ich bin ja einigermassen stolz darauf, dass ich es seit ein paar wochen schaffe, mir in meine wochen etwas anderes als alltag einzuplanen - in dieser woche gab es sogar zwei kleine ausflüge.
dabei war die arbeitswoche intensiv und wieder einmal sehr zerstückelt, dank dreier etwas komplizierter vermietungen. es gibt ja immer wieder so situationen, in denen nicht alles klappt, aber der grad des nichtklappens ist dann halt schon auch noch entscheidend. diese woche: einmal beamer tut nicht das, was er soll (deutlich unkomplizierter gelöst als die it sich das gedacht hatte), es ist zu heiss im raum (kann ich nicht ändern, die gruppe kam am zweiten bezahlten tag nicht wieder), schlüssel nicht im schlüsselkasten (ja, die vormieterin wusste, dass sie den schlüssel nicht mitnehmen darf, aber es kann halt schon passieren, dass sie es vor lauter stress und hitze vergisst? menschliches versagen, das zu einem um 10 minuten verspäteten unterrichtsstart geführt hat, vielleicht auch eine lektion, die die jungen menschen, die ein bisschen warten mussten, bis sie sich hinter ihre bildschirme setzen konnten, gratis und franko bekommen haben. nur: wie bringe ich die eltern dazu, das auch so zu sehen?), entgegen meinem dringenden und begründeten wunsch zum falschen zeitpunkt im falschen raum angeliefertes zusatzmobiliar für eine veranstaltung (hallo? gemietet für vier stunden und dann sollen wir fünf tage auf dem zeug sitzen? - angesichts der hitze hab ich ja verstanden, dass es so einfacher war, ich musste trotzdem laut protestieren, wurde gehört, abgeholt, später geliefert... und - damit hab ich gedroht - kein kind in der krabbelgruppe von bauteilen erschlagen).
arbeitszeit in der werkstatt minimal: ich filzte ein bestelltes veggiefell, lieferte es aus und verbrachte einen besucherlosen freitagnachmittag in der offenen werkstatt mit häkeln für ein filzprojekt für mich.
ansonsten war es wieder heiss (und soll auch noch so bleiben), es gab gegen wochenmitte überall rundherum gewitter, wir bekamen nur ein paar tropfen, einige wolken und für einen tag ein bisschen abkühlung ab. allmählich geht das wasser zum giessen aus. den tomaten im gewächshaus ist es zu warm um früchte anzusetzen (meine arbeitshypothese - nur: wie bekomme ich die töpfe aus dem gewächshaus raus? oder kann ich das ding an den ecken irgendwie aufbocken? was passiert dann, wenn es stürmt?) ich muss mich immer mal wieder davon abhalten, zu sehr den hitzerekorden nachzustudieren - insgesamt fühlt es sich halt an wie in einem roman von t.c. boyle, nur weniger verdichtet, ist ja auch nicht literatur, sondern unsere gegenwart.
ich habe die uralte hängematte aus guatemala aufgehängt. ein bisschen ist es eine erinnerung an ein anderes leben (ich war nie in südamerika, habe sie von einem freund mitgebracht bekommen). ich muss aber erst noch vertrauen in das ding aufbauen, blöderweise kann ich sie nur an einem ort aufhängen, wo unter ihr betonplatten sind.
am mittwoch dann ein sehr früher ausflug, bei der hitze aber sinnvoll.
wenn man um kurz nach sechs mit dem zug hier startet, kann man um kurz vor sieben am zürichsee sein. es waren schon die ersten schwimmenden unterwegs.
mein weg führte mich ins dorfmuseum von thalwil und dort in den rosengarten mit herrlichem blick über den see - wo wir uns gemeinsam bei einer runde yoga ent-falten konnten.
das "entfalt-stündli" war teil des rahmenprogramms zur textilen installation der elysiummanufaktur, die diese aus anlass der thalwiler kulturtage geschaffen hat. (leider schon rum, deshalb keine rechte werbung mehr)
anschliessend gab es einen entspannungszmorgen und ich blieb einfach sitzen im garten.
ich liess sozusagen alle pläne, noch mehr kultur zu sehen, auf knopfdruck los.
auf dem rückweg machte ich noch halt im elliesyum - der buchhandlung der elysiummanufaktur.
und auf dem bahnsteig gab es kultur von thalwiler hofkunst.
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haben sie den gestrickten pfeil gesehen? ich liebe diese details! |
aber irgendwie wurde es auch samstag und für diesen tag war schon seit langem der jahresausflug des vereins filzszene geplant. unser ziel in diesem jahr die ausstellung "textile manifeste" im museum für gestaltung in zürich. viel organisation war diesmal nicht - ich hatte die führung gebucht, aber ein gemeinsames zmorgenessen an reservierten tischen war uns verwehrt worden. nach einem kurzen spaziergang durch den schattigen platzspitz-park (glücklicherweise packte nicht eine die alten geschichten aus dem letzten jahrhundert aus, oder sie lief so weit hinter mir, dass ich es nicht gehört habe. ja, schlimme zeiten und zustände, aber ich kanns nicht mehr hören, vor allem der wohlige grusel mit dem erzählt wird.) waren wir viel zu früh im museum und tranken unseren kaffee halt unorganisiert - später zum gemeinsamen imbiss stellten wir ein paar tische zusammen, geht doch!
die führung war spannend, für mich vor allem der aspekt der geschichte des gebäudes. die ausstellung selbst, die den anspruch erhebt, einen überblick über die textilkunst der letzten ungefähr hundert jahre zu geben, ist unglaublich dicht mit objekten bestückt. filz fehlt natürlich wieder einmal fast komplett - einzig zwei werke von stefanie salzmann waren zu sehen und fanden bei den fachfrauen wenig anklang. über andere objekte wurde fröhlich gefachsimpelt - die geduld der recht jungen führenden war wirklich bewundernswert, aber angesichts des geballten fachwissen blieb ihr auch streckenweise nicht viel anderes übrig.
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unsere führerin vor einer textilinstallation von elsi giauque. |
ich habe nur ein paar stücke fotografiert, die mich spontan beeindruckt haben - leider kann ich jetzt auch nicht mehr herausfinden, welche künstlerinnen sie geschaffen haben - überhaupt stehen bei solchen besuchen bei mir die verantwortung für die organisation und die möglichkeit mich auf die objekte einzulassen ein bisschen in widerspruch, vielleicht kann ich ja bis mitte juli noch mal einen besuch einplanen.
auch dieser entspannungs-tag war ausserdem wieder mit arbeit garniert - als ich am spätnachmittag zuhause war und ins bädle springen durfte, war ich deshalb schon recht froh.
samstagabend und sonntagmorgen bin ich diese woche alleine und hoffe, dass ich jetzt die zeit bis zur ankunft von kai und allerlei zeug aus seinem elterlichen haus noch ein bisschen mit lesen und/oder recherche zur reise nach mähren im herbst nutzen kann.
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