Donnerstag, 11. Januar 2024

nachtrag zu 2023 - stadtspaziergang am 29. dezember 2023

normalerweise hätte ich diesen blogpost wenn auch verspätet einfach unter dem passenden datum veröffentlicht und ihn damit zumindest teilweise in den weiten des worldwideweb verschwinden lassen. nun habe ich aber gerade das blogbuch für 2023 bestellt (ja, ich lasse ernsthaft den ganzen blog jahresweise ausdrucken) und auf diese weise wäre der spaziergang dann nicht nur digital in der versenkung verschwunden, sondern auch nicht analog verfügbar. deswegen jetzt und hier ein nachtrag zum 29. dezember, der dann halt auf immer und ewig an der falschen stelle bleiben wird. falls sie das jetzt für völlig irrelevant halten, dann bitte ich sie: gehen sie weiter, kommen sie morgen oder nächste woche wieder, in meinem blog möchte ich bitte in bescheidenem rahmen meine obsessionen von ordnung ausleben. danke.

also zum spaziergang: 

die diesjährigen weihnachtsferien waren weitgehend eine aneinanderreihung grauer, trüber und regnerischer tage, aber ab und zu haben wir es trotzdem geschafft, uns aufzuraffen und dinge zu unternehmen. unter anderem einen stadtspaziergang in zürich. wobei ich ihnen das gerne erst später verraten hätte, denn die ersten bilder, die ich gemacht habe, sehen so gar nicht nach stadt aus. 

jedenfalls sind wir mit der strassenbahn bis zur haltestelle rehalp in zürich gefahren und von dort aus ins wehrenbachtobel hinunter gegangen (man hätte auch weiter oben beginnen können, aber wir hatten ja noch einiges vor). 

der wehrenbach ist (oder wirkt zumindest) hier noch sehr naturbelassen.

aber auch natur hat geschichte - an der tafel gefällt mir nicht nur der erste satz, sondern auch die schichtung auf der tafel selbst. immerhin kann man den text noch gut lesen.

 
 

wie der name aber vermuten lässt, wurde die wasserkraft des bachs schon früh mit hilfe von wehren für allerhand mühlen, später auch für die entstehende industrie genutzt. 

ein bisschen was kann man auch noch davon sehen. 

an der burgwies verliessen wir den bach (hier mündet auch der elefantenbach, und ich glaube, ab da heisst er wildbach). 

am trammuseum verpflegten wir uns mit einer spinat-käse-schnecke und stiegen dann via buchensteig auf den dahinter liegenden höhenzug, durch die weineggstrasse (gute aussicht auf den kreis 7) ging es weiter bis zum botanischen garten. die gewächshäuser und beete im winterschlaf liessen wir für diesmal links liegen, folgten weiter dem burgweg und kamen zur zollikerstrasse, wo ich dieses fenster einer feinschleiferei fotografierte.

weiter folgten wir der seefeldstrasse in richtung sechseläutenwiese, unterwegs fanden wir das: 

sonne gabs auch da nicht, aber sollte sie je wieder scheinen, man ist hier parat. 

jedenfalls kamen wir irgendwann an unserem eigentlichen ziel an, dem helmhaus, wo gerade noch die ausstellung "verstehen - das problem des anderen" gezeigt wurde. (leider nur bis 7.1.) das wortspiel im ausstellungstitel macht schon darauf aufmerksam, manches ist nicht so eindeutig hier. oder nur im spiegel lesbar.

opulent. fremd. aber auch anziehend. 

gespiegelt und paradox.

im mittelpunkt und am rand. 

weniger kunst, mehr soziologische studie und praktische anleitung für antworten auf übergriffige fragen (frage oben rechts)

das gegenteil: alles sagen können - aber dann halt auch widerspruch ernten? 

(seit dem angriff der hamas auf israel und der israelischen gegenoffensive auf den gazastreifen ist es mir schon mehrfach aufgefallen, dass dieser konflikt in kunstausstellungen, an orten in denen zum mitmachen aufgerufen ist, vorkommt. die äusserungen sind meist nicht direkt passend, aber auch nicht völlig ausserhalb des gefragten, erwartbaren. in den beobachteten fällen wird die befreiung palästinas gefordert - die replik oben scheint mir zumindest das spannungsfeld gut aufzumachen. ich finde es mutig, aber auch richtig, dass die kontroverse platz finden kann in diesen ausstellungen. - zweite sichere beobachtung des phänomens: die james baldwin ausstellung zum thema rassismus im kunsthaus in aarau.)



noch ein blick auf die limmat.

bis wir mit der ausstellung fertig waren, dämmerte es. auf der suche nach einer einkehrmöglichkeit im touristischen zürich landeten wir einmal mehr im zähringer. dann nur noch heimfahrt und füsse hoch.





1 Kommentar:

  1. einen sonnenstuhl hätte ich heute bei dem grau in grau auch sehr gerne, natürlich mit sonne bitte!
    die ausstellung hätte mir auch gefallen und erinnert mich daran, dass ich mir ja vorgenommen habe, mehr in museen zu gehen, aber bisher noch in keinem war. vielleicht morgen!?
    dir ein schönes wochenende und liebe grüße gen süden!
    mano
    ps: wunderbar, dass ihr so einen plietschen postboten habt. kaum zu glauben, dass die karte angekommen ist! das nächste mal frag ich doch besser nach deiner anschrift ;))!
    l

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