Samstag, 30. April 2022

12tel-blick im april 2022

ja, so sah mein 12tel-blick aus, kurz bevor wir nach england gefahren sind. eigentlich kein grosser unterschied zum märz, es war ja auch erst der siebte des monats. naja, immerhin gab es blühende bäume, die hatte es eine gute woche vorher noch nicht gegeben. 

aber kein vergleich zu dem, was uns am 24. des monats erwartete, als wir aus den ferien zurückkamen: die grüne hölle. aber nicht nur gegenüber, sondern auch in unserem garten. 

schade, dass ich keine zwischenstadien zeigen kann. aber immerhin gab es in den letzten tagen einige dramatisch unterschiedliche wetterlagen.


mässig bewölkt. 


sonnig.

neblig.

und kurz vor dem gewitter. 

 

für den überblick entschied ich mich für das bild mit sonne, da kann man nämlich ganz gut sehen, dass noch nicht alle bäume grün sind. 

und jetzt ab dafür zu eva, wo es im april auch ganz schön grün geworden ist.

Donnerstag, 28. April 2022

27. april 2022 - garten

 arbeitstag in der werkstatt, ich bereite dinge vor, die ich am frühlingsmarkt zu verkaufen hoffe. momentan: blumentöpfe/vasen aus filz, die ein wasserdichtes innenleben bekommen. 

am späten nachmittag mache ich einen versuch, die wiese zu mähen. der motormäher springt nicht an, nachdem ich geschätzt  1000 mal am seil gezogen habe, spare ich mir meine kraft für den handrasenmäher. jetzt ist die kleine wiese am haus gemäht, die am dringendsten war. der rest kann erst mal noch bleiben, da blüht es sowieso noch schön. ich jongliere ein bisschen mit töpfen, manches kann schon aus dem gewächshaus ins freie, verschiedene ausgewachsene zwiebelgewächse will ich gleich jetzt aus ihren töpfen direkt ins beet setzen, dann können sie sich dort regenerieren. ausserdem weiss ich jetzt besser, wo noch platz für osterglocken und co ist, im herbst muss ich immer raten und grabe am ende doch wieder zwiebeln aus. aber das meiste muss warten bis zum wochenende. immerhin bin ich draussen, bis die tochter zum abendessen ruft.

Mittwoch, 27. April 2022

26. april 2022 - textiles spielzeug

 es regnet. gestern schon und sonntag auch. mit pausen zwar, aber zwischen den pausen dafür um so heftiger. ausserdem ist mein velo noch in der werkstatt und mein zahnarzttermin liegt vor der öffnungszeit des velomechanikers. also benütze ich
den bus. zum ersten mal ohne maske, allerdings fahre ich ja ohnehin nur sehr selten mit dem bus und dann waren wir ja gerade 2 wochen unterwegs, so dass mir der unterschied nicht gross auffällt. was ich allerdings bemerke: auch das absperrband zum fahrer ist weg und man darf wieder bei der vordersten türe ein- und aussteigen. 

zahnarzttermin geht so, man kann sich ja immer bessere beschäftigungen vorstellen. aber immerhin schmerzfrei und bei einer sehr freundlichen zahnärztin. es musste eine alte füllung ersetzt werden, jetzt ist das kunststoff statt amalgam. 

mit dem bus zum velomechaniker, beim velo musste nach 5000 kilometern die kette ersetzt werden, ausserdem hat es neue bremsgummis und ist insgesamt durchgecheckt. da es mittlerweile von der ganzen familie benutzt wird und auch die eine oder andere autofahrt ersetzt, ist das geld für die reparatut gut angelegt. 

kurz nach zehn bin ich in der werkstatt und darf mein gipfeli essen. ich arbeite an runden gefässen, die ich, so stelle ich mir das vor, auf dem frühlingsmarkt mit blumensträussen verkaufen werde. eine modularbeit wird abgegeben. kurz nach zwölf mache ich feierabend, ich will noch mit dem bereits gestern vorsorglich in der werkstatt abgestellten veloanhänger zum einkaufen. 

mittagessen um eins, es gibt die reste von gestern, dann pause, eine halbe stunde im garten (so allmählich bekomme ich die unkrautsituation in den griff), bügeln, telefonieren, schreibtischarbeit. als auch noch die letzte mail, die ich mir für heute vorgenommen habe, geschrieben ist, kann ich mich endlich um ein kleines spielzeug kümmern, das heute endlich angekommen ist: ein mending-loom, eine art kleiner webrahmen zum flicken von kleidungsstücken. nachdem ich mir ein, zwei videos angeschaut habe, ist mir klar, wie das funktioniert und ich suche mir kais schal mit den löchern um ihn zu reparieren. oder vielmehr um auszuprobieren, ob ich das hinbekomme. es funktioniert. 

naja, noch am üben.

mittlerweile hat kai abendessen gekocht, ich mache noch die küche und gehe auf eine letzte runde in den garten, es hat aufgehört zu regnen.

Dienstag, 26. April 2022

25. april 2022 - der alltag hat uns wieder eingeholt

 nachdem wir am sonntag noch fast alle wäsche gewaschen und so gut wie alles verräumt haben, geht es am montag gleich mit dem alltag los. termine abmachen, planung werkstatt für die kommenden wochen, planung familienleben für die nächste zeit, ein bisschen filzen, küche putzen, mails beantworten, eingegangene arbeiten von kursteilnehmerinnen beurteilen. draussen im garten grinst mich frech das unkraut an, einen teil schaffe ich in einer regenpause, dann geht es wieder drinnen weiter. 


die suche nach geeigneten pflanzbehältern für das gewächshaus verläuft nicht so optimal, kai bügelt, ich koche zum abendessen chicoree auf linsen. dann sind wir beide  durch, so ein alltag ist ganz schön anstrengend.

Sonntag, 24. April 2022

22. bis 24. april 2022 - zurück in zwei etappen, ankunftststag

 nach knapp zwei wochen england hiess für uns am freitagmorgen abschied nehmen von caerhays.

 
 das wurde uns wirklich nicht leicht gemacht. 

ein letzter blick zurück. dann ging es zunächst der küste entlang über mevagissey in richtung st. austell. diese gegend zu erkunden hatte es uns nicht gereicht in den drei tagen auf dem schloss. 

kurz vor bodmin erreichten wir die a 30, dann ging es richtung london, mal auf mehr, mal auf weniger gut ausgebauten strassen. wir staunten, wie schlecht das strassennetz in england insgesamt ausgebaut ist. und passierten kurz irgendwann den steinkreis von stonehenge - der, soweit ich mich erinnere, noch auf jeder fahrt durch england irgendwann passiert werden musste. es staut auf dem streckenabschnitt immer und so kann man mit schöner regelmässigkeit einen blick auf die berühmten steine und die sie bewundernden menschen werfen. 

rund um london wurde der verkehr mühsam und wir hatten eine zeit lang sorge, die fähre vielleicht nicht mehr rechtzeitig zu erreichen, dann aber waren wir doch mehr als eine stunde zu früh in dover, verliessen offiziell das königreich, zeigten für die wiedereinreise nach frankreich unsere covidzertifikate endlich mal wieder vor und warteten fast zwei stunden darauf, auf die fähre fahren zu können.

kurz nach sechs war es endlich so weit, auf dem schiff fanden wir dann gleich platz direkt an der frontscheibe wo wir die ansehlichen wellen auf dem ärmelkanal auch würdigen konnten.

bis wir das festland erreichten war es dunkel, im zweiten anlauf fanden wir das gebuchte hotel und legten uns schlafen.

nach dem frühstück ging es am nächsten morgen über belgien, luxemburg und frankreich wieder zurück in die schweiz. 

den sonntag brauchten wir, um uns wieder ins tagesgeschehen einzuklinken, ausserdem tauchte auch unser kater kasimir wieder auf. aber das ist eine andere geschichte und muss ein andermal erzählt werden.


Freitag, 22. April 2022

21. april 2022 - the lost gardens of heligan

nun, so lost (verloren, einsam) sind diese gärten wohl schon lange nicht mehr, anstattdessen ein eigentlicher touristenmagnet. aber sie waren einmal verloren und haben fast 80 jahre unter einer dicken schicht von vegetation geschlafen, ganz ähnlich wie die skulptur, deren abbildung uns so eigentlich in diese gärten gelockt hat.

 
 wir hatten karten vorgebucht, wie mehr als empfohlen (also eigentlich hiess es im internet, dass man vorbuchen müsse, aber vor ort hätten wir darauf getippt, dass auch spontane besucher an den kassen eintritte lösen konnten)  - und vielleicht war das auch ganz gut so, denn sonst wäre die chance, dass ich angesichts des busparkplatzes (der aber nur mit einem bus belegt war) und der warteschlange vor den wcs vor dem eingang gleich wieder umgekehrt wäre, gross gewesen. nach den kassen verteilten sich die menschen dann auch recht rasch, wir gingen auch nicht gleich dem grössten menschenstrom nach, sondern entschieden uns für den weg am rand entlang, wo wir als eine der ersten attraktionen die schlafende frau fanden.

und wieder bluebells. in einem erstaunlich naturbelassenen waldstück.

die fand ich auch ganz toll, obwohl sie eigentlich unauffällig waren - die blätter erinnerten mich sehr an die gewöhnliche nelkenwurz, bei der ich mich nie richtig entscheiden kann, ob sie bleiben darf.

jedenfalls näherten wir uns auf eher einsamen wegen der ersten hauptattraktion der gärten und da war dann auch gleich viel mehr los. wir reihten uns brav in die schlange ein, um die hängebrücke zu überqueren.

kann man machen.

weiter das "jungle"  bezeichnete tal hinauf gab es baumfarne, bananen und andere feuchtigkeitsliebende pflanzen. dieser bereich geht auf einen alten japangarten zurück, der bereits anfang des 20. jahrhunderts dort angelegt wurde. viele kleine wegchen führen hin und her über das tal, es macht spass, so verschiedenes zu entdecken.

man ist aber ein bisschen auf sich selbst angewiesen. oben deshalb: weiss ich nicht, wuchs am wasser. unten: akebia oder klettergurke.

über eine wiese mit vielen spielmöglichkeiten für kinder und verpflegungsgelegenheiten für erwachsene und gehege für verschiedene seltene nutztierrassen (schafe, pferde, geissen - hühner und truthähne waren drinnen, wegen vogelgrippe) kamen wir dann in die blumen- und nutzgärten des ehemaligen landsitzes und damit auch zu dem, was zur wiederentdeckung der gärten geführt hat. ursprünglich wurden die gärten im 18.  jahrhundert rund um heligan manor angelegt und dienten der versorgung des hauses und seiner bewohner. im lauf des 19. jahrhunderts kam das interesse an exotischen pflanzen dazu, die aus aller welt nach england gebracht wurden. im verlauf zweier weltkriege gerieten die gärten ins vergessenheit, bis sie bei aufräumarbeiten nach einem sturm im jahr 1990 wiederentdeckt wurden. 

im lauf von dreissig jahren ist es gelungen, einen teil der gärten so wiedererstehen zu lassen, wie sie 1914 gewesen sind, inklusive alter pflanzensorten und die wiederentdeckung vergessener techniken der kultivierung. so wurden der mit mauern umgebene blumengarten, aber auch der küchengarten wieder zum leben erweckt, gewächshäuser erneuert und heute wieder ähnlich genutzt wie vor mehr als hundert jahren.



auch in den blumengärten wurde nicht nur der pflanzenschmuck für die räume im herrrenhaus gezogen, sondern auch pfirsiche und weintrauben, dafür konnten die glashäuser mit rohren und einem heizkessel beheizt werden

hier ein ganzes haus voller geranien.

 
einblicke gibt es auch in das büro des obergärtners, wo unter anderem das saatgut aufbewahrt wurde. 

und immer wieder in ideen, wie die vegetationsperiode verlängert oder besonders empfindliche pflanzen geschützt werden konnten.

vollends fasziniert hat uns ein kombiniertes gewächshaus, in dem unter anderem ananas gezogen wurden - nicht als dekoration, sondern zum essen! um diesen spleen reicher gartenbesitzer zu ermöglichen, wurde zwischen den einzelnen mit glas abgedeckten bereichen frischer pferdemist verrottet und die verrottungswärme durch ein system aus kanälen zum heizen der beete genutzt.

auch das haben die gärtner der verlorenen gärten wieder zum leben erweckt - nebenbei wird das gewächshaus aber auch zur anzucht von setzlingen genutzt.

am ende gelangten wir dann noch in den knapp 1 hektar grossen küchengarten - hier wird in einem sechsjahresrhythmus all das angebaut, was auch bereits vor 100 jahren angebaut wurde, von kartoffeln und kohl, über wurzelgemüse, erbsen und bohnen, zwiebelgewächse und kürbisse bis zur salat und spinat. ergänzt durch dauerhafte anpflanzungen wie etwa rhabarber, spargel und artischocken. davon war so früh im jahr noch wenig zu sehen, aber es wurde fleissig gearbeitet. 

bevor wir den garten verliessen, mussten wir noch ihn suchen gehen, den riesen. 

die gärten sind sehenswert, ohne zweifel. aber sie sind auch ganz anders als die gärten, die wir bisher angesehen hatten. hier ist wirklich viel los, das englische fernsehen ist regelmässig zu gast und die mühen der wiederbelebung werden immer wieder mit preisen belohnt. aber gleichzeitig muss man sich selbst darum kümmern, wenn man etwas über die gärten erfahren will, zumindest den führer kaufen, unterwegs durchlesen und auf erkundung gehen. wenn man das nicht will, kann man aber auch einfach zwischen den beeten und pflanzen herumlaufen, den spielplatz nutzen und den jungle als freizeitpark erleben. ich vermute, es braucht die vielen besucher, es braucht die einnahmen aus dem riesigen shop, der nicht nur pflanzen sondern auch jede menge andere souvenirs verkauft. viel geschmackvolles dabei, vieles, auf dem nachhaltig steht, aber statt mit dem kauf eines notizblocks einen liter wasser zu sparen, kann man auch darauf verzichten und vermutlich wesentlich mehr wasser sparen. 

sonst so: letzter urlaubstag. wir sind schon wieder am packen, morgen abend werden wir das festland wieder erreicht haben. wenn sie also morgen hier nichts lesen, wir sind unterwegs. und zuhause zeige ich ihnen dann vielleicht, was wir uns aus england mit nach hause genommen haben.

Donnerstag, 21. April 2022

20. april 2022 - truro

der ausflug nach truro, der hauptstadt cornwalls stand bereits bei der reiseplanung fest - einfach weil es kaum städte in cornwall gibt, vor allem kaum welche, die nicht völlig vom tourismus dominiert werden.


so viele sehenswürdigkeiten gibt es hier auch nicht, aber die kathedrale war uns einen besuch wert und die angebotene führung erwies sich klar als glücksfall. wir bekamen an diesem mittwochmorgen eine privatführung, der führer machte diese tour auch zum ersten mal und vielleicht haben wir ihn ein bisschen ins schleudern gebracht - er hatte nämlich mit englischen touristen gerechnet, zumindest aber mit welchen, die sich in der englischen geschichte und vielleicht sogar der anglikanischen kirche gut auskennen. 

wir erfuhren, dass die kirche, die zumindest innen den eindruck eines gewissen alters vermittelt, erst im 18. jahrhundert begonnen und noch viel später fertiggestellt wurde - weil eben erst um diese zeit cornwall einen bischof bekam und damit einen kathedrale an stelle der wesentlich kleineren stadtkirche notwendig wurde.

die gotische ausstattung verdankt der kirchenbau dem viktorianischen zeitalter, das die zeit des ausgehenden mittelalters sehr verehrte.

 

bei genauerem hinsehen wird der unterschied zu einer wirklich mittelalterlichen kirche aber schnell deutlich: alles ist aus einem guss, es gibt kaum verschiedene perspektiven oder brüche zwischen stilen und auch eine gewisse abnutzung fehlt.

genau hinzuschauen lohnte sich (mit hilfe unseres führers) auch bei den fenstern der kirche. 
 

 
 in einem seitenschiff ist noch die  alte pfarrkirche sichtbar, sie hat anstelle eines gotischen ein tonnengewölbe und bei der gestaltung der fenster wurde das glas der alten kirchenfenster verwendet.
 

die moderneren fenster der kathedrae leuchten in ganz  anderen und viel ausdifferenzierteren farben - die möglichkeiten waren andere als im mittelalter. 

und auch das bildprogramm ist nicht nur auf biblische themen ausgerichtet, sondern auch auf die eigenheiten cornwalls. oben sieht man die fischer, die hier an der küste so wichtig sind. unten die lokalen heiligen st. piran und st.petroc.

andere fenster zeigen aspekte der kirchengeschichte von den ersten reformatorischen bemühungen wycliffs bis zur gründung der methodistischen kirche durch wesley (das musste ich später dann noch nachlesen), aber auch andere kultur- und religionsgeschichtliche hintergründe, wie etwa eine begegnung dantes mit vergil  - jeanne d'arc, katharina von siena, aber auch karl der grosse und heinrich der achte kommen vor. im überblick geht es wohl um menschen, die sich in irgend einer weise um die erneuerung der kirche verdient gemacht haben. ein ganz grosser dank geht hier an die wirklich fachkundige führung, vieles davon hätten wir sonst nämlich nicht gesehen. dazu kamen spannende anekdoten aus der kornischen geschichte und ein recht unvoreingenommener blick auch auf zeitgenössische religiöse darstellung, von denen es drei aus verschiedenen epochen hinter dem hauptaltar gab.

die riesigen rosetten sind einfach nur schön - nach einer guten stunde verabschiedeten wir uns von unserem führer, um einiges schlauer...

und hungrig auf fish and chips! damit ging dann auch noch ein dringender wunsch von kai in erfüllung. das englische kultgericht nahmen wir auf einer bank in der sonne zu uns - immer wieder freundlich von passanten kommentiert. 

ein bisschen shopping musste noch sein, die kleinen lädchen erwiesen sich dann aber als spannender als der farmers market auf dem lemon square, wegen dem wir unseren stadtausflug auf den mittwoch gelegt hatten. dafür gab es hier menschen zu sehen. 




letzte station nch einem kaffee in der sonne war dann noch ein stoff- und handarbeitsladen direkt neben dem parkhaus, ein kurzer stopp im superstore und dann ging es auf spannenden wegen zurück zum schloss. 

abgesehen von der kornischen küste gibt es noch andere geografische eigenheiten - dazu zählen die vielen tiefen flussmündungen, die sich oft über viele kilometer ins land hinein schlängeln und verästeln und die den gezeiten unterworfen sind.  

das umfahren dieser meeresarme/flussmündungen macht das reisen entlang der küste quasi unmöglich, so dass der hauptverkehr im landesinneren auf der a30 fliesst, aber an manchen stellen gibt es eben auch fähren, die kurze verbindungen herstellen.

eine davon ist die king harry ferry über den river fal, die wir nutzten, um einen anderen heimweg zu wählen. sie wird auf zwei grossen ketten geführt, ist nicht besonders schnell, aber für uns war es auch eine art abenteuer, sie zu benutzen.


Mittwoch, 20. April 2022

19. april 2022 - im garten von caerhays castle

 als gäste im schloss haben wir freien eintritt in die gärten von caerhays - und uns dafür einen tag zeit genommen. die gärten sind nicht von ungefähr das kernstück von caerhays estate - bereits im 19. jahrhundert hat ein vorfahre der heutigen besitzer das schloss und das umliegende land nur deswegen gekauft, um platz für die pflanzen zu haben, die er im laufe von mehreren expeditionen nach china und in den himalaya nach england gebracht hatte - plant hunting wird das im gartenführer genannt. so kamen vor allem magnolien aus china, rhododendren und azaleen aus den bergregionen und kamelien aus dem urwäldern hier in die gegend und wurden von den enthusiastischen pflanzenliebhabern weiter gezüchtet. das tal an der küste bietet dazu ein einzigartiges klima, denn einerseits gehen westwinde darüber hinweg, andererseits schafft die vom meer kommende feuchtigkeit zusammen mit der eher sauren bodenbeschaffenheit beste voraussetzungen für die exotischen pflanzen. der garten ist nur von mitte februar bis mitte juni zugänglich, danach dürfte es aber auch kaum mehr etwas blühendes zu sehen geben. 

jetzt wollen sie aber endlich etwas sehen, oder? gut so, ich habe ihnen nämlich doch einige fotos mitgebracht...




magnolienbäume kannten wir schon, aber so hohe (30 bis 40 meter) haben wir auch noch nie gesehen.

eine schlosseigene magnolienzüchtung.



so schön die blüten aus der nähe sind, so beeindruckend ist das ensemble aus verschiedenen arten.

die meisten kamelien sind schon am verblühen, geben aber nciht weniger schöne bilder ab.

in einem entfernter liegenden teil des gartens wird an die gartengeschichte erinnert - es wurden nicht immer nur blühende sträucher gezüchtet, sondern auch eine zeit lang versucht, früh blühende osterglocken zu entwickeln, die den kornischen gärtnern einen vorteil auf dem pflanzenmarkt sicher sollte.

auch heute noch sind ständig gärtner in den gärten unterwegs, neben ganz alten pflanzen entdeckt man überall neuanpflanzungen.


die gärten sind riesig - und in alle himmelsrichtungen entdeckt man wieder ein paar farbtupfer blühender büsche.


nach einer ersten runde kommt das schloss wieder in sicht.


was da weiss blüht ist eine magnolie. links davon, in pink, ein rhododendron, ebenfalls baumgross.

die bluebells sind auch gerade am blühen.

und überall fasane. den ersten haben wir schon weit vor carhaeys auf einem schmalen heckenweg getroffen, hier sind sie überall. 

nach einer kleinen rast im tea-room des schlosses machen kai und ich uns noch für eine runde durch die weiter entfernter liegenden gärten auf.

auch hier wieder azaleen.

der blick weitet sich, unten im tal liegt marschland, saftiges grün und man ahnt das meer nicht einmal. wir kommen in bereiche, in denen gebaut wird - der alte küchengarten wird gerodet, er ist von einer mauer umgeben, was wohl dort entstehen soll?


 
lustigerweise finden wir auch bärlauch - hier im kontrast mit weiteren azaleen. und dabei dachte ich, dass die beiden ganz unterschiedliche böden brauchen?
 
durch das obere tor verlassen wir die gärten, wir wollen noch ein paar schritte an der küste entlang gehen.

wir landen zuerst mitten im landwirtschaftsland, schafe, rinder, perlhühner sind da unterwegs.

dann sind wir wieder auf dem southwest-coast-path, der auch hier der küste entlang läuft, nur hier einer deutliche weniger schroffen als weiter im westen.  wir gehen bis portholland beach...

und zurück wieder über den portluney beach zum schloss. 

am abend buchen wir fähre und hotel für die rückfahrt, die letzten urlaubstage sind fast schon da.