Donnerstag, 27. Februar 2025

mein februar 2025

 nein, es ist wirklich nicht gut, einen ganzen monat zusammenkommen zu lassen, um darüber zu bloggen, aber so wie es mir vor ein paar jahren völlig unmöglich schien, nicht tageweise zu berichten, bin ich jetzt scheinbar nicht mehr fähig, vor dem monatsende eine kleine (oder grössere, machen sie sich auf etwas gefasst!) zusammenfassung zu liefern. 

streng chronologisch begann der februrar mit einem finkenkurs an einem samstag. (in diesem monat gibt es keine marktbilder, ganz einfach deshalb, weil es keinen marktbesuch im februar gab) 

es ist immer wieder schön, zu sehen wie aus den zunächst riesig wirkenden rohlingen solche formschönen schuhe werden (wir breiten den mantel des schweigens darüber, dass ich mit dem fotografieren ein bisschen zu schnell war - die teilnehmerinnen haben aber anschliessend noch die fusseln vom walken wegrasiert) 

 für den sonntag bestand ich auf einer portion kultur, wir wollten die letzte ausstellung des haus konstruktiv in zürich am alten ort anschauen.

konzepte des all-over ist diese schau benannt und der titel ist natürlich doppeldeutig - einerseits ist mit dieser letzten ausstellung im unterwerk selnau alles vorbei, andererseits bekamen die künstler*innen der gruppenausstellung die gelegenheit, ganze räume zu verwandeln (das ist gar keine seltenheit im haus konstruktiv).

den raum im erdgeschoss hatte ich schon ein bisschen zu oft auf instagram gesehen, dass er mich noch sehr beeindrucken konnte, aber zwei rauminstallationen berührten mich/uns wirklich sehr - zum einen eine lichtinstallation von carlos cruz-diez.

zum anderen die räume, die reto pulfer gestaltet hat.

tunnel, zelte, schalen - alles aus wild zusammengestückelten, teils bemalten oder pflanzengefärbten, teils beschriebenen, teils aber auch bestickten stoffen zusammengenäht und geknüpft


überall lassen sich kleine details erkennen...

... und keinesfalls handelt es sich bei allen textilien um reste, dieses stück scheint mir eigens für diesen zweck gewirkt zu sein: 

und ja, ich gebe es zu, mit textilkunst kann man mich immer kriegen. 
 

und natürlich mit einem stück veganer torte im café miyuko an der bärengasse, das es nach dem ausstellungsbesuch gab.


die nächsten zwei wochen waren zumindest arbeitsmässig dann relativ ruhig - die sportferien liessen im kulturzentrum die regelmässigen kurse ruhen und weil viele menschen beim skifahren waren, kamen auch nicht sehr viele anfragen zu vermietungen herein. ich nutzte die gelegenheit zum treffen mit einer freundin und in massen auch zum überstundenabbau (eine woche war auch die kollegin in ferien).

aus verschiedenen gründen fuhren wir am zweiten februarwochenende in die alte heimat - ich machte mir einen schönen tag mit meiner mutter, kai kümmerte sich um familiendinge. 

lieblingsblumenladen - gleich gegenüber vom lieblingscafé in unserer heimatstadt. 

auf dem rückweg wollten kai und ich dann eigentlich nur ein bisschen sonne und frische luft tanken bei einem spaziergang durch den donaueschinger schlosspark, bekamen aber unversehens zusätzlich eine portion kultur mit auf den weg. 

ein zum museum umgebautes altes kino trägt zwar den etwas albernen namen museum art plus, liess uns aber spannende künstler*innen entdecken.

wunderbar luftige skulpturen hat hier angelika flaig geschaffen - und zwar aus den samen von disteln und aus den köpfen von löwenzahn.

von wem dieses werk ist, kann ich leider nicht mehr herausfinden - ich fand aber, dass es den ausstellungstitel "nature unlimited" so recht zur geltung bringt.

auch im schlosspark entdeckten wir beim anschliessenden spaziergang kunstvolles in der natur.

und wie gut die sonne und die weite uns taten!

äh, ja, und schon wieder torte. musste einfach sein, einmal krokant, einmal schwarzwälder-kirsch. 

dann wieder arbeit - im kulturzentrum immer noch ferienmässig ruhig, dafür viel zu tun für die filzszene, die generalversammlung am ersten samstag im märz warf ihre schatten voraus. den zwölften verpasste ich beinahe komplett, aber immerhin entstand ein bild von der amaryllis.

 
in die werkstatt kam ich wieder nur, um wenigstens ein blume zu filzen und meine sachen für die filzbegegnung in roggenburg zusammenzusuchen. 

schon ein bisschen angekränkelt mit schnupfen und halsweh fuhr ich nach negativem corona-test am donnerstag nach roggenburg. immerhin gab es diesmal unterwegs kein schneetreiben, sondern nur ein paar flöckchen und gegen spätnachmittag war ich da, an der filzbegegnung angekommen.

fleissig wurden hier schon die blumen der teilnehmerinnen für gleich zwei jubiläen dekoriert: der verein filznetzwerk wird in diesem jahr 20 jahre alt und die erste filzbegegnung jährt sich zum dreissigsten mal.

donnerstagabend war begrüssung und mitgliederversammlung - mit dem eigentlichen programm ging es dann am freitagmorgen los. 

bei richtig frostigen temperaturen gab es eine stadtführung durch ulm - eine stadt, die ich eher aus meiner kindheit kenne und hut ab, da hat sich wirklich was getan.

vom münster ging es über das rathaus und die stadtmauer an der donau ins fischerviertel.

das münster weist überall den weg - denn schliesslich mussten wir wieder zurück zu unserem bus, der uns wieder nach roggenburg brachte. 

freitagnachmittag gab es impulsworkshops - bei mir ist eine handpuppe "ulmer spatz" entstanden, allerdings war ich da schon so erkältungsmässig ausgeknockt, dass ich im workshop nicht mehr fotografiert habe - dafür den fertigen spatz dann am samstag auf meinem zimmer. 

fertiggefilzt habe ich das tierchen nämlich erst am samstag, der ohnehin dem freien filzen gewidmet war. 

zwischendurch musste ich am samstag auch noch meinen schnupfenkopf ein bisschen lüften. 

dafür spazierte ich entlang von reichlich fischteichen und immer noch mehr fischteichen zu einer kleinen wallfahrtskapelle in der nähe. 

das kloster selbst hatten wir schon vor fünf jahren besichtigt - so warf ich nur kurz einen blick in die klosterkirche, die gerade renoviert wird. 

na, hoffentlich wissen die da, was sie tun. 

am samstagabend gab es dann noch einen festakt und ein festessen - über letzteres breiten wir mal vorsorglich den mantel des schweigens, knapp genug, dass nicht viel übrig blieb war es wie alle mahlzeiten in diesen drei tagen allemal. ich finde es ja auch sinnvoll, foodwaste vorzubeugen, indem ein buffet nicht bis zur letzten minute nachgefüllt wird, aber so in der ersten halben stunde vom frühstück wäre es schon noch schön gewesen, wenn man nicht für jedes stück brot hätte fragen müssen. 

am sonntagmorgen wurde es dann ein bisschen chaotisch, die geplanten termine wie gruppenfoto und ausstellung der gefilzten objekte wurden mehrmals über den haufen geworfen, dann reisten die ersten ab, dann fing es an zu schneien, dann reisten die autofahrenden ab (ich auch) und dann löste sich die veranstaltung noch vor dem mittagessen in ihre einzelteile auf. und ich kam genauso erkältet nach hause wie ich losgefahren war.

und legte mich dann nach dem montag, an dem ich noch widerstand leistete, erst mal wieder ins bett, beziehungsweise auch nicht, wurde aber immerhin nach einem besuch beim arzt mit epley-manöver wegen lagerungsschwindel immerhin krankgeschrieben. und tat das, was man nicht tun soll: trotzdem arbeiten, weil zuhause ein bisschen am laptop tippen geht ja, und ja, auch eine teams-sitzung geht noch und dann darf man sich halt nicht wundern, wenn man als im krankenstand befindliche person nicht wirklich ernst genommen wird. aber wehren darf man sich dann schon noch.
wenn ich gewusst hätte, welches chaos ich dadurch auslösen würde...                                                                                                                                                         ... hätte ich es trotzdem wieder getan. 

eine unruhige woche später ist alles ganz anders und bleibt spannend. 

was war sonst noch? 

gartenarbeit, wann immer es das wetter zuliess und die grünguttonne noch nicht zu voll war. überall drängeln die frühblüher ans tageslicht und jetzt müssen die alten stauden weg. hoffentlich finden die vögel irgendwo anders was zu fressen. 

ein weiterer shirdak-samstag mit den frauen aus der filzszene.

wir sticheln voran - manchmal halt auch im hinterstich. kordeln wurden gedreht und festgenäht.

und es ist eine tolle gemeinschaft, wieder gab es suppe für alle und brot dazu und ein dessert danach und alles ist ganz einfach und sehr, sehr entspannt. 

damit ist der februar fast ganz vorbei, er war in manchen punkten aufregend und aufreibend und noch ist nicht alles in trockenen tüchern und manche kühe befinden sich weiterhin auf dem eis. aber es bleibt die hoffnung, dass dieses bald schmilzt und die kühe anschliessend gemächlich ans ufer schwimmen können, wo sie sattgrüne weiden finden werden. oder so, um in diesem etwas schiefen bild zu bleiben. 

der märz wird weitere aufregungen bringen, zunächst gilt es die generalversammlung der filzszene zu überleben (wird schon nicht so schlimm werden, aber ganz ehrlich ist das nicht der lieblingspart an meiner rolle als präsidentin und doch freue ich mich auf die begegnung mit den anderen filzfrauen. und danach werden wir die tochter dorthin bringen, wo sie die nächsten 8 monate hoffentlich viele abenteuer erleben wird. aber davon später mehr.

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