Dienstag, 31. Januar 2023

12tel-blick im januar 2023

 

auf ein neues! natürlich bin ich auch im neuen jahr wieder beim 12tel-blick dabei. die idee für den blick hatte ich schon lange, er liegt auch wieder in gut erreichbarer distanz, auch wenn ich diesmal nicht so gut im schlafanzug schnell ein bild machen kann, weil ich nicht mehr wie im letzten jahr auf dem balkon vor dem schlafzimmer, sondern vor der haustüre auf der strasse stehe. 

in diesem jahr also der baum der nachbarn. um den sich diese intensiv kümmern, neulich waren die baumpfleger da und haben der pappel einen neuen schnitt verpasst (beinahe hätte ich haarschnitt getippt, ein bisschen sieht das nämlich so aus, wenn man den baum vorher schon kannte). 

ich habe mir zusätzlich zu den gleichbleibenden parametern des blickwinkeln und des fokus vorgenommen, meine fotos immer zwischen viertel vor acht und viertel nach acht am morgen zu machen. wie gut das bei einem blick nach osten geht, bin ich mal gespannt. es wird ja aber auch den einen oder anderen bedecken tag geben...

 

der noch ziemlich leere jahresüberblick. 

(auch da habe ich ein bisschen bedenken, bin ich doch gerade dabei, mir ein neues notebook auszusuchen und befürchte, dass das der endgültige abschied von meinem geliebten picasa "bildbearbeitungsprogramm" sein wird.  auch hier: neues jahr, neues glück, im zweifelsfall ist es dann halt so weit und ich werde das bild oben noch mal austauschen müssen.) 

mein dank geht an eva, die auch in diesem jahr diesem blogdingens wieder eine heimat gibt.

Sonntag, 29. Januar 2023

wochenrückblick woche 4

die woche war lang und grau. 

lang vor allem weil das wochenende vor wochenstart fehlte. und grau war das wetter, unter einer hochnebeldecke war es immer gleich ungemütlich und ganztägig ziemlich dunkel. 

leider nicht so schönes wetter wie bei der erkundungstour auf den herzberg

das wochenende mit den vorstandsfrauen war sehr, sehr intensiv und anstrengend, aber auch voller guter ergebnisse und konzentrierter arbeit, bei der das gefühl, dass wir alle am selben strang ziehen, eine wichtige rolle spielte. wir arbeiteten dran, dass in zukunft auch die zugrichtung stimmt und wir manchmal nicht um so viele ecken ziehen müssen und damit einiges an reibung vermeiden können. am montag habe ich mich dann gleich daran gesetzt, einen teil der ergebnisse, die wir auf grossen packpapierbögen festgehalten hatten, in digitale form zu bringen. einen anderen teil hatten bereits andere am sonntagnachmittag festgehalten. damit sollten wir eine gute arbeitsgrundlage für das kommende jahr und darüber hinaus haben. 

in der werkstatt war ich in dieser woche nur wenig, arbeitete aber immerhin am angefangenen textilen buch weiter und habe nun alle seiten fertiggestellt, so dass ich sogar schon mit den experimenten zur bindung beginnen konnte.


am freitag durfte ich den fertigen wickelrock/cacheur ausliefern, es waren kleine anpassungen notwendig, aber insgesamt fand das stück grossen gefallen.

beim schwimmen fielen mir in der umkleidekabine die zwei ganz alten föne auf, deren gitter spannend gestaltet sind. 

am mittwoch brauchte ich eine pause - ich fuhr um die mittagszeit nach thalwil und besuchte die kleine buchhandlung el liesyum, die sich von einer liebhaberei zu einem ernsthaften ladengeschäft ausgewachsen hat. auf dem rückweg machte ich einen stopp in der sukkulentensammlung der stadt zürich.

von dort ging es weiter zum schaffhauserplatz, wo kai und ich zuerst zu einem aperitiv und dann zum muschelessen verabredet waren. schon wieder im kafischnaps und im café des amis.

nach einem weiteren tag am schreibtisch freute ich mich schon sehr aufs wochenende. nach einem samstag mit auswärtsfrühstück, komplikationsloser kleiderersatzbeschaffung und entspanntem lebensmitteleinkauf freuten wir uns auf sonne am sonntag. bis jetzt wurde daraus zwar nix, wir waren aber trotzdem unterwegs über den hertenstein nach baden. dort setzten wir uns ermüdende zwanzig minuten in den öffentlichen heissen brunnen, hörten durchsagen von nebenan aus dem grossen thermalbad, das wohl heute wieder besonders voll war, und freuen uns jetzt auf ein abendessen mit allen drei kindern.


Samstag, 21. Januar 2023

wochenrückblick woche 3

da ich am wochenende unterwegs sein werde, will ich am samstagmorgen noch die vergangene woche verbloggen. 

ich überlege also, was so war. 

am sonntag waren wir nach unendlich langer zeit wieder einmal im bagno popolare, das nachdem die beiden öffentlichen thermalbadebrunnen in baden und ennetbaden nun von den gemeinden betrieben werden, im bad zum raben im ehemaligen badehotel schweizerhof ein grosses und mehrere kleine thermalbecken betreibt. dazu sind die räume des ehemaligen kellerbads gleichzeitig ausstellungsraum für wechselnde künstlerpräsenzen. 


was momentan zu sehen ist, ist verspielt, ein bisschen auch dekorativ, aber ohne trivial zu sein. das thermalwasser ist heiss, zwanzig minuten sind wirklich genug, auch wenn man immer mal wieder zwischendurch auf den rand des beckens sitzt. 

die tochter begleitete uns und den grossen sohn trafen wir auch noch, der war allerdings am arbeiten.


danach: eine gemächlich vor sich hin treibende arbeitswoche. das meiste lief nach plan. in der werkstatt arbeit an einem schönen auftrag, ich habe genügend zeit alles gut vorzubereiten, mir die einzelnen arbeitsschritte im vorhinein zu überlegen und lösungen zu finden, die zum gelingen beitragen. 

im vordergrund die moulure, an der ich mich vor allem wegen der anzubringenden bändel immer wieder orientiert habe, die portionsweise abgewogenen wolle, auf dem hinteren tisch ein ausgelegter teil und der schwingschleifer zum anfilzen grosser feiner flächen.

parallel wird es ernst mit der vorstandsretraite. hier gibt es noch einiges vorzubereiten - zwischendurch werde ich von kai beneidet, dass ich so viel zeit habe, das alles so detailliert auszuarbeiten. ich habe aber auch nicht gleich wieder die chance, mit den vereinskolleginnen zusammenzukommen und wenig übung im anleiten der prozesse, die ich gerne anstossen würde. eine extraportion vorbereitungsaufwand tut mir gut. allerdings tauchen dann auch wieder unüberwindbare technische schwierigkeiten auf. mein laptop verweigert die zusammenarbeit mit dem minibeamer, nach einem nicht nachvollziehbaren schema. mal tuts, mal nicht. eine kleinigkeit an und für sich, an der sicher nicht der erfolg des wochenendes gemessen werden wird, aber auch eine extraschleife, die mir gestern abend den letzten nerv geraubt hat. also noch ein bisschen mehr ausdrucken. und kai arbeitet parallel an einer technischen lösung - jetzt kann ich zwar nicht vom laptop, aber immerhin von einem ausgedienten iphone beamen.   

was sonst noch so war: es gab mehrfach spektakuläre sonnenauf- und untergänge, es wurde kalt und hat sogar ein bisschen geschneit. allerdings in umgekehrter reihenfolge, so dass kaum schnee liegengeblieben ist. ich war wieder schwimmen, meine schrittzähleruhr kann tatsächlich auch zuverlässig schwimmstrecken dokumentieren. 2020 habe ich das erste modell, das das noch nicht konnte, in ein neueres umgetauscht, war aber wegen pandemie dann nie dazu gekommen, das bahnenzählen auszuprobieren, bis vor einer woche, wo ich das programm mal probeweise laufen gelassen habe. bis zum schwimmen und dann mal schauen, wie weit ich gekommen bin, ist es zwar noch eine weile hin, aber genau das wollte ich schon lange haben! am spätnachmittag anderes schwimmhallenpublikum, mehr spielzeugschwimmer, und ich habe vermutlich einen jungen mann sehr genervt, weil ich statt auf die vollen anderen bahnen zu gehen, mich auf seine bahn gewagt habe. er war nicht besonders schnell, aber ging dann lieber ins sprungbecken um zurückzukehren, als ich fertig war mit schwimmen. leider kamen dann aber auch noch andere schwimmer*innen...

Sonntag, 15. Januar 2023

wochenrückblick

 auf die woche zurückblicken, oder vielmehr auf die vergangenen zwei wochen, auf die tage zwischen dem ausführlich beschriebenen fünften und dem üppig bebilderten zwölften. oder so. 

vor dem vergangenen wochenende ein gut gefüllter freitag, der am abend mit dem besuch der veranstaltung lesen für bier enden soll - vorher habe ich aber nach dem duschen plötzlich die gar nicht so leichte glastüre unserer dusche in der hand, es gelingt mir, sie einigermassen sanft auf dem boden abzustellen, so dass weiter nichts passiert, als dass sie nun an die wand gelehnt dasteht und wir weiterhin so zu duschen versuchen, dass nicht das ganze bad unter wasser steht. der vom vermieter in aussicht gestellte handwerker meldet sich die ganze folgende woche nicht. 

den freitagnachmittag verbringe ich zusammen mit der tochter damit, die weihnachtsdeko wegzuräumen. eigentlich wollte ich ins schwimmbad, aber auf dem mobiltelefon sehe ich, dass es dort heute mehr als vier mal so viele besucher hat als sonst und überlasse die schwimmhalle für den dreikönigstag den familien, die mangels schnee nicht in die berge fahren. ins hallenbad gehe ich dann erst am dienstag, wobei ich die segnungen des lebens auf dem dorf geniesse. ich habe nämlich kein ausweispapier dabei, das beweist, dass ich in der gemeinde wohne, bekomme aber trotzdem eine jahreskarte zum einwohnerpreis. beweis für meine hiesigkeit: nennung der adresse und beschreibung der strasse und des hauses, in dem wir leben. ausserdem bekomme ich eine quittung und den rat, diese bei der krankenversicherung einzureichen, für einen zustupf. anschliessend schwimme ich seit pandemiebeginn das erste mal in einem innenraum 1000 meter.

an den vormittagen der woche gehe ich entweder in die werkstatt oder arbeite zuhause an einer bestellung für einen wickelrock und an vereinsdingen. der mottenschutz muss erneuert werden. kai hilft mir an einem abend nach dem abendessen die finale  planung für das vorstandswochenende zu machen. ich verschicke die einladung und trage teile zusammen für einen langen sitzungstag. das vor allem an den nachmittagen und am abend. ich hoffe, meine kolleginnen lesen, was ich ihnen zur vorbereitung aufgetragen habe.

 wir haben besuch zum abendessen und sind an einem abend zum spielen zu freunden eingeladen. die tochter ist viel unterwegs. fürs wochenende haben wir keine konkreten pläne, aber glücklicherweise immer den garten und das wetter  bleibt trocken, so dass wir damit beginnen können, die haselnussbüsche auszulichten. die sägen sind stumpf und brauchen neue sägeblätter, bevor wir mit dieser arbeit fortfahren können, ausserdem bestellen wir eine seilsäge, die es uns erlauben soll, einzelne stämme herauszusägen. den restlichen samstag verbringen wir spielend. 




Freitag, 13. Januar 2023

12 von 12 im januar 2023

12 bilder vom 12ten - im winter an einem normalen arbeitstag immer ein bisschen schwierig, aber voila, heute habe ich es mal wieder geschafft und darf meine eindrücke zu caro nach hamburg schicken:

zur zeit sind wir immer ein bisschen asynchron mit der spülmaschine, die eigentlich über nacht mit günstigerem strom laufen sollte. heute morgen habe ich endlich mal recherchiert, ob der kürzeste spülgang wirklich strom spart. ergebnis: ja, tut er - und da nach der neuesten preiserhöhung der unterschied zwischen hoch- und niedertarif nicht mehr so hoch ist, kann die maschine auch ab und zu über den tag laufen. (meiner recherche verdanken sie das erste bild des tages - da hatte ich nämlich noch nicht bemerkt, dass heute der 12te ist und war auf der suche nach der bedienungsanleitung im netz.) 

in der werkstatt wartet eine idee auf mich, die ich gestern mit papier ausprobiert habe - ein kleines buch mit einer sehr speziellen bindung.

in der papiervariante gefällt mir das schon mal ganz gut, kniffliger wird es schon, das in filz umzusetzen. 
 


auf jeden fall konsultiere ich erst mal meine musterschachtel mit verschiedenen beispielen in verschiedenen materialstärken.

ein bisschen willkürlich lege ich eine ausgangsgrösse fest - beim ersten versuch kommt es noch nicht auf eine bestimmte grösse an, sondern viel mehr auf das verhältnis aller masse zueinander.

kleine überraschung: nicht alle wollen schrumpfen gleich stark. naja, so überraschend war das jetzt auch wieder nicht. und das mit der süddeutschen merino (ganz rechts im bild) kann morgen schon ganz anders aussehen.

am nachmittag erledige ich die einkaufsrunde mit dem fahrrad, obwohl ich schon ein bisschen mit dem wetter hadere. immerhin regnet es nicht, also keine gute ausrede, nicht mit dem rad zu fahren. die ersten frühlingsboten dürfen mit - zuhause werde ich sie gegen den schwächelnden weihnachtsstern von 2019 austauschen.

obwohl ich zur zeit nur kurze fahrten in die werkstatt und zum einkaufen mit dem elektrovelo erledige, zeigt der tacho 1200 kilometer an. und ja, stärkste unterstützungsstufe für den berg hoch nach hause, zwei volle velotaschen verlangen ihren tribut.

kann ich mir nicht vorstellen. es geht um klima und kapitalismus - allerdings ist das buch auch schon fünf jahre alt und scheint leider keinen durchschlagenden erfolg gehabt zu haben. mein exemplar habe ich aus dem öffentlichen bücherschrank genommen.

zu einer tasse tee und einem butterbrot lese ich dann auch lieber bei ian mcewan weiter - auch nicht immer angenehm, aber immerhin spannend. und nicht  mit diesem übersteigerten anspruch. ich denke jedenfalls, dass mcewan schon vorwiegend unterhalten will.

in der küche kann ich schon mal ein paar dosen leeren und die restlichen gutsle konsolidieren. und viel geschirr abspülen, das sich angesammelt hat und nicht in die spülmaschine kann.


 ist aber eine gute abwechslung zur schreibtischarbeit, die sich durch den nachmittag bis in den abend zieht. ein wiederholtes telefonat bringt ein annehmbareres ergebnis als das erste. vor dem abendessen reicht kai dazu eine moscow mule - nach dem abendessen geht es weiter, die mitgliederumfrage des vereins will in eine präsentable form gebracht werden. und kai hat mundharmonikaunterricht. danach treffen wir uns noch zu einer runde seriengucken, zur zeit "you don't know me".

Sonntag, 8. Januar 2023

züri z'fuess - unterwegs in wipkingen

im winter ist stadtspaziergangszeit! neben eigenen ideen greifen wir dafür immer wieder gerne auf die rundgänge von züri z'fuess zurück, heute folgten wir im wesentlichen der route durch wipkingen, deren letzte überarbeitung leider schon ein paar jährchen auf dem buckel hat, ebenso wie das luftbild, das als karte dient. aber das kann ja auch spannend sein - der augenschein vor ort bringt immer wieder veränderungen der letzten zehn jahre zutage. 


wir starteten die als rundweg angelegte route am bucheggplatz, einfach der errreichbarkeit halber, aber auch weil der verkehrsknotenpunkt immer wieder spannend anzuschauen ist. über die über den platz gespannte fussgängerbrücke erreichten wir den anstieg zur oberen waidstrasse und bewunderten zuerst einmal das panorama, das über die ganze stadt, den see bis zu den alpen reicht. (die letzteren waren heute nur knapp im dunst zu erkennen, aber immerhin) wir folgten dem weg durch kleingärten bis zum spital waid, dem ersten stadtspital der stadt zürich. 

entlang einer wohnstrasse mit mehrfamilienhäusern im stil des neuen bauens erreichen wir das schulhaus waidhalde und die evangelisch-reformierte kirche.


hinter der kirche ist es noch ländlich - vor der kirche führt eine der meistbefahrenen strassen der westtangente vorbei. die buche hatte auch schon ruhigere zeiten. 
 

unterhalb der kirche bogen wir in ein weiteres wohngebiet ab, mit sehr unterschiedlicher bebauung, und gelangen mit hilfe des stadtführers zur schindelhäusersiedlung und dem dazugehörigen hungerbrunnen, der zeugnis von lebensmittelknappheit und wohnungsnot nach dem ersten weltkrieg gibt. hier entstand innerhalb kürzester zeit eine siedlung für 126 familien, die dank dem widerstand derbewohner*innen in den 70er jahren heute noch existiert.


der weg führte uns weiter ins ehemalige zentrum der bis ende des 19. jahrhunderts unabhängigen gemeinde wipkingen. von diesem zentrum existieren nur noch wenige häuser, das meiste wurde in den dreissiger jahren abgebrochen, der rest ist unter brückeauffahrten und durchfahrtstrassen verschwunden. 
 
zu beginn der dreissiger jahre baute die evangelisch-reformierte gemeinde direkt an der rosengartenstrasse ein gemeindehaus, das erste hochhaus der stadt. wie gross (und reich) muss diese gemeinde einmal gewesen sein! 
 
 
wenn sie diesen stadtspaziergang machen, folgen sie unbedingt den wegweisern auf die öffentliche dachterrasse, egal wie ungepflegt die treppenaufgänge auf sie wirken. hier hat einfach die stadtreinigung aufgegeben, touristen kommen hier sowieso nie welche durch. sie können hier problemlos ihr bild einer überall blitzsauberen schweiz der reichen revidieren und begegnen oben sogar noch huldrych zwingli und dürfen darüber nachdenken, was der zu den unterschieden zwischen rosengarten- und bahnhofstrasse gesagt hätte. 

wir gingen weiter richtung limmat - dort gibt es einen kinderbauernhof, ein quartierzentrum und vor allem bei schönem wetter viele, viele menschen mit kindern. 

spannende architektur - und daneben im fluss wurde ein sport betrieben, den ich irgendwo zwischen wellenreiten und wasserskifahren ansiedeln würde. an einem an der brücke befestigten seil festhaltend gewann eine person auf einem board rasch so viel fahrt, dass sie ungefähr zwanzig meter den fluss hinaufglitt, langsamer wurde, absank, sich wieder hinunter treiben liess und dann alles von vorne. im januar. immerhin aber im neoprenanzug.

unter der hardbrücke durch erreichten wir den an einzelnen stellen schon gentrifizierten ortskern wipkingens, wo es tatsächlich noch ein paar ältere häuschen hat, teilweise sogar mit garten.


hier verliessen wir die geplante route und gelangten durch die burgsstrasse direkt zum bahndamm, wo direkt gegenüber auf der anderen limmatuferseite der turm der swiss mill seinen schatten auf die badi unterer letten wirft. die kannten wir schon, ausserdem sieht man sie von der anderen flusseite ohnehin deutlich besser, jedenfalls die flussbadi. was wir noch nicht wussten: es gibt dort auch ein normales schwimmbecken und ein kinderbädle, weiter oben an der wasserwerkstrasse, der wir weiterhin folgten. 

dieser teil des spaziergangs war uns nicht unbekannt, aber wir erfuhren über das gebäude der ehemaligen textilfachschule, dass sich hier ehemals eine kattundruckerein befunden hat. der geschichte des lettenwerks wurde neulich ein neues kapitel hinzugefügt und den bahnhof letten und seine traurige vergangenheit kennt wahrscheinlich auch so ziemlich jeder in der schweiz und viele darüber hinaus. erfreulich ist die entwicklung, die sich aus dem unterschied zum luftbild von 2013 ablesen lässt: an stelle der parkplätze ist hier eine freizeitlandschaft mit viel aussengastronomie am wasser entstanden. 


der blick auf die andere limmatseite zeigt: allmählich ging die sonne unter und es wurde deutlich kühler. 
 
und auch das lettenplateau mit seinen zahlreichen genossenschaftsbauten war uns nicht unbekannt. aber irgend etwas gibt es immer zu entdecken - wie ein städtischen künstlerhaus in der rousseaustrasse und ein turnhaus (ausdrücklich nicht -halle), das auch gut ein kino hätte sein können...


für den bahnhof letten und die gegend um die nordbrücke, wie auch das landenbergquartier, reichten weder tageslicht noch unsere geduld noch so richtig. 
 
bauzaun am röschibachplatz

immerhin entdeckten wir, dass wir auch hier schon mal gewesen waren, denn unter dem landenbergpark befindet sich eine grosse zivilschutzanlage, die wir im dezember 2015 besichtigt haben
 
von der nordbrücke setzten wir die wanderung auf eigenen faust fort, zuerst die rotbuchstrasse hoch, dann die kornhausstrasse hinunter. an der ecke rotbuch-kornhausstrasse entdeckten wir das "kafischnaps", wo wir einen aperitiv nahmen, bevor wir um 18 uhr für  moules et frites einen  tisch im café des amis reserviert hatten. 

kafischnaps

na, das passt doch gut zu kristinas monatsspaziergang im januar, wo ihr auch viele andere spaziergänge finden könnt...

Freitag, 6. Januar 2023

#wmdedgt im januar 2023

gestern hat es mich dann auch noch erwischt, das jahresend- beziehungsweise jahresanfangsaufräumen. ich habe also mein handarbeitsregal sowie das bücher- und materialregal neben meinem schreibtisch aus- und aufgeräumt und daraus ergaben sich dann doch noch ein paar dinge zum erledigen. 

kai ging heute wieder arbeiten, so ein start unter der woche ist ein bisschen seltsam. ich habe schon vor weihnachten beschlossen, dass meine werkstatt-ferien auch noch den dreikönigstag einschliessen. ich stand trotzdem früh mit kai auf und hatte so den ganzen tag sozusagen unverplant vor mir liegen. 

alle möglichen tätigkeiten reihten sich dann den vormittag über wie auf einer perlenkette auf: 

- ein blogpost über eine wanderung zur ruine besserstein.

- bestellung des blogbuchs 2022. es sind nur 302 seiten geworden, deutlich weniger als in den letzten beiden jahren, in denen ich tagebuchbloggend durchs jahr ging. 

- fotos machen von der adventspost, die endlich vollständig ist, sowie von den im herbsturlaub bestickten probefilzen.

- sicherheitshalber mal das neue thema für den mittwochsmix anschauen und ein glas mit gemischten ausgedruckten gestaltungsideen füllen

(an diesem punkt ungefähr stand die tochter auf, wir plauderten ein bisschen und sie nahm mir das staubsaugen im erdgeschoss ab)

- einen knopf an eine hose nähen, die im handarbeitsregal ganz weit nach hinten gerutscht war.

- aus restlichem stoff, den ich vor zwei jahren von der bettwäsche abgeschnitten hatte, die uns meine mutter geschenkt hatte, einen überzug zu einem kleinen hirsekissen nähen. 

- sprudelmaschine, wasserfilter, wasserkocher entkalken und sauber machen.

- den kater verarzten, der neben dem auge eine nässende fläche hat. 

- noch ein blogpost: letzte woche und ende der adventspost. 

(danach gab es tomatensuppe zum mittagessen und ich legte eine kleine lesepause ein, die ich dann aber mehr oder weniger verschlief, während die tochter unterwegs war um dinge zu erledigen. als sie zurückkam, tranken wir zusammen einen milchkaffee und ich versuchte es noch mal mit lesen, diesmal im sessel) 

am nachmittag habe ich dann so viel gar nicht mehr gemacht, aber immerhin noch den blogpost über ein buch geschrieben, das ich schon länger als ein jahr auf dem tisch liegen hatte (nicht ständig physisch, sondern mehr so metaphorisch) und von dem ich sicher war, dass ich noch etwas dazu sagen wollte. 

gerade als ich fertig war, kam kai nach hause und ich wechselte vom schreibtisch in die küche, wo ich eine pastinakencremesuppe zubereitete. dazu gabs brot und käse. die küche räumten die tochter und kai auf, ich strickte solange an einer mütze. noch ein bisschen terminplanung für die kommenden monate und fürs kommende wochenende. und das telefon klingelte auch noch einmal: leider schon wieder eine absage für einen zu besetzenden posten im vorstand der filzszene. 

danach schauten wir die letzte folge der serie kaleidoskop über einen misslungenen raubüberfall, in der endlich der überfall selbst thematisiert wurde. 

beinahe vergessen: wmdedgt heisst was machst du eigentlich den ganzen tag? und frau brüllen fragt das an jedem fünften des monats ins internet hinein und sammelt anschliessend die antworten.



 


Donnerstag, 5. Januar 2023

buchbesprechung: sashiko in farbe


bereits in vergangenen herbst hat mir der haupt-verlag auf meine anfrage hin ein buch zur verfügung gestellt, das ich so recht gründlich testen konnte. natürlich hatte ich nicht geplant, es so lange zu testen, aber manchmal kommt es halt anders als man denkt und ich habe gerade noch auf der verlagsseite nachgesehen, das buch befindet sich nach wie vor im programm (hätte ich auch kaum anders erwartet...): 

sashiko in farbe

 
über die lustige herausgeberschaft konnte ich leider nichts herausfinden, das buch ist 2019 im original in japan erschienen und das sieht man ihm auch vor allem im anleitungsteil an. 

aber zum anfang: vorgestellt werden mit ansprechenden bildern zuerst 19 komplett fertige projekte in der sashiko-stick-technik, die schon ziemlich lust machen, gleich anzufangen. im anschluss werden die wichtigsten materialien vorgestellt, sowie das sticken vom übertrag der muster auf den stoff, die vorbereitung der fäden über das eigentliche sticken bis zum sichern der fadenenden. hier kann man während der arbeit am eigenen projekt immer wieder nachschauen, wenn man unsicher ist oder nicht mehr weiter weiss - und muss dazu nicht einmal unbedingt lesen, denn die bilder selbst sprechen für sich. 
 
der eigentliche clou aber sind die ausführlichen anleitungen: hier werden die einzelnen stickmuster schritt für schritt gezeigt, und zwar anhand von einzelnen fotos und von stickvorlagen im originalformat. ergänzt durch ebenfalls ausführlich bebilderte anleitungen, wie aus den fertig bestickten stoffen taschen, untersetzer, nadelkissen, kosmetiktäschen und so weiter angefertigt werden können. 

nun wäre ich nicht ich, wenn ich mich an diese anleitungen gehalten hätte...
ich hatte es aber zumindest vor und habe gleich im herbst des vorvergangenen jahres zwei täschen bestickt, die ich dann zu weihnachten verschenken konnte. leider habe ich von den beiden taschen keine fotos gemacht, aber immerhin von den bestickten stoffen:
 


oben rechts in der ecke kann man gerade noch das stickmuster im buch erkennen - bei der ungewohnt arbeitsteiligen vorgehensweise bei der mir neuen sticktechnik behält man mit hilfe dieser muster den überblick und lernt zusätzlich noch mit wenigen handgriffen zügig zu arbeiten. 

ich arbeitete vor allem mit vorhandenem material, unabdingbar erscheinen mir dabei vor allem die langen sticknadeln, mit denen man besser als mit kurzen geradeaus sticken kann. 

nach weihnachten ruhte dann die arbeit an der stickerei für eine ganze weile - eigentlich hätte ich auch da das buch schon gut empfehlen können - und zwar nicht nur für menschen, die sich an anleitungen halten können, sondern auch an alle, die gerne davon abweichen...

aber da war immer noch die idee, diese art der stickerei auch auf filz auszuprobieren. denn eigentlich sticke ich ja nicht wirklich gerne auf stoff und alle techniken, die ich mir aneigne, will ich natürlich auch auf der mir näher liegenden materie filz ausprobieren. 

anfang november nahm ich mir also stickbuch, nadeln, faden und einige filzmuster mit in die ferien und stichelte bei regen und am abend fröhlich drauflos. diesmal nutzte ich wirklich nur noch die stickmuster, musste aber auch öfter in den grundlagenseiten nachschauen und brachte schliesslich diese stickmuster auf filz mit nach hause: 


vor allem beim sternenmuster brauchte es zwei versuche, aber insgesamt lässt sich die sashiko-technik auch auf filz gut anwenden. und dank den anleitungen im stickbuch und vor allem den vielen hervorragenden zeichnungen habe ich grosse lust weiter zu experimentieren. 
 

anders als beim sticken auf stoff wird beim sticken in filz erst das fertige obkjekt bestickt.

alle diese muster kann ich mir sehr gut auf grossen taschen, tischläufern oder auch auf sitzfilzen vorstellen. oder sogar auf der kappe eines pantoffels.


 gestickt habe ich hier mit seide oder baumwollfäden - alternativ kann ich mir auf filz auch sehr gut etwas dickeres wollgarn und etwas grössere stiche vorstellen. dies könnte man dann auch noch mit dem untergrund verfilzen... ideen gäbe es genug...

ich danke dem hauptverlag nicht nur dafür, dass mir die freundlichen mitarbeiter*innen dieses buch zur verfügung gestellt haben, sondern auch für die geduld...

nachtrag zur adventspost



 die adventspost wurde zum ende hin noch einmal ziemlich spannend - denn die letzte karte für den heiligen abend kam zwar schon ein bisschen verfrüht, aber die vorletzte liess lange auf sich warten. gar nicht unzertrennlich verbunden waren nämlich die beiden schichten mit bild und erzählung von den heiligen drei königen, zum schluss wurden sie vielleicht vom stern zusammengehalten, wer weiss das schon und das ist dann ja auch schon ein ziemlich schönes bild für das ende dieser postkunstaktion, das ja insgesamt unter dem sternenzelt von ganz vielen sternen zusammengehalten wurde. 

für diese letzte woche danke ich (die erste karte ist von mir selbst): carmen (meine lieglingskarte in diesem jahr), sven, solveig, uta und anna

ein ganz grosses dankeschön geht in diesem jahr an diejenige person, die mir die karten regelmässig in den postkasten gelegt hat, durch schnee und eis, an einem baugerüst vorbei, das uns manchen morgen vor die frage stellte, wie wir das haus verlassen sollten und die mit der zustellung dieser letzten karte, die tatsächlich in zwei teilen daherkam, grosses vollbracht hat. 

nun ist sie vorbei, die adventspostzeit.

 

alles weiter zur postkunstaktion finden sie drüben bei instagram

 

wanderung zur ruine besserstein

es bleibt weiterhin wenig jahreszeitgemäss warm, auch weiter oben in den bergen, wo inzwischen schon die ersten skigebiete wegen schneemangel und zu viel wasser auf den pisten schliessen müssen. also kommen wir erst gar nicht auf die idee, im schnee wandern zu gehen, sondern bleiben im aargau und suchen nach einer ruhigen ecke, um uns ein bisschen die füsse zu vertreten. leider ist das wetter nicht mehr so gut wie in den letzten tagen, genau genommen ist es sogar richtig schlecht: mit regen und nebel.

wir starten von remigen (das auto lassen am ortsausgang richtung bürersteig) unterhalb des rütifels. über verschiedene wege durch reben und wald gelangen wir an das obere ende des lochgraben. beim passieren des geröllfelds unterhalb des rütifels haben wir hier schon einmal gämsen gesehen, heute ist ihnen das wetter zu schlecht oder sie verstecken sich im nebel. wo der weg auf die hochfläche trifft, gibt es bauten, die nahelegen, dass hier eine seilbahn aufgebaut war oder werden kann, wir denken, dass es sich um alte militäranlagen handelt. wir queren die hochfläche und gelangen so zum steinbruch am gabenkopf, wo kalk für eine grosses zementwerk in der nähe abgebaut wird. 


 
und weil heute ein werktag ist, sehen wir die schweren fahrzeuge bei der arbeit. wir warten einige zeit im regen, bis eines ganz in der nähe vorbeikommt und mit karacho durch die pfützen fährt.
 

dann machen wir uns auf den weg zum besserstein und passieren dabei unterwegs das forsthaus, wo wir vor jahren mal auf ziemlich spannende art und weise ein feuer entzündet haben.


auch wenn der regen mittlerweile aufgehört hat liegt die ehemalige spornburg in den wolken.

was hätten wir alles sehen können! später heben sich immerhin die wolken so weit, dass wir den nächstgelegenen brugger berg sehen können. wir essen unser mitgebrachtes rucksackvesper und gehen wieder zurück zum forsthaus. 

von dort setzen wir unsere wanderung in südwestlicher richtung fort, folgen teilweise dem rand der hochfläche, der nur schwach mit trockenresisteneren bäumen bewachsen ist, queren dann die vorderste spitze und gelangen so zu einem weg, der uns sanft den abhang hinunter zurück nach remigen bringt. 

die einzige, denen wir auf unserem weg durch den wald begegnen sind diese wesen.


am ende ist die runde trotz des schlechten wetters schön gewesen.