vielleicht hat sich hier ja schon jemand gefragt, wie man auf die idee kommt, anfang oktober urlaub in mainz zu machen. abgesehen davon, dass es uns immer wieder spass macht, ein bisschen anders urlaub zu machen als üblich war das diesmal eher zufall. ich hatte mich bei kuimsou - oder vielmehr bei andrea noeske-porada bereits im frühjahr für einen workshop "filzfaltungen" angemeldet, der zuerst im juli stattfinden hätte sollen, dann aber anstattdessen auf anfang oktober verschoben wurde. zuerst war ich nicht so begeistert über diese verschiebung, weil wir da eben vierzehn tage ferien geplant hatten, aber weil wir ohnehin noch keine konkreten pläne hatten und kai sich durchaus vorstellen konnte, in der mittelrheinregion eine woche ferien zu machen wo andere leben müssen (oder dürfen). nun, dass es uns in mainz und drumherum nicht langweilig geworden ist, haben sie ja schon gelesen, aber was ist denn nun mit dem kurs und den filzfaltungen gewesen?
als antwort auf diese frage, zeige ich wohl am besten mal meine mitbringsel von der reise. hinten von links nach rechts: geschenke für die buddhas, japanisches origamipapier, eine holztype aus dem gutenbergmuseum. vorne: ein kaleidozyklus. gefilzt, gefaltet, gefilzt. (und jetzt denke ich gerade, dass ich ihnen da eigentlich ein video zeigen müsste - man kann das ding nämlich immer wieder von innen nach aussen drehen und dabei verändern sich die farben.)
ausgangsmaterial für den kaleidozyklus war das: vorfilze in dreiecksform - zugeschnitten und ausgelegt unter der strukturierten und geduldigen anleitung von andrea.
und weil es so schön war, ging es am nächsten tag weiter mit einer origami-tessellation.
oder wie ich nun nachgeschaut habe, einer parkettierung - also einer "lückenlosen und überlappungsfreien überdeckung der (euklidischen) ebene durch gleichförmige teilflächen" wie die wikipedia weiss. man kennt das einerseits von regelmässigen mosaiken (platonische parkettierung) oder auch von m.c. escher, der allerdings mit sehr komplexen formen arbeitet.
die origami-tessellations stehen irgendwo dazwischen, es handelt sich formal dabei um archimedische parkettierungen, wobei der dreidimensionale effekt durch faltungen zustande kommt.
noch immer nicht ganz fertig ist meine "water-bomb" - weswegen sie auch noch nicht so ganz faszinierend aussieht. aber neben der geistig eher wenig anspruchsvollen arbeit des fertigfilzens bleibt noch genug zeit, sich mit der nächsten parkettierung zu beschäftigen.
ich bin ganz ehrlich gesagt, ein wenig angesteckt von den "möglichkeiten der filzfaltungen" - wie das alles einfach aus der ebene heraus entsteht fasziniert mich und lässt mich dinge überlegen und berechnen - und wieder einmal weiss ich eigentlich nicht so recht, was ich damit eigentlich machen soll. ausser dass es einfach spass macht, so etwas filzen zu können!
andrea hat uns im workshop sehr grosszügig einblick in ihre arbeit gegeben. ausgehend von ihrer grundidee für die kanten und falten im filz haben wir an drei tagen drei verschiedene arten der faltungen kennengelernt. nicht von ungefähr ist das erste stück, das wir an tag eins gemacht haben, hier unter der tisch gefallen - für mich ist es zu sehr andreas idee, die ich zwar mit ihrer hilfe gerne nachempfunden und daran viel gelernt habe - aber von der aus ich kaum weiterarbeiten kann.
viel mehr interessiert mich, was da alles aus der fläche heraus möglich ist.
Die gefilzten Stücke sind überaus wundervoll! Lg
AntwortenLöschenich schaue & staune !
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