Mittwoch, 30. November 2022

12tel-blick im november 2022

glücklicherweise habe ich im november bereits ein bild gemacht von meinem 12tel-blick. eigentlich vor allem, um zu dokumentieren, dass noch ein paar bäume ihre blätter haben und darum noch nicht alles grau in grau ist am gegenüberliegenden berg. und um das licht zu zeigen, das wieder an der bergkuppe durch die kahlen äste hindurchleuchtet. 

eines habe ich nämlich bei meinem12tel-blick nicht berücksichtigt, als ich mich spät, erst im februar nämlich, für diesen bildausschnitt entschlieden habe. in den dunkelsten monaten kommt die sonne gar nicht auf diese seite des berges, nicht am morgen und erst recht nicht am abend. ein nordhang eben, dazu noch nicht einmal so wenig steil.

was ich auch nicht berücksichtigt hatte: das gerüst. wobei das auch schwer zu berücksichtigen gewesen wäre. denn dass unser dach noch in diesem jahr gedeckt werden wird, haben wir gestern gegen zehn erfahren, als der dachdecker mit dem gerüstbauer vor der türe stand. die mail mit der nachricht des vermieters kam dann heute gegen neun uhr, eine viertelstunde vorher hatte sich bereits der gerüstbauer, dem ich für notfälle meine telefonnummer an der tür da gelassen hatte, gemeldet und mir mitgeteilt dass sie jetzt mit dem aufbau beginnen würden. (denen ihre definition von notfall wüsste ich auch mal gerne) 

am dach wird übrigens ein zehn jahre alter hagelschaden repariert, schon klar, dass es da fix gehen muss, oder was denken sie? 


 überblick trotzdem ohne gerüst, mit ein bisschen glück ist es bis zum 12tel-blick im dezember wieder weg. 

so, nun ab dafür zu eva, die in diesem jahr auch in meiner postkunstgruppe ist...

meine blicke von diesem jahr findet ihr hier: 

12tel-blick im oktober

12tel-blick im september

12tel-blick im august

12tel-blick im juli

12tel-blick im juni 

12tel-blick im mai

12tel-blick im april

12tel-blick im märz 

12tel-blick im februar und januar

 


Sonntag, 27. November 2022

schon besser...

... aber noch nicht wirklich wieder gesund mäandrierte ich durch diese woche. die adventszeit kommt näher, nicht nur real, sondern auch auf social media. aber immerhin haben wir jetzt einen adventkranz ein adventsgesteck, sogar selbst angefertigt und zwei sorten gutsle in der dose. (einmal die tochter allein, einmal wir beide gemeinsam)

und ich habe fotos gemacht.

ein bisschen quälen mich die aufgaben, die ich vor weihnachten neben den üblichen weihnachtsvorbereitungen noch auf der liste habe. 

und weil die beste möglichkeit, sich einer aufgabe zu nähern, immer der umweg ist, begann ich einen stempelschnitzkurs, ohne direkten zusammenhang mit der adventspost. immerhin habe ich schon mal einen stern geschnitzt.

in der werkstatt kam ich nicht zu viel, aber immerhin sind die einzelteile für 18 tanzende engelchen fertig geworden.

noch ein stempelschnitzkurs. nachdem der erste sich als flop herausgestellt hatte, holte ich mir rat, von einer, die es wissen muss und bin jetzt mit einem ganz anderen format sehr, sehr glücklich. (aber keine weiteren sterne...)

ein grund, warum ich nicht zu viel kam: am mittwoch war ich vereinsgeschäften halber in chur. die komplette altstadt liegt um diese jahreszeit auch am nachmittag im schatten, auf den umliegenden bergen sonne und ein bisschen schnee. aber wenig sightseeing heute nur, wir sassen fast drei stunden und besprachen vereinsdinge. es passiert so viel gutes, wir packen ein paar wirklich wichtige dinge an, aber ich bin auch ein bisschen traurig, weil uns übers jahr zwei erfahrene vorstandsmitglieder verlassen werden. und ich brachte mir, vorhersehbar, weitere pflichten mit.

fürs wochenende hatte ich vorgeschlagen, uns mit freunden in aarburg zu treffen, wo es am samstag vor dem ersten advents heisst: aarburg leuchtet. 

kai und ich fuhren schon am nachmittag in das an der aare gelegene städtchen und hatten so gelegenheit, sowohl die festung als auch den markt noch im sonnenlicht anzuschauen.

 
mit den freunden trafen wir uns so, dass wir vor dem lichterschwimmen noch einen glühwein trinken konnten. 

an der aarewoog waren finnenkerzen aufgestellt, wir konnten uns ein bisschen wärmen, bis es mit dem einsetzen der lichter losging.

mit hilfe von sieben an langen stangen werden aus wachspapier gebastelte laternen mit einem rechaudkerzchen auf das wasser der hier ruhig dahinfliessenden aare gesetzt.

und weil der fluss hier einen grossen strudel (oder eher so eine art kehrwasser) bildet, schwimmen die lichter, die bis dahin durchgehalten haben, nach einer stunde immer noch in der bucht der aarewoog. 

auf dem adventsmarkt kauften wir nur kram für uns, tranken glühwein und assen bratwurst, maroni, nidletäfeli (jeweils eine portion zusammen) und am schluss auch noch je einen teller raclette. zurück gings wieder mit dem zug, das ist einfach die entspannteste variante unterwegs zu sein.

heute sonntag hatte nun das adventsgesteck seinen auftritt - ich fand es schön, dass die tochter mich zum kranzbinden begleitet hat, nicht nur, weil wir so ganz fix fertig waren, sondern auch sonst. mit der kerzenfarbe muss ich mich erst noch ein bisschen aussöhnen, aber die pure wax kerzen gibt es leider nicht in so arg knalligen farben.

und auch das thema adventspost ist einen schritt weitergekommen - ich habe jetzt einen plan. einen guten, weil machbaren. und schon 26 karten grundiert. eine sternstunde der menschheit war es nicht, aber es hat schon ziemlich zu meinem seelenheil beigetragen, dass ich aus meinem fundus an materialien die 24 karten herstellen können werde. und mit meinen mitteln. den stempelschnitzkurs hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber ich freue mich auf noch mehr als dreissig videos mit ideen und techniken. 

und die tochter kann jetzt vanillekipferl bezuckern.

Sonntag, 20. November 2022

nicht so toll ...

... war die vergangene woche vor allem deshalb, weil ich krank war. nicht krank im sinne von fieber und müde und nur noch ins bett wollen innerhalb von stunden, sondern eher so schleichend. am sonntagabend ein bisschen halskratzen, am montag von einem halben werkstatttag komplett erledigt, am dienstag hab ich mit mit hilfe einer ibu und nach dem absolvieren eines (negativen) coronatests noch meinen geburtstag gefeiert (inklusive kürbislasagneherstellung am nachmittag), aber ab mittwoch ging es dann komplett bergab. nach schlechter nacht habe ich zuerst mal den kinderfilznachmittag abgesagt (verschoben auf anfang dezember), dann den physiotermin, der ohnehin schon schwierig abzumachen gewesen war (zeitslots jetzt immer am donnerstagvormittag um 10 uhr, also mitten in meiner arbeitszeit, aber immerhin geht es am kommenden donnerstag los mit der lädierten schulter) und gleich noch die offene werkstatt, freitag hatte ich dann endlich einen arzttermin beim neuen hausarzt ergattert. husten, zugeschwollene atemwege, atemprobleme, schnupfen bestätigen lassen und mit medikamenten versorgt nach hause geschickt, die mir nun immerhin die zweite schon deutlich bessere nacht beschert haben. wahrscheinlich habe ich mir ein rs-virus eingefangen, die sind grade reichlich im angebot. ich darf noch eine weitere  gute woche weiterhusten und dinge inhalieren, die mir das atmen erleichtern. dann sollte es besser sein. 

was ich trotzdem geschafft habe, vor allem, weil das atmen im stehen und gehen am besten, im sitzen schon weniger toll und im liegen total mühsam war: immer wieder stundenweise in die werkstatt zu gehen und wenigstens einen auftrag abzuschliessen, vor dessen beendigung ich nicht mit der produktion für den weihnachtsmarkt in drei wochen beginnen kann. also nicht technisch, sondern mental. ich wollte einfach die hühner vom tisch haben, bevor ich mit den engeln beginne. 




was ich nicht geschafft habe: telefonieren. auch anlässlich des geburtstags wollten natürlich ein paar leute gratulieren und einige auch erst am tag danach oder noch später, damit man auch ein bisschen reden kann. teilweise bin ich nicht mal drangegangen und weil auch sonst niemand zuhause war, nahm dann niemand das telefon ab. anstattdessen habe ich dann halt geschrieben und jetzt eine lange liste zum zurückrufen. 

und jetzt habe ich noch mehr als vor einer woche das gefühl, von der vorweihnachtszeit überfallen zu werden. auf dem rückweg vom hausarzt sah ich den ersten beleuchteten weihnachtsbaum (die stadt betont, dass die weihnachtsbeleuchtung ausschliesslich mit solar- und wasserkraftstrom betrieben wird) und es wird vermutlich nur noch tage dauern, bis ich auf gar keinen fall mehr durch instagram trödeln kann, weil ich sonst überall und nicht nur in den telefonaten mit meiner mutter (die darf das, weil sie im zweifelsfall welche für uns mitbäckt) daran erinnert werde, dass ich noch keinerlei ambitionen habe, guetsle zu backen. und an die adventspost denken müsste, wenn schon nicht an meine private, dann doch immerhin an die, zu der ich mich offiziell angemeldet habe. 

immerhin habe ich schon einen termin für den adventskranz, den gehe ich diese woche wieder beim örtlichen frauenverein binden. und kerzen haben wir schon letzte woche gekauft. der rest wird sich auch finden und ansonsten kann ich verlässlich zusichern: auch wenn noch nicht die komplette adventszeit von a bis z durchgeplant ist, kein weihnachtsgeschenk gekauft und noch null weihnachtsdeko aufgebaut ist (immerhin ist noch november) wird es weihnachten werden. ich persönlich finde ja den gedanken, dass der advent auch eine fastenzeit ist, immer wieder recht verlockend. wenn ich nur nicht so gerne basteln und backen, werkeln und planen würde... und vielleicht könnten wir uns kommenden samstag auch schon mal mit bekannten auf dem weihnachtsmarkt verabreden?


Sonntag, 13. November 2022

12 von 12 im november 2022

nach der gefüllten woche nun auch noch ein mit aktivitäten nur so gestopfter samstag. 
 
 

aber immerhin: ausschlafen bis es draussen richtig hell ist. von novembergrau kann hier noch nicht die rede sein, denn das laub leuchtet immer noch an den bäumen.

frühstückstisch von oben, vor allem mit reichhaltiger brotauswahl.

erster programmpunkt: gartenarbeit. die wassertonnen müssen geleert und die giesskannen verräumt werden.

die dahlien und knollenbegonien müssen aus der erde und wenn sie trocken sind in den keller gebracht werden. dazwischen tun wir noch ganz viel anderes: laub rechen, sand und rasensaat auf der wiese verteilen, eine thuja und einige eschen entfernen und thymian und buntnessel einpflanzen.

danach machen wir uns auf den weg nach zürich. erste station der freitagsturm, dort wollen wir zwei rucksäcke zur reparatur abgeben, am ende nehmen wir einen wieder mit, weil sie den nicht mehr reparieren können/wollen. schade.

tja, manche gute idee bleibt halt schon im ansatz stecken.

zweite station: kulturmarkt im zwinglihaus in wiedikon. hansruedi hat es uns besonders angetan, aber auch sonst gibt es spannende dinge - zu sehen und zu kaufen.

huldrych steht drüber, ganz der strenge reformator halt.

das ganze quartier rund um den idaplatz ist mehr oder weniger aufgegraben - wir umgehen die baustellen und landen im cafè dihei. bei kaffee und kuchen fällt uns ein, was wir noch in der stadt besorgen könnten: einen eckenabrunder, stempelfarbe, adventskranzkerzen und geschenkpapier.

um kurz nach sechs geht es vom stinkebahnsteig heim. (es hat heute nicht gerochen).

auf dem heimweg machen wir station im bad zum raben, wo gerade eine ausstellungsvernissage mit performance läuft. wir trinken im eingangsbereich mit dem sohn ein bier und beschliessen, dass wir für kultur heute zu müde sind. wir werden mit badezeug und mehr geduld wiederkommen.

zuhause werfen wir weisskohl mit olivenöl und gewürzen in den backofen und essen den dann später vor dem offenen kamin. 

ich würde sagen: geht grad so. 

meine zwölf bilder schicke ich jetzt zu caro nach hamburg und bin gespannt, was alle die anderen 12erl-bilder heute zeigen werden.
 

 

Samstag, 12. November 2022

was für eine woche...

ganz so schlimm kommt es mir im rückblick dann zwar auch nicht mehr vor, aber kein tag ohne fixe termine, in der werkstatt und privat, schönes und anstrengendes. herräumen, kurse, aufräumen, dazwischen habe ich noch vier türsteinhühner für eine bestellung fast fertig produziert. einkaufen, saubermachen, eingeladen sein, mit gleichgesinnten menschen schöne dinge tun. dazwischen noch erste teile der vertiefungsarbeit der tochter gegenlesen. 

und weil am freitag in der offenen werkstatt niemand filzen wollte - es kam nur ein grüppchen, um sich umzuschauen - und gerade martinstag war, habe ich einen lang gehegten plan umgesetzt und ein räbeliechtli gefilzt. 

das wetter zu anfang der woche noch mal novembersommer, dann regen und jetzt kommt es mir so vor, als ob es zur jahreszeit passe. früher hat es vielleicht um diese jahreszeit schon mal geschneit, aber das ist wirklich lange her. 


Donnerstag, 10. November 2022

nachgetragen: 12tel-blick vom oktober

früh im oktober und eigentlich typisch für die  situation fast den ganzen monat lang: es hat nebel im tal, sie müssen sich zwischen unserem garten und dem gegenüberliegenden berg einen etwa siebzig meter tiefen und 400 meter breiten einschnitt vorstellen, an dessen sohle die limmat fliesst. oft hängt der nebel über dem wasser, und wir hier oben schauen darüber hinweg. 

und als dann endlich mal viel mehr sonnenschein war, war ich nicht hier und anstattdessen in den bergen. also entstand dieses bild vom schon deutlich herbstlicheren wald erst nach meiner rückkehr anfang november. wahrscheinlich hätte ich in den tagen meiner abwesenheit jeden tag ein fotot machen können, das die fortschreitende herbstfärbung dokumentiert hätte.

anstattdessen düstere baumkronen, der "vordergrund macht bild gesund"-baum auch schon fast ohne blätter. 



 und auf der gesamtschau fehlen nur noch zwei bilder. rechnet noch jemand ernsthaft mit schnee für diese fotos. also ich nicht. 

meine bilder schicke ich verspätet zu eva... zusammen mit dem dank für diese fotoaktion! 

meine blicke von diesem jahr findet ihr hier: 

12tel-blick im september

12tel-blick im august

12tel-blick im juli

12tel-blick im juni 

12tel-blick im mai

12tel-blick im april

12tel-blick im märz 

12tel-blick im februar und januar

Sonntag, 6. November 2022

5. november und #wmdedgt im november 2022

kaum zurück aus den ferien, fragt frau brüllen schon wieder, was ich den ganzen tag so mache. 

geplanterweise endeten meine freien tage in den berge recht abrupt schon am freitag, weil ich zur offenen werkstatt wieder zurück sein musste, hatten sich doch über die woche bereits zwei personen definitiv angemeldet. am samstag (also dem eigentlich fünften) ging es dann gleich weiter mit einem finkenfilzkurs. 

aufstehen kurz vor acht, weil kai so lieb war und uns frühstück machte. zum ende des frühstücks gegen halb neun tauchte sogar die tochter schon auf, die heute mit kai verabredet war, um getränke zu besorgen und pizzaschnecken zu backen für ihre geburtstagsfeier am abend. 

ich radelte durch kalten regen (jahreszeitlich passend) in die werkstatt, wo ich schon vor meiner abreise alles für den kurs vorbereitet hatte. zwei kursteilnehmerinnen, die noch nie in der werkstatt waren, versprechen immer viel spass mit schnitzeljagd durchs wochenendlich teilweise verschlossene areal. die erste kam kurz vor neun und freute sich über den erfolg, selbst hergefunden zu haben. die zweite schaffte etwas, was noch nie jemand geschafft hat: sie fuhr vier haltestellen übers ziel hinaus. nun, dort wollte ich sie zu fuss nicht abholen, ich dirigierte sie also in den bus in gegenrichtung und gegen halb zehn war sie dann auch da. angeblich war g**gle schuld, das ihr den weg so angegeben hatte.

derweil hatte ich bereits mit der anderen kursteilnehmerin ein paar dinge geklärt, wie schuhform, wollauswahl und war kurz davor, mit ihr gemeinsam die schablone zu erstellen. also alles noch mal von vorne, nur diesmal in kurzform. ich schaffte es durch gezieltes ineinanderverschränken der einzelnen arbeitsschritte, des abwiegens der wolle und vorbereiten der arbeitsplätze, dass beide genau gleichzeitig vor einem vorbereiteten arbeitsplatz mit schablonen, in acht portionen abgewogener wolle und heissem wasser standen und es losgehen konnte mit dem auslegen der hausschuhe. 

bis zur mittagspause war das dann erledigt, die schuhe konnten über die mittagspause ein bisschen entspannen, ich auch (zuhause). 

der nachmittag dann arbeitsintensiv: anfilzen, walken, formen. bei gleichem wollgewicht wurde ein paar sehr dick, das andere eher dünnwandig. wenn ich nicht selbst fast alle wolle nachgewogen hätte (ja, die digitalwaage ist ein sch....., deshalb habe ich ja die mechanische waage mir laufgewichten!) hätte ich auf unterschiedliche wollmengen getippt. am ende wurden auf jeden fall beide paare richtig fertig und die beiden frauen gingen zufrieden und mit in zukunft warmen füssen nach hause. 

da war es dann schon wieder dämmerig - es macht wirklich sinn, den finkenfilzkurs gleich bis 17 uhr anzusetzen. so blieb zwischendurch auch mal zeit für verschnaufpausen.  

kai war gerade unterwegs um tochter, pizzaschnecken und getränke am partyort den brüdern zu übergeben, kam aber nach hause, noch bevor ich es mir auf dem sofa bequem machen konnte. er hatte vom einkaufen fleisch und einen ambitionierten plan fürs abendessen mitgebracht und so kochte er, während ich grösstenteils auf dem sofa herumlag, ein sonntagsessen: schweinemedaillons in pilzsahnesauce, dazu spätzle und salat. 

abendprogramm dann serie gucken: etwas französisches, es geht um den brand von notre dame, aber mit vielen verschränkten nebenhandlungen, während wir gerne mehr über die arbeit der feuerwehr erfahren hätten. aber schicke feuerwehrleute, mit glänzenden helmen. wichtige protagonistin eine feuerwehrfrau, natürlich alles ein bisschen problematisch, aber sicher wird sie noch zur heldin.

Donnerstag, 3. November 2022

noch drei tage ferien

für eine so grossartige tour wie am montag hat es dann kein zweites mal gereicht. denn erstens war das wetter nicht mehr so schön, wenn auch weiterhin, bis auf den donnerstag warm und angenehm um draussen unterwegs zu sein. und zweitens hatte ich ja auch noch verabredungen.

ich wanderte ein bisschen herum, alleine und in gesellschaft, traf menschen, lag in der dunkelheit im mineralbad und machte noch eine runde mit dem rad, die dann keine runde wurde. 

und ich habe ein paar eindrücke mit der kamera festgehalten. ein bisschen novembrig, aber das passt ja dann auch.
 
kurz vor sonnenuntergang am dienstag

letzter storchenschnabel


 
auf dem foto sieht es nach sonne aus - in echt drängten regenwolken von südwesten ins tal herein und brachten die ersten tropfen mit.


casti

rätoromanisch ist eine tolle sprache - beim lesen kann ich mir vieles zusammenreimen, hören kann ich nur eine ganz spezielle sprachmelodie

anstatt velorunde: hier war die strasse gesperrt - also fuhr ich die drölfzig serpentinen wieder runter, die ich gerade hochgekeucht war


die. lärchen.


in der saison ist die kirche in zillis eine sehenswürdigkeit. heute war das drehkreuz am eingang abgebaut, aber die kirchentüre offen. statt eintritt gab es eine spende für die kirche.

morgen geht es nach hause.


Dienstag, 1. November 2022

madris

ich schrieb schon davon: irgendwann habe ich vor ein paar wochen ein paar freie tage in meinem kalender entdeckt und für diese freien tage beschlossen, ein bisschen wegzufahren. aus gründen habe ich mir ein appartement in einer unterkunft im schamser tal gebucht und jetzt bin ich da. 
 
das wetter ist wenig jahreszeitlich noch immer recht warm, im lauf der woche soll es aber auch mal regnen und vor allem um ein paar grad kälter werden. und weil ich das fahrrad mitgenommen habe und ich bei schlechterem wetter lieber wandere als radfahre, nutzte ich gleich den ersten tag zu einer ausgiebigen velorunde. 
 
im grunde ohne genaues ziel, eine rundfahrt liegt in den bergtälern eh nicht drin, dann müsste man  irgendwo einen pass oder bergkamm queren, aber so kleinräumig ist das dann hier doch nicht. also ging es zuerst mal bergauf, richtung andeer, das ich links liegen liess, dann durch bärenburg und an der geschlossenen rofflaschlucht vorbei. unterwegs hatte ich mich eigentlich schon entschieden, nicht weiter dem haupttal zu folgen, sondern hier in richtung avers abzubiegen. vom tal her wehte ein warmer wind, in den ersten schattigen serpentinen nicht einmal unwillkommen. morgens gab es auch schon föhnwolken, kein wunder also. 

ich passierte das boulder-camp, wo menschen dicke matten durch den wald zu felsbrocken trugen, verschiedene anlagen der kraftwerke hinterrhein, die hier wasser zwischen den tälern und speicherseen hin und her zu stromgewinnung verschieben, und kletterte mit hilfe meines motorisierten velos immer weiter hoch. kurzer halt oberhalb von innerferrera. hier heisst der fluss ragn di ferrera, also ferrerarrhein.
 

danach versuchte ich die zwei längeren strassentunnels vor und hinter der brücke über das val di lei  zu umgehen, was so mässig erfolgreich war - umgehen liessen sich die tunnels so schon, aber zum velofahren war das gelände dann doch nicht so recht tauglich. ich erinnere mich, dass ich hier mal mit meinen eltern und den kindern durchgewandert war und den weg schon damals spannend fand. (es ist die alte strasse). leider hatte ich beim durchfahren keine kapazität mehr für fotos. 
 
nach dem zufluss vom val di lei ändert der fluss hier wieder den namen und wird zum averser rhein. dem folgte ich durch campsut (in jedem dorf hielt ich an um am brunnen zu trinken) bis nach cröt. 
 
hier entschied ich mich gegen die serpentinen in richtung juf, bog anstattdessen ins madris ab  und folgte nun dem madriser rhein. nach den ersten steilen stücken zwischen den letzten bäumen öffnete sich ein unbewaldetes hochtal mit verschiedenen alpen. ich fuhr so lange weiter, wie ich sicher sein konnte, mit dem restlichen akku zurück zu kommen und entdeckte immer weiter schöne blicke. bergab.


und bergauf.

hier ungefähr kehrte ich um. der weg wäre noch weiter gegangen, erklärten mir die ungefähr einzigen menschen, die ich traf und die hier her gekommen waren, um tiere zu fotografieren. sie zeigten mir steinböcke, forellen und ich ihnen dafür die wasseramsel, die ich entdeckt hatte.

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eigentlich wollte ich auf dem rückweg an verschiedenen stellen anhalten, um fotos zu machen, von dingen, die ich auf dem bergaufweg gesehen hatte. 

noch im madris gelang das auch ganz gut - der hof mit der riesigen lawinenverbauung war mir ins auge gestochen. 

unterhalb von cröt dann noch dieser stall - sind die gestapelten ziegel aus kuhmist? war das mal brennmaterial? 

dann wurde es zu schattig im tal - wo am morgen noch die sonne hin geschienen hatte, war es jetzt finster, also blieben die vielen kreisrund ausgewaschenen felsen im bachbett unfotografiert.

nur zum umgehungsweg für die tunnels machte ich noch einmal einen abstecher - auch um abseits der strasse pause zu machen, obwohl wirklich nicht viel verkehr war.

und nochmal: rhein, welcher auch immer, bis das wasser im bodensee landet, macht das auch keinen unterschied mehr.