Donnerstag, 31. August 2023

12tel-blick im august 2023

was für ein monat, der august. ich kann mich eigentlich nur an zwei daseinformen erinnern: entweder nassgeschwitzt oder nassgeregnet. zumindest in der rückschau war es entweder viel zu heiss oder viel zu nass. der garten trägt es mit fassung, die tomaten sind eher weniger amused.


heute geht der blick in richtung pappel, die ja in meinem 12tel-blick die hauptrolle spielt. die ist schön üppig, im vordergrund wuchern die sträucher rechts und links den fahrweg zu. seit etwa einer woche regnet es, aber die schäden, die die grosse hitze zuvor angerichtet hat oder das viel zu trockene frühjahr, die konnte der regen auch nicht mehr richten. die braunen blätter links im bild sind noch verhaältnismässig harmlos, am anderen ende des gartens vertrocknet gerade eine stattliche hainbuche. 
 
da fällt es uns nicht schwer, wetter und klima auseinanderzuhalten, anderen schon eher, wie die tagesschau berichtet. doch auch wenn die meisten menschen in unseren breitengraden die folgen des klimawandels längst bewusst wahrnehmen, gibt es immer noch genügend abwiegelei, so ala "das gab es früher auch schon" - zeigt der spiegel.


  
 
die pappel im lauf des jahres - immer am ende des monats ein neues bild aus der selben perspektive. eva sammelt wie jeden monat, seit jahren - nur diesmal dürfen wir noch ein bisschen gespannt sein, wie ihr zwölftel blick aussieht. 

Samstag, 26. August 2023

vom feiern

nach acht tagen badenfahrt, von denen ich tatsächlich sechs abende irgendwo auf dem fest verbracht habe, möchte ich gerne etwas dazu schreiben, bin mir aber nicht so ganz sicher, was. 


auf jeden fall eines: es war heiss. bis auf den allerersten abend, an dem ich mit kai erst gegen halb elf überhaupt losgezogen bin, war es jeden abend fast unerträglich heiss, fast immer noch über 30 grad, zwischen den menschen vor den bühnen vermutlich sogar noch heisser. da ich über meiner wohlfühltemperatur so um die zwanzig grad nur eingeschränkt funktioniere, war das für den genuss des fests eher ein bisschen hinderlich. 

und es war voll. na klar, das ist kein wunder und soll ja auch so sein, dass möglichst viele menschen zu so einem fest kommen. nur war dann halt an vielen stellen kaum mehr ein durchkommen, lange schlangen vor den essensständen, keine sitzplätze in den schönen festbeizen. und das bei den temperaturen. 



nun, könnte man sagen, man muss da ja nicht hingehen. aber das geht ja auch nicht. denn ausser hitze und menschen gibt es ja auch noch die ganzen fantasievoll gestalteten festbeizen, bühnen, stände, plätze zu entdecken, dazu musik an ganz vielen orten und theater an einigen. musik gibt es in diesem jahr aber auch ein bisschen viel: zu den wirklich vielen, vielen lifebühnen, auf denen für jeden geschmack etwas geboten wird (tolle gelegenheit auch mal das zu hören, was man sonst eher nicht so hören würde) und die sich an sich schon untereinander lautstärke- und reichweitenmässig konkurrenz machen, hat nun auch noch jedes kleine essenständchen eine box aufgestellt, aus der irgendetwas zu hören ist. wäre für mich jetzt nicht so wichtig gewesen. respektive hätte ich gerne auf diese erfahrung verzichtet. wie auch auf die, dass bei der einen konzertbühne leisere töne von der ntzntzntz-disko nebenan übertönt werden. erwähnte ich schon, dass es heiss war? (und ich schon deshalb grundgenervt?) 

schön war das konzert von mischgewebe.

und die lounge der mättelibar über der limmat.

dass wir an einem abend spät einen platz im badhalde bekommen haben und dort schön wabernder sound aufgelegt wurde (mit dem anderen ohr weghören, dass viel zu nah andere beats aus den lautsprechern kamen). 

die revü von palino war auch schön und vor allem lustig. 

und das konzert von fc kleinstadt, bei dem dann am donnerstag abend die ersten regentropfen fielen. 


kulinarisch haben wir jetzt noch nicht so die grossen highlights erlebt, bei unserer einzigen mahlzeit auf dem fest begann es gerade zu stürmen. 

nun hat es abgekühlt, wir haben einen tag festpause hinter uns und nun schauen wir mal, wo wir heute und morgen noch landen. alles kann man eh nicht sehen, erleben, anschauen. ein so grosses stadtfest ist aber auch und gerade wegen der überfülle einfach ein beeindruckendes erlebnis.

hägenmark selber machen

hägenmark ist eine art fruchtaufstrich, der aus hagebutten, also den früchten der wildrose, hergestellt wird und lange zeit habe ich gedacht, dass man das nicht selbst machen kann. oder zumindest ganz bestimmte hagebutten braucht. 

nun gibt es in unserem (nicht mehr ganz so) neuen garten einen grossen wildrosenstrauch, der ausser einer kurzen blüte im frühsommer vor allem durch schöne hagebutten, noch dazu besonders frühe, glänzt. in diesem jahr auch noch durch besonders viele und schöne. 

anlass für mich, über die herstellung eines eigenen hägenmarks nachzudenken. 

(kleiner exkurs: hägenmark war für mich lange ein regionales produkt aus meiner heimat, beziehungsweise von der nahegelegenen schwäbischen alb, wo das rauhe klima den anbau von beerensträuchern erschwert und ersatzweise dann halt die hagebutten als brotaufstrich verarbeitet wurden. zu kaufen gab es hägenmark vor allem auf dem wochenmarkt, eigentlich schon immer und von einigen traditionellen herstellern. seit unserem umzug in die schweiz freute ich mich immer mal wieder über ein mitgebrachtes glas davon, allerdings bin ich im haushalt so ziemlich die einzige, die das gerne isst. dann entdeckte ich vor ein paar jahren, dass das auch hier auf den wochenmärkten (konkret in aarau) angeboten wird: allerdings nicht als fertiger brotaufstrich, sondern eher als rohes fruchtmus der hagebutten, um selbst zuhause fertig gekocht zu werden. vermutlich ist das genau so regional wie eine kalksteinformation als mittelgebirge und so einzigartig dann halt doch auch nicht. exkurs im exkurs: durch die nähe zum jura sieht es hier schon arg ähnlich aus wie in der alten heimat, was ich nie müde werde zu betonen.)

in zeiten des internets ist ja die idee nie so richtig weit von der durchführung entfernt, da man ja einfach nur mal nachschauen muss, wie das geht, so eine hägenmarkherstellung. 

am einzigen abend, an dem ich diese woche nicht an der badenfahrt war, habe ich dann geerntet. ein kilo war das ziel, bei siebenhundert gramm war es dann so duster, dass ich die hagebutten im strauch nicht mehr erkennen konnte. 

am nächsten tag kochte ich die hagebutten mit der gleichen menge wasser eine stunde lang in einem geschlossenen topf und liess das ganze dann bis zum nachmittag auskühlen. 

mit hilfe der flotten lotte (oder dem passevite, verballhornt auch der passaflotte) wurde aus dem matsch mit kernchen ein schönes, glattes fruchtmus.

sieht ein bisschen aus wie ketchup (ich bin auch davon überzeugt, dass man mit den richtigen gewürzen so etwas daraus herstellen könnte, denn so anders wie tomatenmark schmeckt das gar nicht) und musste noch ein bisschen verdünnt werden. 

die weiterverarbeitung ist denkbar einfach: im verhältnis 2:3 wird zucker hinzugefügt, das ganze noch mal für ein paar minuten erhitzt und dann in sterilisierte gläser abgefüllt. schmeckt exakt so, wie das gekaufte hägenmark. 

jetzt haben wir vier gläser und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht alleine im kommenden jahr aufessen kann.

Montag, 14. August 2023

12 von 12 im august 2023

 es ist der zwölfte august, ein samstag und ich habe an die zwölf bilder für 12 von 12 gedacht:

es gibt frühstück auf der terrasse - eigentlich wollten wir ja am gewächshaus frühstücken, aber da ich gerade die tischdecke aufgelegt hatte, als auch schon die ersten tropfen fielen, haben wir doch noch umdisponiert. 

seit tagen schon schleiche ich um unseren holunder herum, der dieses jahr besonders viele früchte hat - heute möchte ich gerne ernten. 

erste idee: die langen zweige abschneiden und dann am boden die beerendolden ernten. das funktioniert nur so mässig, weil an einem zweig längst nicht alle dolden gleichzeitig reif sind, und wir so eine ganze menge unreife früchte wegwerfen müssen. also doch keine zwei fliegen mit einer klappe, sondern der rückschnitt dann erst im herbst. 

also hilft mir kai und hält einzelne äste tief, während ich die dolden abschneide. 


bester kontrast: heugümper auf holunderbeeren.

die gewaschenen, verlesenen und von den groben stängeln befreiten beeren wandern in den heissentsafter.
 
 
während die beeren im dampf ihren saft abgeben, habe ich zeit, die fotos meines adventskalenders vom vergangenen jahr in ein album zu kleben.  


mittlerweile regnet es zum dritten oder vierten mal. der saft rinnt aus den beeren, am ende werden es um die zwei liter sein.

ich habe mir noch mehr klebearbeit geholt: übers jahr haben sich jede menge schachteln und schächtelchen angesammelt, die es sich lohnt, mit schönen papieren zu verzieren und ihnen ein zweites leben als geschenkverpackung oder so zu geben. aber zuerst bekommen meine stempelschnitzwerkzeuge eine schöne aufbewahrungsmöglichkeit.

in einer regenpause mache ich mich auf den weg zum geisshof, wo heute die solidarische landwirtschaft, bei der wir bis im vergangenen jahr mitglied waren, sommerfest feiert. wir sind als ehemalige eingeladen und können so wieder einmal den blick über das reuss- und das aaretal geniessen. 

später kommt auch noch die tochter auf den hof. die genossenschaft ist ganz schön gewachsen, ich kenne kaum noch jemanden, später tauchen dann aber doch noch einige bekannte gesichter auf. es gibt essensstände und ein musikprogramm statt gemütlichem informellem beisammensein, wie wir es aus der anfangszeit der solawi kennen.

am abend tritt sogar noch eine richtige band auf. 


die tochter und ich machen uns aber auf den heimweg, sie ist seit dem morgen beim aufbau der badenfahrt im einsatz gewesen und ich finde es auch in ordnung, nach hause zu fahren, solange es nicht regnet. 

zuhause treffen wir zuerst auf eine ruinierte katzeklappe - der kater begreift das prinzip der chipgesteuert geöffneten klappe nicht und döngelt anstattdessen solange an die türe, bis diese kaputt geht. ich bin ein wenig ratlos, weil wir zur zeit wieder öfter fremde katzen im haus haben, aber muss letzten endes halt vermutlich einsehen, dass es ja kein zustand ist, dass der alte kater auch draussen sitzen bleiben muss. und dabei noch in einer woche drei sätze batterien verschleisst. (wie das geht, weiss ich auch nicht).

kai findet mich jedenfalls laut schimpfend in der küche, als er von seinem einsatz bei der streetparade zurück kommt. wir sitzen noch ein bisschen herum, ich bastele weiter, dann ist es aber auch einfach zeit, zu bett zu gehen. 

mein 12tes bild ist erst am tag darauf entstanden: 

insgesamt 15 gläser holundergelee sind es geworden, eines verschenken wir gleich und eines öffnen wir beim sonntagsfrühstück. 

meine bilder schicke ich wie immr zu caro, wo sich die 12er-blogbeiträge heute wieder versammeln.





Montag, 7. August 2023

fribourg (mit #wmdedgt im august 2023)

hier im haus bin ich ja so ein bisschen die reisebeauftragte und das nutze ich gelegentlich schamlos aus. so kamen wir übers wochenende zu einem kurzurlaub in fribourg, einem städtchen an der grenze zwischen der deutsch- und der französischsprachigen schweiz. 

das wochenende hatten wir uns gleich am jahresanfang reserviert, aus gründen. und als der termin immer näher rückte und wir eigentlich wenig zeit hatten, uns mit reiseplänen auseinanderzusetzen, frankreich gerade ein bisschen sehr unruhig war und deshalb nicht so recht in frage kam, war mir wieder eingefallen, dass uns das städtchen an der saane auf einem zwischenstopp auf dem weg an den genfer see gut gefallen hatte. ich fand eine unterkunft in der altstadt, dazu passend stellte es sich heraus, dass wir sehr günstig mit dem zug anreisen konnten, bei der suche nach unternehmungen stiess ich auf einen spannende wanderung - es fügte sich also eins zum anderen zu einem guten plan. 

so reisten wir am freitagmorgen in ungefähr zweieinhalb stunden von türe zu türe, mit leichtem gepäck und ungewisser wettervorhersage. die unterkunft war neben der schönen lage nur so mittel und das wetter, besser als angesagt, zog uns sowieso nach draussen. also unternahmen wir einen spaziergang zum perolles-see.

hier wird das wasser der saane seit mehr als 150 jahren aufgestaut. die ursprüngliche idee, so die über dem fluss gelegene stadt mit trinkwasser zu versorgen und durch eine kraftübertragung zugleich die industrialisierung voranzutreiben, wurde rasch wieder aufgegeben und seit 1890 wird hier ganz einfach strom erzeugt. 

die bauwerke, die notwendig waren, um per transmissionsriemen teledynamische energie über eine grosse distanz zu transportieren, kann man heute noch sehen - durch einen tunnel führt heute der wanderweg, links die führung für die rollen, über die die riemen oder seile liefen. ein irrwitzig anmutendes projekt, ich finde den mut und erfindergeist, mit dem die probleme angegangen wurden, trotzdem bewundernswert. 

nach dem anstieg auf die perolles-ebene gingen wir nicht wieder hinunter zum see, sondern blieben oben, denn zufällig waren wir in die nähe des botanischen gartens gelangt, den ich mir als vage idee notiert hatte. 

ein glücksfall, denn einerseits ist der sehr sinnreich und schön angelegte, angenehm gepflegte garten einen besuch wert und andererseits konnten wir so den nachmittäglichen regenschauer in einem gewächshaus mit tropischen nutzpflanzen abwarten. (ich hätte gerne noch mehr fotografiert, aber der regen kürzte unseren besuch dann doch arg ab.)

nach dem botanischen garten entdeckten wir eine schokoladenfabrik, die leider geschlossen war, und verliefen uns auf der suche nach einem café ein bisschen. schon arg fusslahm nutzten wir die erste gelegenheit zum einkehren und pläne für den restlichen tag schmieden: zuerst lebensmitteleinkauf, dann rückweg in die ferienwohnung. 

unterwegs ein toller blick auf das schöne schwimmbad, das wir dann auch dieses mal wieder verpassten. uns war mehr nach pause zu mute, das wetter halt auch arg wankelmütig. nach dem ausruhen haben wir die segnungen der altstadtlage der unterkunft genossen und hatten nur ein paar schritte bis zum abendessen im café de l'ours. danach fielen wir einigermassen erschlagen ins bett.

gut erholt starteten wir deshalb am samstag zu unserer geplanten wanderung durchs galterntal oder, auf französisch, durch die gorge du gotteron. fürs frühstück und unterwegsverpflegung stiegen wir aber zuerst noch in die stadt hinauf, auf den wochenmarkt und in ein kleines café. 


so gestärkt und versorgt wanderten wir durch die unterstadt zur bernbrücke.


dort überquerten wir die saane und bogen ins tal der galtera (allemanisch auszusprechen) ab. zuerst ging es auf einer kleinen strasse und später einem fahrweg gemütlich entlang unzähliger alter mühlen den bach entlang, später wurde der weg steiler und wir sahen das wasser nur ab und zu in der schlucht. 


ein schöner weg, die schönheit liegt auch ein wenig im unspektakulären. dazu viele treppen, viel hinauf und hinunter. an der ameismüli verliessen wir das tal und stiegen auf die hochfläche hinauf, überquerten auf einem leicht schikanös geführten weg einige felder, machten endlich rast und verzehrten den mitgebrachten käse, dazu wurst, brot und obst auf einer bank am waldrand. 

endgültig wandt sich unser weg nun zurück in richtung fribourg, über das wir an der loreto-kapelle einen schönen weiten blick hatten. 



über steile wege stiegen wir hinunter in die unterstadt, wo wir froh über einen platz auf der terrasse direkt an der brücke über die saane und eine kühle erfrischung waren - anstossen mir sinnreich beschriftetem getränk!

danach wieder eine längere pause unterm dach eines der alten häuser in der unterstadt - zum schwimmbadbesuch konnten wir uns auch diesmal nicht aufraffen. dafür nutzten wir auf dem weg zum abendessen das funiculaire, eine kleine standseilbahn, die uns hinauf in die oberstadt brachte.
die sache mit dem abendessen wurde dann unversehens noch ein bisschens spannend: wir hatten für den abend einen tisch in einem restaurant reserviert - das sich auf seiner website sehr ansprechend darstellte. nur entsprach halt diese website so gar nicht dem, was wir sahen und erlebten, dass ich zuerst versucht war, eine verwechslung anzunehmen, zumal auch unser hinweis auf die erfolgte reservierung nicht verstanden worden war. wir sassen aber definitiv im richtigen lokal, nur nicht wie angenommen in einem netten restaurant, sondern in einer art schnellimbiss. 
wir sind dann kurzerhand einfach aufgestanden und wieder gegangen, nach kurzem zögern. so wollten wir den abend nicht verbringen. 


glücklicherweise war uns auf dem morgendlichen weg zum ausgangspunkt der wanderung ein anderes restaurant aufgefallen, dort hin gingen wir auf gut glück. und fanden es auch. der kellner machte uns trotz fehlender reservierung einen tisch an einem fenster mit ausblick auf den fluss zu recht, empfahl das menu mit passenden weinen, sehr aufmerksam und sprachlich immer wieder zwischen französisch und schweizerdeutsch wechselnd. wir sassen, schauten auf den fluss, assen, tranken, alles sehr gemütlich. (im bild oben probiere ich die wirkung eines alten filmscheinwerfers aus, mit spiegeln am aussenrand und einer lichtquelle in der mitte sorgt er für eine ähnliche wirkung wie die heutzutage verbreiteten ringlichter - nur viel schöner). 

sehr satt krochen wir zur ferienwohnung - nach fast 20 km bergauf und -ab wieder reichlich geschafft. 

am sonntag hörte ich schon vor dem ersten richtigen aufwachen, dass die angekündigte regenfront eingetroffen war. bis wir zum frühstücken aufbrachen war aber der erste grosse regen schon durch,  danach packten wir unsere sieben sachen wieder zusammen und stiegen wieder in die stadt hinauf. unser ziel war der espace jean tinguely et niki de saint-phalle. 

der ausstellungsraum ist in einem ehemaligen strassenbahndepot untergebracht und nicht sehr gross. leider stören die maschinen tinguelys, die allesamt in bewegung gesetzt werden können, sehr beim anschauen des films über seine frau niki, der mir ansonsten sehr ausführlich und gut gemacht vorkam. auch wenn tinguely aus freiburg stammt - die bessere ausstellung über ihn gibt es leider in basel. trotzdem grandios: das altarbild des westlichen überflusses und des totalitären merkantilismus. 

nach dem museumsbesuch dann noch mehr regen, ein letzter café au lait, dann mit dem zug zurück nach hause, wo es ebenfalls regnete. 

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unser unterwegssein war ein bisschen davon überschattet, dass mein mobiltelefon am samstagmorgen partout nicht starten wollte. keinen mucks gab es mehr von sich, auch nicht an der steckdose. und das, wo ich wirklich alles für die reise natürlich da drauf gespeichert hatte: die fahrkarten, die infos zur unterkunft, die wandervorschläge und sonstigen ideen für unternehmungen. die zwei stunden vom aufstehen bis zur abreise waren wir dann damit beschäftigt, fahrkarten auszudrucken, die kommunikation mit der unterkunft umzuleiten, notfallmässig ein altes mobiltelefon in betrieb zu nehmen, bargeld aufzutreiben, das laptop einzupacken und zwischendurch immer wieder ungläubig am stecker zur rütteln oder sinnlos am toten gerät herumzudrücken. und ich vor allem damit, mich aufzuregen. unterwegs konnte ich dann dank notfallhandy wenigstens whatsapp und die wanderkarte benutzen und fotos machen. nachdem wir nach hause gekommen waren, habe ich dann mein mobiltelefon noch einmal eingesteckt: und natürlich hat es sofort zu laden begonnen.

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obwohl ich genau genommen, drei tage in diesem post beschrieben habe, erlaube ich mir, damit auch die frage zu beantworten, die frau brüllen an jedem 5. des monats stellt: was machst du eigentlich den ganzen tag, abgekürzt #wmdedgt?