Dienstag, 9. Juli 2024

12tel-blick im juni 2024

 tja, ich habs vergessen. vergessen den 12tel-blick zu fotografieren und ihn rechtzeitig zum monatsende hin einzustellen. ich bin ein paarmal an der baustelle vorbeigefahren (aber wegen einbahnverkehr deutlich seltener als sonst), ich habe letzte woche mal drangedacht. aber heute morgen habe ich dann noch vor dem filzkurs kamera und fahrrad geschnappt und bin extra zu meinem 12tel-blick geradelt. ich denke, dass es keinen grossen unterschied macht, dass ich 10 tage zu spät bin. aber es tut sich was auf der baustelle, und zwar wieder viel buntes! 


mir gefallen die roten schnecken aus plastikrohr besonders gut. 

was auch immer da links neben dem gärtnerhäuschen blüht, es harmoniert jedenfalls sehr gut mit den türen der mobilen toiletten. im hintergrund ist es jetzt schon ein bisschen in die höhe gegangen, aber nicht so richtig nennenswert. 

und hier noch der überblick. heute war da kein bauzaun, deshalb wieder einmal ein bisschen eine andere perspektive...

wer nun rätselt, was das soll, dem sei gesagt, dass ich anfang jahr diesen blick ausgewählt habe, um ihn zwölf mal zu fotografieren und so die veränderungen festzuhalten, die es im lauf des jahres, aber auch mit dem fortschreiten der baustelle an der villa langmatt so geschehen. gedacht wäre eigentlich immer der selbe bildausschnitt, die baustelle macht das aber schwierig bis unmöglich. also gönne ich mir dieses jahr ein bisschen schluritum und fotografiere wie und wann es passt. 

nun hoffe ich, dass sich das törchen bei eva, die monat für monat all die bilder auf ihrem blog sammelt, noch nicht geschlossen hat. und sehe bei der gelegenheit mal nach, was bei den anderen 12tel-blickerinnen so los war.

wer mehr zur aktuellen serie wissen will, findet alle monate hier: 

12tel-blick im mai 2024

12tel-blick im april 2024

12tel-blick im märz 2024

12tel-blick im februar 2024

12tel-blick im januar 2024

wer alte 12tel-blicke sucht, wird unter dem label 12tel-blick fündig. (das wäre doch mal eine idee - alle zwölftelblicke der letzten jahre wieder einmal aufsuchen und nachschauen, wie es jetzt dort aussieht! vielleicht nächstes jahr... )

Samstag, 29. Juni 2024

mein juni

der juni beginnt mit viel wasser und sehr emsig. bei uns ist der fluss zwar hoch - aber andernorts, auch in unserem alten zuhause, gibt es richtige überschwemmungen mit sachschäden und verletzten. es sind nicht die ersten in diesem jahr und es werden nicht die letzten bleiben. parallel dazu beschliessen sowohl der stände- als auch der nationalrat, ein vom europäischen gerichtshof für menschenrechte ergangenes urteil, das die schweiz zu mehr klimaschutz verpflichtet, zu ignorieren. hätte ich dafür zeit, würde ich daran verzweifeln. 

anstattdessen darf ich endlich wieder einmal das einführungsmodul in den filzbaukasten unterrichten und kann ganz viel über den wertwollen rohstoff wolle erzählen. natürlich legen die teilnehmer*innen auch hand an - ausschliesslich aus naturbelassener wolle, weitgehend von einheimischen oder zumindest europäischen schafrassen entsteht diese "bunte" vielfalt an probefilzen: 

 

kai geht auf den markt und bekocht mich mit den letzten spargeln der saison.  in der folgenden woche beginnt er wieder zu arbeiten, vorerst mit einem halben pensum.

das wetter lässt in der ersten juniwoche gelegentlich gartenarbeit zu - ich schneide zurück, was dringend nötig ist, fülle innerhalb von drei tagen zwei mal die grüntonne und mähe die wiese, die eigentlich noch viel zu nass ist (die pilze dürfen stehen bleiben).

einen kärcher haben wir uns auch noch ausgeliehen, um endlich den belag von den mittlerweile reichlich schlifferigen platten auf der terrasse zu entfernen. eigentlich sollte jetzt die schönste zeit im garten anbrechen, aber die kurzen regenpausen reichen nur für die nötigsten arbeiten, keinesfalls zum geniessen.

der kater muss geimpft werden und bekommt seinen jährlichen gesundheitscheck und vor dem abstimmungssonntag sollen auch noch diese kuverts in den richtigen briefkasten eingeworfen werden. 

zum frühlingsmarkt am samstag trete ich schon ein bisschen angeschlagen an - mein rücken braucht dringend eine pause. vorher aber bringt mir je ein kind meine waren an den markt im nachbarort und eines holt sie wieder ab, das dritte besucht mich zwischendurch. es ist warm, aber regnerisch, und frühling ist eher nicht so die zeit für filzsachen. aber immerhin die standgebühr und ein klein wenig überschuss haben herausgeschaut - ein foto gibt es nicht, dafür hatte ich keine nerven mehr. 

am sonntag kämpfe ich trotzig noch gegen den schmerzenden rücken, am montag kapituliere ich und lasse mir vom hausarzt schmerzmedikamente und physiotherapie verschreiben. und dazu gratulieren, dass ich bisher keine probleme mit dem rücken hatte. so beginnt unsere ferienwoche. ein paar tage weg von zuhause haben trotzdem gut getan und die schmerzmedikamente ihren dienst. 
während wir im schönen bergell im grotto sitzen und das abendessen geniessen, bangen zuhause menschen um ihr zuhause, weil in einer tiefgarage mit feuerwerkskörpern hantiert wurde. zwei menschen sterben und die nachricht von diesem unglück macht die runde bis nach deutschland. 
 
zurück zuhause startet die physiotherapie, die ich von unterwegs noch organisiert habe und ich kann zumindest nachts auf die schmerzmittel verzichten. zahnarztbesuch, vorstandssitzung und ein weiterer sitzfellchenkurs am mittwochvormittag, dann mache ich mich auf den weg zu meiner mutter.

von mittwoch bis samstag kann ich rückenhalber nicht alles erledigen, was zu tun wäre, dafür planen wir ein bisschen für den rest des jahres. und ich treffe spontan die freundin, die mit mir bis zur späten sperrstunde auf dem platz vor dem schloss campari spritz trinkt und dann noch eine stunde auf der strasse weiterquatscht. das war schön!

zurück zuhause drängelt schon wieder der garten, aber zusammen mit kai, der mir hilft, während ich von der alten heimat erzähle, ist es auch schön. und ich habe es geschafft, uns hilfe zu organisieren: die tochter hat geholfen, die terrasse zu reinigen, der mittlere sohn hat solange ich unterwegs war den rasen gemäht und der älteste kommt und schneidet den ewigen kirschlorbeer. täglich ernten wir himbeeren, auch einige erdbeeren, träuble und blaubeeren.

der viele regen lässt alles üppig wachsen ... und wirft es dann um. einige blumen habe ich gerettet. 

mittlerweile bin ich weitgehend schmerzfrei ohne medikamente, mein neuer zahn ist eingeschraubt worden und ich habe begonnen, den sommerbrief für unseren verein zu schreiben. den einen oder anderen abend kann man draussen sitzen, und so tippe ich gerade am gartentisch zu den aufgeregten rufen der alpensegler, die ihr abendessen an insekten erjagen und hoffe, dass ich entweder noch eine fledermaus oder einen hirschkäfer zu sehen bekomme. 

...

und der juni geht ja noch ein bisschen weiter - gegen ende juni ist es heiss und dämpfig/düppig, fast jede woche gibt es irgendwo schwere gewitter, ein unwetter, hochwasser, hagel, verschüttungen und weggespülte strassen. 

für uns gibt es noch einen letzten termin in sachen einbürgerung: bei der ausweisstelle in aarau müssen fotos gemacht und fingerabdrücke genommen werden, damit wir schweizer papiere bekommen können. 


kai geht anschliessend zur physiotherapie, ich ins kunsthaus, wo ich die ausstellung der künstlerin und filmemacherin pauline julier nur zur hälfte anschaue - dafür aber zeit habe, mich auf eine videoarbeit tiefer einzulassen.

obwohl es um das verhältnis des menschen zur natur und um landschaften geht, arbeitet frau julier in ihren videoarbeiten viel mit text und lässt so die bilder in unserem kopf entstehen. eine interessante idee, aber es braucht schon sehr viel konzentration und einlassen auf die gezeigten diaschauen, um etwas davon zu haben/zu verstehen. 

das letzte juniwochenende werden wir ruhig verbringen, heute morgen waren wir endlich mal wieder zusammen einkaufen auf dem markt und zuvor kaffeetrinken, der garten braucht auch noch ein bisschen zuwendung und mit ein bisschen überwindung sollte ein erster (!) sprung ins bädle möglich sein.


 
 

Samstag, 15. Juni 2024

nach zehn jahren wieder im bergell

ab und zu zieht es uns in dieses südliche bündner bergtal, aber dass unser letzter aufenthalt hier gerade schon fast zehn jahre her sein sollte, konnten wir zuerst gar nicht glauben. aktueller anlass für die wahl des reiseziels war die entdeckung, dass in diesem jahr die biennale arte bregaglia stattfindet und dass wir ein kommodes reiseziel suchten. für den genesenden und (was wir bei der auswahl noch nicht wussten) für mich und meine rückenschmerzen. 

die hinreise

wir nahmen uns (für heutige verhältnisse, dazu weiter unten mehr) viel zeit für die anreise. bis reichenau fuhren wir auf der autobahn, dann über die dörfer, weil ich kai die felskirche in cazis zeigen wollte.



die nächste etappe führte uns bis zur rofflaschlucht. 


die geschichte des für besucher zugänglichen wasserfalls und des zugehörigen wirtshauses ist aber auch zu spannend. 
 

die vorfahren der heutigen besitzer waren auf grund grosser armut durch die verlagerung der handelswege nach eröffnung der eisenbahn über die albulalinie zur auswanderung nach amerika gezwungen, wo sie die niagarafälle zu sehen bekamen. aus dieser erfahrung entstand die idee, die heimische landschaft ebenfalls touristisch nutzbar zu machen und die rückkehr in die schweiz, in der gerade die alpen für reisende erschlossen wurden. 


der besondere clou: man kann hinter dem wasserfall durchgehen!

nach einem kaffee ging es weiter über den splügenpass nach italien und von süden dann ins das val bregaglia hinein.

das hotel

das schild, an das ich mich noch gut erinnern kann und das immer in der einfahrt zum hotel stand, liegt mittlerweile auf den stufen in den keller

ein bisschen übermütig hatten wir ein zimmer im hotel bregaglia gebucht - einem fast hundertfünfzigjährigen kasten von hotel, von der zeit auch schon mal als "findling" bezeichnet. zur zeit der erbauung diente es der gewöhnung an die bergluft, bevor die sommergäste aus mailand weiter hinauf ins engadin zogen. kaum mehr vorstellbar für uns, die wir uns insgesamt nur vier tage zeit genommen hatten. geöffnet ist das (nicht beheizbare) hotel ausschliesslich im sommer, die allermeisten räume sind angeblich mehr oder weniger original erhalten (sieht man von so nebensächlichen annehmlichkeiten wie elektrischem licht oder fliessendem wasser ab). 
 

wir hatten mit unserem zimmer nicht ganz so viel glück, der laminatboden, das eingebaute 80er-jahre badezimmer und das textilbezogene doppelbett erinnerten eher an drittklassige dorfhotels und liessen uns zuerst einmal beinahe am sinn des bleibens zweifeln. 

glücklicherweise sind wir dann doch geblieben, glücklicherweise war aber auch das wetter deutlich besser als angesagt, so dass wir nicht ganz so viel zeit im hotelzimmer verbrachten.

wenn wir gegangen wären, hätten wir auch ein etwas seltsames erlebnis rund um das hotelfrühstück verpasst. am ersten morgen fanden wir das schon erwähnte schweizweit übliche hotelfrühstück mit brot, zopf, butter, honig, konfi und käse vor. als getränke gab es zur auswahl tee, löslichen kaffee in einer thermoskanne und milch. nun ist löslicher kaffee nicht gerade die geschmacksoffenbarung, aber da wir auch durch unsere reisen durch tschechien da ein bisschen flexibler sind als mancher zeitgenosse, amüsierten wir uns nur ein bisschen und freuten uns über die frische milch. 

am zweiten morgen erwartete uns das nämliche. aber als wir uns gerade am buffet versorgt und an den tisch gesetzt hatten, erschien die wirtin und fragte uns nach unseren kaffeewünschen. unsere tassen mit löslichem wurden abgetragen und wir bekamen frischen cafélatte aus der espressomaschine, sogar noch eine zweite portion. die anwesende wandergruppe, da waren wir uns recht einig, hatte sich nach wie vor an den thermoskannen bedienen müssen. am dritten morgen waren wir ohnehin alleine beim frühstück (und vermutlich auch so ziemlich die einzigen hotelgäste), da blieben die thermoskannen gleich in der küche. 

nach wie vor haben wir keine ahnung, was zu unserem kaffee-upgrate gesorgt haben könnte...

die arte bregaglia

nachdem es am abend unserer ankunft geregnet hatte und wir nach einer ausführlichen pause der einfachheit halber in der hoteleigenen trattoria gegessen hatten (aber total lecker!), begrüsste uns am mittwochmorgen die sonne. nach dem frühstück machten wir uns auf den weg nach bondo, dem dorf, in dem und um das herum, die künstler ihre antworten auf die landschaft und das thema architektur und gärten formuliert haben. 

wer durch das dorf bondo mit seinen alten häusern und ställen, dem salispalast und den umgebenden gärten spaziert, dem leuchtet die auswahl des orts für die biennale eigentlich sofort ein. alle kunstwerke, auch die rundherum in den wiesen liegenden, können zu fuss bequem erreicht werden. wir brauchten einen halben tag um alles zu sehen.  

ich zeige ihnen hier nur die werke, die mir besonders gut gefielen.  

auf der bondoer seite der hängeseilbrücke über die bondasca hat der japanische künstler kotoaki asano einen von drei windpavillions aufgespannt. wind und licht verändern dieses kunstwerk ständig, so dass es  mit den fotos nicht vollständig widergegeben werden kann. was man aber gut sieht, ist die einbindung in die landschaft.


 

an der arbeit von juliana rios martinez wären wir beinahe vorbeigegangen, so gut fügt sich ihr in traditioneller sgraffito-technik ausgeführtes wandbild an der aussenseite des friedhofs in das ortsbild ein. das ziel der kolumbianerin, "teil der orte, an denen sie arbeitet, zu sein" ist also so ziemlich aufgegangen.

das tomatenhaus von athene galiciades hingegen leuchtete uns schon von weitem entgegen. die architektur des schutzdachs aus gewachsenen ästen findet sich auch in den gärten des tales wieder.

allerdings nirgends so farbenfroh - die formen und farben der schweizer künstlerin waren uns schon von ihrer einzelausstellung in zürich vertraut.

nun wächst in ihrem schutz eine bunte mischung aus tomaten und kräutern - die shelter, die an notdürftige hütten von geflüchteten erinnerten, sind gedanklich ganz weit weg, aber immer noch da.

nach der baumoräne von jonathan steiger mussten wir dann wieder ein bisschen suchen.

wir fanden sie am südlichen dorfrand auf den ersten blick eher unspektakulär.

das konzept jedoch ist recht verblüffend: von den häusern und grundstücken des dorfs hat sich der künstler steine "ausgeliehen" und damit sie nach beendigung der ausstellung wieder zurückggegeben werden können, fein säuberlich nummeriert und katalogisiert, bevor er sie zu einer niedrigen mauer aufgestapelt hat.


eine weitere arbeit, die eher in den bereich der konzeptkunst gehört, mochte ich auch noch sehr: lea schaffner hat mit hilfe eines videos ein gespräch mit einer dorfbewohnerin in und über ihren garten in bondo dokumentiert. mit ihrer arbeit knüpft sie an das von ihr entwickelte konzept der "eigenwilligen archive" an - nun würden mich ihre anderen arbeiten interessieren. 

am ende bekamen wir keinen kaffee mehr in bondo, kehrten am frühen nachmittag ins hotel zurück und fuhren später, bei einsetzendem regen nach chiavenna, bevor wir uns zum abendessen wieder in die trattoria zu den wandergruppen setzten. 

die giacomettis

vielleicht die bekanntesten söhne des bergells sind künstler alberto, augusto und giovanni giacometti. auf deren spuren (und der der gesamten familie giacometti, sie noch weitere künstler hervorgebracht hat) kann man zwischen stampa, borgonovo und coltura wandern ohne sich gross anzustrengen. 

ein bisschen mühsam war die überlegung, wie wir anreisen wollten - eigentlich kein thema, denn vor dem hotel bregaglia starten für gewöhnlich die postautos in richtung engadin, italien und sogar hinauf nach soglio. nur halt gerade in dieser woche nicht, denn rund um bondo wird immer noch gebaut, um nicht nur die schäden des bergsturzes von 2017 zu beseitigen, sondern auch für weitere ähnliche ereignisse gewappnet zu sein. es gab aber einen shuttle-service, der reisende zur nächsten bushaltestelle brachte, derjenigen, an der wir unsere runde starten wollten. 

in stampa gibt es vor allem viele häuser zu sehen, in denen verschiedenste verwandte gewohnt haben - am eindrücklichsten vielleicht das haus, in dem giovanni giacometti wohnte und den gegenüberliegenden stall zum atelier ausbaute - und welche arbeiten er alle übernahm, um seine künstlerische arbeit weiterführen zu können. 

weiter führte uns die strasse zu der vor dem ort borgonovo gelegenen chiesa die san giorgio, auf deren friedhof die meisten familienmitglieder begraben liegen. uns fielen die für bildhauer und maler sehr bescheidenen und sachlichen grabsteine, die oft noch die verwandten geschaffen haben, auf. in der kirche auch ein glasfenster von augusto giacometti. 


 in borgonovo gab es weitere häuser von familienmitgliedern zu sehen, da fanden wir die milchziegen schon spannender. 


wir überquerten die mera auf der auffälligen doppelbrücke und gelangten über blühende bergwiesen nach coltura. 

und entdeckten eine feuerlilie, später weiter oben, ausserhalb der fotografierreichweite, noch mehr. 

in coltura fällt sofort der palazzo der familie castelmur auf - eine bergeller familie, die zunächst ausgewandert nach venedig, dann von dort vertrieben und später in marseille ansässig, reich geworden in ihr heimisches tal zurückkkehrten und sich hier einen palazzo bauen liessen. reich geworden waren sie als "zuckerbäcker" und dazu passt auch ihr palazzo. 



überall im haus gibt es noch ein weiteres protziges oder einfach nur kitschiges detail zu sehen.


speziell aufgefallen sind uns eine decke, die es genauso im grossen foyer des hotel bregaglia zu bestaunen gibt (nur deutlich schlechter beleuchtet, deshalb auch nicht fotografiert). 


 und eine weitere merkwürdigkeit - die zufalltüre.


um sicherzustellen, dass die türen zufallen, hat man das untere scharnier verlängert und nach aussen gesetzt. auch das fanden wir so im hotel wieder und haben es zuvor noch nirgends gesehen (oder einfach noch nie bemerkt?) 

vom schloss trödelten wir zurück zur strasse und tatsächlich nahm uns der zubringerbus auch an einer anderen haltestelle mit! und brachte uns zurück zum hotel. 

nach einer weiteren längeren pause machten wir uns dann noch einmal auf den weg nach bondo, tranken vor dem dorfladen einen fendant als aperitiv, sassen ein wenig auf einer wiese herum und kehrten schliesslich im crot da bond zum abendessen ein. und da war es dann so schön, dass ich für einmal das fotografieren komplett vergessen habe - zum abendessen entschieden wir uns beide für eine polenta-spezialität mit buchweizen und mais, für mich mit gorgonzola, für kai mit einer luganighetta. zum abschluss teilten wir uns eine eiscreme mit bergeller bitter - superlecker! ein schöner abschlussabend unserer kleinen reise. 

am nächsten morgen versorgten wir uns noch mit polenta taragna, pizzoccheri und käse aus dem tal und machten uns dann auf den heimweg über den maloja und den albulapass. in filisur tranken wir kaffee und assen kuchen, dann ging es vollends nach hause.


 

Mittwoch, 12. Juni 2024

12 von 12 im juni 2024

tja nun muss ich sie heute mal mit meinem 12 von 12 ein bisschen auf die folter spannen. wir sind nämlich gerade in den ferien, aber darüber möchte gerne noch einen richtigen post schreiben - deshalb gibt es heute sehr persönliche bilder zum 12ten.

 
nachdem es gestern eigentlich seit unserer ankunft geregnet hatte, schien heute morgen die sonne! juhui - am kleiderschrank trocknen noch die nassen klamotten von gestern. 

der blick aus dem fenster geht direkt in direkt in die berge - und auf die berglegende piz badile.

wir "logieren" in einem der ältesten hotels des tales, dem hotel bregaglia. das frühstück ist selbst für die schweizweit erwartbare kargheit (brot, käse, butter, konfi) speziell. eventuell sind die kirschen in etwa so alt wie das hotel.

nach dem frühstück machen wir uns auf den weg nach bondo, dem diesjährigen standort der biennale arte bregaglia (davon keine fotos, das habe ich ja oben schon erklärt). der weg führt über die bondasca, den gebirgsbach, der vor sieben jahren nach einem bergsturz im bondascatal so viel schaden im ort angerichtet hat.

das thema der diesjährigen arte bregaglia hat etwas mit gärten zu tun und aus diesem anlass sind mir heute besonders häufig giesskannen vor die kameralinse gekommen, zum beispiel am friedhof.

und bei einer der kunstinstallationen.

und später auch noch im ort.

da die einzige gastronomie in bondo über mittag eine längere pause einlegte, kehrten wir zum hotel bregaglia zurück.

und entdeckten noch eine giesskanne.

 
vor dem angesagten gewitter reichte es uns gerade noch für einen capuccino am hotel und eine ausgedehnte mittagspause im hotelzimmer. 


mit dem einsetzenden regen fuhren wir nach chiavenna - und suchten uns nach einigem hin- und her eine bar, in der wir einen kleinen apero nehmen konnten. noch ein bisschen italienische lebensmittel shoppen, dann ging es zurück in die hoteleigene trattoria.

und nachdem wir gestern schon pizzocheri mit bohnen und spinat hatten, probieren wir uns heute weiter durch die lokalen spezialitäten. kai hat sich für ravioli valtellinese entschieden (das einzelne ding am tellerrand oben, der teig mit buchweizen, die füllung auch sehr lecker) und ich mich für kastaniengnocchi mit pilzen. 

und jetzt sitzen wir noch ein bisschen in unserem historischen hotelzimmer (alles dabei von belle epoque über die achtziger bis zur ersten ausgemusterten generation energiesparbirnen) bei einem glas wein. 

meine schwer ausgesuchten zwölf bilder vom heutigen tag schicke ich nun zu caro, die wie immer die fotografischen eindrücke des tages sammelt. danke!

12von12 im juni 2023

12von12 im juni 2022 

12von12 im juni 2021 

12von12 im juni 2020 

12von12 im juni 2019 

12von12 im juni 2018

12von12 im juni 2017 

12von12 im juni 2016 

12von12 im juni 2014 

12von12 im juni 2011