Freitag, 30. Dezember 2022

12tel-blick im dezember 2022


ein bisschen bangte ich im dezember um meinen blick. denn ausgerechnet beim schönsten schnee und malersisch verschneiter waldlandschaft stand mir am 11. dezember noch das gerüst im weg herum. ich wich standplatzmässig ein bisschen nach links aus, was weitere bäume im vordergrund in den blick brachte.

bereits am 18. war das gerüst dann weg, aber immer noch (oder schon wieder ?) schnee da. hier demaskiert der schnee, der jetzt nur noch auf dem boden liegt, ein bisschen den berg, er ist eigentlich viel flacher als die bäume es suggerieren.

  
 
schön kann ich den 12tel-blick mit einer vollständigen collage abschliessen! 

ich mochte meinen blick sehr, der plan einen fast immer zugänglichen ausschnitt zu wählen, um auch mal besondere situationen einfangen zu können, ist perfekt aufgegangen. und die beharrliche beobachtung des absolut unspektakulären hat dinge zum vorschein gebracht, die ich so noch nicht gesehen hatte. die freche esche, aber auch den fake-buckel der baumlinie. 

ich habe schon einen neuen, gut verfügbaren blick ... im blick. deswegen freue ich mich, dass es auch im neuen jahr bei eva weitergeht mit den 12tel-blicken und schicke ein besonderes dankeschön zu ihr, der gastgeberin des 12-tel-blicks! 
 

Dienstag, 27. Dezember 2022

jahresrückblick 2022


 januar

mit einem jahr abstand lesen sich die einträge, die ich im januar 22 im blog gemacht habe, wie berichte aus einer längst vergangenen zeit. wie sehr hat uns corona vor einem jahr noch beschäftigt! Die omikron-welle rollte gerade durch schulen und büros, aber gleichzeitig fand auch schon wieder eine art alltag statt. kurse in der werkstatt, absage der filzbegegnung in deutschland, vorbereitungen für die generalversammlung der filzszene in der schweiz. ich beschäftigte mich intensiv mit einem neuen modul für den filzbaukasten, der erweiterung der basismodule um komplexe dreidimensionale formen und wartete sehnlichst auf material, das ich für einen kostenvoranschlag für einen richtig grossen auftrag brauchte. vor allem zu anfang des monats war das wetter mild und neben gartenarbeit unternahmen wir grössere spaziergänge in der umgebung und in der grossen stadt. 

februar

gleich zu beginn des monats bekomme ich die zusage für den oben schon erwähnten auftrag und kann damit nach lieferung des notwendigen materials auch rasch starten, denn zumindest ein teil des monats ist noch frei von terminen. wir streichen die küche,  ich verbringe ein paar tage in göppingen und starte ein regelmässiges sportprogramm. die meisten coronamassnahmen in der schweiz fallen, wir machen uns sorgen um unseren kater, verabschieden uns von der gemüsegenossenschaft, bei der wir viele jahre mitglied waren und alles sieht nach alltag aus. ratlos lässt mich der überfall russlands auf die ukraine zurück.

märz

am ersten samstag im märz ist traditionell generalversammlung des vereins filzszene. nachdem ich mich ein jahr geziert habe, lasse ich mich dort zur präsidentin wählen. in der werkstatt wird produziert, zwischen arme, beine, leiber und augen passen aber auch noch fünf kurstage. im garten bauen wir ein gewächshaus auf und werkeln auch sonst herum, bei strahlendem sonnenschein sind wir auch  viel draussen unterwegs, denn der märz ist warm und extrem trocken. 

april 

der april startet mit dem zweitägigen vereinsausflug ins engadin, danach ist es nur noch eine knappe woche, bis es nach england geht. in dieser woche verschwindet der kater und das elektrovelo bockt und verlangt eine neue kette. am neunten fahren wir tatsächlich los, zwei jahre später als ursprünglich geplant. etappen unserer reise: normandie, portsmouth, ostern in sennen cove an der südwestlichen spitze cornwalls, gärten und südliche küste bei caerhays castle und über frankreich wieder zurück nach hause. am tag unserer rückkehr taucht der kater in einem tierheim wieder auf - wovon ich nie im blog schrieb. der garten fordert nach zwei wochen nichtstun unsere volle aufmerksamkeit und fürsorge. 

mai

im mai ist blogpause. vordergründig wegen besuch, gartenarbeit und vollem auftragsbuch in der werkstatt, aber es steckt mehr dahinter. beim nachdenken über das blog, die welt und mich ranken sich düstere gedanken um bilder des blühenden gartens. schön sind der besuch des pflanzenmarkts auf schloss wildegg, das rasante wachstum der tomaten - weniger schön die grosse hitze und trockenheit, die nur von eine paar gewittern unterbrochen wird. 

juni

im blog ist es weiterhin ruhig. wichtig bleiben  #wmdedgt am fünften, 12 von 12 am zwölften und der 12tel-blick am monatsende und so zeige ich regelmässig viel vom garten und ab und zu etwas von ausserhalb. wir freuen uns über besuche von durchreisenden, ich lasse meine pädagogischen fähigkeiten evaluieren und im verein rappelt es ein bisschen. die hitze und grosse trockenheit hält an und uns im garten auch ganz schön in atem. 


 juli 

der sommer ist da! mein auftrag ist abgeschlossen, wir sehen drei filme im freiluftkino, kaufen uns neue elektrovelos und einen veloträger, und in der zweiten monatshälfte haben wir ferien. es ist heiss und trocken, das giesswasser geht immer wieder aus, und auch die ausflüge in die berge bringen keine wirkliche abkühlung. wir geniessen den sommer an einem kleinen open-air, an dem die beiden söhne organisatorisch beteiligt sind. 


 august 

die erste augusthälfte vergeht über besuchen aus der alten heimat, es ist heiss genug zum schwimmen im bädle und in der limmat. und dafür, dass ich zusammen mit der freundin beim spazierengehen gärten auf  trockenresistenz hin anschaue. in der zweiten hälfte des monats beginnt es endlich zu regnen, ich starte holprig wieder in die arbeit in der werkstatt und plane zunächst vor allem vieles für später. wir sind viel mit den velos unterwegs und geniessen den erweiterten aktionsradius. ausserdem abonnieren wir wieder eine gemüsekiste – allerdings eine, die wir jederzeit pausieren können. Und endlich bekommen wir einen zaun…

september 

der garten ergrünt nach etwas regen und mit kühleren temperaturen zusehends und auch ausflüge wie der zu den tagen des europäischen denkmals machen wieder mehr spass. zur vorbereitung eines geplanten filzkurses überarbeite ich ein altes kurskonzept gründlich – nur leider findet am ende der kurs mangels teilnehmer*innen nicht statt. dafür reise ich dann zu meiner mutter und erledige mit ihr verschiedenes im zusammenhang mit ihrer wohnung. den besuch muss ich leider abrupt abbrechen – die tochter hat sich mit corona angesteckt. 


 oktober

der oktober soll angeblich golden gewesen sein, zuerst erschien er mir nicht oktobrig, dann nicht golden. immerhin war ich zwischen vielen kurstagen in der werkstatt einmal mit der tochter wandern und für ein paar drei tage mit kai in frankreich zum velofahren. corona veränderte wieder unsere pläne, der 80ste geburtstag des grossvaters fiel wegen krankheitsfällen in der familie aus. wir nutzten eine ferienwoche zum renovieren bei meiner mutter und zu einem ausflug nach basel. 


 november

anfang november habe ich noch mal ein paar tage ferien und verbringe sie alleine in den bergen. danach wartet viel arbeit in der werkstatt auf mich, die teilweise unerledigt bleibt oder verschoben werden muss, weil ich kranke werde. darunter leidet auch die vorbereitung auf den advent und die vorweihnachtszeit.  oder es liegt am wetter - der november ist ungewöhnlich mild und das laub leuchtet noch lange an den bäumen. draussen gibt es wenig zu tun, dafür arbeite ich an der adventspost und schnitze wieder mehr stempel. 

 

dezember

der dezember überrascht uns mit dachdeckerarbeiten zu beginn und schnee zur monatsmitte, und mich mit einem eiterzahn, der kurz vor weihnachten noch entfernt werden muss. fast an jedem adventswochenende besuchen wir einen weihnachtsmarkt, in aarburg und auf dem kirchplatz in baden, mit einem eigenen stand im schneegestöber an der villa langmatt und in waldshut. wir backen gutsle und schmücken irgendwann die wohnung weihnachtlich. pünktlich zu den festtagen setzt tauwetter ein, was das abholen und besuchen der eltern einfacher macht als weisse weihnachten.

ein paar tage fehlen nach den gemütlich verbrachten weihnachtstagen noch bis zum ende des jahres, wir freuen uns auf besuch zu silvester und noch ein paar tage ohne verpflichtungen.

liebe blogleser*innen – ihnen sei an dieser stelle wieder einmal gedankt, für treues mitlesen und gelegentliches kommentieren ebenso wie für geduld in den monaten, in denen es hier eher spärlich zuging. in dieser zeit auch ausdrücklich für ihre ermutigungen, hier in irgendeiner form weiterzumachen. ein konzept ist gut, aber auch ohne konzept ist mein ganz privates blog eine gute sache, für sie und für mich.

braucht es eigentlich noch ein fazit zum jahr? falls ja: es hätte besser sein können, aber vor allem auf der grossen bühne der weltpolitik, ich persönlich bin eher sehr zufrieden mit ganz vielem. die werkstatt lief zum ersten mal so richtig gut, ich hatte immer genug, manchmal fast zu viel zu tun, konnte aber allen wünschen und bestellungen gerecht werden. wir konnten eine lang geplante reise unternehmen und haben viele schöne dinge erlebt. es fiel nur etwas schwerer als auch schon, diese wirklich zu geniessen, wenn rundherum so vieles im argen liegt und man so wenig tun kann, dass sich das ändert.