Samstag, 16. September 2023

warum ich gestern beim internationalen klimastreik dabei war

naja, ich wollte eigenlich eh hingehen, aber falls ich noch einen grund gebraucht hätte, habe ich ihn auf dem weg in die werkstatt aus dem briefkasten genommen: 

die nebenkosten abrechung ist, so weit ich das überprüfen kann, korrekt. ich bezahle, zu meinen bereits bezahlten akonto-beträgen, für die vergangenen 9 monate etwa zusätzlich 15% nach. 

was mich stört, ist der ton des briefs. 

in 2021 wurde die alte ölheizung durch eine gasheizung ersetzt. und ja, das hat eine einsparung an co2 ausstoss gebracht und der plan ist wohl auch, eine teil der energie aus regionalem biogas zu beziehen. wie gross dieser wohl ist? 

im herbst 2022 wurde dann die erwähnte notheizung aufgestellt. die ist, wohlwollend gesprochen, nicht ganz neu und in einem anhänger auf dem hof montiert. unten tropft es raus, hoffentlich nix ganz schlimmes. wie viel sie zum beheizen der räume beiträgt, weiss ich nicht. (anhand der kostenaufstellung sichtbar: es wurde deutlich mehr mit dieser öl- wie mit der gasheizung geheizt)

was nicht unternommen wurde: erneuerbare energien parallel zum einsatz bringen. auf keiner der dachflächen, auch der nicht denkmalwürdigen, gibt es so etwas wie pv-anlagen oder solarthermie. ob irgendetwas in dieser richtung geplant ist? wurde  mir nicht mitgeteilt - ich gehe aber auch nicht davon aus, die gasheizung ist ja noch ganz neu und die mobile ölheizung steht da, wo sie auch im letzten jahr stand.

mir fehlt ein bisschen die fähigkeit, mich über das ergebnis der bemühungen zu freuen, auch dafür dankbar zu sein, welche wohltaten über mich da ausgegossen wurden ("[die vermieterin] hat die differenz selbst ausgeglichen" ... "auf eigene kosten extra eine ölheizung angeschafft"). 

*kleiner exkurs zu "differenz selbst ausgeglichen" - meine nebenkosten sind um 15%  höher, der gaspreis ist im vergleich zum zeitraum bis februar 2022 auf das doppelte gestiegen. die preisschwankungen beim heizöl sind gross - von ca. 60 bis 190 franken pro 100 liter, da dürfte es im wesentlichen darauf ankommen, wann das heizöl eingekauft wird. die heizkosten machen circa 70% der nebenkosten aus. die differenz kann also auch ganz gut jeweils zugunsten der vermieterin ausgefallen sein. 

so, ende der düpflischiesserei. mir geht es eher ums grundsätzliche. dass hier das heizen mit fossiler energie gepriesen wird. dass ich keine bemühungen sehe, davon wegzukommen, dass es kurzfristig billig sein soll - aber nur sein kann, wenn man die kosten für die nachfolgenden generationen ausblendet und der allgemeinheit aufbürdet. dass überhaupt nur kurzfristig gedacht wird. dass mit den regionalwerken auch noch ein kommunaler träger, also die öffentliche hand dazu beiträgt, dass fossile energien bevorzugt werden. dass man das dann noch mit denkmalschutz verbrämt. dass der gesetzgeber nix dagegen macht. dass weiterhin fossile energien subventioniert werden. dass geld dafür ausgegeben wird, anstatt für den umstieg auf erneuerbare und co2 neutrale energieträger, die auf die länge der zeit dann auch noch billiger sein werden.

ich lass jetzt mal den ganzen link zur klimakatastrophe aus. ich gehe davon aus, dass sie wissen, dass fossile energien beim verbrennen co2 in die luft entlassen, dass dieses co2 zur klimaerhitzung beiträgt und dass es deshalb reduziert werden muss, wenn wir hier nicht demnächst noch mehr katastrophen haben wollen. überschwemmungen, dürren, stürme, missernten, hunger, perspektivlosigkeit, wanderungsbewegungen, kriege, flucht, etc. sie wissen schon eigentlich. 

also deshalb auch zur klimademo. war schön mit den hundert leuten. es hätten schon noch ein bisschen mehr sein dürfen. 


 

 


Dienstag, 12. September 2023

12 von 12 im september 2023

da kai zum mundharmonikaspielen unterwegs ist, muss ich heute die grünguttonne selbst an die strasse bringen - dabei sehe ich, wie schön die herbstanemonen im morgenlicht sind und werde daran erinnert, dass ich für 12von12 heute noch elf weitere bilder brauche.

in der werkstatt spinne ich zur zeit jeden morgen wenigstens eine halbe stunde - es gibt da eine hausaufgabe, die noch erledigt werden muss.

so allmählich formt sich auch eine idee in meinem kopf, wo es hingehen könnte mit fünfmal weisser wolle.

 
anschliessend gehe ich an meine aktuelle "filz"-arbeit, die zur zeit nicht aus filzen, sondern auch nähen, sticken und tüfteln besteht. gestern habe ich eine kette geschärt für einen besonders schönen randabschluss, den man eigentlich zu zweit "kabulisch weben" muss. es geht aber auch mit der brettchenwebtechnik, das habe ich in den letzten tagen herausgefunden. 

mit der zeit werde ich immer flinker und die stiche gleichmässiger.

das sieht doch schon ziemlich gut aus. fertig werde ich aber heute nicht mehr.

zuhause wartet zuerst die tochter mit dem mittagessen, dann eine kleine pause (ich habe extrem schlecht geschlafen, weil unter unserem schlafzimmerfenster nachts nicht nur lautstark nüsse geknackt, sondern auch etwa jede halbe stunde noch lautstärker um nüsse gestritten wird.) und ein korb bügelwäsche.

 
vor dem aufbruch ins schwimmbad gibt es noch kaffee und ein toastbrot mit marmelade. den kuchen haben am sonntag die kinder weggefuttert. 

die gemüsekiste wird geliefert.

und gegen fünf sind wir dann endlich im schwimmbad. zwischendurch regnet es kurz, aber insgesamt ist es noch sehr angenehm.

und weil die tochter ab morgen wieder ganz regulär arbeitet und damit solche gemeinsamen unternehmungen wieder seltener werden, holen wir uns zum abendessen dürüm. auf meinem steht "yoghurt" - ich vermute, der urheber hat nicht das lateinische alphabet als erstes gelernt.

es werden zwei velodachträger abgeholt, ich krustele noch ein bisschen herum und schaue anschliessend die doku über die arbeit der bundesregierung. naja, so richtig neues gibt es da auch nicht zu sehen und irgendwie ist mir da alles noch ziemlich gut in erinnerung. 

dann lieber doch noch den 12von12-post fertig machen und heute mal früh ins bett. eventuell regnet es schon, bevor die nussparty wieder losgeht. 

bei caro von draussen nur kännchen gibt es wie immer mehr 12er-posts, dankeschön für den service!

12von12 im september 2022

12von12 im september 2021

12von12 im september 2019 

12von12 im september 2018 

12von12 im september 2017

12von12 im seotember 2016 

Montag, 11. September 2023

zweimal zürich retour

an zwei aufeinanderfolgenden samstagen sind wir nun mit den velos nach zürich-oerlikon gefahren. kai hat dort ein kleines brillengeschäft entdeckt und nachdem er auch mit der zweiten dort angefertigten brille zurfrieden war, bin ich jetzt dort auch kundin. ausgesucht habe ich die brillen (es wurden zwei, weil ich endlich meine uralte sonnenbrille aus der studentinnenzeit ersetzen wollte/musste, die neue hat jetzt auch gleitsicht) bei einem ausflug mit der tochter nach zürich. gut eine woche später konnte ich die brillen abholen, der zweite ausflug zum brillengeschäft wurde notwendig, weil ich beide brillen etwas straff hatte einstellen lassen, und nun um lockerung bitten musste. liess sich aber, siehe unten, auch noch mit ein bisschen sightseeing verbinden. 

also zuerst zum samstag vor einer woche: nachdem wir im frühjahr schon einmal eine wegalternative zur offiziellen, aber schlechten route 66 entlang der limmat (veloweg mit schmalem uferwanderweg zusammenlegen = keine gute idee) von baden nach zürich auf der linken limmatseite erkundet hatten, hatte ich mir nun einen plan für die rechte uferseite zurecht gelegt. 

dazu fuhren wir zunächst auf bekannten wegen durch würenlos bis zum ortseingang von oetwil an der limmat und folgten ab dem kreisel der dorfstrasse (beziehungsweise wollten folgen, denn nach einer kurzen strecke wurden wir vom zieleinlauf des dort stattfindenden seifenkistenrennens gestoppt). der plan sah dorfstrasse und bergstrasse vor, wir wichen dann auf die strasse nach hüttikon und einen waldweg aus, um ins wiesental oberhalb von weiningen zu gelangen. weiningen und engstringen durchquerten wir möglichst oben am hang, durch wohngebiete (hier villen, auf der anderen limmatseite mehr hochhaussiedlungen) und weinberge und gelangten so über den hof sonnenberg und den ortsteil rütihof nach höngg und zur eth auf dem höngger berg. hier verliessen wir das limmattal, touchierten noch ein bisschen affoltern und landeten schliesslich nach knapp dreissig kilometern in oerlikon. nach brillen abholen und kaffee trinken ging es dann auf dem gleichen weg zurück. 

wieder waren wir davon beeindruckt, bis wie nahe man an die grossen stadt in einem komplett ländlichen ambiente heranfahren kann. konkret heisst das: wald, wiesen, bauernhöfe, sich ewig ziehende einfamilienhaussiedlungen, weinberge und dann biegt man um eine ecke und zack: grossstadt, tramlinie, suburbia. (leider keine fotos von diesem ausflug) 

nun waren unsere pläne diesen samstag ein bisschen anders gelagert, denn nach dem brillenbügelbiegen in oerlikon wollten wir weiter nach altstetten, zu den sbb-werkstätten und an eine veranstaltung im rahmen der tage des offenen denkmals. 

der schnellste und direkteste weg auf der radroute 5 führt von baden nach oerlikon durchs furttal. die strecke folgt grösstenteils dem furtbach bis regensdorf - diese strecke hat aber zwei nachteile: man fährt lange strecken schnurgerade zwischen gemüsefeldern und industriegebieten und wir kennen sie schon so lange, dass sie kein bisschen mehr interessant ist. dazu ist sie nicht besonders schnell, da weitgehend auf geschotterten wegen. deshalb suchte ich uns eine wegalternative entlang des tals, dazu blieben wir ein bisschen weiter oben und durchquerten nacheinander hüttikon, dänikon und dällikon, dann regensdorf. nach regensdorf sahen wir die ruine alt regensberg und überquerten direkt am ostportal des gubristtunnels die a1/a4. in affoltern hatte ich uns eine strecke abseits der hauptstrasse herausgesucht, die später in die veloroute 32 rhein-hirzel-linth mündete und uns auf ruhigen quartierstrassen nach oerlikon brachte. nach brilleneinstellen schlenderten wir noch über den oerliker wochenmarkt, der nicht nur gross, sondern auch sehr vielfältig und schön ist. ein bisschen erinnert er mich immer an den stuttgarter wochenmarkt - der marktplatz ist alles andere als schön, aber die stände machen das wett und die mischung sorgt für einen lebendigen markt anstelle einer reinen touristenattraktion. wir kauften cox orange, gravensteiner und grüne bohnen.

von oerlikon nach altstetten liess uns die routenplanung für velos dann ein bisschen im stich. ich hatte damit gerechnet, dass wir nur zum buchegg-platz gelangen mussten und dann dort schon wegweiser finden würden, die uns leiten könnten. hier gab es aber zur auswahl nur city, eth und waidspital. wir suchten uns also ein bisschen mäandernd in der nachmittagshitze einen weg durch wipkingen (meine nerven), fanden aber auf anhieb den ausgesuchten limmatübergang, dann mit ein bisschen dreistigkeit auch den weg auf und über die duttweiler-brücke über das gleisfeld. danach mussten wir nur noch einmal rechts abbiegen und waren schon in der werkstadt zürich angelangt. hier wird gelände der sbb-werkstätten frei und neu genutzt (ganz schön hippsterig). aus anlass der europäischen tage des offenen denkmals gab es hier verschiedene führungen und die möglichkeit einen audioguide zu nutzen. 

das thema der diesjährigen denkmaltage war "reparieren und wiederverwenden". in der übersicht der geöffneten stätten und veranstaltungen war mir aufgefallen, wie schwer es vielen veranstaltern gefallen war, einen bezug zum thema herzustellen. auf dem ehemaligen sbb-werkstattgelände lag das thema an und für sich schon im objekt selbst, dann an der weiterverwendung des geländes und wir erwischten gleich noch eine führung zur "elsässer halle", bei der weiterverwendung die hauptrolle spielt. 

denken sie sich die unteren balken weg und die ganze halle offen auf holzpfosten wie auf der linken seite - so stand sie einst in basel

wir standen nämlich mitten zürich in einer halle, die im 19ten jahrhundert für den ersten basler centralbahnhof gebaut worden war, und zwar für die französische, später deutsch-elsässische seite (nach 1871). als der neue (und heute noch bestehende) bahnhof der sbb anfang des 20sten jahrhunderts an seiner stelle errichtet wurde, riss man die alten gebäude nicht einfach ab, sondern man legte sie nieder. dies bedeutete, dass man die gebäude, die ohnehin schon modular aufgebaut waren, in ihre einzelteile zerlegte, um sie an anderer stelle bei bedarf wieder aufzubauen. der bedarf der sbb entstand dann beim bau der sbb-werkstätten in altstetten, wo man 16 der ursprünglich 26 segmente zählenden hallenkonstruktion wieder aufbaute, um in ihr holz für die wagenwerkstatt zu lagern. auch dafür hat die halle nun ausgedient, da die innenausstattung der wagen schon lange nicht mehr aus holz, sondern grösstenteils aus kunststoff ist. sie bleibt aber stehen und ist nun markthalle und fahrradeinstellhalle für die rundum entstehenden neuen wohneinheiten. 

einzelne verschraubte gusselemente, immer gleiche abstände und balken machten die halle modular

ganz anders, erfuhren wir auch noch, ist es ihrer schwester gegangen, dem teil der halle, der auf der schweizer seite des bahnhofs der centralbahn gestanden war. die war anfang des 20. jahrhunderts nämlich ebenfalls zum zweck der holzlagerung nach olten gebracht worden. allerdings wusste niemand mehr so genau, woher sie kam. und sie wurde auch nicht mehr gebraucht und sollte abgerissen werden. aufmerksame menschen stellten nicht nur den link zu basel her, sondern verhalfen auch den dampfbahnfreunden des dzvo zu einer schmucken und genau passenden einsteigehalle für den bahnhof in bauma, wo man die ursprüngliche ausgestaltung mit laubsägearbeiten an den giebeln und einer offenen halle bewundern kann. 

den rest der werkstadt zürich schauten wir uns mit dem angebotenen audioguide an, der aber nicht halb so spannend war, wie die geschichte der reisenden halle. 

werkstrasse mit kantine rechts, wagenwerkstatt links, dazwischen ein fussgängerübergang

platzmangel machte es notwendig, dass die wagen quer zu den gleisen verschoben werden konnten, um in die einzelnen werkstatthallen zu gelangen

die wagen der materialbahn konnten auch gedreht werden

umnutzungseinbauten in der wagenwerkstatt 1

noch ein bisschen industriearealfunde

inzwischen war es nicht nur nachmittag, sondern auch ganz schön warm geworden. für den rückweg hatte ich nur einen vagen plan, also fuhren wir zuerst der nase nach durch altstetten los und stiessen auf die grün gekennzeichnete velovorzugsroute, sie uns allerdings mitten in altstetten ohne vorwarnung und weitere wegweiser ausspie. nicht auf geradestem weg gelangten wir auf die linksseitige limmattalroute vom frühjahr. bis zum bahnhof urdorf folgten wir der mittelländer route, weiter ging es auf selbstgesuchten oder lokalen velorouten, vorwiegend auf nebenstrassen und wegen durch dietikon, spreitenbach, wettingen und baden nach hause zurück. 

(die velorouten kann man gut auf der seite von schweizmobil/veloland nachschauen, leider aber nur die "grossen" tourenvorschläge und nicht die lokalen velostrecken, die häufig besser die kleinräumigen verbindungen herstellen. die grossen routen kann man auch auf der swisstopo-app einblenden)

Dienstag, 5. September 2023

#wmdedgt im september 2023

 es ist der fünfte und frau brüllen fragt ganz traditionell, was man denn den ganzen tag so mache (#wmdedgt). 

ich stehe zur üblichen zeit auf und verpasse so wie immer das wort zum tage auf dlf kultur auf dem weg in die küche. nach spülmaschine ausräumen, kaffee kochen, frühstück für kai und mich bereit machen frühstücken wir gemeinsam und spielen dabei ein paar züge wordfeud. 

seit dieser woche schaffe ich es wieder, mich zur morgengymnastik aufzuraffen - vielleicht liegts an den tieferen temperaturen am morgen, vielleicht auch an den rückenschmerzen, die mich zur zeit plagen. dann versorge ich die pflanzen im garten und im gewächshaus. kai hat schon die grünguttonne mitgenommen. 

eigentlich würde ich jetzt in die werkstatt fahren, aber da ich am nachmittag noch pläne habe, erledige ich gleich heute morgen einen grossen korb bügelwäsche. in der werkstatt brennt derzeit nichts an, die auftragsflaute ist noch nicht zu ende und die nächsten kurse stehen erst ende des monats an. es reicht also wenn ich um zehn noch für zwei stündchen dort vorbeischaue. zur zeit frische ich mal wieder meine fähigkeiten im herstellen von shirdaks auf. eine mühselige und aufwendige arbeit, bei der nicht viel gefilzt, dafür aber um so mehr genäht werden muss. zwei gefilzte flächen werden gemeinsam zerschnitten, so dass die teile getauscht und wie eine art mosaik wieder zusammengesetzt werden können. die einzelnen teile werden zuerst geheftet, dann zusammen mit zwei kordeln auf der nahtstelle sorgfältig vernäht. diese oberseite wird anschliessend auf einem zweiten einfarbigen filz mit hilfe von stickstichen befestigt, der rand der beiden filze gemeinsam gerade abgeschnitten und eingefasst. das ist genau so langwierig, wie es sich anhört, ich freue mich aber schon aufs ergebnis und ab und zu auch an den zwischenschritten. das schöne dabei ist, dass ich die gedanken schweifen lassen kann und mir neue projekte ausdenken kann. ab und zu unterbreche ich auch für experimente in papier, denn gerne würde ich mal wieder was neues flechten und filzen. 

in einer pause entdecke ich den spendenaufruf des kleinlaut-festivals, das wir im sommer besucht haben. die kinder sind dort alle mehr oder weniger engagiert und so wussten wir bereits, dass zwei tage dauerregen ein riesiges loch in die kasse gerissen haben. damit alle rechnungen bezahlt werden können, gibt es nun ein crowdfunding. ich überlege, mindestens die auslagen, die ich für ein mittagessen bekommen habe, zu spenden. 

kurz nach zwölf fahre ich schon nach hause und wärme mir zum mittagessen den zweiten teil von den restlichen macandcheese (schreibt man das so?), die die tochter letzte woche gemacht hat. damit sind sämtliche reste aus der vergangenen woche vernichtet. die mittagspause verlängere ich noch ein bisschen mit einem kapitel aus dem neuen irving, der so gar nicht spannend ist, da es mir vollends nicht mehr auf irgendeine handlung anzukommen scheint und die charaktere mir schon arg bekannt vorkommen. nett zu lesen, aber halt eher so wie der apfelkuchen, den es jede woche gibt. 

ich telefoniere mit meiner mutter und wir klären die posten einer abbuchung des telekommunikationsanbieters. die rechnung kam per mail und hätte eigentlich an mich weitergeleitet werden sollen. aus irgendwelchen gründen funktioniert aber die weiterleitung nicht und so sehe ich erst jetzt, dass der tv-stick zweimal berechnet wurde. das ist auch nachvollziehbar, da der stick zunächst zugeschickt wurde, dann der mechaniker, der den anschluss in betrieb genommen hat, aber auch noch einen dabei hatte. den hat er wieder mitgenommen, deshalb reklamiert meine mutter den posten umgehend und bekommt ihr geld zurück - und in zukunft ihre rechnungen per post. das glasfaserinternet ist vom lokalen energieunternehmen und das ist ein erstklassiger dienstleister, der nicht nur ansprechbar ist, sondern auch die wünsche und bedürfnisse der kunden im blick hat. 

nach dem gespräch mache ich mir ein bisschen proviant für den ausflug am nachmittag zurecht und suche meine sachen zusammen. mit dem fahrrad fahre ich zum bahnhof, von wo mich eine regionalbahn nach basel bringt. im wagon, wobei man kaum mehr von wagon reden kann, da es eher so eine art strassenbahn ist, mit der ich fahre, also da drin halt, gibt es merkwürdige geräusche. zuerst denke ich an jemanden mit schweren atembeschwerden und hustenanfällen, dann finde ich es aber ein bisschen merkwürdig, dass der patient sich jeweils in den bahnhöfen spontan erholt. es ist wohl eine art fahrgeräusch, das aber die reise nicht angenehmer macht, denn auch wenn ichs besser weiss: ich denke immer noch, dass da gleich jemand ersticken muss. 

in basel habe ich die nächsten zwei stunden noch nicht wirklich etwas vor und laufe einfach so ein bisschen herum. dabei bemerke ich, dass ich die innenstadt von basel eigentlich gar nicht kenne, meistens gehen wir in basel direkt in ein museum oder an eine veranstaltung und sind bisher noch nicht so viel herumspaziert. eine weile sitze ich auf einem platz an der leonhardskirche, dort ist es schattig und luftig, der nachmittag ist schon wieder ziemlich warm geworden. dort verzehre ich mein mitgebraches abendbrot. dann setze ich meinen ziellosen spaziergang noch ein bisschen fort, unter anderem auch in einer sehr akademischen buchhandlung im univiertel.

gegen halb sieben komme ich im "unternehmen mitte" an, wo es heute eine lesung mit podiumsdiskussion über kim stanley robinsons roman ministerium für die zukunft gibt. die veranstaltung läuft im rahmen einer lesereihe zum thema climate fiction, die von literaturspur veranstaltet wird. der kalifornische autor ist per zoom zugeschaltet und bestreitet den ersten teil der veranstaltung. vom moderator nach seinem anstoss für den 2019 veröffentlichten roman gefragt, erklärt robinson, wie beeindruckt er von der entdeckung der tatsache der kühlgrenztemperatur von 35 grad, die ein mensch maximal aushalten kann. das mit der kühlgrenztemperatur ist kompliziert, und sozusagen das thema der eingangssequenz des romans, in der es um eine hitzewelle in indien geht, in der hunderttausende von menschen sterben. der einzige überlebende ist damit als eine der hauptpersonen eingeführt, die zweite ist mary, die vorsitzende des ministeriums für die zukunft, einer behörde ohne macht, die geschaffen wurde, um die klimaziele der verschiedenen länder zu koordinieren. diese beiden personen (und noch ein paar mehr) begleiten wir im buch durch die dunklen 30er jahre und dann weiter in eine welt, in der durch geoengineering und die einführung des carbon coin, einer art parellelwährung, die für die reduktion von co2 in der atmosphäre ausgegeben werden, die klimakatastrophe überwunden werden kann. 

robinson beantwortet ausführlich fragen nach seiner einschätzung von technikeinsatz zur überwindung der klimakatastrophe (wichtig!), nach der berechtigung von gewalt als mittel im kampf für mehr aufmerksamkeit für das problem (die spielt nämlich im buch doch eine recht prominente rolle, wird vom autor aber zwiespältig gesehen) und der einschätzung, ob sein buch etwas zur überwindung der klimakrise leisten kann. ich habe phasenweise etwas mühe zu folgen, der tresorraum einer ehemaligen bank, in der die veranstaltung stattfindet, ist doch recht klein, gut besetzt und schlecht belüftet. (die lesereihe findet an verschiedenen orten statt, die jeweils einen bezug zum literarischen werk haben - hier war der link geld/kapitalismus)

im zweiten teil der diskussion (der autor hat sich verabschiedet) geht es nun mit dem leiter des zürcher literaturmuseums um die literarischen aspekte - was ist climate fiction (eher kein genre, sondern ein label), was soll und kann literatur, kann literatur mit einer botschaft immer noch gute literatur sein oder ist literatur ohne botschaft nicht eigentlich nutzlos? unterbrochen wird diese diskussion von drei sequenzen aus dem buch, die eine schauspielerin sehr gekonnt vorträgt. 

am ende gibt es noch eine frage ans publikum: was für literatur bräuchten sie, damit sie in der klimakatastrophe mit zuversicht agieren können? ich finde die vorschläge aus dem publikum sympatisch, es geht um mehr nähe zur eigenen lebenswirklichkeit, um realistische perspektiven, um mehr phantasie (warum soll die welt so bleiben, wie sie ist? gibt es nicht auch andere entwürfe?). 

insgesamt bin ich aber dann doch froh, dass ich um viertel vor neun auf strassenniveau an die frische luft komme. gemütlich gehe ich zum bahnhof, wo schon bald mein zug einfährt. auf dem heimweg muss ich einmal umsteigen, dafür bin ich nicht wieder mit der strassenbahn unterwegs. ein entfernter bekannter hat mir auf whatsapp eine sprachnachricht hinterlassen, er lädt mich ein, eine geniale geschäftsidee kennenzulernen. puuh. gleich komplett blockieren? oder reicht es vorerst, einfach nicht zu antworten? man wird es sehen. 

in einer viertel stunde müsste ich in baden ankommen, wo mein velo auf mich wartet.

Donnerstag, 31. August 2023

12tel-blick im august 2023

was für ein monat, der august. ich kann mich eigentlich nur an zwei daseinformen erinnern: entweder nassgeschwitzt oder nassgeregnet. zumindest in der rückschau war es entweder viel zu heiss oder viel zu nass. der garten trägt es mit fassung, die tomaten sind eher weniger amused.


heute geht der blick in richtung pappel, die ja in meinem 12tel-blick die hauptrolle spielt. die ist schön üppig, im vordergrund wuchern die sträucher rechts und links den fahrweg zu. seit etwa einer woche regnet es, aber die schäden, die die grosse hitze zuvor angerichtet hat oder das viel zu trockene frühjahr, die konnte der regen auch nicht mehr richten. die braunen blätter links im bild sind noch verhaältnismässig harmlos, am anderen ende des gartens vertrocknet gerade eine stattliche hainbuche. 
 
da fällt es uns nicht schwer, wetter und klima auseinanderzuhalten, anderen schon eher, wie die tagesschau berichtet. doch auch wenn die meisten menschen in unseren breitengraden die folgen des klimawandels längst bewusst wahrnehmen, gibt es immer noch genügend abwiegelei, so ala "das gab es früher auch schon" - zeigt der spiegel.


  
 
die pappel im lauf des jahres - immer am ende des monats ein neues bild aus der selben perspektive. eva sammelt wie jeden monat, seit jahren - nur diesmal dürfen wir noch ein bisschen gespannt sein, wie ihr zwölftel blick aussieht. 

Samstag, 26. August 2023

vom feiern

nach acht tagen badenfahrt, von denen ich tatsächlich sechs abende irgendwo auf dem fest verbracht habe, möchte ich gerne etwas dazu schreiben, bin mir aber nicht so ganz sicher, was. 


auf jeden fall eines: es war heiss. bis auf den allerersten abend, an dem ich mit kai erst gegen halb elf überhaupt losgezogen bin, war es jeden abend fast unerträglich heiss, fast immer noch über 30 grad, zwischen den menschen vor den bühnen vermutlich sogar noch heisser. da ich über meiner wohlfühltemperatur so um die zwanzig grad nur eingeschränkt funktioniere, war das für den genuss des fests eher ein bisschen hinderlich. 

und es war voll. na klar, das ist kein wunder und soll ja auch so sein, dass möglichst viele menschen zu so einem fest kommen. nur war dann halt an vielen stellen kaum mehr ein durchkommen, lange schlangen vor den essensständen, keine sitzplätze in den schönen festbeizen. und das bei den temperaturen. 



nun, könnte man sagen, man muss da ja nicht hingehen. aber das geht ja auch nicht. denn ausser hitze und menschen gibt es ja auch noch die ganzen fantasievoll gestalteten festbeizen, bühnen, stände, plätze zu entdecken, dazu musik an ganz vielen orten und theater an einigen. musik gibt es in diesem jahr aber auch ein bisschen viel: zu den wirklich vielen, vielen lifebühnen, auf denen für jeden geschmack etwas geboten wird (tolle gelegenheit auch mal das zu hören, was man sonst eher nicht so hören würde) und die sich an sich schon untereinander lautstärke- und reichweitenmässig konkurrenz machen, hat nun auch noch jedes kleine essenständchen eine box aufgestellt, aus der irgendetwas zu hören ist. wäre für mich jetzt nicht so wichtig gewesen. respektive hätte ich gerne auf diese erfahrung verzichtet. wie auch auf die, dass bei der einen konzertbühne leisere töne von der ntzntzntz-disko nebenan übertönt werden. erwähnte ich schon, dass es heiss war? (und ich schon deshalb grundgenervt?) 

schön war das konzert von mischgewebe.

und die lounge der mättelibar über der limmat.

dass wir an einem abend spät einen platz im badhalde bekommen haben und dort schön wabernder sound aufgelegt wurde (mit dem anderen ohr weghören, dass viel zu nah andere beats aus den lautsprechern kamen). 

die revü von palino war auch schön und vor allem lustig. 

und das konzert von fc kleinstadt, bei dem dann am donnerstag abend die ersten regentropfen fielen. 


kulinarisch haben wir jetzt noch nicht so die grossen highlights erlebt, bei unserer einzigen mahlzeit auf dem fest begann es gerade zu stürmen. 

nun hat es abgekühlt, wir haben einen tag festpause hinter uns und nun schauen wir mal, wo wir heute und morgen noch landen. alles kann man eh nicht sehen, erleben, anschauen. ein so grosses stadtfest ist aber auch und gerade wegen der überfülle einfach ein beeindruckendes erlebnis.

hägenmark selber machen

hägenmark ist eine art fruchtaufstrich, der aus hagebutten, also den früchten der wildrose, hergestellt wird und lange zeit habe ich gedacht, dass man das nicht selbst machen kann. oder zumindest ganz bestimmte hagebutten braucht. 

nun gibt es in unserem (nicht mehr ganz so) neuen garten einen grossen wildrosenstrauch, der ausser einer kurzen blüte im frühsommer vor allem durch schöne hagebutten, noch dazu besonders frühe, glänzt. in diesem jahr auch noch durch besonders viele und schöne. 

anlass für mich, über die herstellung eines eigenen hägenmarks nachzudenken. 

(kleiner exkurs: hägenmark war für mich lange ein regionales produkt aus meiner heimat, beziehungsweise von der nahegelegenen schwäbischen alb, wo das rauhe klima den anbau von beerensträuchern erschwert und ersatzweise dann halt die hagebutten als brotaufstrich verarbeitet wurden. zu kaufen gab es hägenmark vor allem auf dem wochenmarkt, eigentlich schon immer und von einigen traditionellen herstellern. seit unserem umzug in die schweiz freute ich mich immer mal wieder über ein mitgebrachtes glas davon, allerdings bin ich im haushalt so ziemlich die einzige, die das gerne isst. dann entdeckte ich vor ein paar jahren, dass das auch hier auf den wochenmärkten (konkret in aarau) angeboten wird: allerdings nicht als fertiger brotaufstrich, sondern eher als rohes fruchtmus der hagebutten, um selbst zuhause fertig gekocht zu werden. vermutlich ist das genau so regional wie eine kalksteinformation als mittelgebirge und so einzigartig dann halt doch auch nicht. exkurs im exkurs: durch die nähe zum jura sieht es hier schon arg ähnlich aus wie in der alten heimat, was ich nie müde werde zu betonen.)

in zeiten des internets ist ja die idee nie so richtig weit von der durchführung entfernt, da man ja einfach nur mal nachschauen muss, wie das geht, so eine hägenmarkherstellung. 

am einzigen abend, an dem ich diese woche nicht an der badenfahrt war, habe ich dann geerntet. ein kilo war das ziel, bei siebenhundert gramm war es dann so duster, dass ich die hagebutten im strauch nicht mehr erkennen konnte. 

am nächsten tag kochte ich die hagebutten mit der gleichen menge wasser eine stunde lang in einem geschlossenen topf und liess das ganze dann bis zum nachmittag auskühlen. 

mit hilfe der flotten lotte (oder dem passevite, verballhornt auch der passaflotte) wurde aus dem matsch mit kernchen ein schönes, glattes fruchtmus.

sieht ein bisschen aus wie ketchup (ich bin auch davon überzeugt, dass man mit den richtigen gewürzen so etwas daraus herstellen könnte, denn so anders wie tomatenmark schmeckt das gar nicht) und musste noch ein bisschen verdünnt werden. 

die weiterverarbeitung ist denkbar einfach: im verhältnis 2:3 wird zucker hinzugefügt, das ganze noch mal für ein paar minuten erhitzt und dann in sterilisierte gläser abgefüllt. schmeckt exakt so, wie das gekaufte hägenmark. 

jetzt haben wir vier gläser und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht alleine im kommenden jahr aufessen kann.

Montag, 14. August 2023

12 von 12 im august 2023

 es ist der zwölfte august, ein samstag und ich habe an die zwölf bilder für 12 von 12 gedacht:

es gibt frühstück auf der terrasse - eigentlich wollten wir ja am gewächshaus frühstücken, aber da ich gerade die tischdecke aufgelegt hatte, als auch schon die ersten tropfen fielen, haben wir doch noch umdisponiert. 

seit tagen schon schleiche ich um unseren holunder herum, der dieses jahr besonders viele früchte hat - heute möchte ich gerne ernten. 

erste idee: die langen zweige abschneiden und dann am boden die beerendolden ernten. das funktioniert nur so mässig, weil an einem zweig längst nicht alle dolden gleichzeitig reif sind, und wir so eine ganze menge unreife früchte wegwerfen müssen. also doch keine zwei fliegen mit einer klappe, sondern der rückschnitt dann erst im herbst. 

also hilft mir kai und hält einzelne äste tief, während ich die dolden abschneide. 


bester kontrast: heugümper auf holunderbeeren.

die gewaschenen, verlesenen und von den groben stängeln befreiten beeren wandern in den heissentsafter.
 
 
während die beeren im dampf ihren saft abgeben, habe ich zeit, die fotos meines adventskalenders vom vergangenen jahr in ein album zu kleben.  


mittlerweile regnet es zum dritten oder vierten mal. der saft rinnt aus den beeren, am ende werden es um die zwei liter sein.

ich habe mir noch mehr klebearbeit geholt: übers jahr haben sich jede menge schachteln und schächtelchen angesammelt, die es sich lohnt, mit schönen papieren zu verzieren und ihnen ein zweites leben als geschenkverpackung oder so zu geben. aber zuerst bekommen meine stempelschnitzwerkzeuge eine schöne aufbewahrungsmöglichkeit.

in einer regenpause mache ich mich auf den weg zum geisshof, wo heute die solidarische landwirtschaft, bei der wir bis im vergangenen jahr mitglied waren, sommerfest feiert. wir sind als ehemalige eingeladen und können so wieder einmal den blick über das reuss- und das aaretal geniessen. 

später kommt auch noch die tochter auf den hof. die genossenschaft ist ganz schön gewachsen, ich kenne kaum noch jemanden, später tauchen dann aber doch noch einige bekannte gesichter auf. es gibt essensstände und ein musikprogramm statt gemütlichem informellem beisammensein, wie wir es aus der anfangszeit der solawi kennen.

am abend tritt sogar noch eine richtige band auf. 


die tochter und ich machen uns aber auf den heimweg, sie ist seit dem morgen beim aufbau der badenfahrt im einsatz gewesen und ich finde es auch in ordnung, nach hause zu fahren, solange es nicht regnet. 

zuhause treffen wir zuerst auf eine ruinierte katzeklappe - der kater begreift das prinzip der chipgesteuert geöffneten klappe nicht und döngelt anstattdessen solange an die türe, bis diese kaputt geht. ich bin ein wenig ratlos, weil wir zur zeit wieder öfter fremde katzen im haus haben, aber muss letzten endes halt vermutlich einsehen, dass es ja kein zustand ist, dass der alte kater auch draussen sitzen bleiben muss. und dabei noch in einer woche drei sätze batterien verschleisst. (wie das geht, weiss ich auch nicht).

kai findet mich jedenfalls laut schimpfend in der küche, als er von seinem einsatz bei der streetparade zurück kommt. wir sitzen noch ein bisschen herum, ich bastele weiter, dann ist es aber auch einfach zeit, zu bett zu gehen. 

mein 12tes bild ist erst am tag darauf entstanden: 

insgesamt 15 gläser holundergelee sind es geworden, eines verschenken wir gleich und eines öffnen wir beim sonntagsfrühstück. 

meine bilder schicke ich wie immr zu caro, wo sich die 12er-blogbeiträge heute wieder versammeln.