Sonntag, 13. März 2016

alles banane


momentan herrscht ja gerade so eine art dada-boom in zürich (und anderswo), was in erster linie daran liegt, dass das cabaret voltaire gerade 100 jahre alt geworden ist und in zweiter wahrscheinlich an etwas, das ich heute in der besuchten dada-ausstellung im landesmuseum las, nämlich dass der dadaismus die einzige kunstbewegung sei, die ihren ausgang von schweizer boden aus genommen habe. ehrlichgesagt habe ich mir noch nie so richtig gedanken gemacht, ob das wichtig ist, von wo so eine kunstbewegung kommt oder ob es schlimm ist, wenn von irgendwo keine kunstbewegung ausgegeht, vermutlich gibt es mehr staaten auf der erde, von denen keine kunstbewegung ausgegangen ist, als solche, in denen welche entstanden sind.
seis drum, wir waren also heute im landesmuseum, sozusagen in der offiziellen ausstellung zur kunstbewegung, weil wir uns gedacht hatten, dass wir das gerne sehen wollten und die ausstellung ende märz (am osterwochenende) schon wieder schliesst. die ausstellung ist so eine art freier assoziationsraum zum thema dada, mit ein bisschen heldenverehrung und ein paar hinweisen wohin das alles geführt hat, alles in einem sehr dunklen raum, dessen schwarze wände in dadaistischer manier von den besuchern gestalten werden dürfen. (das hat spass gemacht. wenn sie trio entdecken an der wand, das ist dann von uns gewesen.)
eine sehr gute beschreibung der ausstellung und ihrer hintergründe findet sich hier, in der nzz. und uns hat es dann doch gefallen so um und an den vitrinen vorbeizumäandern, obwohl ich am anfang nicht so recht warm werden wollte mit dem ausstellungsraum. einzig die objektbeschriftungen, die man an tablets auf zugegebenermassen schönen skizzen aufrufen musste, hätten gerne noch durch ein paar zusätzliche informationen ergänzt werden können, dann hätten auch die tablets sinn gemacht.

was von der ausstellung und von dada bleibt? das beantwortete der surrealistische dichter robert desnos schon 1924 im hypnotischen schlaf: nichts als bananen.

und die sahen wir dann auch auf dem rückweg vom museum. an dem gebäude ausstellungsstrasse 100, das bananenhaus genannt wird und über das ich keine informationen im netz finden konnte, ausser dass dort ein teil der berufsschule medien form farbe untergebracht ist. ich vermute mal, aufgrund der aufschrift und auch der figuren auf dem dach - kleine männchen mit bananen im arm - und den bananenreliefs an der fassade, dass dort einmal ein südfrüchteimporteur seine geschäftsräume hatte - gerne stelle ich mir vor, dass das schon zur zeit von ball, tzara und arp so war.

der nachmittag war dann auch ein bisschen banane:  

mit den anmeldungen für den kinderfilzkurs geht es auf und ab wie bei ebbe und flut, so dass ich aufpassen muss, dass ich den überblick behalte (momentan wäre wieder ein plätzchen frei).

und dann erreichte mich am nachmittag noch eine mail, die eine sache, auf die ich mich arbeitsmässig schon sehr gefreut hatte, plötzlich irgendwie in ein komisches licht gesetzt hat. ich werde ja schon regelmässig etwas hektisch wenn wieder mal der alte hesse zitiert wird und da lag ich wieder mal goldrichtig.
alles banane.

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