Dienstag, 7. Oktober 2014

tomaten

schon lange sollte es eigentlich wieder mal ein tomaten-update geben. tomaten sind neben himbeeren und gurken das einzige, was so recht in unserem garten gedeihen mag. oder vielmehr nicht im garten, sondern in töpfen an der ostseite des hauses, unter dem weit vorgezogenen dach, wo sie einigermassen regengeschützt stehen. trotz des recht feuchten wetters in diesem sommer sind unsere tomaten dann auch wieder ziemlich gut geworden.

27.7.
zwölf oder dreizehn pflanzen haben wir eingepflanzt, zum teil einzeln, zum teil zu zweit in sehr grossen töpfen. alle pflanzen haben wir selbst aus samen vorgezogen, zuerst auf der fensterbank (so ab märz), dann in einem kleinen plastikgewächshaus. dabei müssen sie die kräftigsten pflanzen einmal in grössere töpfe umziehen.

12.8.
anfang mai waren sie dann so gross, dass man sie in die endgültigen töpfe setzen konnte. dazu fülle ich diese bis gut zur hälfte mit noch nicht ganz fertig verrottetem kompost, den ich mit hornspänen mische. das obere drittel der töpfe wird dann mit feinem fertigem kompost oder gekaufter erde aufgefüllt und dort hinein die pflanzen gesetzt. relativ rasch brauchen die dann auch eine rankhilfe, an der sie regelmässig aufgebunden werden. ganz wichtig ist es auch, die seitentriebe auszubrechen ("auszugeizen"), sonst hat man zwar viel grün, aber entweder kaum oder nur kleine früchte.


17.8.
in diesem jahr neu ausprobiert habe ich die regelmässige gabe von brennesseljauche. die herstellung kann man leicht nachschauen, ich habe dann beim giessen auf 10 liter giesswasser (gerne regenwasser oder wenigstens aus dem bach) etwa einen halben liter brennesseljauche gegeben. damit habe ich während der zeit, in der die tomaten am meisten gewachsen sind, etwa bis mitte juli regelmässig gegossen (also wirklich bei jedem giessen mit jauche). danach waren die tomaten zuerst in der obhut einer freundin, der ich dieses prozedere weder geruchlich noch vom aufwand her zumuten wollte und dann habe ich keine brennesseln mehr im garten gefunden.
durch die verwendung von noch nicht ganz fertigem kompost sinkt die erde in dieser zeit auch noch etwas zusammen, so dass ich die meisten töpfe noch einmal etwa mit fünf zentimeter erde auffüllen konnte, die pflanzen bilden dann an den überdeckten stielen zusätzliche wurzeln, die erheblich zur standfestigkeit beitragen.

27.8.
da wir auch eine grossen teil der samen selbst gewinnen, haben wir keine wirklich konstanten sorten. im ersten jahr der nachzucht funktioniert das meist noch ganz gut, so kann man im oberen bild rechts veschiedene cocktailtomaten erkennen, deren samen wir im letzten jahr aus spät im jahr auf dem aarauer wochenmarkt gekauften tomätchen entfernt haben. am oberen rand gezahnte bürer-keel, nachzucht von einer pro specie rara pflanze aus dem letzen jahr, und dann links oben eine mischung, die sich seit einigen jahren hält. überraschend sortenkonstant ist die feuerwerk ganz links, das mag aber auch an ihren speziellen blüten liegen, die sich wohl wirklich nur selbst bestäuben. bei den wilderen, einfach blühenden sorten ist das schon schwieriger.


24.9.
so finden sich im körbchen unten längliche, etwas spitze früchte, die wir aus den zitronentomaten, die wir im letzten jahr aus samen der pro specie rara gezogen hatten nachgezogen haben. die form blieb, die gelbe farbe nicht und auch nicht der verhängnisvolle hang zur blütendendfäule. wer sich für diese sortengeschichten interessiert, findet viel wissenswertes auf der tomatenatlas-webseite.
für uns passt es, die geschmackvollsten, unkompliziertesten tomaten einfach weiter nachzuziehen und ab und zu eine neue sorte dazuzunehmen.

5.10.
wenn wir dann wie in diesem jahr bilanz ziehen können und neben vielen, vielen direkt vom strauch gegessenen tomaten, einigen tellern mit tomate-mozzarella auch noch tomaten zum verschenken und ein paar gläser tomatensosse und sogar in diesem jahr zum ersten mal auch selbstgemachtes ketchup herausgekommen sind, dann lohnt sich der vermutlich nicht ganz geringe aufwand, der sich aber ziemlich gleichmässig durchs jahr verteilt.
sollte es einigermassen mild bleiben, können wir hoffentlich bis in den november hinein weiter tomaten ernten, ist frost angesagt, werde ich auch die unreifen früchte ernten und im haus reifen lassen. dann kommen die in diesem jahr durchgehend gesunden pflanzen auf den kompost und die mittlerweile gereifte erde auf die beete im unteren garten. aber das kann sich bis in den februar hinziehen. und dann ist es ja auch schon bald wieder so weit, die ersten tomätchen vorzuziehen... und dazu eine menge vorfreude auf den nächsten tomatensommer!

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