sicher ist es ihnen schon aufgefallen, dass ich zu all den türen in meiner rechten seitenspalte seit neuestem eine neue kategorie hinzugesellt hat. neu gibt es dort jetzt auch tschechische türen.
und das kam so: nach einer längeren pause fahren wir in diesem jahr wieder einmal in den ferien in die tschechische republik.
1992 waren wir zum ersten mal dort, bereisten damals noch die CSSR: böhmen, mähren und die slovakei, insgesamt vier wochen lang, mit einem riesigen audi 100, der uns, wie wir uns jedes mal nach dem tanken versicherten, mit diesem vollen tank auch nach hause hätte bringen können. wir übernachteten in berghütten, privatzimmern und sozialistischen hotels. wir reisten beinahe bis kaschau, sahen die hohe tatra, fanden die niedere tatra aber viel schöner. wir wanderten durchs riesengebirge und schliefen in prag in einer riesigen, ausgeräumten altbauwohnung nur wenige schritte vom wenzelsplatz entfernt. wir assen fast immer gulasch (weil billig) und freuten uns über ein schüsselchen frischen gurkensalat. und ich warf eine melone im wald gegen einen baum. sie war das erste frische obst nach etlichen tagen, gekauft auf einem der entstehenden privaten märkte. verständigen mussten wir uns mit deutsch, englisch, gerne auch mit händen und füssen. tschechischkenntnisse quasi null. aber die begeisterung für das land und seine bewohner war da.
danach gab es etliche kurztrips, immer eher im westlichen, nicht so weit von der deutschen grenze entfernt gelegenen teil der tschechischen republik. wir sahen plzen, budvar, krumlov. ( wir sahen auch karlsbad, marienbad und eger, dessen etwas spezieller tourismus uns in keiner guten erinnerung blieb...) wir besuchten die glasindustrie in novy bor, über die ich in einer der ersten landlust-ausgaben etwas gelesen hatte. und bei dieser kurzreise entdeckten wir eine hütte im wald, an einem kleinen bach, mit einer kleinen wiese, die zu vermieten war. im darauffolgenden sommer waren wir zurück. ferien in kytlice waren für unsere beiden grossen kinder zwei jahre das sommerparadies schlechthin. auch wenn der see immer zu kalt war zum baden und wir im kleinen lebensmittelladen noch immer mit händen und füssen, aber neu auch mit ein paar brocken tschechisch einkauften. ferien in tschechien hiess (und heisst für sie wohl immer noch) wanderungen und spannende entdeckungen im wald, im zweifelsfall gerne auch mal palacinka (pfannkuchen) zum mittagessen und spannende einkäufe von unbekannten lebensmitteln, limonaden... hiess zugfahren und berghütten mit gipfelstempeln besuchen, hiess aber auch industrieanlagen kennen lernen und städte durchstreifen. fremde musik im radio hören. und was weiss ich nicht mehr alles. kai und ich erlebten ein merkwürdiges bowiekonzert in prag, während die grosseltern die kinder in der waldhütte hüteten - von dort brachten wir die musik der vorgruppe mit, die dann auch zuhause lief. und beide grossen kinder bekamen ihre ersten schultaschen in tschechien. krtek war der held, er begleitete jahrelang den mittleren in die primarschule.
und dann zogen wir um in die schweiz. gefühlt doppelt so weit weg von tschechien wie zuvor. in jedem jahr überlegten wir und verwarfen die pläne dann doch wieder. kroatien im letzten jahr war so eine art versuch: tschechien am meer? denn eines hat unser wunschziel ja mit dem land in dem wir wohnen gemeinsam: es ist ein binnenland und verfügt nicht über eine eigenes meer. und das war, neben der entfernung auch immer das schlagendste argument gegen tschechien.
nun also, nachdem wir im letzten jahr genug meer hatten, endlich wieder einmal nach tschechien.
wir sind alle sehr gespannt, was sich verändert hat und was immer noch so ist, wie wir es in erinnerung haben. und damit es nicht zu schwer wird, gehen wir nicht mehr in das haus im wald, sondern für vier tage nach prag und anschliessend für eine woche ins riesengebirge. mit je einer an- und abreiseübernachtung macht das dann ungefähr zwei wochen.
und das brachte mich auf die idee, doch schon einmal ein wenig vorzufühlen... und wo könnte man das besser als auf den blogs des urlaubsziels. schön wäre es, könnte man besser tschechisch... aber auch da lässt sich was dran machen... für mich als angehenden nerd findet sich da doch auch etwas im netz... nicht hundert prozent empfehlenswert, aber hei, so weit war ich noch nie in meinen bemühungen tschechisch zu lernen!
also: sie müssen die tschechischen blogs nicht lesen. ich kanns ja auch nicht. aber die bilder angucken und ein bisschen rumraten kann ich schon. und das lohnt sich allemal.
was wir im garten suchen, ist die gegenwelt. der schönste ort auf erden. ein zaun gehört drum, allenfalls ein türchen ist erlaubt. dieser ort kann überall sein. manchmal ist er nur im kopf.
Donnerstag, 31. Mai 2012
1 Kommentar:
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ui, mit tschechisch kann ich ja gar nicht dienen ☺ also viel vergnügen beim stöbern im tschechischen blogland und viel vorferienfreude ☺ grüessli, daniela
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