Mittwoch, 3. Mai 2017

mustermittwoch im mai- bänder und knoten

für den mai gibt es bei müllerin art ein neues musterthema: bänder und knoten will die liebe frau müllerin sehen. nun suche ich ja immer mal wieder möglichkeiten, den mustermittwoch für mein eigentliches metier, das filzen, fruchtbar zu machen, aber hier ist es einfach, denn ein anfang ist längst gemacht und ich wollte endlich einmal wieder an meine ersten versuche mit dem nadelbinden anknüpfen. das buch von monika künti zu diesem thema (amazon affiliate link), das neben dem haupttitel "einhängen und verschlingen", den wunderbar trockenen untertitel "maschenbildung mit vorangeführtem fadenende" trägt, habe ich bereits hier einmal vorgestellt.  


und ich habe vor etwa zwei jahren bereits einmal ein grösseres stück in dieser technik hergestellt - wie man auf dem bild sehen kann, entstehen dabei strukturen, muster und natürlich eine art gewebe, gewirke, auf jeden fall ein stück zusammenhängendes textil. zu meiner schande muss ich gestehen, dass ich noch immer nicht wirklich in dem buch gelesen habe, aber die anleitungen sind so gut, dass man einfach immer etwas tun möchte, so bald man ein paar minuten darin blättert.

warum nun diese textile technik mit dem filzen verbinden?
dazu muss ich vielleicht erklären, was das spezielle am "nadelbinden" dem bekanntesten begriff für die "maschenbildung mit vorangeführten fadenende", ist. anders als beim stricken oder häkeln arbeitet man nicht mit einem endlosen faden und zieht immer wieder eine schlaufe als masche durch das bereits entstandene arbeitsstück, sondern der ganze faden wird durchgezogen, eben mit seinem ende voran. deshalb arbeitet man auch mit einer grossen, stumpfen nadel. der vorteil ist, dass sich das arbeitsstück nicht auflösen kann, wenn man versehentlich am ende zieht, der nachteil, dass es sehr, sehr langsam geht und dass man immer wieder ein stück neues material anknüpfen muss. diese anknüpfungspunkte muss man nicht vernähen, darum kann man sie dekorativ nutzen oder einfach stehen lassen. oder man kann sie vermeiden, indem man eine knotenlose verbindung zum nächsten stück arbeitsfaden schafft. das geht nun beim filzen, besonders gut wenn man ein ende des arbeitsfadens ungefilzt lässt. schon bei meinem ersten versuch vor zwei jahren habe ich diese technik der verbindungen gewählt, damals mit sehr grobem material. (die schnüre im obigen bild sind fingerdick!)
heute habe ich einen kleinen versuch mit sehr viel feinerer wolle (kammzug) gemacht.


das geht wahrlich, wahrlich langsam, zumal ich ja zwischendurch immer wieder ein stück filzschnur herstellen und anfilzen musste. eine art ebsenmuster ist entstanden, ich werde es noch fortführen, habe aber bemerkt, dass ich die einzelnen schnüre besser vorfilze, dann trocknen lasse und dann erst weiter verschlinge. meine hölzerne nadel war vom arbeiten im nassen filz nicht so begeistert und macht derzeit eine olivenölkur.
ein müsterchen, ein muster, und ich freue mich aufs weiterarbeiten. nicht wirklich filz, aber nahtlos.

5 Kommentare:

  1. Was da für interessante Sachen zum Vorschein kommen, eine mir ganz unbekannte Technik. Das weiche Erbsenrund sieht gut aus. Olivenölkur für die Nadel 😂. Lieben Gruß Ghislana

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  2. eine art "point de grébiche" * sehr interessant werde es gerne ausprobieren!
    liebe grüsse

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  3. Ui hier ist wirklich viel Arbeit dran, Hut ab vor deiner Technik mit Filzschnüren zu arbeiten. Sieht aber super schön aus.
    Lieber Gruss Heidi

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  4. Boah, das ist ja toll und ich hab so gar keine Ahnung davon, muss aber den Hut ziehen vor so viel toller Handarbeit, wunderschöne Strukturen. Ich schicke ganz dicken Musterdank und freue mich an den tollen Wollwerken. Liebe Grüße
    Michaela

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