Sonntag, 13. Juli 2025

kW 28 - wenig über die woche, dafür ein paar sehr subjektive gedanken zur tschechischen literatur

nach gefühlt viel zu viel hochsommer gab es am montag eine art herbsteinbruch, auch reichlich regen zu wochenbeginn um unsere wasservorräte für den garten wieder aufzufüllen. ab mittwoch wurde das wetter wieder sommerlicher, aber halt deutlich kühler als die wochen zuvor - gerne! 

nun also endlich sommerferien und ich versuche möglichst wenig im kulturzentrum zu arbeiten. was noch nicht so gut funktioniert: anstattdessen mehr zeit und energie in die filzarbeit in der werkstatt zu investieren. das lag aber auch daran, dass ich mir die woche mit einigen serviceterminen (ich sag nur: endlich coiffeur!) gefüllt hatte, eine ladung geschenkter wolle abgeholt werden wollte und ich auch noch zwei mal am freiluftkino mitgeholfen habe, einmal im service (netter kontakt mit menschen, die ins kimo kommen und vorher essen wollen) und einmal in der küche (supergute stimmung zwischen salatstation, spülmaschine und flammkuchenofen und teil des teams sein).  ausserdem habe ich einen tag komplett mit kleinigkeiten vertrödelt, die zuhause auch mal endlich erledigt werden wollten. 

in sachen reisevorbereitung für die reise nach mähren im september liegt noch ein bisschen detailplanung vor mir, derweil versuche ich einen zugang zur region über literatur zu bekommen, auch um vielleicht ideen für ausflüge zu bekommen. nachdem vor der pragreise die beschäftigung mit tschechischer literatur eher zu sehr mühsamen und wenig mitreissenden erfahrungen geführt hatte, versuche ich es jetzt mal mit deutschen schriftstellern, die über die region schreiben. vielleicht liegt es ja auch an den übersetzungen der tschechischen originaltexte* - jedenfalls ist der zugang zu peter härtling deutlich einfacher. ich hörte sein buch "nachgetragene liebe", in dem er sich mit seinem vater auseinandersetzt, den er mit 12 jahren verloren hat. ich habe das buch vor langer zeit auch schon mal gelesen, von damals ist mir die verstrickung und begeisterung des sehr jungen härtling in hitlerjugend und hitlerbegeisterung in erinnerung geblieben. beim wiederhören lag mein augenmerk nun vor allem auf der stimmung in der bevölkerung in mähren während der zeit des protektorats und dem mit- beziehungsweise gegeneinander der verschiedenen bevölkerungsgruppen. gehört habe ich das vaterbuch vor allem als hintergrund zu einer weiteren geschichte, in "božena" nimmt härtling den faden der handlung in olmütz wieder auf und erzählt die geschichte der sekretärin im anwaltssbüro seines vaters und wie es ihr nach der befreiung von den nazis ergangen war. 

* drei bücher sind mehr oder weniger angelesen davon auf meinem stapel geblieben: 

- jan faktor, trottel - da kann es nicht an der übersetzung liegen, faktor schreibt mittlerweile seine bücher auf deutsch, aber in dem buch kommt mir einfach sehr tschechisch vor, der einigermassen durchgeknallte protagonist, die sprunghafte art des erzählens und die stimmung. spielt in prag und ost-berlin nach 1968 und wenn ich mal länger hätte dranbleiben können, hätte ich sicher vieles neue gelesen, war mir aber einfach zu anstrengend. 

- miloš urban, die rache der baumeister - angeblich ein kriminalroman, der in prag kurz vor der jahrtausendwende spielt, oder dann halt doch nicht. auch hier: ich fand einfach den einstieg nicht, wusste nie so recht ob das erzählte realtität, erinnerung, geschichtserzählung oder traum, phantasie oder horrorgeschichte sein sollte. es geht vor allem um verschiedene sakralbauten in prag - wäre vielleicht spannend gewesen als reiseführer, wenn man vergessene kirchen entdecken will, ich war mir aber jeweils nicht so sicher, ob die gebäude noch stehen oder nicht. 

- karel čapek, der krieg mit den molchen - ein wunderschönes buch mit illustrationen von hans ticha und aus dem aufbau-verlag, erscheinungsjahr 1987. buchkunst. ich war mir relativ sicher, dass es keinen zusammenhang mit dem aktuellen tschechien haben würde und habe es erst mal liegen gelassen. sieht anstrengend aus, verschiedene typo, bilder - nichts zum durchschmökern. 

- jaroslav hašek, die abenteuer des braven soldaten schweijk - das habe ich versucht zu hören, weil der schweijk ja quasi als die figur der tschechischen literatur gilt. versucht deshalb, weil ich vor lauter anekdoten und schweijk-typischen hanswurstiaden immer mal wieder den faden verlor und mir das alles recht schnell zu viel wurde. 

das war jetzt nicht wirklich eine zusammenfassung meiner woche, aber vielleicht ein bisschen spannender als diese. haben sie mal ein buch von einem tschechischen autor/einer autorin gelesen? oder eines über tschechien, gerne aktuell über mähren? was können sie empfehlen? oder bin ich mit meiner begeisterung hier allein auf weiter flur? 

ach, nix für ungut - ich schenk ihnen jetzt noch ein gartenbild ... oder zwei. 




 


12 von 12 im juli 2025

tagebuchbloggen mit fotos - das ist ja eigentlich 12 von 12, wie immer finden sich weiter 12erln und die idee dahinter bei frau draussen nur kännchen

der tag startet für mich mit wäscheaufhängen - die temperaturen sind angenehm und die aussichten auf den restlichen tag auch. 

gleich wollen auch noch die tomaten mit wasser versorgt werden, die hitze im juni hat ihnen gefallen - auch die, die im gewächshaus dann doch zu heiss hatten, erholen sich jetzt an der frischen luft und bekommen früchte. 

um acht geht es dann los in richtung wochenmarkt - vor dem einkauf gibt es frühstück und eine planungsrunde im café ratsstüble. 

auf dem wochenmarkt hätte ich beinahe das foto vergesssen - an den grossen und schönen gemüseständen waren wir schon vorbei, hier kauft kai gerade eine artischocke beim stand mit dem spezialitäten aus frankreich und spanien. 

zuhause gibt es einen kleinen obstsnack mit den früchten, die schon ein bisschen durch den transport gelitten haben. 

und gartenarbeit. normalerweise sind die fugen auf den sitzflächen kais sache, der hat aber durch einen gartenarbeitseinsatz der karitativen art gerade knie und so habe ich hier mal für ordnung gesorgt, während er das beet mit den beerensträuchern freigeschnitten hat. 

kein beweisfoto für die saubere fläche, anstattdessen hübsche blüten an der gurke, die uns viel freude und gurken beschert. 

dann geht es aber endlich ins wasser! danach pause mit limo und kuchen. 

den nachmittag verbringe ich mit einer idee, die ich mir neulich bei kristina mitgenommen habe: ein halbfertiges buch - ich habe den einband schon mal relativ neutral fertig gemacht, darin werden jetzt erst mal seiten mit gummiband lose eingehängt, damit ich sie zum gestalten herausnehmen und halt auch parallel bearbeiten kann, später kann ich das ganze dann noch zu einem "richtigen" buch binden. 

um viertel nach vier radle ich los zu meinem heutigen einsatz im freiluftkino. (glücklicherweise habe ich dran gedacht, dieses bild zu machen. das freiluftkino findet auf den obersten beiden parkdecks von einem parkhaus in der stadt statt und ich finde die idee mit dem banner im treppenhaus so, so , so genial! ihr auch?)
 
man kann mit dem velo bis fast ganz oben zu fahren - das parkhaus ist um diese zeit plus sommerferien immer megaleer und unterwegs treffe ich noch den sohn, der auch mit seinem lastenvelo auf dem weg nach oben ist.  

die nächsten knapp acht stunden komme ich nicht mehr zum fotografieren - das bild ist kurz vor dem filmstart entstanden, alle gästebestellungen sind schon durch, auf den rosa zetteln die bestellungen der crew des tages - kasse, bar, küche, service und das kinoteam bekommen ihr essen, wenn der film beginnt. ich habe dann zum ersten teil des film gemütlich gegessen und noch ein bier getrunken, aber so richtig hat mich der film nicht gekriegt, in der pause habe ich mich auf den heimweg gemacht. 


 mit dem velo in runden durchs parkhaus abwärts - macht spass! 

Sonntag, 6. Juli 2025

kw 27 - endspurt vor sommerferien

die woche, möchte ich schreiben, hat mit einem berg ungespülten geschirrs von einer vermietung im kulturzentrum begonnen. aber bei licht besehen, war vorher noch der viel zu lange anruf, in dem ich noch einmal (zum wievielten mal eigentlich?) beschrieben habe, warum ich der ansicht bin, dass ich bei meiner arbeit für das kulturzentrum regelmässig umbezahlte pikettdienste leiste. eigentlich zeitverschwendung, denn dieses thema wird, wie bisher auch, niemand freiwillig wieder aufgreifen. übrigens wurde ich angerufen, mit dem wunsch, präsenztage bei meiner arbeit anzugeben -wir einigten uns auf einen präsenztag (ironie an: mir muss ja auch noch genügend zeit bleiben, um die restliche woche flexibel jeden tag ein bis zweimal vorbeizuschauen, wegen kleinigkeiten). 

überhaupt dominierte die arbeit die ganze woche. schön ist, dass jetzt endlich eine zweite betriebsleitung eingestellt ist, die am mittwoch ihren ersten arbeitstag hatte. mit einem deutlich höheren pensum als ich - ich gedenke also möglichst rasch allerlei an sie abzugeben. auch schön ist, dass diese woche die letzte vor den schulferien war, noch mit zwei vermietungen am wochenende, aber halt auch mit der aussicht auf fünf vermietungsfreie wochen. zwei davon werde ich die neue kollegin einarbeiten, dann hat sie ferien und ich werde nur einmal die woche zum blumengiessen im kulturzentrum vorbeischauen. und in der letzten sommerferienwoche habe ich dann selbst frei. so weit der plan, man wird sehen, wieviel davon umsetzbar ist und wie mein überzeitkonto ende juli aussehen wird. 

andere dominante: der sommerbrief für den filzverein. am dienstag geschrieben, von allem vorstandsmitgliedern mit wohlwollen aufgenommen und mit hilfreichen verbesserungsvorschlägen versehen, am freitag zu den mitgliedern geschickt. 

in der werkstatt war ich nur am freitagnachmittag - und auch da nicht zum filzen, sondern um zwei modularbeiten mit hilfreichen anmerkungen zu versehen. bei einer davon fiel mir nicht viel zu bemereken ein: 

aufhängung auf dem foto ein bisschen weird - ich habe plastiksäckchen um die schönen stoffschlaufen getan, weil der eisenträger historischen dreck angesammelt hat und ich nicht wollte, dass der den schönen vorhang versaut. 
 

eine weitere dominanten war immer noch die hitze - bis mittwoch unvorstellbarerweise weiter jeden tag ein bisschen heisser und immer jenseits der dreissig grad. der donnerstag brachte ein wenig abkühlung von gewittern rundherum und bei uns regnete es in der nacht auf den freitag, seither immer noch warm, aber nicht mehr heiss. 


am sonntagabend hatten wir noch die tomaten aus dem gewächshaus herausgenommen - meine hoffnung, dass sie jetzt endlich auch wie ihre bereits im freien stehenden kolleginnen ein paar früchte ansetzen mögen. die gurken gedeihen prächtig, wir werden gurken essen, viele. am montagmorgen hat kai ganz früh die wiese gemäht, ich habe hier und dort ein bisschen in den beeten gejätet, aber noch blüht auch recht viel, die hortensien verlangen nach wasser und auch der straucheibisch blüht schon. das bädle macht uns viel freude, wie immer bei hitze. eine nacht haben wir es nicht geschlossen, weil das wasser schon so warm war, dass wir die nächtliche abkühlung nutzen wollten - prompt hatte sich ein frosch hinein verirrt. 


im garten wieder viele eidechsen, grosse und auch ein paar winzige. und auf der terrasse wiederholt am abend eine kleine haselmaus. nicht so schön: ein fuchs oder auch eine ganze fuchsfamilie trägt müll, gartenhandschuhe und einzelne schuhe aus dem ganzen quartier in unseren garten - in den garten der nachbarn auch, nur leider waren nicht die richtigen schuhe zum austauschen dabei. 

unsere reiseplanung für unsere grossen ferien im herbst steht seit mittwoch fast komplett - die vier hauptunterkünfte für knapp drei wochen sind gefunden und gebucht, eine davon auf einer tschechischen plattform und mit kommunikation auf tschechisch. es fehlen noch übernachtungsmöglichkeiten für hin- und rückreise, aber das geht auch gut kurzfristig. wir werden zuerst ganz im süden mährens ein paar tage an einem see im weinbaugebiet verbringen, dann geht es nach olmütz, weiter in die beskiden und ganz am schluss für ein paar tage nach brünn. und wenn ihnen das alles jetzt nichts sagt - für uns ist es auch die erste reise nach mähren und ich werde sicher ausführlich berichten. 

 

Samstag, 5. Juli 2025

#wmdedgt im juli 25

endlich samstag, endlich wochenende, aber auch noch nicht ganz, wie sich im laufe dieses posts herausstellen wird. geschrieben werden diese sätze im rahmen der tagebuchblogaktion #wmdedgt (=was machst du eigentlich den ganzen tag?) von frau brüllen, die uns vermutlich heute ein bisschen mehr zeit lassen wird, da sie dort, wo sie ist, unserer zeit hinterherhinken wird. 

aufgewacht irgendwann nach sechs, das ist aber schon gut so, dann kann ich noch ein bisschen lesen, ein bisschen meine diversen sprachlernapps erledigen und ein bisschen im internet herumrecherchieren (heute herausgefunden: die preise der brno-card, jetzt muss ich noch ausrechnen, ob sich das für uns lohnt. und eine website mit radwegen im bezirk brno, evtl. in ganz mähren.) aufgestanden wird um kurz vor acht, wir wollen, wie gerne an freien samstagen, auf den wochenmarkt und zum einkaufen nach waldshut fahren. 

so früh sind noch wenige einkaufstouristen unterwegs, die strasse ist leer, das parkhaus auch so ziemlich und unser erster weg führt uns ins café, auf einen milchkaffee und eine butterbrezel. dann gibt es dinge zu erledigen: lupinenkaffee im bioladen holen, ein zweites frotteekleid für nach dem baden im sonderangebot ergattern, obst und gemüse auf dem markt einkaufen, dazu noch käse und gebäck für den nachmittag. kai schaut noch kurz in den kleiderladen, findet aber heute nichts spannendes. aber immerhin an einem anderen ort ein paar schuhe für den garten, von seinen gartenschuhen hat nämlich einen neulich der fuchs geholt. 

dann geht es weiter in den supermarkt, mit sehr konkreter liste geht das schnell und wir können uns auf den heimweg machen. zuhause alle lebensmittel und das restliche zeug verräumen, dem mittleren sohn bescheid geben, dass wir zuhause sind und dann geht es erst einmal ins bädle. das ist so früh am tag noch erfreulich erfrischend. ein bisschen herumbackeln, kai kocht kaffee, ich fülle eine waschmaschine, dann kommen auch schon sohn nebst freundin. 

sie haben eine sackkarre mit sechs rädern organisiert - es gibt eine alten flipperkasten in den vierten stock in ihre wohnung zu transportieren. der flipper gehört kai und im rahmen der räumung der wohnung seines vaters musste auch der flipper abgeholt werden (das ist eine andere und etwas komplizierte geschichte, die keineswegs hier erzählt werden kann) zuerst muss der flipper aber in unser auto eingeladen werden - ich halte mich da raus und mache mich anstattdessen auf den weg zu einem arbeitseinsatz vermietung im kulturzentrum gestern, vermietung auch morgen am sonntag - das heisst, dass ich zwischendurch nicht nur die konsumationsliste einsammeln, sondern auch den zustand der räume kontrollieren muss ... und natürlich eine neue liste paratmachen.  

nach einer dreiviertelstunde ist das auch erledigt und ich bin wieder zuhause, wo ich weiter dinge erledige: hausschuhe reparieren, wäsche aufhängen, die strickmühle, die ich mir neulich gekauft habe, noch einmal in betrieb nehmen und herausfinden, wie sie etwas fehlerfreier als beim ersten versuch läuft. kartoffelsalat machen. dann kommt kai nach hause und wir trinken zusammen einen schluck weisswein, während ich die auf dem markt gekauften forellen für den grill vorbereite.


 (tomaten und andere töpfe habe ich auch noch irgendwann gegossen). 

in den kartoffelsalat kommt noch die erste in unserem garten geerntete gurke, dann gehen die forellen auf den grill (forellen mit zitrone und einen zweig rosmarin füllen, von innen mit zitronenpfeffer und salz würzen, den grill zuerst richtig aufheizen, forellen mit olivenöl einstreichen, forellen bei niedriger hitze 8 minuten grillen, dann den grill abschalten und noch etwa drei, vier minuten nachgaren lassen) - das ist ein superleckeres abendessen!  

 kai macht die küche - und ich schreibe diesen blogpost. 

was sonst noch sein wird? sicher noch ein bisschen draussen sitzen und dann später noch einen spielfilm schauen, vorgeschlagen ist carol oder salz und sein preis nach einem roman von patricia highsmith.  

und das wäre dann noch der flipper... 


 

 

Sonntag, 29. Juni 2025

kw 26 - auf knopfdruck entspannen

ich bin ja einigermassen stolz darauf, dass ich es seit ein paar wochen schaffe, mir in meine wochen etwas anderes als alltag einzuplanen - in dieser woche gab es sogar zwei kleine ausflüge. 

dabei war die arbeitswoche intensiv und wieder einmal sehr zerstückelt, dank dreier etwas komplizierter vermietungen. es gibt ja immer wieder so situationen, in denen nicht alles klappt, aber der grad des nichtklappens ist dann halt schon auch noch entscheidend. diese woche: einmal beamer tut nicht das, was er soll (deutlich unkomplizierter gelöst als die it sich das gedacht hatte), es ist zu heiss im raum (kann ich nicht ändern, die gruppe kam am zweiten bezahlten tag nicht wieder), schlüssel nicht im schlüsselkasten (ja, die vormieterin wusste, dass sie den schlüssel nicht mitnehmen darf, aber es kann halt schon passieren, dass sie es vor lauter stress und hitze vergisst? menschliches versagen, das zu einem um 10 minuten verspäteten unterrichtsstart geführt hat, vielleicht auch eine lektion, die die jungen menschen, die ein bisschen warten mussten, bis sie sich hinter ihre bildschirme setzen konnten, gratis und franko bekommen haben. nur: wie bringe ich die eltern dazu, das auch so zu sehen?), entgegen meinem dringenden und begründeten wunsch zum falschen zeitpunkt im falschen raum angeliefertes zusatzmobiliar für eine veranstaltung (hallo? gemietet für vier stunden und dann sollen wir fünf tage auf dem zeug sitzen? - angesichts der hitze hab ich ja verstanden, dass es so einfacher war, ich musste trotzdem laut protestieren, wurde gehört, abgeholt, später geliefert... und - damit hab ich gedroht - kein kind in der krabbelgruppe von bauteilen erschlagen). 

arbeitszeit in der werkstatt minimal: ich filzte ein bestelltes veggiefell, lieferte es aus und verbrachte einen besucherlosen freitagnachmittag in der offenen werkstatt mit häkeln für ein filzprojekt für mich.  

ansonsten war es wieder heiss (und soll auch noch so bleiben), es gab gegen wochenmitte überall rundherum gewitter, wir bekamen nur ein paar tropfen, einige wolken und für einen tag ein bisschen abkühlung ab. allmählich geht das wasser zum giessen aus. den tomaten im gewächshaus ist es zu warm um früchte anzusetzen (meine arbeitshypothese - nur: wie bekomme ich die töpfe aus dem gewächshaus raus? oder kann ich das ding an den ecken irgendwie aufbocken? was passiert dann, wenn es stürmt?) ich muss mich immer mal wieder davon abhalten, zu sehr den hitzerekorden nachzustudieren - insgesamt fühlt es sich halt an wie in einem roman von t.c. boyle, nur weniger verdichtet, ist ja auch nicht literatur, sondern unsere gegenwart. 

ich habe die uralte hängematte aus guatemala aufgehängt. ein bisschen ist es eine erinnerung an ein anderes leben (ich war nie in südamerika, habe sie von einem freund mitgebracht bekommen). ich muss aber erst noch vertrauen in das ding aufbauen, blöderweise kann ich sie nur an einem ort aufhängen, wo unter ihr betonplatten sind. 

am mittwoch dann ein sehr früher ausflug, bei der hitze aber sinnvoll. 

wenn man um kurz nach sechs mit dem zug hier startet, kann man um kurz vor sieben am zürichsee sein. es waren schon die ersten schwimmenden unterwegs. 

mein weg führte mich ins dorfmuseum von thalwil und dort in den rosengarten mit herrlichem blick über den see - wo wir uns gemeinsam bei einer runde yoga ent-falten konnten. 

 

das "entfalt-stündli" war teil des rahmenprogramms zur textilen installation der elysiummanufaktur, die diese aus anlass der thalwiler kulturtage geschaffen hat. (leider schon rum, deshalb keine rechte werbung mehr)  

das schreiben die macherinnen zur installation: verklemmt. klemmte, klamm, geklommen. be-, ein-, ab-, ver-, ge-, fest-, unver-, dahinter. fühlt du dich gequetscht? irgendwo steckengeblieben? zusammengepfercht? ... möchtest du dich mal wieder locker machen? wir haben alle dilemmas und vorkommnisse zum einklemmen untersucht und präsentieren: eine textile herausforderung, ein kollektives ragout und sofortige erste hilfe. 

 anschliessend gab es einen entspannungszmorgen und ich blieb einfach sitzen im garten. 

ich liess sozusagen alle pläne, noch mehr kultur zu sehen, auf knopfdruck los. 

auf dem rückweg machte ich noch halt im elliesyum - der buchhandlung der elysiummanufaktur. 


 und auf dem bahnsteig gab es kultur von thalwiler hofkunst. 

haben sie den gestrickten pfeil gesehen? ich liebe diese details! 
im zug zurück studierte ich die füdlizytig - sozusagen der intellektuelle overload zum thema verklemmungen. und dann wars auch schon mit dem entspannen vorbei (siehe oben). 

aber irgendwie wurde es auch samstag und für diesen tag war schon seit langem der jahresausflug des vereins filzszene geplant. unser ziel in diesem jahr die ausstellung "textile manifeste" im museum für gestaltung in zürich. viel organisation war diesmal nicht - ich hatte die führung gebucht, aber ein gemeinsames zmorgenessen an reservierten tischen war uns verwehrt worden. nach einem kurzen spaziergang durch den schattigen platzspitz-park (glücklicherweise packte nicht eine die alten geschichten aus dem letzten jahrhundert aus, oder sie lief so weit hinter mir, dass ich es nicht gehört habe. ja, schlimme zeiten und zustände, aber ich kanns nicht mehr hören, vor allem der wohlige grusel mit dem erzählt wird.) waren wir viel zu früh im museum und tranken unseren kaffee halt unorganisiert - später zum gemeinsamen imbiss stellten wir ein paar tische zusammen, geht doch!

die führung war spannend, für mich vor allem der aspekt der geschichte des gebäudes. die ausstellung selbst, die den anspruch erhebt, einen überblick über die textilkunst der letzten ungefähr hundert jahre zu geben, ist unglaublich dicht mit objekten bestückt. filz fehlt natürlich wieder einmal fast komplett - einzig zwei werke von stefanie salzmann waren zu sehen und fanden bei den fachfrauen wenig anklang. über andere objekte wurde fröhlich gefachsimpelt - die geduld der recht jungen führenden war wirklich bewundernswert, aber angesichts des geballten fachwissen blieb ihr auch streckenweise nicht viel anderes übrig. 


unsere führerin vor einer textilinstallation von elsi giauque. 


ich habe nur ein paar stücke fotografiert, die mich spontan beeindruckt haben - leider kann ich jetzt auch nicht mehr herausfinden, welche künstlerinnen sie geschaffen haben - überhaupt stehen bei solchen besuchen bei mir die verantwortung für die organisation und die möglichkeit mich auf die objekte einzulassen ein bisschen in widerspruch, vielleicht kann ich ja bis mitte juli noch mal einen besuch einplanen. 

auch dieser entspannungs-tag war ausserdem wieder mit arbeit garniert - als ich am spätnachmittag zuhause war und ins bädle springen durfte, war ich deshalb schon recht froh. 

samstagabend und sonntagmorgen bin ich diese woche alleine  und hoffe, dass ich jetzt die zeit bis zur ankunft von kai und allerlei zeug aus seinem elterlichen haus noch ein bisschen mit lesen und/oder recherche zur reise nach mähren im herbst nutzen kann. 

Sonntag, 22. Juni 2025

kw 25 - raupen machen klimmzüge

eine schwer zusammenzufassende woche. heiss und unterwegs. 

am wochenanfang war ich - wie bereits angekündigt - in der alten heimat und habe meine mutter besucht. die abkühlung vom sonntag (zuhause gab es wohl recht heftige gewitter) hielt nicht lange an und so haben wir nicht so viel gemacht, waren zusammen in der stadt unterwegs, haben gut gegessen und dinge erledigt. 


in den bäumen am marktplatz hingen noch die bändel in den stadtfarben vom maientag. 

ob diese schilder auch etwas mit dem umzug zu tun haben? - ich glaube eher nicht. 

hinterhofidyll entdeckt. seltsam, das habe ich noch nie gesehen, aber es fehlt kein haus oder so. 

dienstag musste ich schon zu mittag wieder zurück, am abend gab es noch eine vorstandssitzung der filzszene. es gab wieder zugangsprobleme zum online-sitzungstool, nachdem es beim ersten mal mit dem neuen tool so gut geklappt hatte, haben wohl einige vor beginn der sitzung die freigabeanforderung für mikrophon und kamera weggeklickt. dann gings aber, und es kamen ein paar ganz nette ergebnisse zustande. 

mittwoch arbeitstag - reichlich querschläger, um die mittagszeit war meine liste eher länger als am morgen und ich komplett konfus, was wirklich priorität hat. es sind nur noch zwei wochen bis zu den sommerferien und allmählich wird es zeit, dinge in angriff zu nehmen, anstatt sie liegenzulassen - gut, dass das jetzt auch mal jemand merkt. 

am nachmittag holte ich die am dienstag verpasste schwimmrunde nach und wäre beinahe schon auf dem weg zum schwimmbad umgekehrt, der feiertag am donnerstag und die hitze lockten gemeinsam viele leute in die badi. eigentlich gut, mit den paar dauerkarteninhaberinnen von meinem normalen schwimmdienstag müsste das bad längst schliessen. 

donnerstag dann offiziell feiertag, aber da ich ja schon montag und dienstag weg gewesen war, nutzte ich die ruhe zuhause um die nun sortierten und wirklich wichtigen dinge zu erledigen. ein bisschen bürozeit blieb auch noch für die werkstatt übrig, danach sogar werkstattzeit.  nachmittags dann noch sitzung mit dem vereinsvorstand - die personalsituation ist geklärt, bedeutet aber auch, dass ich auch im juli wahrscheinlich keine überzeit abbauen kann, sondern die neue kollegin einarbeiten darf. 

freitag zuerst haushalt, dann hatte ich mir den nachmittag reserviert für einen besuch in basel. nicht direkt an der art basel. 

aber an einem nebenanlass in der kaserne basel - i never read heisst die buchkunstmesse, die in der reithalle stattfand. 


 was schön war: mit den menschen hinter den ständen ins gespräch zu kommen. 

namentlich mit der person, die die kreativwerkstatt des bürgerspital basel vertrat und bei der ich ein ähnliches unikat eines klienten erstand. dann mit ihrer standnachbarin von der kunsthalle below - da lesen sie am besten selbst nach, was dort gemacht und nicht gemacht wird. ich habe mir ein kleines heft der parallelprotokolle mitgenommen, schreibwerkstatt trifft es nicht. und dann habe ich mir noch ein bisschen kunst gekauft, von der carivari-presse leipzig

mit einer kleine pause habe ich gut zweieinhalb stunden gebraucht um mir alle stände anzuschauen. war schön. und inspirierend. ich werde nur wieder zu nichts kommen. 

toll ist auch die stimmung in der stadt - man fällt an allen möglichen stellen über kleine und grosse interventionen. die obige war leider gerade verlassen, als ich dran vorbeikam, hätte mich aber wunder genommen, was da drin zu sehen ist. 

und hier hätte ich gerne noch gesessen, ich musste aber wieder auf meinen zug, sparticket gebucht, da gibt es kein vertun. und heiss war es auch. 

samstag dann markt und besuch im garten - für solche nachmittage und abende mit lieben freunden habe ich dann wieder einmal das gefühl, dass es sich lohnt, diese ganze arbeit in den garten zu stecken. 



naja - und halt schon auch für die pflanzen und die tiere und die fotos, die ich meist von den ersteren machen kann. 

am sonntag morgen zum beispiel habe ich einer winzigen raupe zugesehen, die an einem faden mehr als zwei meter in die höhe geklommen ist - oder vielmehr den faden aufgewickelt hat, einmal mit einer windung des kopfes nach links, dann einer nach rechts, gut sichtbar nach einer strecke wegs, das winzig kleine weisse knäuel aufgewickelten fadens. 

Sonntag, 15. Juni 2025

kw 24 - erste sommerliche tage

heiss ist es geworden im verlauf dieser woche - heute sonntag sollen allerdings schon wieder gewitter abkühlung bringen, leider aber auch unwetter. nachdem wir uns anfang der woche noch schwer getan haben, ins nach den kühlen regentagen auf 17 grad abgekühlte bädle zu steigen, waren wir am samstag schon sehr froh um die abkühlung - allerdings jetzt bei 20 grad wassertemperatur. 

den pfingstmontag haben wir für eine weitere ziellose radtour in der näheren umgebung genutzt - abseits der radwege war es im wald und auch sonst sehr, sehr ruhig. 


die arbeitswoche war gut durchgetaktet - zwei vormittage und ein nachmittag in der werkstatt haben die fertigstellung der bestellten und auch noch ein paar überschüssiger sitzfilze ermöglicht. 



im kulturzentrum ist es gerade in meiner eigentlichen arbeit ruhig - dass ich trotzdem genug zu tun hatte, dafür sorgten diese woche eine weitere person, die sich ihren potentiellen arbeitsplatz anschauen kam sowie infrastrukturelle querschläger. am wochenende klärte sich zumindest die postenbesetzungssituation in der momentan bestmöglichen variante, eine zusage der ausgewählten kandidatin vorausgesetzt. 


wir haben jahreszeitlich gut gegessen - am scharnier zwischen spätfrühling und frühsommer. will heissen: am montag gab es den letzten spargel der saison, am samstag eine artischocke als vorspeise zum später gegrillten lammrücken. und ich sehe, dass die gelben tischsets nicht die beste wahl als hintergrund sind.


ausserdem produziert unser garten in diesem jahr reichlich eigene erdbeeren! himbeeren auch, nur eben nicht reichlich. die tomaten wachsen und haben bereits angefangen zu blühen, ein paar kefen gab es, bald sind auch die träuble reif. so richtig viel ist das alles nicht, aber wir freuen uns daran. (und die eigenen erdbeeren sind defintiv die besten - das kilo überreife erdbeeren, das wir am samstagabend geschenkt bekamen, haben wir einfach püriert und eingefroren, das gibt dann irgendwann auch mal erdbeertiramisu.)

am heutigen sonntag werden wir noch gemütlich zusammen im garten frühstücken, dann werde ich für zwei tage in die alte heimat fahren, um meine mutter zu besuchen. und was das beste ist: es gibt zwar immer ein paar kleinigkeiten zu erledigen, aber es wird einfach ein besuch sein, an dem wir es und zusammen gut gehen lassen! ich freue mich.

einen erdbeerzwerg als zuwachs im garten gab es noch - mitbringsel vom erdbeerfest bei meiner arbeitgeberin.