Samstag, 12. September 2015

zwölf tipps für kunsthandwerkermärkte vom zwölften september

sozusagen live vom kunsthandwerkermarkt, an dem ich heute ausgestellt habe, habe ich über den tag zwölf anregungen für solche anlässe ganz allgemein zusammengestellt, die ich ihnen hier nicht vorenthalten will:

beginnen wir mal ganz vorne - also, liebe veranstalter,

wenn 1. kunsthandwerker eine standgebühr bezahlen, dann erwarten sie in der regel nicht einfach nur einen stand auf einem mehr oder weniger frequentierten platz, sondern auch, dass die veranstaltung beworben wird. denn zufallspublikum ist schön, aber hat im besten fall zufällig grade kein geld dabei, im schlimmsten nur sehr mässiges interesse und garkeinen bedarf an kunsthandwerklichem.

und 2. macht man werbung am besten nicht ausschliesslich, indem man den teilnehmern zwei wochen vor dem markt ein paar flyer zuschickt, und sie am tag vor dem markt auffordert, eine werbemail im gesamten emailverteiler zu streuen.

denn die kunsthandwerker werden 3. wohl auch schon ein wenig werbung machen, aber vielleicht nicht alle bekannten und verwandten zu einem besuch nötigen wollen - sie müssen ja nicht nur heute verkaufen, sondern auch morgen noch weiterleben!

und liebes marktpublikum,

auch wenn sie 4. nicht speziell wegen dieses kunsthandwerkermarktes in die stadt gekommen sind, hier stehen menschen mit ohren hinter den ständen, also

wenn sie 5. unbedingt los werden wollen, dass es sie vor filz (zum bespiel) immer schon gegraust hat und sie das nienienie anfassen könnten, dann sagen sie das ausserhalb meiner hörweite, zum beispiel dort, wo es kunst aus petflaschen und ytongsteinen gibt - vielleicht gefallen die ihnen ja besser.

dafür würde ich gerne 6. mit dem rest des publikums meine meinung über petflaschenkunst und ytongbasteleien teilen.

ach ja, und 7. knautscht man nicht mal so im vorübergehen meine filzschalen und schmeisst meine halbe auslage an filzpilzen durcheinander, vor allem dann, wenn man das da, nienienie anfassen könnte, weil.... na sie wissen schon.

ach ja, und wenn sie 8. nicht hinter oder neben meinem stand das svp-programm an konsequenz in der flüchtlings- und ausländerpolitik toppen würden, dann kann ich in ruhe verkaufsgespräche führen.  denn auch von meinem zugebenermassen als nichtschweizerin erwirtschafteten markterlös fliessen ahv-beiträge in die rentenkasse, nur weil das ja auch thema war, oder?

da schliesse ich noch gleich einen kleinen rat an den veranstalter an, denn
9. ist rockabilly nicht jedermanns sache und die beschallung der marktstände schützt zwar vor unfreiwilligem zuhörenmüssen bei stammtischparolen übelster sorte, verhindert aber eben auch wiederum ein vernünftiges gespräch mit kunden.

womit wir schon beim thema marktbeschicker wären, denn sie würde ich gerne bitten

10. keine gelangweilten jugendlichen an ihre stände zu setzen. nicht weil die mit ihrem gelangweilt-genervten gesichtsausdruck kunden vertreiben würden, sondern weil zu stammtisch und rockabilly auch noch youtubefilmli in handytonqualtität, das macht kopfweh, spätestens nach zwei stunden.

und wenn dann der markt vorbei ist, dann wollen alle schnell nach hause, gell?
11.macht man es dann am besten so wie beim bus, zuerst fahren alle die raus wollen, dann fährt man in den markt rein, auch und gerade zum abbauen, weil da wollen ja alle möglichst schnell heim.

und 12. rege ich mich jetzt wieder ab, weil ich immerhin was verkauft habe, wenn auch wirklich nicht viel und ich doch auch ein paar gute gespräche führen durfte mit menschen, die sich ein wenig, ein bisschen mehr oder sehr für filz interessiert haben. und weil die ja vielleicht in filzkurse kommen oder mich ansonsten beauftragen und dann freue ich mich  auch wieder...


schlechtes handyfoto vom stand!!!

und dieses zwölf vom zwölften wandern selbstverständlich nicht zu caro, wo sie im übrigen ein paar ordentliche beiträge zum 12ern finden!





6 Kommentare:

  1. duliebegüte!!! wo waren sie denn heute???
    gute erholung!
    ❤️ monika

    AntwortenLöschen
  2. Nr.5 bekam ich heute auch zu hören, direkt ins Gesicht, immerhin. Ich nahm es mit Humor, immerhin hat sie sich meine Sachen überhaupt angeschaut und nicht, wie die meisten, nur einen kurzen Blick darauf geworfen oder nicht einmal das.
    Heute auch bei mir mal wieder ein Markt von der Sorte " Was zum Kuckuck mache ich hier eigentlich?"
    Es werden hoffentlich wieder bessere Märkte kommen für dich und mich.
    Herzliche Grüsse
    Katharina

    AntwortenLöschen
  3. ounei! das tuät mer etz gad ä chlä leid für dich. s föteli fu dim stand isch foll schüü mir hettis gfallä. liäbi grüäss.

    AntwortenLöschen
  4. ....ja, danke, das hab ich jetzt grad noch lesen wollen
    kurz vor der Abfahrt zum Markt in Thüringen.
    (Grins)
    Schaun wir mal, wie es heute wird.
    LG

    AntwortenLöschen
  5. Du sprichst mir aus der Seele. Vielleicht sind das die wahren Gründe warum ich ich diesem Jahr immer wieder Ausflüchte gesucht habe und 2015 filztechnisch eine Nullrunde gedreht habe. Und ich bin froh drum, denn von den Märkten, die mich haben wollten, bzw. die ich selber ins Auge gefasst hatte, war kurz vor dem Start genau gar nichts zu lesen oder zu hören. Da ist die Werbung mal wieder ganz gewaltig in die Hose gegangen!

    AntwortenLöschen
  6. liebe steffi
    das musste mal gesagt werden
    grüsse von herzen
    delia

    AntwortenLöschen

deine kommentare sind hier willkommen - ich freue mich über deine gedanken zu meinen texten und bildern!

folgendes musst du aber wissen:
kommentare und profildaten werden an google übermittelt. es ist ebenfalls möglich, anonym zu kommentieren, hier wird nur deine ip-adresse zu meiner sicherheit gespeichert. zur datenverarbeitung und zu deinen widerrufsmöglichkeiten verweise ich dich auf die datenschutzerklärung (link oben im blog).