naja, ich wollte eigenlich eh hingehen, aber falls ich noch einen grund gebraucht hätte, habe ich ihn auf dem weg in die werkstatt aus dem briefkasten genommen:
die nebenkosten abrechung ist, so weit ich das überprüfen kann, korrekt. ich bezahle, zu meinen bereits bezahlten akonto-beträgen, für die vergangenen 9 monate etwa zusätzlich 15% nach.
was mich stört, ist der ton des briefs.
in 2021 wurde die alte ölheizung durch eine gasheizung ersetzt. und ja, das hat eine einsparung an co2 ausstoss gebracht und der plan ist wohl auch, eine teil der energie aus regionalem biogas zu beziehen. wie gross dieser wohl ist?
im herbst 2022 wurde dann die erwähnte notheizung aufgestellt. die ist, wohlwollend gesprochen, nicht ganz neu und in einem anhänger auf dem hof montiert. unten tropft es raus, hoffentlich nix ganz schlimmes. wie viel sie zum beheizen der räume beiträgt, weiss ich nicht. (anhand der kostenaufstellung sichtbar: es wurde deutlich mehr mit dieser öl- wie mit der gasheizung geheizt)
was nicht unternommen wurde: erneuerbare energien parallel zum einsatz bringen. auf keiner der dachflächen, auch der nicht denkmalwürdigen, gibt es so etwas wie pv-anlagen oder solarthermie. ob irgendetwas in dieser richtung geplant ist? wurde mir nicht mitgeteilt - ich gehe aber auch nicht davon aus, die gasheizung ist ja noch ganz neu und die mobile ölheizung steht da, wo sie auch im letzten jahr stand.
mir fehlt ein bisschen die fähigkeit, mich über das ergebnis der bemühungen zu freuen, auch dafür dankbar zu sein, welche wohltaten über mich da ausgegossen wurden ("[die vermieterin] hat die differenz selbst ausgeglichen" ... "auf eigene kosten extra eine ölheizung angeschafft").
*kleiner exkurs zu "differenz selbst ausgeglichen" - meine nebenkosten sind um 15% höher, der gaspreis ist im vergleich zum zeitraum bis februar 2022 auf das doppelte gestiegen. die preisschwankungen beim heizöl sind gross - von ca. 60 bis 190 franken pro 100 liter, da dürfte es im wesentlichen darauf ankommen, wann das heizöl eingekauft wird. die heizkosten machen circa 70% der nebenkosten aus. die differenz kann also auch ganz gut jeweils zugunsten der vermieterin ausgefallen sein.
so, ende der düpflischiesserei. mir geht es eher ums grundsätzliche. dass hier das heizen mit fossiler energie gepriesen wird. dass ich keine bemühungen sehe, davon wegzukommen, dass es kurzfristig billig sein soll - aber nur sein kann, wenn man die kosten für die nachfolgenden generationen ausblendet und der allgemeinheit aufbürdet. dass überhaupt nur kurzfristig gedacht wird. dass mit den regionalwerken auch noch ein kommunaler träger, also die öffentliche hand dazu beiträgt, dass fossile energien bevorzugt werden. dass man das dann noch mit denkmalschutz verbrämt. dass der gesetzgeber nix dagegen macht. dass weiterhin fossile energien subventioniert werden. dass geld dafür ausgegeben wird, anstatt für den umstieg auf erneuerbare und co2 neutrale energieträger, die auf die länge der zeit dann auch noch billiger sein werden.
ich lass jetzt mal den ganzen link zur klimakatastrophe aus. ich gehe davon aus, dass sie wissen, dass fossile energien beim verbrennen co2 in die luft entlassen, dass dieses co2 zur klimaerhitzung beiträgt und dass es deshalb reduziert werden muss, wenn wir hier nicht demnächst noch mehr katastrophen haben wollen. überschwemmungen, dürren, stürme, missernten, hunger, perspektivlosigkeit, wanderungsbewegungen, kriege, flucht, etc. sie wissen schon eigentlich.
also deshalb auch zur klimademo. war schön mit den hundert leuten. es hätten schon noch ein bisschen mehr sein dürfen.
Äh. Ja. Ich finde ja jetzt Gasheizungen an sich auch eher fossil... natürlich, immer noch besser eine neue Gas- als eine alte Ölheizung, aber dann Öl als Notmaßnahme dazu? Komisch. Ich kenne Leute, die mit reiner Wärmepumpe nicht auskommen und dann mit Holz oder Pellets zusätzlich heizen, aber so was hab ich jetzt auch noch nie gehört. Und ja, Klimademos finde ich auch gut!
AntwortenLöschenLG, Centi