Montag, 26. Dezember 2022

lange und irgendwie zweigeteilte woche


 die vergangene woche endet mit einem sonntagsfrühstück mit den kindern. später gehen kai und ich spazieren - es liegt noch schnee, aber anders als am samstag ist es jetzt trüb und auch nicht mehr ganz so kalt. 

die woche beginnt mit letzten erledigungen, ich schaffe es endlich, auf den herzberg zu fahren und mir die räumlichkeiten für die für januar geplante zweitägige vorstandssitzung der filzszene anzuschauen. 

auf den jurahöhen erwartet mich ein winterliches bild, die bäume voller rauhreif, schnee und sonne. wenn es so auch im januar wäre. im gespräch stellt sich heraus, dass seitens des hauses für erwachsenenbildung hier oben grosses interesse an filzworkshops besteht, dass es geeignete räume gibt und dass ich möglichst rasch ein angebot für zwei veranstaltungen im kommenden jahr machen soll. termine stimmen wir bereits ungefähr ab. 

bei der rückfahrt ins tal taut es, montag und dienstag stehen noch termine an, ich verschiebe die konzepte für die kurse auf zwischen den jahren, bin bereits mit der planung der weihnachtstage beschäftigt und hätte jetzt bittedanke gerne auch ein bisschen mehr weihnachtsstimmung.

am mittwoch lege ich dann sozusagen den schalter um: ich lasse mir noch die fäden von der zahn-op ziehen, dann fahre ich nach deutschland, um meine mutter für die weihnachtstage bei uns abzuholen. dank guter planung und fügung des möbellieferungsschicksals können wir im september bestellte neue esszimmerstühle abholen, die ich später zusammenschraube. die pünktliche verfügbarkeit zum angesagten termin stellt entweder ein wunder dar oder konterkariert das kollektive narrativ von den allseits stockenden lieferketten und der unmöglichkeit, dinge zu bekommen, die man bestellt hat ohne darauf unmässig lange zu warten. 

das wetter wird weihnachtlich - es regnet auf beiden autobahnfahrten und wird gar nicht mehr richtig hell über den tag, dafür sind die temperaturen jetzt wieder im zweistelligen bereich angekommen. für knapp 1000 kilometer autofahren über die weihnachtstage erscheint mir das allerdings idealer als die stets ersehnte weisse weihnacht. am abend in den nachrichten dann die bilder von nordamerika, das über die feiertage mit schnee und extremer kälte kämpft. 

letzte einkäufe, mehrfach, am freitag dann noch alles frische für die weihnachtstage im nicht mehr ganz entspannten supermarkt. am heiligen abend selbst bin ich, sind wir emsig in der küche beschäftigt, obwohl wir das mittagessen auslassen. 

quarkstollen - stollenfreude ohne wochenlange ruhezeit. 

zwischen drei und vier treffen alle kinder ein - die tochter hat im frühdienst gearbeitet und wird dies auch über die feiertage tun - und es gibt als einstimmung auf den abend kaffee und weihnachtsgebäck. 

kai hat den baum schon am morgen in die stube geholt, die tochter und der mittlere sohn übernehmen das schmücken. 

der älteste macht stimmungsvolle fotos. 


in der küche legen wir letzte hand an all das, was meine mutter,, kai und ich seit dem morgen geschnippelt, gebraten, gemixt und gewürzt haben. zum abendessen gibt es eine art arabisch angehauchtes buffet mit granatapfeltabouleh, baba ganoush, muhammarah, zwei verschiedenen hummussorten, ziegenkäse, oliven, eingelegten minipaprikas. dazu (nicht auf dem bild) fluffiges knoblauchbrot und falafel, dessen erste hälfte sich in der friteuse auflöst. die zweite hälfte braten wir in der pfanne. 

hier wartet man aufs christkind. (oder darauf, dass die falafel-krise beendet ist.)

der baum erstrahlt im zweiten jahr elektrisch. 

wir essen lange, wir bescheren noch viel länger und am nächsten tag lobt der grosse sohn ausdrücklich das fehlen des desserts. und irgendwie macht auch niemand mehr fotos. weder vom weiteren abend, noch vom ersten weihnachtstag, den wir mit einem frühstück zu dritt beginnen. 

ich teste ein weihnachtsgeschenk: ich habe mir schnitzwerkzeug für die stempelproduktion gewünscht und gleich ein ganzes set bekommen. was liegt näher als ein letztes geschenk zu produzieren...

später besuchen wir den ältesten sohn und trinken bei ihm kaffee, spielen zu viert anno domini und kehren dann nach hause zurück, um das abendessen zu kochen. unfotografiert bleiben auch das schweinefilet im dörrobstmantel und die sesamspätzle, nach denen wir noch lange am esstisch sitzen bleiben und erzählen. alle bis auf die tochter, die am nächsten tag wieder früh raus muss.

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