so ganz ohne irgendeinen plan habe ich vor ein paar tagen damit begonnen, bilder für den jahresrückblick herauszusuchen. auch ohne sicher zu sein, dass monatsweises durcharbeiten des jahres für dieses mal überhaupt einen sinn macht. denn neben all dem klein-klein des lebens haben sich zwei grosse linien durch unser jahr gezogen, einerseits die einbürgerung, die schon in 2022 begann und noch immer nicht ganz abgeschlossen ist und andererseits der umzug meiner mutter in eine neue wohnung, der sich erst im späten frühjahr ankündigte und vor weihnachten dann auch vollends mit allen nebenschauplätzen erledigt war. auf den beiden ebenen war (oder ist) es also entweder ein langes oder ein kurzes jahr. dazu kam in der zweiten jahreshälfte dann noch kais abschlussarbeit. die arbeit in der werkstatt kam in diesem jahr ein bisschen zu kurz und macht mir insgesamt gerade mehr sorgen als freude. aber schauen sie mit mir dann halt doch mal, was jeweils in den einzelnen monaten so los war ...
januar
das jahr beginnt entspannt - wir sind drinnen und draussen unterwegs, das bild des monats stammt aus der "auswahl 22"-ausstellung im kunsthaus in aarau. ich kaufe mir eine jahreskarte fürs schwimmbad und starte wieder das regelmässige schwimmen. ich plane und führe erfolgreich ein arbeitswochenende mit den vorstandsfrauen der filzszene durch - so etwas habe ich auch noch nie gemacht.
februar
das anhaltend trockene winterwetter erlaubt nicht nur weitere wanderungen und spaziergänge, sondern lockt mich auch immer wieder in den garten, um dort alles für die kommende saison vorzubereiten. wir geben unsere bereits in den vergangenen beiden monaten zusammengesammelten papiere für die einbürgerung ab. noch blogge ich fast wöchentlich einen rückblick. viel zeit verbringe ich mit der vorbereitung der generalversammlung der filzszene - und wir machen uns erste gedanken über ein sommerfest! am ende des monats besuchen wir das ausstellungshighlight des jahres: augustin rebetez im kunsthaus in aarau.
märz
wenig wasser und fehlende niederschläge ziehen sich durch die blogbeiträge im märz. im garten bricht der frühling aus und ich zeige begeistert alles, was blüht. weil es in der werkstatt wenig zu tun gibt, beginne ich damit, neue kurse vorzubereiten, leider kommen die dann aber auch nicht zustande.
april
im april ist ostern - wir bekommen besuch von meiner mutter und zelebrieren die traditionen von gründonnerstäglichen maultaschenessen über den fisch am karfreitag bis zum osterfrühstück am ostersonntag. nur kurz unterbrochen von kais geburtstag am ostersamstag. und dann sind es nur noch ein paar tage bis zu unserer reise nach budapest, mit dem zug geht es zu warmem wasser, jugendstil und sozialistischen zweckbauten. die stadt ist grossartig, vielleicht sind wir nicht zum letzten mal dort gewesen. kaum zurück aus den ferien sind wir schon wieder unterwegs - der umzugscountdown beginnt mit einer erfolgreichen wohnungsbesichtigung.
mai
weil wir sowieso gerade dort sind, machen wir mit freunden eine maiwanderung auf den bossler - ein guter start in den mai, der auch weiterhin von reichlich unternehmungen geprägt ist. drei vereinsanlässe, ein ausstellungsbesuch in zürich (bild) und ein tag beim imker im wiggertal. über pfingsten geht es schon wieder nach deutschland zu einem runden geburtstag. und von dort aus dann weiter nach saarbrücken, aber davon mehr im
juni
fünf tage verbrachten wir an der saar, das hauptziel die völklinger hütte mit industriegeschichte und als ausstellungsort für zeitgenössische kunst. zurück mussten wir vor allem, weil wir zum persönlichen gespräch mit der einbürgerungskommission der gemeinde geladen waren. den rest des monats nutzten wir für weitere radtouren, die wir auch mit ausstellungsbesuchen verbanden - unter anderem im haus konstruktiv und im stapferhaus in lenzburg. der garten ist schön und nicht nur kulisse für unser erstes sommerfest - ein gelungener abend mit einer bunten gästeschar.
juli
einen teil des julis verbringe ich mit dem umzug meiner mutter in die neue wohnung. zuerst mit dem umzug an sich, dann mit dem ausräumen der alten wohnung. es ist heiss, und deshalb müssen die haare ab. zuhause gibt es freiluftkino und zum ende des monats ein verregnetes kleinlautfestival. hauptgemütszustand: zu müde zum bloggen.
august
man kann es nicht besonders gut lesen, aber auf den bohlen der brücke steht fluent influence - fliessend beeinflussen. entdeckt haben wir die worte bei einem spaziergang in fribourg, wohin uns ein ausflug anlässlich unseres hochzeitstags geführt hat. ein kaputtes mobiltelefon, eine seltsame unterkunft und regnerisches wetter - so ganz entspannt sind wir nicht. im garten ernte ich holunderbeeren und hagebutten und verarbeite sie zu brotaufstrichen. die zweite monatshälfte ist badenfahrt - und wir fast jeden abend dabei. dass es heiss war, habe ich schon wieder vergessen, dass es gegen ende zu regnen begonnen hat und so der abschluss der zehntägigen festivitäten quasi ins wasser gefallen ist, ist mir noch sehr präsent.
september
ich beginne damit, mich mit climate fiction zu beschäftigen. in der werkstatt ist so wenig zu tun, dass ich viel zeit in die produktion von shirdaks und sogar ins spinnen zu investieren kann. ich bekomme zwei neue brillen, auch deshalb sind wir oft mit dem velo nach zürich unterwegs. ich beginne das gartenjahr zu bilanzieren und bin enttäuscht von den tomaten, die zwischen extrem nass und extrem heiss in diesem jahr nicht so richtig performen konnten. und dann erwischt uns auch noch corona - es bleibt gerade noch genug zeit, dass wir uns rechtzeitig erholen um in die herbstferien zu fahren.
oktober
für zwei wochen fahren wir in den harz - da waren wir noch nie. wir erwischen ziemlich gutes wetter für die jahreszeit, können einige radtouren und noch mehr wanderungen machen und sehen viel spannendes in den kleinen städtchen und viele tote bäume. wir besuchen zum ersten mal ein ehemaliges konzentrationslager, das arbeitslager mittelbau-dora, in dem zwangsarbeiter raketen für deutschlands krieg herstellen mussten. mit viel zeit macht es mir spass, wieder einmal jeden tag zu bloggen, schliesslich verdanken wir die urlaubsidee auch guter bloglektüre. auch in der zweiten monatshälfte war ich viel unterwegs, das highlight natürlich der filzszene-workshop bei lisa klakulak!
november
im november beginnt es gefühlt zu regnen und hört bis zum jahresende nicht mehr auf, vielleicht auch nie wieder. endlich gibt es wieder kurstage in der werkstatt, der adventsmarkt will auch vorbereitet werden. ich nehme zwei mal abschied von der villa langmatt - einmal gehen wir an einem sonntag durch die letzte ausstellung vor der schliessung des museums und dann bin ich noch am winterwonderland mit meinem stand und es kommen ganz viele menschen, die auch die villa und den garten noch einmal sehen müssen, bevor sie bis 2026 schliesst.
dezember
es schneit! und zwar nicht zu knapp. ein schöner auftakt für den advent. kai und ich besuchen zwei weihnachtsmärkte, gestalten gemeinsam weihnachtskarten, mit der tochter backe ich gutsle, alleine stollen und früchtebrot und insgesamt ist der advent zumindest an den wochenenden recht geruhsam, aber vor allem auch deshalb, weil kai sehr viel an seiner abschlussarbeit schreibt. für weihnachten und den jahreswechsel mache ich viele pläne und schreibe noch mehr listen - sieben, acht und noch mal acht personen an unserem tisch zu den feiertagen freuen mich aber mehr als sie mich stressen. nachdem alle aufgaben für die silvesternacht verteilt sind, freuen wir uns jetzt auch einen schönen jahreswechsel!
und ganz traditionell ist hier auch der platz, einmal ihnen zu danken, den geneigten bloglesenden. ich würde das hier zwar auch ohne sie machen, aber das salz in der suppe sind sie schon, vor allem, wenn ich ab und zu etwas in form eines kommentars von ihnen zu spüren bekomme (aber: no pressure!), also: danke fürs lesen, danke fürs dabeisein, danke für alles!