heute wird nicht gefilzt, es wird genäht.
und zwar aus den edlen resten, die ich aus dem restekorb einer schneiderei in zug erstanden habe. schiefergraues leinen-pa-gewebe. anscheinend sind wohl die kettfäden aus pa, denn diese lösten sich bei einem bügelversuch auf.
das stück stoff ist ein rest, das heisst, es ist wirklich nicht zuviel stoff für meinen standard-hosenschnitt. also teilte ich die stücke auf, was aber meiner erfahrung nach den schnitt bei schlichten stoffen eher aufpeppt. nur konnte ich das zerbügelte teil nicht mehr ersetzten, also musste ich hier eine weitere teilungsnaht einfügen.
da es wirklich eine hose "für gut" wird, verzichte ich auf die hosentaschen. und auch, weil es dann gewisse chancen gibt, dass das ding heute noch fertig wird. wahrscheinlich kann man die hose nämlich nur im sommer tragen, in die nähe einer heizung sollte man sich nämlich nicht stellen (siehe oben...).
kaffeepause zu ende, weiternähen.
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gehört es eigentlich auch zu murphys law, dass wenn etwas schiefgeht, gleich alles schiefgeht?
als ich die hose so langsam zusammensetzte, blieb bei einem arbeitsschritt ein rechtes vorderteil übrig. das wäre ja an sich nicht schlimm gewesen, wenn dafür nicht das linke vorderteil gefehlt hätte... absoluter anfängerfehler, ich fühlte mich wohl über derlei so erhaben, dass ich nach der rumbastelei mit dem geschmorten teil darauf nicht mehr achtete...
dass mir aber auch noch der faden so oft an ungünstigen stellen ausging wie noch nie und sich ausserdem noch die unterfadenspule einmal so verhedderte, dass ich plötzlich eine gesmokte seitennaht hatte, fand ich extrem störend und ich wünschte mich mehrmals in den keller zum filzen.
da ich aber auch nicht aufgeben wollte hat die hose jetzt einen extrem kreativen, extravaganten schnitt. jetzt muss ich nur noch den bund und die beiden beinkanten nähen, mal sehen was dabei alles noch schiefgehen kann.
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die hose ist fertig. und sieht nicht mal schlecht aus - vielleicht sollte man ein schlichtes oberteil dazu tragen, aber davon hab ich ja ein paar.
nachdem ich danach noch abendessen vorgekocht, einen erstoberstüfler über die unmengen an mathehausaufgaben, die er machen musste, getröstet, aprikosenmarmelade eingekocht, ein eis gegessen und einen neuen wäschklammerbeutel genäht habe, freue ich mich jetzt auf eine feierabendliche strickrunde mit den anderen frauen vom stricktreff.
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he, was bin ich nur für ein ausbund an hausfraulichen tugenden! ich glaub ich muss mich jetzt mit einer flasche bier und einem teller chips vor die türe setzen. (vielleicht rülpse ich sogar dabei...)
aber der strickabend war nett. mit einem vortrag zum thema patchworkstricken - eigentlich ganz faszinierend, aber was für eine puzzelei! und einem platz zwischen einer kanadierin und einer australierin, was mir die benutzung meiner englischkenntnisse abnötigte.
was wir im garten suchen, ist die gegenwelt. der schönste ort auf erden. ein zaun gehört drum, allenfalls ein türchen ist erlaubt. dieser ort kann überall sein. manchmal ist er nur im kopf.
Mittwoch, 11. August 2010
1 Kommentar:
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Oh, das liest sich ja spannend. Für mich als "Näh Nulpe" ist sogar das Aufnähen eines Flickens ein ähnliches Unterfangen, aber ich bleibe dran! Ich würde "Hose" so gerne mal sehen, gerne auch mit "schlichtem Oberteil"
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Daggi