Mittwoch, 20. November 2019

der garten

der garten, der zu unserem neuen haus gehört, wurde uns von den vormietern angepriesen mit dem hinweis, dass man dort nackt herumlaufen könne. wir nickten, schauten uns um, schauten auf büsche, mauern, bäume und bejahten. und weil es im garten einen swimmingpool hat, erschien uns das auch nicht vollkommen abwegig, dass wir das irgendwann einmal tun wollten. bisher hatten wir ja eher einen recht öffentlichen garten: vor dem haus die strasse, neben dem haus die bushaltestelle, hinter dem haus der garagenplatz, neben dem haus das nachbarhaus. kein zaun, ein törchen, niedrige mäuerchen und hecken, über die hinweg man sich, wenn sie denn geschnitten waren, auch mal mit passanten unterhalten konnte.

nun haben wir eine art hortus conclusus. zur strasse hin schliessen das haus und mauern den garten ab. am anderen ende des gartens geht es steil bergab, ein holzzaun verhindert das versehentliche verlassen des gartens. an der böschung stehen grosse laubbäume, weiter unten ein haus, das man aber vom garten aus nicht sehen kann. zu den nachbarn links und rechts gibt es mauern, palisaden und viele, viele büsche. vor allem kirschlorbeer, aber auch thujen und andere koniferen. und alle stehen auf unserem grundstück. aber auch ein rhododendron und ein fliederbaum sind darunter, zu meiner grossen freude.

und leider gibt es auch mitten im garten eine art heckenbereich. der verläuft an einer weiteren kleinen böschung entlang, die den bereich vor dem haus vom etwas tiefer gelegenen pool und der wiese trennen. bisher konnte man vermutlich auch nackt baden, ohne die gäste im haus oder auf der terrasse zu embrouillieren. man konnte nämlich bei unserem einzug schlicht und einfach nicht so weit sehen. auch hier verhinderten kirschlorbeer und co den blick in die ferne, beziehungweise den garten.

schon in den ersten tagen nach unserem einzug habe ich damit begonnen, auszulichten. der kirschlorbeer muss hier mitten im garten komplett weichen. dazu habe ich zwei grosse büsche bis auf die dicksten äste abgeschnitten. die strünke müssen dann noch in einer gesonderten aktion mit der motorsäge entfernt werden. eine reihe noch recht kleiner thujen herauszureissen war die leichteste übung, sie drohten einen weg zu überwuchern. chinaschilf haben wir gefunden und vorerst mal beschnitten. auch das muss mindestens an einer stelle komplett entfernt, an einer weiteren ziemlich stark eingeschränkt werden.

die "hintere treppe" mit angeschlagenen thujen und chinaschilf...

und ohne. (fast, das schilf liegt ja immer noch rum.)
in den letzten tagen habe ich eine zierquitte zerlegt, die sich auf der flucht vor dem kirschlorbeer etwa zwei meter den hang hochgearbeitet hatte. sie darf bleiben, aber vom ursprünglichen standort neu starten, was jetzt auch wieder gut gehen sollte, der kirschlorbeer macht ihr ja keine konkurrenz mehr. als bodendecker will ich efeu und die immergrüne heckenkirsche dulden, beide sind ohnehin schon vorhanden und die letztere wird man auch eher schlecht wieder los. nur muss beides zuerst einmal entfilzt und gründlich geschnitten werden. dabei tauchten dann diverse schösslinge auf, die ich aufgrund dessen, dass sie im november keine blätter mehr haben, nicht immer eindeutig zuordnen kann. eines weiss ich aber: ich will sie im nächsten sommer keinesfalls ständig schneiden, also müssen einfach so viele wie möglich raus aus dem boden. eindeutig zu bestimmen sind immerhin einige hainbuchen, eschen, ein weissdorn (bei dem habe ich kurz gezögert, denn eigentlich wäre das ein wünschenswerter strauch) und die überall präsenten kirschlorbeeren. der boden ist aufgrund der in den letzten wochen gefallenen niederschläge so aufgeweicht, dass die meisten sich gut entfernen lassen.

mittlerweile sieht die eine hälfte des böschungsbeets ziemlich verwüstet aus. zwei blütensträucher durften stehenbleiben, wenn meine gartenkenntnisse mich nicht trügen, sollte es sich dabei um eine deutzie und eine kolkwitzie handeln. die andere hälfte liegt noch vor mir. auch da hat es diverse sträucher, die ich gerne retten möchte, aber auch reichlich wildwuchs, der weg muss.

sieht nicht wirklich schön aus: zerlegter kirschlorbeer, dahinter noch die zierquitte auf der flucht.
zwei tonnen mit je 240 liter inhalt stehen mir wöchentlich für die entsorgung des schnittguts zur verfügung. bis auf diese woche habe ich die auch immer ausgeschöpft. ab dezember kommt die grüngutabfuhr dann für drei monate nur noch alle vierzehn tage, aber ich sehe ohnehin, dass es schwieriger wird, wirklich jede woche zeit und gutes wetter zu finden, um im garten zu arbeiten.

da muss ich auch noch durch. vielleicht finde ich dabei noch etwas unerwartetes. zwischen den kirschlorbeerbäumen kam immerhin eine rose zum vorschein.
bis zum frühjahr ist die komplette durchforstung des mittleren heckenbeets geplant. die hortensien, die teilweise riesig sind, müssen zurückgeschnitten, vielleicht sogar richtig gestutzt und etwa zehn meter mauer von einem schlingknöterich befreit werden. eine andere mauer ist mit wildem wein und efeu bewachsen, auch danach muss man dringend mal schauen. was wir in diesem winter mehr oder weniger unangetastet lassen werden, sind die hecken zu den seitlichen nachbarn.

die schlingknöterichmatte und die grösste hortensie. eventuell gibt es hier viel platz wenn ich dazu komme, das aufzuarbeiten.
und das nicht nur, weil wir vielleicht doch einmal im garten nackt herumliegen, sondern weil wir überhaupt mal im garten nicht nur arbeiten wollen.

ach ja, und sicher findet sich nach unserer gartenaktion auch hier und da ein plätzchen für die euphemismen von elke. ich freu mich schon drauf! 

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