am kommenden samstag biete ich einen filztag ohne konkretes endprodukt an, alleine auf eine fläche habe ich die teilnehmer festgelegt, grösse, material, technik können von teilnehmerin zu teilnehmerin variieren. dafür können maximal 4 personen an einem solchen kurs teilnehmen, damit ich mich um jede gut kümmern kann. im idealfall (und es handelt sich in diesem fall um einen solchen) weiss ich vorher ungefähr oder genau, was die einzelnen teilnehmerinnen machen wollen, kann mich um materialbesorgung kümmern oder tipps geben, wenn das material mitgebracht wird, kann das equipment zusammenstellen und mir überlegen, wer welche arbeitsschritte in welcher reihenfolge machen kann, dass niemand zu lange warten muss, ich mich aber auch nicht zerreisse.
mit einer teilnehmerin habe ich ein konzept entwickelt, wie sie ihre restewolle verbrauchen kann, für eine teilnehmerin vorfilz in wunschfarben besorgt und einer habe ich eine technik für die herstellung eines geflochtenen schals vorgeschlagen, die ich schon lange selbst ausprobieren wollte. anlass also, endlich mal dranzugehen, an den "braided muffler" von jorie johnson, beschrieben in diesem buch (amazon affiliate link).
da ich annehme, dass das mitgebrachte material nicht reine wolle sein wird, nehme ich ebenfalls teilweise gemischte kammzüge von ashford zum ausprobieren. zwei der hellen stränge (die linken beiden) sind zusätzlich etwas exotisches, dessen namen mir nicht mehr einfällt, was sich aber ein bisschen wie yak anfühlt, und das ich vor längerer zeit mal bei wollknoll gekauft habe, die rechten beiden hellen stränge sind ein bisschen gröber als der rest und auch deren provenienz ist mir nicht mehr so ganz klar.
es kann losgehen mit dem flechten. sieht doch schon ganz gut aus, etwa 23 breit kommt das geflochtene zu liegen.
ich arbeite mich stück für stück vor, netze immer wieder ein etwa 60 zentimeter langes teilstück und filze an, dann wickle ich das bearbeitete stück auf, rutsche alles nach und flechte weiter. wenn man mal im flechtrhythmus drin ist, will man garnicht mehr aufhören. ausserdem möchte ich gerne das material verbrauchen, damit nicht wieder reste herumliegen, die ich nicht mehr zuordnen kann.
ich flechte und netze, flechte und netze, ...
bis ich rechnerisch 380 zentimeter auf der rolle habe. beim anfilzen und rollen längt sich das ganze, vor dem walken ist das ganze stück auf 430 zentimeter gewachsen.
nach dem walken ist der schal immer noch knapp drei meter lang und etwa 18 zentimeter breit. geschrumpft habe ich beinahe ausschliesslich in längsrichtung, noch länger hätte ich ihn auch nicht haben wollen, dabei hat sich die längsverschiebung von karos zu rauten vollständig wieder gegeben.
die technik ist natürlich viel wilder und viel weniger exakt als das flechten mir vorfilzstreifen, weder gibt es genaue karos, noch exakte ränder. an manchen stellen hat der schal sogar lücken, den rand habe ich auch eher unregelmässig gelassen, den hätte man zwar bearbeiten können, es erschien mir dann aber eher weniger schön. dafür habe ich drauf geachtet, dass der schal überall gleich breit ist, was er nicht von anfang an war. beim aufwickeln des nur leicht angefilzten schals habe ich ein paarmal wahrscheinlich zu fest gezogen.
dafür weiss ich nun, worauf ich die filzkursteilnehmerin aufmerksam machen muss, wenn sie denn wirklich diese technik wählt... auch kann ich ihr ein paar tricks und kniffe zeigen, wie es einfacher geht als im buch beschrieben. ganz abgesehen davon, dass ich wenigstens eine ungefähre ahnung vom schrumpfen des geflochtenen habe. und ich habe selbst einen schönen schal. (das kann man auf dem letzten bild vielleicht nicht so ganz sehen, denn die farben sind ziemlich anders als auf dem foto).
manchmal braucht es halt schon eine extraportion schubs, damit man etwas ausprobiert!
falls sie nun lust bekommen haben, am samstag noch dazuzustossen: ein tisch wäre noch frei! weitere infos finden sie hier.
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