immer neue länder werden in die liste aufgenommen, nach deren besuch man für 10 tage in quarantäne muss. trotzdem fühlt sich das alles immer noch sehr improvisiert an. irgendwie hätte ich erwartet, dass es für den erwarteten anstieg der fallzahlen im herbst einen plan gibt. aber vielleicht ist das ja auch noch nicht der herbst. gelegentlich wird darauf hingewiesen, dass die situation eine ganz andere ist als im märz. nach wie vor rufe ich mir ins gedächtnis, dass eine solche pandemie für alle neu ist: für die regierung, für die behörden, für die schulen, die wirtschaft, für die medizin, für jeden einzelnen. gerne hätte ich anstatt punktueller meldungen eine einordnung der situation, vermutlich scheitert das aber an dem, was ich im vorigen satz konstatiert habe.
gelesen: john lanchester, kapital
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
deine kommentare sind hier willkommen - ich freue mich über deine gedanken zu meinen texten und bildern!
folgendes musst du aber wissen:
kommentare und profildaten werden an google übermittelt. es ist ebenfalls möglich, anonym zu kommentieren, hier wird nur deine ip-adresse zu meiner sicherheit gespeichert. zur datenverarbeitung und zu deinen widerrufsmöglichkeiten verweise ich dich auf die datenschutzerklärung (link oben im blog).