seit sonntagnachmittag bin ich zurück vom 22. deutschsprachigen filzertreffen in hohebuch. für mich war es erst das dritte offizielle filzertreffen, plus filzbegegnung in berlin macht vier. und gefühlt war es das schönste filzertreffen für mich. einerseits kenne ich jetzt schon deutlich mehr andere filzerinnen aus dem filznetzwerk als 2013 in göttingen und überhaupt das ganze prozedere eines solchen anlasses, andererseits kennen ganz viele mich (auch über den blog). ich weiss, bei was ich mitmachen möchte und bei was nicht - und tanzen gehört eindeutig in die zweite kategorie. und ich weiss, dass ich dort nicht die ruhe habe, wirklich etwas grosses, geniales zu filzen. aber deswegen bin ich ja auch gar nicht dort! was mir wichtig ist, ist der austausch mit den anderen filzerinnen und auch ein paar filzern. der kontakt zu vielen gleichgesinnten und nicht das permanente vergleichen, wer gibt mehr kurse, hat das grössere atelier, kann mit seinem filz vielleicht sogar seinen lebensunterhalt verdienen. schön, wenn das jemand kann, bei mir klappt das (noch?) nicht und dazu stehe ich - wie viele andere übrigens auch! trotzdem liegt mir viel daran, neues zu lernen und aufzugreifen.
hier gleich ein grosses dankeschön an bruno bujack, der gezeigt hat, wie er schwingschleifer zum anfilzen der wolle verwendet, wie er sie modifiziert und wo die grenzen ihrer verwendung sind - nicht nur als demo im kaminzimmer, sondern auch noch schriftlich in bewährter manier zusammengefasst!
und ein weiteres dankeschön geht an die drei frauen, die das programm für die filzbegegnung geplant haben, beate hufeisen, rotraud reinhard und inge bauer. mit dem von ihnen zusammengestellten programm unter dem thema "zuhause" wurde es einerseits nie langweilig, andererseits war stets genügend luft für individuelle gespräche und begegnungen.
für die workshops gab es eine anregung in form von gestickten quadraten, hergestellt werden diese von frauen in afghanistan, die damit zum lebensunterhalt ihrer familien beitragen und ein altes handwerk, das während des krieges in vergessenheit geraten war, wiederbeleben. pascale goldenberg, die projektleiterin, habe ich leider verpasst, da ich erst am freitagabend angereist bin.
aus diesen stickquadraten sollten in kombination mit dem filz sogenannte vier-hände-kunstwerke werden. ich habe als motiv einen fisch ausgewählt, und ihn in die filzwellen eines kleinen täschchens integriert. technisch war das eine herausforderung, weil ich das nichtfilzende (und damit auch nichtschrumpfende) stickstück zwischen die einzelnen lagen gelegt und durch einfilzen befestigt habe. das ist für nichtfilzerinnen vermutlich etwas schwer nachzuvollziehen, aber ich denke, man kann unten gut sehen, wie das stickquadrat sich trotz ständigen ziehens im fertigen filz leicht nach vorne wölbt. der ausdruck des fisches wurde allerdings dadurch eher noch schalkhafter grinsend, also passt das dann schon. er fühlt sich wohl "zuhause" in den filzwellen...
schön war es also wieder!
Schade, dass ich mich mal wieder nicht freischaufeln konnte - hätte gerne mit dir gequatscht. liebe grüße!
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