Sonntag, 25. Juni 2023

fest, fluss, kino, klimakatastrophe: alles dabei

lange schon hier nichts mehr einfach so geschrieben. obwohl ich ja eigentlich mittlerweile bei ereignisbezogenen posts angekommen bin, fehlt mir ab und zu das aufschreiben von dem, was auch noch so war.

denn es ist durchaus nicht nichts passiert: 


wir haben ein schönes sommerfest mit beinahe 30 menschen in unserem garten gefeiert. dazu liesse sich entweder ganz viel oder eben einfach nur schreiben, dass es schön war. und alle ganz begeistert, in dieser konstellation zusammenzukommen. der garten wurde gelobt. und das essen, das aber zur hälfte von den gästen mitgebracht worden war. 

es war wochenlang heiss und trocken, dann gab es gewitter und damit endlich wieder regenwasser in den tonnen im garten. der garten hat mehr oder weniger das öfter hier thematisierte explodieren eingestellt, es war einfach zu trocken. ich stelle fest, dass mir in diesem jahr die dokumentarischen bilder der gartenentwicklung fehlen. die tomaten entwickeln sich trotzdem prächtig. 

ich musste eine vorstandssitzung mangels teilnehmerinnen von präsenz in chur auf online eine woche später umverlegen. obwohl ich mit dem ergebnis zufrieden bin und der sommerbrief, unser vereinsnewsletter, nun quasi veröffentlichungsfertig ist, fehlt mir das physische zusammentreffen. vor allem für das neue vorstandsmitglied stelle ich mir das komisch vor. aber vielleicht ist es ja auch ganz in ordnung so. 

dafür konnte ich dann am eigentlichen sitzungstag hier in baden an den feministischen streik gehen. zumindest so lange, bis es mir in der mittagssonne zu heiss wurde. 

der stadtamann schlug sich nicht so toll bei der erklärung was flinta-personen sind...

wir waren schon zwei mal im fluss und haben die phase, in der es viel überwindung kostet, ins kalte wasser zu gehen, anscheinend einfach übersprungen. (das bädle im eigenen garten verliert mit zunehmendem abstand zur pandemie immer mehr an attraktivität. um richtig zu schwimmen habe ich mir eine jahreskarte fürs schwimmbad gekauft, wenn die schulter mittäte, könnte ich jetzt wieder grosse strecken schwimmen.) 

die tochter hat alle abschlussprüfungen erfolgreich absolviert - demnächst gibt es noch eine abschlussfeier vom berufsverband, interessanterweise am vormittag. wir werden auch noch mit ihr feiern, wissen aber momentan mangels gemeinsamer freier termine noch nicht wann. 

und gestern waren wir ein bisschen erlebnishungrig. zuerst fuhren wir mit den rädern auf idyllischem weg nach lenzburg ins stapferhaus, um die ausstellung "natur - und wir?" zu sehen. das stapferhaus ist bekannt dafür, die grossen fragen der zeit in anregenden ausstellungsarrangement zu thematisieren. die dritte ausstellung im eigenen haus kümmert sich nun um unser verhältnis zur natur. die ausstellung wird komplett barfuss begangen und als interaktives element bekommt jede besucher:in einen plastikscheibe, den kompass, mit dem sie an bestimmten punkten fragen beantworten kann, wie es denn mit dem ganz persönlichen verhältnis zur natur bestellt ist. auch räumlich im grossen ausstellungsraum um das zentrale thema klimakatastrophe angeordnet, finden sich einzelaspekte des themas, die allerdings auf mich ein wenig beliebig wirkten. es geht um den fuchs, dessen sichtweise man einzunehmen eingeladen ist, aber auch um unser verhältnis zu hunden, weniger naheliegend um pilze und die mikroben, die uns besiedeln, sehr spielerisch um steine, ein wenig unterwältigend um die kommunikation mit pflanzen und noch einiges, was sich mir nicht so sehr eingeprägt hat. bei den einzelthemen spielt das thema klima kaum eine rolle - dafür wird es dann im letzten raum wieder intensiv aufgegriffen, anhand einer diskussion, die stellvertretend für die gesellschaftlichen positionen vier personen führen: ein technikfan, eine informierte, ein ganzheitlich denkender, eine desinteressierte. die diskussion wird immer wieder auf entscheidungsfragen zugespitzt und hier kann nun wieder die besucher:in aktiv werden - die ergebnisse der abstimmungen werden angezeigt und bestimmen den verlauf des weiteren gesprächs. leider war ich die meiste zeit mit kai alleine im raum und da ich schon ungefähr weiss, wie er zu bestimmten fragen der klimadebatte steht (sehr ähnlich wie ich), war das nicht sehr spannend. 


insgesamt war ich noch mehr angetan wie kai, aber keinesfalls restlos begeistert. ja, das thema klima ist eine wichtige, wenn nicht die wichtigste frage der zeit, aber vielleicht hätte man auch den mut haben können, die ausstellung dann so zu benennen? 

mir fällt in der ganzen debatte immer wieder auf, dass der begriff der "natur", die wir menschen angeblich retten müssen vor den veränderungen, die wir als menschen verursacht haben, eigentlich völlig unangebracht ist. was wir retten müssen, sind die lebensumstände, die uns menschen ein überleben auf der erde ermöglichen. dafür ist es notwendig, dass die natur, wie wir sie kennen brauchen und sie uns nützlich ist, einigermassen intakt bleibt. die natur an und für sich muss nicht gerettet werden, denn auch wenn es deutlich menschenfeindlicher zuginge auf unserem planeten, blieben da immer noch genug lebewesen, die sich damit pudelwohl fühlten. vielleicht halt dann keine wirbeltiere, keine höheren pflanzen, aber pilze? bakterien? ganz sicher. (na ja, immerhin darüber nachgedacht. also vielleicht doch eine gute ausstellung?) 

auf dem rückweg über schloss wildegg noch an einem der schönsten orte im aargau eingekehrt - auf eben diesem schloss wildegg, dessen gärten der organisation prospecierara dazu dienen, alte nutzpflanzensorten zu erhalten und unter hobbygärtner:innen zu verbreiten. tropfen auf den sprichwörtlich heissen stein, aber es tut gut, das zu sehen. 

nach einer kleinen pause zu hause (vegane moussaka aufgewärmt, dazu an der salatvertilgung gearbeitet) ging es dann gleich weiter zum stadtkino. der älteste sohn ist hier engagiert und manchmal ist es gut, ihn bei solchen gelegenheiten einfach zu treffen. gezeigt wurde in der badener altstadt play with the devil - ein film über einen schweizer musiker, der quasi aus versehen zu einem star der blackmetallszene wird. nun ist blackmetall nicht meine musik, aber der film zeigt ganz schön die mechanismen der musikindustrie. witzig, liebevoll gemacht und falls sie die unwahrscheinliche gelegenheit haben, den film zu sehen, eine klare empfehlung.


 


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