nachdem ich in diesem jahr noch an keiner postkunstaktion teilgenommen hatte, hat mich die ankündigung, dass bei der adventspost 2019 lieblingsrezepte ausgetauscht werden sollten, so gut gefallen, dass ich mich angemeldet habe ohne gross zu überlegen. unter anderem weil mir sofort das rezept für diese postkunstaktion eingefallen ist. es ist zwar nicht unbedingt mein lieblingsrezept (habe ich das überhaupt? am liebsten ist mir die vielfalt auf dem guetsleteller), aber es gibt meiner ansicht nach kein besseres, wenn es im untertitel der postkunstaktion heisst: "lass deine handschrift sprechen!". ein weihnachtsgebäck, das selbst schon als buchstaben daherkommt! und wenn ich die butter-s auf den tellern in meiner familie anschaue, dann kann ich nur sagen, dass klar jede bäckerin und jeder bäcker da seine eigene handschrift hat. regional ist es, glaube ich, auch, jedenfalls regional für dort, von wo ich herkomme, wenn auch nicht für dort wo ich lebe, aber auf ersteres kommt es bei so traditionellem wie dem backen auch an.
ausserdem wollte ich dem motto des jahres treu bleiben und vorhandenes verwenden. ein glück, dass ich noch genau 24 pappen in der passenden grösse schneiden konnte. leider gibt es diesmal aber deswegen auch keine extrakarten für die initiatorinnen!
auf die pappen kamen zunächst gelbe s aus acrylfarbe, darüber, leicht transparent, das wort "butter" mit walnusstinte, die nicht immer leicht zu verarbeiten ist und deshalb teilweise ein bisschen wie gebräunte butter über die karte läuft.
die zutaten habe ich sozusagen in die guetsle abgefüllt, inklusive mengenangaben - von hand mit meinem lieblingsfüller geschrieben. nicht in meiner alltagshandschrift, die ich zwar gerne mag, obwohl sie nicht immer sehr leserlich ist, sondern in einer sonntagsvariante.
den kritischen augen der pöstlerin haben meine karten standgehalten, grösse und gewicht sollten stimmen. und tolle briefmarken hat sie mir auch noch herausgesucht! die karten haben sich von deutschland aus auf den weg gemacht, wir wohnen sehr nahe an der grenze und so kommen sie hoffentlich rechtzeitig an.
für alle, denen das gezeichnete rezept zu kryptisch ist, habe ich auch noch gebacken.
der teig besteht aus 125 g butter, die man mit vier eigelb und 125 g zucker cremig schlägt. dann fügt man 250 g mehl, ein halbes päckchen backpulver und ein päckchen vanillezucker hinzu und knetet daraus einen mürbeteig. den lässt man am besten eine stunde im kühlschrank ruhen, dann formt man ihn zu einer rolle mit 3-4cm durchmesser.
von dieser werden 1 cm dicke scheiben abgeschnitten und daraus jeweils kleine rollen gerollt.
die formt man dann zu einem fragezeichen, das zuerst in eiweiss, dann in hagelzucker getaucht und dann umgekehrt auf das backblech gelegt wird. (jetzt ist es ein s.)
im vorgeheizten backofen bei 180 grad 10 bis 12 minuten gebacken laufen sie bei mir immer auseinander - während meine mutter schöne klare s hinbekommt.
aber schmecken tun sie auch auseinandergelaufen!
ich hoffe, dass es euch spass macht, das rezept nachzubacken. ich selbst bin ja da nicht so spontan, denn das guetslebacken folgt einem strengen kanon von rezepten, wo wenig platz zum ausprobieren ist. aber vielleicht wird es ja eine suppe oder ein kuchen.
auf jeden fall freue ich mich sehr über die gestalteten rezepte, die hier so tag für tag eintrudeln.
das sind die ersten zwölf!
es sind ganz wunderbare exemplare darunter, und sicher haben sich alle sehr viel mühe gegeben. herzlichen dank, vor allem auch dafür dass das wieder so gut klappt mit dem adventskalender.
aber ich muss noch was loswerden:
- das konzept von tabea und michaela sieht zwar explizit keine zahlen vor, aber ein kleiner hinweis für welchen tag das rezept vorgesehen ist, wäre schön. ja, man kann das anhand der liste und namen herausfinden - aber halt nur, wenn der name lesbar oder vielmehr überhaupt auf der karte steht! (die mohnklösse sind eventuell nicht die nummer 11, aber da die karte am 11. ankam und sonst nix draufsteht, hab ich sie jetzt mal dafür genommen.)
- wenn beim gestalten der karten das material ausgeht, dann ist das doof. aber einen teil der karten anders zu gestalten als den rest finde ich schon ziemlich creepy, zumal man ja auch auf instagram mitverfolgen kann, wie die karte auch aussehen kann. also leute, vorhandenes material aufbrauchen ist ja eine gute idee, aber vielleicht kann man ja mal vor dem gestalten der karten nachschauen, ob es für alle langt?
- schade auch, dass man immer weniger an der entstehung der karten partizipieren darf (am liebsten per langem, langem blogeintrag, aber auch per instagram geht das), aber das schrieb ich schon mal in einem anderen jahr und es ist wohl schon ein bisschen mit dem krückstock gefuchtelt.
Liebe Stefanie,
AntwortenLöschenvielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig ratlos auf deine Karte geschaut habe und nicht recht wusste, was das werden soll. Aber jetzt ist es klar und ich werde diese Plätzchen auf jeden Fall ausprobieren.
Außerdem musste ich bei deinen klaren Worte schmunzeln. Ich hatte auch überlegt, etwas anzumerken. Vor allem die Nummern vermisse ich auch und versuche oft nachzuvollziehen, für welchen Tag die Karte steht. Schade, dass sie so unregelmäßig eintrudeln. Heute kamen gleich 4 Karten. Aber dennoch ist es eine schöne Aktion und wir können uns einen tollen Fundus an Rezepten anlegen.
Danke für die Beschreibung des Entstehungsprozesses.
Liebe Grüße
Ute
Und natürlich danke für die schöne Karte.
AntwortenLöschenLG Ute