als ich heute morgen die posts zum mittwochsmix bei müllerin art sah, kam mir da so eine idee... (das monatsthema ist "ringel und schatten")
in der werkstatt griff ich zuerst in den restekorb und fand eine mütze, deren form nicht so ganz meinen vorstellungen entsprochen hatte. leider auch nicht den vorstellungen von irgendjemand anderem.
die schnitt ich spiralförmig in schmale streifen.
als nächstes suchte ich eine runde schablone heraus, die mir eine passende grösse zu haben schien, umgab sie mit einer dünnen schicht feiner weisser wolle und platzierte die spirale auf einer seite. dazu musste ich den innersten teil abschneiden, der wollte weder gerade liegen, noch hätte er wirklich noch in die mitte gepasst.
auf die ringel legte ich noch eine dünne schicht aus weissen wollfasern. dann ging es los mit dem anfilzen.
hier hat sich die weisse wolle schon gut verbunden und begonnen zu schrumpfen. die aufgelegten, bereits einmal fertig gefilzten ringel sind deutlich als erhaben zu erkennen. der trick, den ich mir zunutze machte: die dünn ausgelegte weisse wolle in den zwischenräumen schrumpft im filzprozess deutlich stärker als die fertig gefilzten ringel, die auch noch deutlich dicker sind, dadurch entsteht eine dreidimensionale struktur.
ein paar schritte weiter im filzprozess ist die unterseite, die ausschliesslich aus dünnem weissem filz besteht, so weit geschrumpft, dass ein muschelähnliches gebilde entstanden ist.
hätte es draussen auch nur ein wenig sonne gehabt, hätte das objekt nun schatten geworfen...
anstatt sonne gab es bei uns aber den ganzen tag schnee, mal mehr, mal weniger, mal in grossen flocken, mal als schneeregen, dann wieder in kleinen harten graupeln. es wurde immer kälter und ich war froh, als ich vom einkaufen wieder zuhause war und den restlichen nachmittag am schreibtisch die frage klären konnte, was ringel von streifen unterscheidet. dabei gelernt: ringel heisst auch das diakritische zeichen, das das offene a im dänischen und schwedischen und das lange u im tschechischen markiert. und ein ringel waren früher in bremen acht torfsoden, weil die in ringeln aufgestapelt wurden. und schatten ist nicht gleich schatten.
später kam der grosse sohn zum abendessen vorbei, die tochter servierte spaghetti mit linsenbolognese, dazu nüsslisalat mit selbstgezogenen sprossen (zur sprossenzucht wollte ich auch noch was schreiben). und weil der sohn auf dem sprung war, sassen wir dann noch fast eine stunde auf der treppe und erzählten, bis er wirklich gehen musste.
mehr ringel finden sie in dieser liste.
Ach wie schön, das sehe ich ja jetzt erst, dass du mitgeringelt hast. Den genauen Unterschied zwischen Ringel und Streifen musste ich mir diesen Monat auch erstmal herleiten. Dein Muschelähnliches Gebilde mag ich sehr, aber es ist nun keine Mütze mehr, oder?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Michaela