Samstag, 30. Juni 2018

12tel blick im juni


jetzt im sommer bin ich meistens alleine in der werkstatt und kann mich überall hin ausbreiten. wenn die offene werkstatt am freitag nicht wäre, für die ich regelmässig aufräume, wäre das chaos aber sicher noch grösser.
am offenen fenster trocknet der schwimmfisch und die badeschuhe - sie können es nicht sehen, aber direkt hinter dem grünen geländer fliesst die limmat. momentan ist die werkstatt auch noch garderobe für den limmatschwumm - einen knappen kilometer kann man sich von der werkstatt bis zum nächsten kraftwerk flussabwärts treiben lassen.
auf dem tisch steht mein laptop, am arbeitstisch ein paar müsterchen für kinderfilzkurse. 
momentan arbeite ich am jahresprogramm für das kommende schuljahr. ich plane schuljahresweise, denn so kann ich den stundenplan der tochter berücksichtigen. der tag der offenen werkstatt wechselt auf den donnerstag, kurstage sind im kommenden jahr mittwoch und samstag. so bleibt uns ein gemeinsamer freier nachmittag um arztbesuche, behördengänge oder einfach mal einen einkaufsbummel zu machen.
ausserdem kann ich so die kinderkurse auch gleich für das schuljahr planen, die finden zwar nur von den herbstferien bis zu den frühlingsferien statt, aber auch hierfür wäre ich dann schon fast parat.
 


hier tausche ich eigentlich das programm immer fast vollständig aus - von sieben kursen sind fünf neue ideen - zum beispiel spielflächen, die man zusammen mit den spiel"steinen" gut einpacken kann. vorne das bekannte tic-tac-toe, hinten die etwas unbekanntere rundmühle, die auf römische legionäre zurückgeht. da die auch schon in baden und ennetbaden die warmen quellen genutzt haben, passt das ganz gut. alle ideen für die kinderkurse muss ich natürlich selbst ausprobieren und habe so auch gleich ein müsterchen, das ich auf der kursseite zeigen kann. bis die sachen dort landen ist es aber noch ein weiter weg: texte müssen geschrieben, fotos gemacht und zum schluss alles in die webseite eingepflegt werden. fast wünscht man sich schlechtes wetter... also erst wenn die fotos fertig sind!

(was mache ich, kommt mir grade die frage in den sinn, im nächsten monat mit meinem 12tel blick - da habe ich ja ferien?)

Freitag, 29. Juni 2018

wer singt dann da schon wieder? (tiere im garten, teil 1)

seit einigen wochen fällt mir immer wieder ein sehr fleissiger sänger in unserem garten auf. er sitzt entweder in den büschen oder im holunder und singt - laut, melodisch und ausdauernd. ich tippte auf eine amsel, konnte aber keine entdecken. dann bemerkte ich, dass der gesang sich verändert, mal eher amselartig, dann wieder ganz anders. weiterhin kam der gesang vorwiegend aus dem gebüsch, aber auch mal aus dem grossen nussbaum auf der anderen strassenseite.
manchmal scheinen da auch zwei oder mehrere sänger sich abzuwechseln. ich beobachtete gelegentlich das gebüsch und sah endlich irgendwann einen eher kleinen vogel, war mir aber nicht so ganz sicher, dass der auch die quelle des gesangs war. nun habe ich ihn beim singen im holunder ertappt und eine amsel ist es sicher nicht.


eher eine grasmücke, vielleicht eine mönchsgrasmücke. sehen lässt er sich immer noch sehr ungern, der kleine schreihals, aber ich habe ihnen hier eine tonaufnahme gemacht :



unser gemüse heute


krautstiel-mangold, frühlingszwiebeln, je ein sack knackerbsen und bohnen, von beidem aber nicht wirklich viel, eine kleine zucchini und eine ebenso kleine gurke, kartoffeln oder meinetwegen auch herdäpfel, basilikum und petersilie. und ein frischer knoblauch (der thront obendrauf, den hätte ich jetzt beinahe nicht gesehen).

Sonntag, 24. Juni 2018

was für ein wochenende - ferienpläne

da hier trotz drei oder vier oder fünf leistungsnachweisen in der kommenden woche schon so langsam etwas wie ferienstimmung einzug hält, beginnt das wochenende ausnahmsweise schon am freitagnachmittag. denn die tochter (die übrigens auch die meisten der tests noch zu erledigen hat) hatte sporttag, beziehungsweise spielturnier in der schule und kam zum zmittag nicht nach hause, weswegen ich mich mit dem ältesten sohn an diesem lauschigen plätzchen treffen konnte, um eine foccacia zu essen. es handelt sich um das freiluftrestaurant "kajüte", das während der sommersaison am badener limmatufer, gleich beim tränenbrünneli, seine zelte aufspannt. 




danach musste ich dann ganz schnell in die werkstatt, denn es hatte sich jemand für die offene werkstatt angemeldet. wir haben ein bisschen gefilzt, ganz viel gerechnet und den grund für eine schöne tasche gelegt.


um 18 uhr habe ich ausnahmsweise die türe der werkstatt geschlossen und bin nach hause geradelt, denn dort stand schon der nächste termin an: depottreffen. 8 körbe gemüse werden jede woche vor unserer kellertüre deponiert, damit sie von mitgliedern der gemüsegenossensschaft biocò abgeholt werden können, die in der nähe wohnen. wenn sich diese genossen untereinander kennen, lässt sich auch die urlaubszeit gut überbrücken, denn dann gibt es einerseits ganz viel gemüse und andererseits ist jeder mal für eine kürzere oder längere zeit verreist. das gemüse wird trotzdem geliefert und dann müssen freunde, genossen, bekannte gefunden werden, die die körbe bei uns abholen.
sich untereinander vernetzen, das geht halt am besten, wenn es auch was zu essen gibt! herzlichen dank noch an euch, liebe genossen, die ihr alle zu diesem leckeren buffet beigetragen habt! (auf den leeren tellern befand sich eine fenchel-aprikosen-wähe, sooo lecker!


der samstag war dann eher mühsam - die tochter hatte einerseits ein paar termine, andererseits sollte sie für die prüfungen in der kommenden woche lernen. zwischen einem grossen korb bügelwäsche und arbeiten am kommenden jahresfilzkursprogramm habe ich versucht sie nach kräften zu unterstützen. naja, sie fand es trotzdem mühsam.
deshalb kam ich am samstag nur noch dazu 1,5 kg aprikosen zu schnetzeln bevor die tochter zum geburtstag der freundin verschwand und kai und ich zum libanesen zum abendessen. das fussballspiel der deutschen elf sahen wir dann ab der zweiten halbzeit zuhause, das ist ja grade nochmal gutgegangen. puh.
den sonntag startete ich mit dem einkochen der aprikosenmarmelade und weil es vorerst noch ruhig im haus war, auch gleich mit dem drucken der passen den etiketten. 



 ausserdem freuten wir uns an der reparierten alten zassenhaus-kaffeemühle, die endlich wieder kaffee mahlen kann und dem neuen kaffeefilter mitsamt kanne, den ich mit dem ersatzteil für die kaffeemühle mitbestellen musste, weil mir 8 euro porto für ein ersatzteil für 3.50 zu viel waren.
das ist jetzt vielleicht rational etwas schwer nachzuvollziehen, aber da unser keramikfilter schon länger kaputt ist (den hab ich runtergeworfen nachdem wir ihn weniger als eine woche hatten) musste schon mal endlich ersatz dafür beschafft werden. handgefilterten kaffee gibt es hier übrigens jeden tag, am wochenende jetzt auch wieder frisch gemahlen.


 die aprikosenmarmeladen-kollektion ist schon ziemlich stylisch geworden:


 nach dem frühstück besuchten wir den schuljahresabschlussjugendgottesdienst, an dem die tochter mitwirkte, radelten dann gemeinsam nach hause und installierten uns gemütlich im garten. zum weiterlernen, zum herumlungern, zum kaffeetrinken, und dazu:


ich habe mich nämlich für die sommerpostkunstaktion  angemeldet und bin gleich mal in panik verfallen, dass ich gleich am ersten termin dran sein könnte. das wäre dann  noch vor unseren ferien... das thema ist "traumreise", die technik eine collage im format fünfzehn mal fünfzehn. meine traumferien wären möglichst unspektakuläre ferien, in denen ich mich mal so richtig langweilen könnte. (was soll ich dann auf die collagen kleben?)

den ersten teil unserer ferien haben wir schon lange geplant - er wird für mich definitiv nicht langweilig werden, denn von 10 tagen aufenthalt in der lüneburger heide werde ich an vier tagen im felto, dem filzmuseum in soltau, unterrichten. hier können sie sehen, was sie von mir lernen können.
für die restlichen sechs tage in soltau freue ich mich über anregungen - hier gibt es sicher ein paar kennerinnen der lüneburger heide! wo müssen wir hin, was können wir uns sparen? wir haben fahrräder dabei, können aber auch zu fuss gehen. dazu eine kleine frage: sollen wir wanderstiefel mitnehmen oder machen wir uns damit nur lächerlich?

und während ich so vor mich hin pinselte um eine grundlage für möglichst langweilige collagen herzustellen, suchte kai nach unterkünften für die zweite hälfte unserer ferien. da wir praktischerweise ohnehin schon im norden deutschlands weilen, wollten wir mal wieder ans meer, nord- oder ostsee war uns egal. es ist nun die ostsee geworden, die wir alle noch nicht kennen. irgendwo im nirgendwo (also mit grossem potential für langeweile) zwischen travemünde und wismar, mit gehdistanz zum meer!
und wie sieht es aus? kennerinnen dieser weltecke unter meine blogleserinnen? wo kann man gut kaffeetrinken und kuchenessen? wir haben unsere velos (pardon, fahrräder!) dabei und sind einigermassen mobil. wir lieben alles, was ein wenig skurril und schräg ist, sind aber auch den grossen sehenswürdigkeiten nicht abgeneigt. der besuch in lübeck ist wohl pflicht, wegen thomas mann und sternchenthema im deutschleistungskurs vor langer, langer zeit. ich erwäge zusätzlich die beiden bücher von herrn buddenbohm zur vorbereitung auf die reise zu lesen. oder sollte ich das besser sein lassen?

so starten wir morgen in die vorletzte schulwoche im aargau, in die viertletzte arbeitswoche für kai und den ältesten und in die drittletzte arbeitswoche  für den mittleren sohn - die ferien im blick, aber noch viel zu tun! 


Samstag, 23. Juni 2018

unser gemüse heute


frühlingszwiebeln, zucchetti (?), kefen, knackerbsen, bohnen, fenchel, salat, kartoffeln, kräuter.

Mittwoch, 20. Juni 2018

mustermittwoch - stempelfliesen

einmal angefangen, läuft es mit dem mittwochsmusterthema "fliesen" fast wie von selbst. rapportmuster finde ich sowieso immer spannend und für eine fliese aus vier rapporten müssen ja eigentlich auch nur zwei seiten passen. 
in unserem langweiligen weissen minibadezimmer sind neulich ein paar klebedekofliesen eingezogen (nachdem die fensterbilder-fische wirklich alle entsorgt waren), die ich versucht habe, aus der erinnerung nachzubauen: 
 



 beim ersten versuch hatte ich nicht gut genug überlegt: das muster vom papier durchgerieben, aber ein bisschen versetzt, da wird halt nur einungefähr passender rapportstempel draus...


 wobei das überdrucken in einer zweiten farbe dann doch ein reizvolles ergebnis im stil einer risographie ergibt. aber an dem stempel weiterzuarbeiten hatte ich dann doch keine lust.

also zweiter versuch, die formen jetzt eher frei entwickelt:




 im bild festgehalten, die einzelnen schritte auf dem weg zu dieser stempelfliese, die mir dann doch zu grob wurde.




 aber dann wollte ich es nochmal wissen und skizzierte die fliese aus dem badezimmer doch erst einmal ab, der entwurf dann wieder ins raster direkt auf dem stempelgummi ergab dann den stempel, mit dem ich bisher am meisten zufrieden bin.








der test für grosse flächen ist noch am laufen. ich finde das den eher mühseligen teil der angelegenheit. aber es wird!

eine fliesenanregung hätte ich noch zum zeigen:


aufgenommen am samstag in schaffhausen.

Freitag, 15. Juni 2018

unser gemüse heute


kartoffeln, krautstiel, frische zwiebeln, kefen, knackerbsen, salat, kohlrabi, fenchel, frischer knoblauch, basilikum und petersilie.

Donnerstag, 14. Juni 2018

bitte reden sie mit mir nicht übers wetter...

 ... oder überlegen sie sich wenigstens was sie sagen!

über das wetter reden gilt als unverfänglicher gesprächeinstieg und gutes smalltalkthema. an sich halte ich das auch für eine sinnvolle einschätzung, trotzdem liessen mich zwei im vorbeigehen gewechselte sätze über das wetter neulich ein wenig grüblerisch zurück.

zur ausgangslage:
wir hatten bisher hier im nördlichen mittelland in der schweiz ein sehr warmes und trockenes frühjahr (sommerbeginn meteorologisch 1.7. und astronomisch 21.6. haben wir noch vor uns!) mit teils hochsommerlichen temperaturen. vor mittlerweile 2 wochen gab es ein heftiges gewitter, das lokal nicht nur regen, sondern auch zerstörerischen hagel brachte, danach dann einige gewittrige tage, meist mit gewitterschauern am abend, gefühlt eher august als mai/juni. diese woche war dann starkregen angesagt, ein wort das ich ohnehin schon ziemlich daneben finde, aber es hat dann in der nacht auf mittwoch zwar heftig geschüttet, aber doch nicht so viel wie die meteorologen vorausgesagt hatten. und es hat endlich mal ein bisschen abgekühlt. also so auf temperaturen unter zwanzig grad.

deshalb fand ich den gesprächseinstieg, den gestern eine nachbarin gewählt hat, höchst irritierend: so ein sauwetter haben wir jetzt wieder! (gedacht: ja, es hat geregnet, aber eigentlich braucht es das ja auch, und ja, es war heftig gestern abend, aber die kanalisation hat funktioniert und alles ist abgelaufen und wir hatten keine überschwemmung, und nein, es hatte vor dem regen doch viele schöne tage und oft nur abends ein gewitter)
meine antwort, wir könnten uns ja insgesamt nicht beklagen, weil doch das frühjahr insgesamt schön gewesen sei, wurde dann quittiert mit: in manchen ländern fehle es halt an wasser und in anderen habe es zuviel davon. 

hmm, und jetzt war ich vollends verwirrt und froh, das gespräch mit einem freundlichen morgengruss zu beenden.

wo ist es jetzt zu trocken und wo zu nass?

für die schweiz äussern sich die meteorologen so.

sie wollten das jetzt nicht lesen?  dann fasse ich mal kurz zusammen: in diesem jahr hatten wir in der schweiz einen kühlen märz, einen warmen und trockenen april und mai bis etwa um die monatsmitte. bei den gewittern, die ab mitte mai regen brachten, gab es lokal grosse regenmengen, insgesamt ist der mai aber auch eher trockener als im langjährigen mittel gewesen.

wo es global momentan zu trocken ist, ist meist an hungerkatastrophen abzulesen, grosse niederschläge und die damit verbundenen überschwemmungen schaffen es hingegen eher in die aktuelle berichterstattung.

verstanden hatte ich die äusserung so, dass es hier zu nass und woanders zu trocken sei. vielleicht war das auch nicht gemeint. egal welcher gedanke dahinter steckt, vermute ich, dass es vor allem um die wetterextreme ging: heftige gewitter, hagel, starker regen, sturm, aber auch lange perioden in denen es nicht regnet und für die jahreszeit ungewöhnlich warm ist.

alles folgen einer globalen klimaveränderung, die messbar und nachgewiesen ist. nicht überall als klimaerwärmung zu bemerken, aber doch nicht ohne einfluss auf das klimageschehen. und höchstwahrscheinlich wenn nicht menschengemacht doch verstärkt von den folgen unseres lebensstils. des lebensstils in den hochindustrialisierten ländern, nicht zuletzt die schweiz, wo sorgloses heizen, kühlen, autofahren, fliegen, konsumieren nicht ohne einfluss auf die umwelt bleibt. wo zu fuss gehen, bescheiden wohnen, essen, sich kleiden, konsumieren, regional urlauben immer noch belächelt werden oder sogar suspekt sind und als linke spinnerei oder als zeichen von armut gelten. 

vielleicht doch kein so gutes thema für den unverfänglichen smalltalk am morgen, wenn es mich auf solche gedanken bringt, die ich nicht unbedingt mit relativ unbekannten auf der strasse teilen will.
oder ich komme halt mal wieder vom hölzchen aufs stöckchen.

Mittwoch, 13. Juni 2018

mustermittwoch - fliesenmuster

mustermittwoch - wie lange habe ich es schon nicht mehr geschafft, mich mit dem monatsmusterthema der frau müllerin zu beschäftigen! seit ich anfangs jahr meine neue werkstatt bezogen habe, habe ich quasi keine papierarbeiten mehr gemacht, nichts mehr gedruckt, gestempelt, geklebt oder gebunden. schade eigentlich, aber auch wieder schön, dass ich mich endlich wieder ganz aufs filzen konzentrieren kann. 



trotzdem ist der mustermittwoch immer noch wichtige inspirationsquelle für mich und keiner sagt ja, dass die fliesenmuster aus papier sein müssen! also erinnerte ich mich an ein paar schöne fliesen aus dem hiesigen museum langmatt und nahm sie als anregung für eine umsetzung in filz. 


zuerst einmal mag ich diese grüntöne schon sehr. überhaupt umgibt mich so viel grün, draussen und drinnen an meinem arbeitstisch, ich würde am liebsten immer nur grün, grün und nochmal grün benutzen. vorbereitet habe ich vier fliessengrosse vorfilze in doublefaceoptik.
die idee war, diese vorfilze zweimal zu falten und dann eine art scherenschnitt zu versuchen.


nun ist das aber selbst mit den verhältnismässig dünnen vorfilzen eher schwierig. denn einmal falten ist schon recht sperrig, zweimal falten erst recht. (ungefähr so, wie wenn man sehr dickes papier sehr oft faltet) es muss dann halt schon ein sehr grober scherenschnitt sein, damit die formen in allen vier lagen einigermassen gleichmässig werden. eine ähnlich feine darstellung wie auf den keramikfliesen bräuchte eine ganz andere technik ... und das mit dem scherenschnitt hatte ich mir schon so ein bisschen in den kopf gesetzt.


 die ausgeschnittenen formen habe ich dann umgedreht (gekehrt) und mit der unterseite nach oben wieder in die lücken eingesetzt. vorteil des vorfilz: man kann alles ein bisschen zurechtruckeln, denn so ganz genau passten die gekehrten formen natürlich nicht.


nach dem filzen ist dann alles noch weniger detailliert und mehr verschwommen, vor allem auf dem groben untergrund aus süddeutscher merinowolle, die überall recht stark durchschlägt. die farben mag ich dafür sehr und der eindruck von fliessen ist durchaus da!

edit: ich habe tatsächlich vergessen, den mustermittwoch zu verlinken, vor lauter freude am dabeisein vermutlich, ich hab es aber jetzt nachgeholt, gehen sie ruhig mal schauen, was da woche für woche, monat für monat, jahr für jahr alles entsteht! 

Dienstag, 12. Juni 2018

12 von 12 im juni 18

blogaktionen wie wmdedgt, der 12tel-blick oder eben 12 von 12 halten hier gerade mein blog am leben. nicht dass ausser am 5., 12. und 30. eines monats hier nichts los wäre, aber momentan bekomme ich einfach nicht so recht die kurve zum bloggen. vielleicht ist ja nach 11 jahren auch einfach alles gezeigt und erzählt.

aber 12 von 12, das geht, heute auf jeden fall. das lebt ja ein bisschen von der wiederholung. 

hier also meine 12 (überwiegend grünen) bilder: 


frühstück, zeige ich sonst eher selten und ist fast immer das gleiche: obst, joghurt, müesli. dazu kaffee.


 nach dem frühstück geht es auch wie letzte woche auf den geisshof, wo unser solidarisches gemüse wächst. heute sieht es eher nach solidarischer schlammschlacht aus, nachdem es gestern ausgiebig geregnet hat. ein bisschen was ist schon geerntet, die grabegabel weist uns aber dezent darauf hin, dass wir auch noch aufs feld müssen. zu zweit werden jeden dienstag und freitag bis zu 35 gemüsekörbe für die genossenschafter bereit gemacht und zu depots gebracht, wo sie dann abgeholt werden.


 heute gibt es kefen und knackerbsen, deshalb beschriften wir die säckchen. soll ja keiner verwechseln. kefen sind eher flach und haben wenig fruchtansatz, man isst die ganzen schoten, knackerbsen sind eher dick und haben neben einem fruchtansatz auch eine fleischige schote, die sehr lecker schmeckt, beide übrigens roh oder gedünstet. damit wir nicht endlos säckchen verbrauchen, kommen auch noch das basilikum und die petersilie in die säckchen, hoffentlich verwechselt das dann niemand...


 fertig. zwanzig körbe haben schon platz in einem skoda fabia gefunden, der rest wartet hier noch auf die fahrt in die andere richtung. ausgefahren werden die körbe mit privat-pkws der genossen.


das wetter ist heute eher dänisch, ein bisschen feucht, kühler auch als die letzten tage. aber so sind die wiesen so richtig schön saftig. und weil auf dem geisshof noch so richtig heu gemacht wird, stehen sie auch noch fast überall. 

***



 am nachmittag mache ich mich zu fuss auf den weg in die werkstatt. am freitag habe ich mein fahrrad wegen regen dort stehen lassen. aber so habe ich gelegenheit diesen aufkleber endlich mal zu fotografieren. bei näherem hinsehen habe ich neulich festgestellt, dass ich den künstler kenne.


 überhaupt sieht man mehr, wenn man zu fuss unterwegs ist.


 ein bisschen farbenspielerei. die mag ich besonders, aber leider ist es nicht das material, das mich weiterbringt.


 ich habe übrigens gesellschaft bekommen, da beäugt mich jemand bei meinen versuchen.


anderer ansatz, ich denke, so kann das was werden. fliesenmuster für den mustermittwoch vielleicht? 


 und ich brauche noch kochideen für heute abend und morgen. bei so viel gemüse, wie unser gemüsefeld gerade produziert, braucht es nicht zwingend fleisch.


heute abend jedenfalls gibt es fenchel auf italienische art.

alle anderen teilnehmerinnen finden sie wie immer bei caro versammelt.

Freitag, 8. Juni 2018

unser gemüse heute


zwei lattichsalate, ein kopfsalat, rüebli, fenchel, kohlrabi, kartoffeln, zwiebeln, ein frischer knoblauch, basilikum und petersilie. ein gut gefüllter korb, an der vielfalt arbeiten wir noch...

Dienstag, 5. Juni 2018

wmdedgt 6/18

was machst du eigentlich den ganzen tag?

heute zum beispiel das:

um sechs uhr beginnt unser radio deutschlandfunk zu spielen, ich döse noch ein bisschen vor mich hin, bis ich beim "wort zum tage" wach werde. mist, so spät schon. die tochter muss ich nicht mehr wecken, die ist schon angezogen. also gehe ich nur so halb wach in die küche, räume den geschirrspüler aus und mache nebenbei frühstück. oder umgekehrt. der grosse sohn steht schon unter der dusche und kommt dann noch auf einen kaffee in die küche. irgendwann taucht die tochter auf, isst kurz was, nimmt sich kein znüni mit und verschwindet auch schon richtung schule. heute ist ein ganz normaler dienstag, da müssen wir morgens noch nicht so viel miteinander reden.
der rest der familie trudelt so langsam ein, nimmt sich frühstück und macht sich auf den weg in richtung arbeit und schule.

ich habe heute einen einsatz auf dem bauernhof unserer solidarischen landwirtschaft, suche mir irgendwelche kleider heraus, die sowieso dringend gewaschen werden müssen, dazu ein paar gummiclogs (es hat die halbe nacht geregnet), gartenhandschuhe und mein messer. trotz berufsverkehr komme ich zügig voran und bin schon um 10 vor acht auf dem geisshof. auch die zweite genossin, die mit mir heute morgen gemüse ernten und insgesamt 31 gemüsekörbe packen soll, ist schon da. neuerdings wohnt auf dem hof ein labrador, der meist frei herumläuft und sie hat angst vor ihm (oder ihr?) - und sich in den packraum zurückgezogen. wir schauen mal, was wir heute machen sollen. ein paar geerntete gemüsekisten stehen schon da, die passen aber nicht so recht zu dem plan der auf dem packtisch liegt - ohh, der ist ja von letzter woche. wir holen zuerst mal körbe vom und suchen dann den bauern, wir brauchen jetzt doch einen hinweis, was wir heute verpacken dürfen.
die einweisung erfolgt auf dem feld - hier den lattich ernten, da den kopfsalat, nee, doch besser zuerst die reihe, radiesli findet ihr selbst, nee, zeig ich euch doch besser, knoblauch hinter dem folientunnel ernten und bitte putzen, muster liegt bei. bis wir alles beisammen haben und mit dem handwagen in den packraum gekarrt, wird es schon richtig heiss auf dem feld und wir sind froh, dass wir nicht auch noch kefen ernten müssen, sondern das vom bauer und dem prakti übernommen wird.
wir packen der reihe nach in die körbe: je ein kilo kartoffeln und karotten, zwei kohlrabi, zwiebeln, ein bund radiesli, ein bis zwei salate (es gibt unterschiedlich grosse körbe), 350 g kefen und kräuter.
um halb elf sind wir fertig und ich mache mich auf den heimweg. unterwegs noch schnell in die landi, oder wie man hier auch sagt zum bauernaldi. ein stück schlauch wird gebraucht und plastikboxen für mehr ordnung in der werkstatt.

zuhause muss ich unter die dusche, der lehm pappt quasi überall, ich schaffe das immer, mich komplett einzusauen beim gemüseernten und -waschen. die restliche zeit bis zum mittagessen nutze ich für eine aufräum- und staubsaugrunde in arbeits- und esszimmer und schaufle mir so den nachmittag frei.

dann gibt es erstmal wurst-eier-nudeln, die tochter erzählt aus dem biologieunterricht der siebten klasse, sexualkunde. die jungs ekeln sich vor kondomen, na das kann ja heiter werden. sie erzählt, dass die mädchen da pragmatischer rangingen, es ging unter anderem darum, ein kondom auf ein penisattrappe (aus holz? aus plastik?) zu applizieren. wahrscheinlich erzählen die jungs das gegenteil bei sich zuhause. oder garnix.

pausenzeit. um kurz nach eins geht es weiter, die tochter fährt zur schule, wo sie heute zeichnen und handarbeiten wird. ich suche von verschiedenen depots die sachen zusammen, die in die werkstatt müssen. gestern war ich wolle einkaufen und schwemmholz sammeln, das meiste passt in den veloanhänger, obendrauf noch die gewaschenen handtücher und ein haufen kleinkruscht.

es ist warm in der werkstatt, am frühen nachmittag geht lüften nur über den dafür recht kühlen flur. ich räume auf und ein, freue mich an den wollschätzen und mache mich dann an die planung für das kommende schuljahr. die termine für die kinderkurse stehen schon, so wie die themen für die kurse für die erwachsenen. eigentlich müsste ich noch den neuen stundenplan der tochter haben, damit ich sinnvoll kurstage planen kann. vorerst ordne ich themen den kalenderwochen zu, so geht es auch. um vier ist aber die luft so dermassen raus, dass ich mich auf den heimweg mache.

zuhause gibt es ein eis und eine pause mit zeitmagazin. der grosse sohn trudelt ein, er macht salat zum abendessen, die tochter kommt (und geht schon bald wieder ins turntraining), der mittlere sohn kommt und probiert ein hemd mit ananasmuster an. die ananas haben auch noch gesichter, das sieht ein bisschen komisch aus.

um viertel vor sechs fahre ich mit dem velo zur kirche, heute abend gibt es eine stunde shibashi, eine art bewegungsmeditiation, die sich aus dem quigong ableitet. die runde, die öfter nur aus vier bis fünf personen besteht ist heute richtig gross. die kursleiterin ist ein wenig zerstreut, liegt es an der hitze oder am besucherandrang? sonst ist sie immer sehr souverän und lässig, heute leider nicht.
schön ist es, die übungen angesagt zu bekommen, dann muss ich nicht immer schon bei der einen übung darüber nachdenken welche als nächste kommt. ich habe mir zwar mal so eine art spick gebastelt, aber so recht funktioniert das doch nicht. ich denke während der meditation darüber nach, dass es schön und dekorativ wäre, eine merkhilfe für die achtzehn übungen zu filzen.

die, die schon länger dabei sind, scherzen nach dem letzten namasté noch miteinander und verabschieden sich für den sommer. im juli macht die meditationsstunde pause. ich werde noch auf die filzkurse angesprochen und kann ein kärtchen verteilen.

zuhause ist der grosse sohn dabei das abendessen vorzubereiten, salat, käse aus der stitzun da latg in andeer und brot. wir essen draussen, die tochter wird vom turnen abgeholt und ich setze mich an den schreibtisch um ihnen von meinem tag zu berichten.

wenn ich hier fertig bin, gibt es wohl noch ein glas wein und ein bisschen fernsehen, also hurtig, hurtig, den beitrag bei frau brüllen geteilt und dann: feierabend!

Freitag, 1. Juni 2018

unser gemüse heute


frisch geerntet: kohlrabi, fenchel, salate, einer davon der hier sehr geliebte forellenschuss und noch aus dem lager: kartoffeln, rüebli, zwiebeln.
der hagel hat den geisshof nicht erwischt - was mich sehr erleichtert, denn hier sind mittlerweile nahezu alle gemüsepflanzen eingegangen. ein bisschen hoffnung habe ich noch für die gurken und eventuell den lattichsalat. überhaupt sieht der verhagelte garten jetzt viel schlimmer aus als unmittelbar nach dem hagel, denn jetzt welkt alles dahin, was abgerissen wurde.