Montag, 31. Dezember 2018

das jahr in zwölf bildern - jahresrückblick 2018

nachdem ich schon in sachen werkstatt einen blick aufs vergangene jahr geworfen habe nun hier auch noch der globale rückblick. eine rückblick auf ein jahr, das einige berufliche veränderungen gebracht hat, ein bisschen unruhe in persönlichen beziehungen und viel arbeit. 


im januar beziehe ich die eigene werkstatt, starte mit dem ersten modul des filzlehrgangs und schaffe es auch noch, mein erstes fertiggestelltes filzobjekt am neuen ort dem monatsthema des müllerschen mustermonats zu widmen.


 im februar machen wir skifreie winterferien im schwarzwald, besuchen die austellung sollbruchstelle, feiern den geburtstag des mittleren kindes und ich steige trotz frostiger temperaturen in die frühjahrsfilzproduktion ein.


 im märz fällt noch einmal schnee, ich reise nach chur zur gv der filzszene und mache anschliessend den traditionellen besuch in glarus - diesmal mit einem ausführlichen strickpart, das dritte modul des filzlehrgangs findet statt, wir backen und basteln uns mit unserem besuch in richtung ostern - aber vorher gehe ich noch auf den ersten markt des jahres.


 im april werden die ersten beiden geflochten/gefilzten taschen in einem kurs fertig, wir feiern kais geburtstag mit einem ausflug zu zweit, ich filze mich woche für woche durch einen onlinefilzkurs, wir machen einen ausflug nach thun, ich filze mit zwei gruppen im kinderferienprogramm blumen, der älteste beginnt mit dem ausbau seines campingbusses und kai und ich machen ein paar tage ferien am genfer see, während die tochter nach luzern wandert.


 der mai startet mit dem frühlingsmarkt und einer kinderfilzaktion vor der haustüre, kai und ich feiern unsere runden geburtstage zusammen mit ganz vielen gästen an einem wunderschönen festwochenende, ich unterrichte das fünfte und für mich letzte modul im filzlehrgang, beende den onlinekurs, der garten grünt und beginnt gerade zu blühen, als am 30. ein hagel über ihn niedergeht.


 im juni unternehme ich einen ausflug nach andeer, die badesaison in der limmat beginnt, ich beginne endlich mich um die arbeitseinsätze auf dem geisshof zu kümmern, mache eine ausflug mit der filzszene nach schaffhausen, stemple gelegentlich ein bisschen, bereite mich langsam auf die sommerpost vor, filze alle fehlenden objekte für das jahresprogramm 18/19  und freue mich auf die ferien. der garten erholt sich im lauf des monats, auch wenn einige schäden noch lange sichtbar bleiben.


vor den ferien wird noch das kursprogramm für das kommende schuljahr fertig, alle kurse auf der homepage und sogar der druck der kursprogramme. die tochter verabschiedet sich für die restliche schulzeit von ihrer schule und zieht in eine provisorium, ich beginne einen pullover für die ferien, die tochter und ich nähen für den geburtstag des grossen, es gibt ein ferienfamilienessen, wir besuchen den muttererdebaum im hb zürich, und dann geht es in die ferien. zuerst nach soltau, wo ich einen dreitägigen workshop anbiete und anschliessend mit der familie die lüneburger heide erkunde, dann weiter an die ostsee. 


im august tritt der grosse sohn eine neue arbeitsstelle an und es beginnt die schule wieder, die sommerpostaktion kommt so richtig ins laufen, auch ich verschicke meine collagen und sonst war es vor allem heiss. abwechselnd bade ich in der limmat und bereite mich auf den ersten markt und die kurse im herbst vor.


 im september reise ich mit kai für zwei tage ins safiental um die aktuelle landartausstellung anzuschauen, dann folge ich der einladung der nike zu einem besuch des industrieensembles neuthal, wir schauen uns japanisches handwerk an und wandern zu zweit über die rigi. in der werkstatt entsteht eine erste idee für die mitgliederausstellung der filzszene in 2019 und das allererste paar filzfinken im kurs, weil es immer noch heiss ist, teilweise draussen. mit der bioco feiern wir ganz am ende des monats erntedank.


 der oktober bringt für kai einen arbeitsplatzwechsel auf den er sich sehr gefreut hat. die tochter und ich nutzen die ferien zu einem besuch bei der oma und zum rüebliabarbeiten auf dem bauernhof. bei noch immer sommerlichen temperaturen feiert die tochter ihren 14. geburtstag zuerst beim minigolfspielen und am abend mit ihren freundinnen und kürbisschnitzen. ich habe wieder lust, auch mal aufwändiger zu kochen und die kinderfilzkurse starten mit einer zunächst eher kleinen truppe.


 mit den vorbereitungen für die dorfweihnacht und hochsaison in der werkstatt wird der november ein monat zum durchbeissen. ein wenig abwechslung bringen ein ausflug nach stuttgart zu alten freunden und die noch eher spielerischen vorarbeiten für die adventspost. meine geburtstagsfeier quetschen wir auch noch so irgendwo dazwischen und in der werkstatt filze ich mir tatsächlich endlich den adventskalender, den ich schon seit jahren im kopf hatte.


der dezember startet mit der dorfweihnacht, die uns gut gelingt. danach ist erstmal die produktion der adventspost dran - bald treffen auch schon die karten der anderen täglich ein, dann backe ich stollen und gutsle, stelle letzte kundenaufträge fertig und gehe immer seltener in die werkstatt. ich bin ferienreif - ein konzertbesuch mit kai und ein festliches abendessen in der giessereihalle ändern da auch nicht viel dran. wir stimmen uns mit einem besuch auf dem waldshuter weihnachtsmarkt und dem basteln des adventsfensters mit der ganzen familie auf weihnachten ein. der adventskalender wächst in diesem jahr, wir sammeln 25 haltbare lebensmittel um sie zu spenden. so richtig weihnachtlich wird es aber erst als der weihnachtsbesuch eintrifft und wir uns nur noch um dekoration, essen und feiern kümmern! 

nun sitze ich so zwischen den jahren am schreibtisch, noch trennen uns ein paar stunden vom eintreffen des silvesterbesuchs, und bin froh, mich doch noch an den jahresrückblick gemacht zu haben*. wir waren ganz schön viel unterwegs, meist zu zweit oder zu dritt mit der tochter, das hatte ich in den letzten beiden monaten schon fast vergessen. viele kleine auszeiten haben wir uns genommen, schöne dinge erlebt, gut, dass ich mir das nocheinmal ins gedächtnis zurückgerufen habe. und die arbeit war eigentlich auch in vielen fällen bereichernd, aber das habe ich ja schon gestern geschrieben.

gut, dass ich den blog habe und so auf die idee komme, einen jahresrückblick zu schreiben. und gut, dass sie auch noch immer oder ganz neu dabei sind, hier, beim lesen und schauen. danke, dass sie mich begleitet haben, danke auch für die kommentare, die immer noch hier eintrudeln!




*hätte ich mir aber auch denken können, nachdem ich im oktober und november ein bisschen mit tagebuchbloggen experimentiert hatte. mal schauen, ob ich da nach den feiertagen wieder in den tritt kommen kann.


Sonntag, 30. Dezember 2018

12tel-blick im dezember 2018


beim aufräumen und saubermachen der werkstatt nach dem vorweihnachtstrubel kehre ich einfach mal das jahr zusammen.

ein bisschen hat es mich ja vor einem jahr hineinkatapultiert in die eigene werkstatt - eine immer schwieriger werdende situation für die tageweise anmietung von kursräumen im quartierzentrum und die aussicht auf eine relativ kurzfristige zusage für den filzlehrgang liessen wenig spielraum für andere ideen. dazu noch ein passender raum, der zwar finanziell an meiner schmerzgrenze kratzte, aber so gut geeignet war, wie ich es mir nur wünschen konnte, dazu in geh- oder velodistanz von zuhause im hippen industrieareal mit entwicklungsmöglichkeit.

aber inzwischen ist ein jahr vergangen und damit zeit, bilanz zu ziehen: 

in der werkstatt kann ich jetzt einerseits kurse veranstalten wann und wie lange ich will, andererseits ganz für mich dinge ausprobieren und liegen lassen.
die kurse sind, wie auch schon zuvor an den verschiedenen orten, immer eine bereicherung - das so zu sehen, bestätigt mich darin, mich eher dem unterrichten als dem produzieren zu widmen. 
für mich habe ich unter anderem habe neue herausforderungen  in einem onlinefilzkurs zu spannenden oberflächenstrukturen gefunden. insgesamt würde ich sagen, habe ich das filzen wieder mit mehr ernst und elan betrieben.

finanziell ist die werkstatt kein desaster geworden, ich konnte alle kosten decken, der betriebswirtschaftler findet das in ordnung. für mich passt das auch, auch wenn ein bisschen mehr überschuss als lohn für meine arbeit schön gewesen wäre. 

besonders viel spass gemacht hat mir das einrichten der werkstatt. ich bin immer noch am tüfteln, wie man den zugegeben nicht gerade üppigen platz besser ausnutzen kann.

abgesehen davon, dass ich mehr kurstermine für kleinere gruppen ausschreiben kann (und muss), habe ich begonnen eine offene werkstatt anzubieten, einmal pro woche einen nachmittag lang kann man einfach kommen und mit oder ohne anleitung filzen. am anfang wurde das nicht so gut angenommen und ich war manches mal froh, wenn überhaupt jemand kam und mit mir eine tasse tee getrunken hat. mittlerweile hat sich dieses angebot aber herumgesprochen, auch wenn es noch mehr werden dürfte. und es gibt auch kaffee.

geblieben sind die kinderfilzkurse in der primarschule, dafür ist die werkstatt nicht so gut geeignet, da zu weit weg von den tagestrukturen und eigentlich ausserhalb des ort gelegen. und so schön der fluss vor der werkstatttüre ist, hier möchte ich den sack flöhe (acht kinder an filznachmittagen) nicht hüten müssen.

zu den meist beglückenden begegnungen in den kursen sind zusätzlich noch die menschen gekommen, die rund um mich herum arbeiten. ich finde nach wie vor, dass es wenig kontakt untereinander im areal gibt, mag es aber einfach, wenn ich beim kommen und gehen oder einfach über den tag ein paar menschen hallo sagen darf. manchmal, in eher seltenen fällen, ergibt sich sogar ein gespräch.

mühsam ist nach wie vor die antwort auf die frage, wie man mich in meiner werkstatt findet. es gibt zwar jetzt briefkästen, einen offiziellen plan und verschiedene offizielle schilder, ich habe zusätzlich auch noch für beschilderung gesorgt und eine skizze auf meiner internetseite - aber die  labyrinthische anlage des über fast ein jahrhundert gewachsenen industriegebäudes ist nicht ganz ohne. verloren gegangen ist aber noch niemand wirklich.

die werkstatt, so schön sie für mich ist, ist aber auch ein zeitfresser. ich bin viel weniger zuhause, muss mich besser organisieren um den haushaltskram zu erledigen. oder es kostet mich unendlich viel zeit und nerven den kram zu delegieren.
der sport, vor allem das schwimmen ist auf der strecke geblieben. momentan fehlt mir weniger die zeit als die musse, zwei stunden mit hinweg und rückweg und schwimmen zu verbringen. dafür müsste ich einen festen termin finden. dafür gehe ich viel mehr zu fuss oder fahre mit dem rad, mindestens die wege in die werkstatt, manchmal aber auch gerne umwege über baden.


das fazit:
es war ein gutes jahr und ich bin froh, die entscheidung für eine eigene werkstatt getroffen zu haben!  aber ich fühle mich nach einem jahr auch eigentlich erst so richtig angekommen in der werkstatt und der ganzen neuen situation. es braucht für einige wichtige dinge zeit: für den aufbau eines kundenstamms und eine gewissen regelmässigkeit in den kursen, aber auch für die umorganisation des familienlebens, für die gelassenheit, auch einmal etwas nicht zu tun, weil anderes wichtiger ist.

wie soll es in 2019 weitergehen? manches steht fest, so zum beispiel die kurstermine bis zum schuljahresende im juni, mit einigen anmeldungen schon, aber auch noch mit freien plätzen. leider findet in 2019 kein filzlehrgang der filzszene statt. einerseits fällt dabei ein grosser batzen sicherer einkünfte weg - andererseits habe ich so auch den kopf frei für neues. dem neuen kursprogramm aufmerksamkeit schenken, neue ideen in kurse giessen - das wird mich in den nächsten monaten beschäftigen. und kontinuierlich an eigenen projekten arbeiten, vorderhand zunächst einmal den beitrag oder die beiträge für mitgliederausstellung der filzszene schweiz. sorgfältiger die gelegenheiten aussuchen, an denen ich mich und mein angebot präsentiere, das habe ich mir fest vorgenommen.
und nach dem enthusiasmus des anfangs auch mal ein wenig abstand von der werkstatt zu bekommen, das auch.

ich freue mich auf das zweite werkstattjahr.



hier nochmal das ganze jahr - mit schnee, sonne, nebel, pelletsheizung und dunkel vor dem fenster und den verschiedensten projekten auf dem tisch.
abschied vom werkstattblick, im nächsten jahr gibt es was neues.

und schaut doch unbedingt bei eva vorbei, dort versammeln sich nicht nur die 12tel-blicke, sondern sie weiss auch den zauber der serie durch ein jahr so schön zu beschreiben:

Der Zauber enfaltet sich jedes Jahr wieder in der Zusammenstellung der Unaufgeregtheiten. So viel gibt es zu entdecken, wenn man 12 mal im Jahr an der gleichen Stelle steht - riecht, hört und fühlt wie sich der Platz ändert. 

Dienstag, 25. Dezember 2018

adventspost - das dritte drittel


 noch sind nicht ganz alle karten hier angekommen, aber weil offiziell heute am ersten weihnachtstag die postkunstaktion adventspost 2018 endet, will ich mein drittes drittel und die karten zeigen, die inzwischen hier noch angekommen sind.


so sieht unser adventskalenderbaum nun aus, nur in der untersten reihe fehlen noch karten.


 auf der nummer siebzehn von margrit gibt es ein gedicht - vielleicht könnten wir alle zusammen den text entschlüsseln, so freue ich mich am glitzer!



die nummer 18 von denise ist ein aquarell, ergänzt mit diversen materialien und nachdem ich auf es auf ihrem blog gelesen hatte, habe ich auch das speziell für mich versteckte extra gesehen!





von mechthild gab es eine farblich sehr reduzierte - aber trotzdem kontrastreiche karte nummer 19 mit spannenden materialien:




meine nummer 20 habe ich ja schon beschrieben.


mit ullas nummer 21 blicken wir in die verschneiten markmaking-berge.


auf der nummer 22 von sarah haben sich ganz viele versammelt, nicht nur zwei oder drei...


weihnachtliches reiss und sterne zeigt die nummer 25 von regina.

ein paar überraschungen gab es auch noch in den letzten tagen:


eine überraschungspost von veronika hat mich erreicht! der markmaking-engel darf jetzt die spitze des adventskalenderbaums bilden.


ausserdem ist tatsächlich noch die karte nummer 2 von anna aufgetaucht - und mein misstrauen gegenüber der post war wohl nicht ganz unbegründet, denn die karte trägt den poststempel vom 30.11. und war damit gute drei wochen unterwegs!




und die nummer 5 von michelle aus den usa ist auch eingetroffen!

herzlichen dank allen kartenschöpferinnen! und zum abschluss der aktion auch nocheinmal den initiatorinnen der adventspost, tabea und michaela!

Freitag, 21. Dezember 2018

unser gemüse heute und übers ganze jahr 2018


heute gab es die letzte gemüselieferung im alten jahr.
dabei waren: federkohl, schnittsalat, lauch, randen, bodenkohlrabi, rüebli, lauch, ein kleiner hokkaidokürbis, kartoffeln, zwiebeln und ein knoblauch. sowie als kleine überraschung von der betriebsgruppe ein säckchen mit walnüssen und weihnachtswünschen. 


und hier das ganze gemüsejahr.
37 gemüsekörbe habe ich fotografiert, fünf fehlen auf dem foto wegen ferien oder weil wir den korb aus anderen gründen nicht selbst in empfang genommen haben, wurden aber geliefert. gesamt also 42 gelieferte körbe.
das gemüsejahr 2018 ist mir als durchgehend üppiges jahr in erinnerung geblieben, auch wenn wir wohl im frühjahr die lieferpause - besser gesagt die vierzehntägige lieferung - wieder einmal ausserplanmässig in den april hinein verlängern mussten. woran ich mich aber nicht mal mehr erinnern kann. für uns hat das gemüse fast immer gereicht, manchmal habe ich sogar noch teile davon verschenkt. die vielfalt, vor allem die überraschungen mit neuen gemüse, die in den ersten jahren sehr spannend waren, haben mir ein bisschen gefehlt, aber vermutlich haben wir allmählich alles durch, was man auf dem geisshof anbauen kann.
es war für uns das fünfte biocò-jahr und für mich war vor allem die arbeit, die wir auf dem geisshof für unser gemüse leisten müssen, ein problem. im winter und frühjahr war ich durch die neue werkstatt absorbiert und habe zu spät begonnen, mich für einsätze einzutragen, so dass meine lieblingstätigkeit, das abpacken und ausfahren des gemüses meist schon belegt war. so haben wir erst mitte des jahres so richtig damit begonnen, unsere stunden abzuleisten. dank der mithilfe vor allem der tochter ging es am ende dann doch auf.
wir bleiben weiterhin dabei, wobei das auch nie so richtig in frage gestellt wurde. fürs neue jahr wünsche ich mir mehr mithilfe von den anderen familienmitgliedern, ich denke, da geht noch was.

Donnerstag, 20. Dezember 2018

meine adventspost 2018

die entscheidung, bei der adventspost mitzumachen ist mir nicht leichtgefallen. zu viel anderes stand in der vorweihnachtszeit bereits an. am ende habe ich mich doch angemeldet, war froh über einen späten termin und konnte auch dank der verhältnismässig viel spontaneität erlaubenden technik "markmaking" immer mal wieder ein bisschen was ausprobieren. es war klar, dass ich keine langen versuchsreihen würde machen können, und rasche entscheidungen waren gefragt.
zeichen hinterlassen - für mich nicht ganz im willkürlichen bereich angesiedelt, aber doch mit einer gewissen unwägbarkeit.


 wegen der adventspost entschied ich mich für sterne, fünfzackige, die man mit rascher hand hinwerfen kann oder genau zeichnen. überlagerungen mit verschiedenen zeichenmaterialien imponierten mir. 


 spontan bastelte ich mir an einem nachmittag einen "filzstift", durch die eher flexible befestigung ist die spur nicht genau zu kontrollieren.

was mich aber die ganze zeit störte, war die farbe der sterne . eigentlich wollte ich helle sterne auf dunklem grund leuchten lassen. deckend weiss und gleichzeitig spontan auf schwarzem karton zu arbeiten, wollte aber irgendwie nicht richtig funktionieren.

und irgendwann kam ich auf die idee mit der reservierungstechnik: weisses papier an einzelnen stellen so zu präparieren, dass es die später aufgetragene schwarze farbe nicht annimmt.


die ersten versuche machte ich auf aquarellpapier, mit verschiedenen fetthaltigen medien: normale wachskreide, kerze, fenstermalkreide, wachsmalkreiden für stoffmalerei. je glatter das papier, desto klarer wurde das ergebnis - was ich allerdings ja eigentlich nicht unbedingt haben wollte. 


 sehr reizvoll fand ich die ergebnisse, die ich mit der fenstermalkreide erzielen konnte. die ist wasserlöslich, enthält aber genug fett um die schwarze farbe abperlen zu lassen. der wasserlösliche teil sorgte für unberechenbare ausblühungen.
leider aber auch dafür, dass die karten absolut nicht wasserfest, eigentlich nicht einmal berührfest waren. also für einen versand per postkarte völlig ungeeignet.

ähnliche ergebnisse lieferten die wachsmalkreiden für stoffmalerei. auf einem unebeneren untergrund, der unwillkürlich seine eigenschaften ins spiel brachte, gefiel mir das am besten. (verpackungskarton aus dem schwedischen möbelhaus...)

nun hatte ich doch ein bisschen herumprobiert, war aber auch bereit für die serienproduktion - der grosse sohn hat fotografiert:


zuerst entstehen die nichtsichtbaren spuren auf dem karton. ob die sterne geschlossen sind oder nicht lässt sich nur mit dem gefühl kontrollieren.


anschliessend der griff zur (verdünnten) schwarzen tusche.


 und die sterne kommen wie durch zauberei wieder zum vorschein.


 der karton saugt die reichlich aufgetragene tusche auf und lässt ein blasses grauschwarz zurück.


 der sohn hat mich ein bisschen beim arbeiten proträtiert.


 so sehe ich beim konzentrierten sternezeichnen aus.


der spruch schien mir gut zu passen. ausserdem habe ich mit pinsel und weisser acrylfarbe noch adventsgrüsse auf die karte gemalt. das fotografieren musste ausfallen - auch das schöne stapelbild, weil wir am vergangenen samstag am nachmittag noch spontan nach deutschland gefahren sind und ich die gelegenheit genutzt habe, die karten dort auf die post zu bringen. nachdem mir immer noch fünf karten fehlen, traue ich der schweizer post nicht recht über den weg, was den transport von postkarten in der vorweihnachtszeit angeht. immerhin müssen die karten so nur ein system überleben und billiger ist es ohnehin, da die schweizer post nur das teuere briefporto kennt.

nun hoffe ich, dass der transport der sterne unter einem guten stern stehen mag und dass meine gruppe 4 ihre freude an ihnen haben wird.

Mittwoch, 19. Dezember 2018

dienstag 18.12.2018 - adventsfenster

das frühe aufstehen mit kai und die darum lange verweildauer am frühstückstisch in der küche habe ich zum weihnachtskartenschreiben genutzt. momentan mache ich das lieber in aller ruhe morgens als abends, wenn alle paar zeilen ein anderer durchs zimmer rennt.

die karten habe ich dann adressiert und frankiert in meiner tasche vergessen, weil ich quasi mit wehenden fahnen in richtung bauernhof aufbrechen musste um wenigstens innerhalb des akademischen viertels verspätung zum gemüseeinpacken dort anzukommen.

gemüseeinpacken wegen frost heute mal wieder im alten gemüsekeller anstatt im ebenerdigen packraum und das letzte mal vor weihnachten. viel wurzelgemüse im korb, und nur wenig salat, was die körbe recht schwer macht. mit diesem letzten dienst für das jahr 2018 haben wir eine punktlandung in sachen zu leistender einsätze gelandet, das erste mal seit 2014 also nicht mehr gemacht als unbedingt notwendig. mit dem gemüsebauern noch kaffee getrunken, dabei über das verschwinden lokaler/regionaler einkaufsmöglichkeiten geredet, während gleichzeitig bei den grossverteilern produkte, die aus der region sind, boomen. wir sind einfach froh, dass wir beinahe unseren ganzen gemüsebedarf, sowie einen teil des fleischbedarfs quasi vor ort decken können. der geisshof und seien bewirtschafter sind aus unserem leben nicht mehr wegzudenken.

wegen des kaffeetrinkens dann so spät zur verteilfahrt aufgebrochen, dass ich zuletzt wieder mit einer viertelstunde verspätung bei der freundin zum mittagessen eintraf. für die tochter und mich war es ein festmahl, es gab ein hähnchen für uns vier mittagessende, dazu salat, kartoffeln, zucchetti. ich weiss nicht, ob wir das mit dem festmahl vielleicht ein bisschen zu sehr betont haben. zuhause haben wir die tochter und ich uns dann darüber ausgetauscht, wie sehr fleisch mittlerweile ein eher aussergewöhnlicher bestandteil unserer ernährung geworden ist, dass es ein essen gleich zum festessen werden lässt, wenn es bestandteil ist.

zuhause geduscht, dann einen teig für guetsli für den abend gemacht und gebacken. noch eine matherunde mit der tochter, die alle aufgaben rund um steigungen und geraden jetzt beherrscht. geübt hat sie auch genug. jetzt muss sie nur noch ein bisschen glück haben und die aufgaben gleich verstehen.

am abend kommen kai und der älteste sohn früher und wir bereiten sehr gemütlich das adventsfenster vor, mit apfelpunsch, auf wunsch mit schuss, süssen und salzigen knabbereien. und kerzen überall am unteren gartensitzplatz.


das ist unser aktuelles fenster - ganz anders als das vor 2 jahren.


aber es war wieder schön, spontan mit den nachbarn zusammenzustehen und am feuer bei apfelpunsch ein bisschen zu reden. vielleicht machen wir das ja mal wieder.

Montag, 17. Dezember 2018

adventspost 2018 - das zweite drittel

am neunten dezember hatte ich bereits die bis dahin eingegangenen karten des ersten drittels der adventspostaktion gezeigt, nun geht es heute am siebzehnten mit dem zweiten drittel weiter:
(ich zeige die karten der geplanten reihenfolge nach, angekommen sind sie alle ein bisschen durcheinander, oft wie im letzten jahr in grösseren klumpen) 


 auf der karte nummer sieben (die von milena nachgeliefert wurde, weil zuerst das system nicht ganz klar war, aber juhui, sie ist da!) steht ein kleines häuschen in einem wald voll grosser markmakingbäume.


 von kerstin kam die karte nummer 10 mit anklängen an birken und einem birkengedicht auf der rückseite.


nummer 11 von lisa ist mein bisheriger favorit. sie hat das farbspektrum des grauen ausgereizt, blaugrau mag ich sowieso gerne und dann noch diese geschichte vom steinigen, steilen, gefahrvollen weg nach hause, den die karte erzählt!


 einen blick auf die karte mit der nummer zwölf habt ihr schon am 12. bekommen, sie ist pünktlich angekommen. evelyn hat von den vier markmakingkerzen zwei schon angezündet!


 abstrakt kommt nummer dreizehn von ingrid daher, die auf der rückseite verrät, welche materialien sie benutzt hat. 
oder erkennt ihr auch die engelsflügel - vielleicht sollte ich die karte drehen?


 heute angekommen ist die nummer vierzehn von heike, ein rotgrau mit goldenen tupfen breitet sich hier mit einem leuchten aus.


 da ist die nummer fünfzehn schon wieder ein bisschen konkreter, beschneite tannenbäume stehen im mondlicht und schneefall - schaut mal, was für spuren und welch schönen tannenbaum hermine auf der rückseite noch untergebracht hat.



die nummer sechzehn kam von annette und ist kais lieblingskarte bisher.

alle teilnehmerinnen mit einem blog oder instagramaccount habe ich verlinkt, soweit diese nicht privat geschaltet sind. herzlichen dank den schöpferinnen der kleinen postkunstwerke, die unseren flur zieren. in unserer gruppe vier wechselten ein paar tage viele dankesmails, dies hier ist meine art danke zu sagen!

momentan fehlen mir noch die karten 2, 3, 5 und 17. meine eigenen karten haben sich heute, vielleicht etwas früh auf den weg gemacht, ich werde am 20. darüber berichten wie sie entstanden sind.