Mittwoch, 19. Juli 2023

gartenerlebnisse (ohne bilder)

am sonntagmorgen sitzen wir am unteren sitzplatz vor dem gewächshaus im garten. nach einer heissen woche und ein paar gewittern hat es endlich ein bisschen abgekühlt und es reicht früh am morgen der sonnenschirm für angenehmen schatten. auf der wiese besucht uns minutenlang ein grünspecht, im schatten ist er gut getarnt, aber nah genug, dass wir beobachten können, wie er auf zwischen dem grün nach insekten sucht. wir haben ihn schon ab und zu in den umliegenden alten bäumen gesehen, aber noch nie so sehr von nahem. das rot am kopf ist nur wenig ausgeprägt, es könnte, ergibt eine recherche bei der vogelwarte sempach, auch ein grauspecht sein. der wäre aber deutlich seltener als sein grünerer kollege. bei beiden, lerne ich nebenbei, handelt es sich um sogenannte erdspechte, die ihre nahrung vorwiegend am boden suchen. der grünspecht hat sich dabei mit einer klebezunge auf ameisen spezialisiert. 

die beoachten wir am dienstagabend vor unserem kellerfenster. zuerst fällt mir eine grosse ansammlung von geflügelten ameisen auf den platten vor dem fenster auf, nach dem giessen schaue ich mir das mal näher an. für meinen geschmack sind es ein bisschen viele krabbelnde insekten in zu grosser nähe zum haus. vorerst schliesse ich mal das kellerfenster (das allerdings nicht besonders dicht ist) vorher streue ich noch ein bisschen gift. ja, wir haben hier öfter am haus ein problem mit ameisen und im haus und auf der terrasse werden sie vergiftet. dafür dürfen sie im restlichen garten machen, was sie wollen. 

es dämmert, und nun hat sich das bild der schwärmenden ameisen komplett verändert. statt wie vorher auf einem kleinen haufen und vor allem unter einem losen ziegelstein zu sitzen, haben sich die insekten nun auf einer grösseren fläche verteilt. wir setzen uns daneben und recherchieren: die ameisen sind auf hochzeitsflug. dabei schwärmen in unserem fall kleinere männchen und grössere weibchen, beide haben flügel. habe ich zu beginn vor allem kleine exemplare gesehen, nehmen nun zahlenmässig die grösseren weibchen überhand. und sie beginnen loszufliegen, ein paar krabbeln auch an der hauswand hoch. ich lese noch, was diesen befruchteten ameisenköniginnen bevorsteht: zuerst müssen sie es schaffen, an einer geschützten stelle ein paar eier zu legen und die daraus schlüpfenden larven mit ihren futtervorräten im kropf und den kraftreserven aus dem hochzeitsflug zu arbeiterinnen heranzuziehen, dann wird es leichter, denn sie haben hilfe, um einen neuen insektenstaat heranzubilden. den meisten wird dies aber nicht gelingen. 

ich lese noch weiter: von 6000km langen ameisenstaaten am mittelmeer, vom ameisen, die pilze züchten und vom komplizierten thema geschlecht bei ameisen. am ende weiss ich aber leider noch nicht einmal, welche ameisenart wir da gerade beobachtet haben. 

in beiden fällen sind wir also nicht ganz so sicher, welche gäste wir bei uns im garten begrüssen, willkommen sind sie uns aber allemal. 

nachtrag: am 19. juli kamen wir bei fortgeschrittener dämmerung nach hause und entdeckten im beet neben der terrasse zwei leuchtwürmchen. überraschend gross sind die, wenn man sie so nahe betrachten kann, weil sich eines auf den rand der fliessen verirrt hat. danach haben wir keine mehr gesehen, was aber auch daran liegen kann, dass wir nicht mehr zur richtigen zeit am richtigen ort waren.

1 Kommentar:

  1. Interessante Beobachtungen! Ameisen finde ich sehr interessant, in unserem Garten (sandiger Boden) leben viele kleine Ameisenstaaten - manchmal nerven sie, wenn sie die Wurzeln der Nutzpflanzen schädigen - eher nicht durch Fraß, sondern durch ihre Gänge, die irgendwann dazu führen, dass die Pflanze nicht mehr genügend Kontakt zur Erde hat. Fotografier doch mal deine Ameisen, dann kann man sie bestimmen! Wir haben große, kleine und winzige.

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