... und zweitens als man denkt.
letzte woche zum beispiel dachte ich mir, könnte ich das über die ferien liegengebliebene im haushalt aufholen, vollends meine erkältung auskurieren und mich so richtig schön durch die woche bloggen. vielleicht über das schreiben, was da so anstand, vielleicht über meinen selbstversuch in sachen "wort des jahres" oder noch über ein paar schöne weihnachtsgeschenke...
am montag wurde dann das erste kind krank. erkältung, ohrenschmerzen, kopfweh. er verzog sich ins bett, meldete sich von schule und arbeit ab und setzte auf schlaf und ruhe. ich wurstelte so vor mich hin, machte termine ab, plante den kindergeburtstag der tochter, nahm eine dringende öllieferung entgegen und kümmerte mich ums kranke kind. und bloggte über die weihnachtsferien.
am dienstag ging es dem mittleren noch nicht besser, ich wurstelte weiter, am nachmittag kam eine freundin und ihr sohn und ich zeigte ihnen, wie man gelatinedrucke herstellt.
am abend war ich so platt, dass ich nur noch aufs sofa wollte. gebloggt habe ich: nix
für den mittwoch hatte ich mir schreibtischarbeit vorgenommen. zuerst aber musste ich den arzttermin für den mittleren organisieren, dem es immer noch nicht besser ging, der aber am dritten fehltag eine krankschreibung brauchte. den vormittag verbrachte ich also mit dem auswerten der umfrage zur gemüsemenge für unsere gemüsegenossenschaft und mit ein paar erkenntnissen, auf die ich nicht wirklich gekommen wäre ohne diese umfrage. als ich das fertig hatte und nur mal so routinehalber in den posteingang schaute, wartete dort die übersetzung meines artikels für die felt matters auf mich. also las ich, redigierte ich, änderte noch schnell ein paar photocaptions hier und ein wort da und schickte auch noch das auf die reise. nebenbei machte ich den termin für die kinderparty fix und die tochter bastelte die einladungen. irgendwann ging der mittlere sein antibiotikum holen (kind, wenn du kein fieber hast, geh mal an die frische luft!), wir assen zu abend und ich machte mich mit magenschmerzen auf zur wortwahl #6 ins benachbarte städtchen, ein weihnachtsgeschenk geniessen. wortwahl ist die öffentliche aufführung des spiels icon poet, das vielleicht mancher aus dem nzz-folio kennt. klar mag ich so was und die schenkerin hatte ins schwarze getroffen. ein schaler nachgeschmack blieb (nicht wegen der magenschmerzen, die konnte ich zwischendurch ganz gut vergessen) ob der gewinnerin. patti basler, lokalmatadorin in sachen wort gewann knapp die challenge gegen simon libsig, ebenfalls lokalmatador, indem sie ihre leibesfülle in den mittelpunkt des klamauks stellte. klar, das gibt schenkelklopfer, aber diffus unschön fand ichs doch.
heimgekommen, ins bett gefallen.
am donnerstag holte ich das nach, was ich mittwoch wegen schreibtisch nicht gemacht habe, nämlich den weihnachtsbaum abbauen. ich spielte eine runde 3d-tetris mit den schachteln und kümmerte mich endlich mal um den haushalt.
immerhin hatte ich am abend so das gefühl, dass ich was geschafft hätte. aber zum schwimmen fühlte ich mich immer noch nicht fit genug. dafür ging die tochter und kam mit ohrenschmerzen nach hause. beinahe zu erwähnen vergessen: was hätte ich auch da bloggen sollen, ausser dass das unfertig verschenkte weihnachtsgeschenk fertig war? das dann aber nur auf instagram.
freitag blieb die tochter zuhause, ich machte weiter in sachen haushalt und schaffte es tatsächlich drei koffer im schlafzimmer so zu entrümpeln, dass ein teil des schrankinhalts des mittleren dorthin wandern konnte. das gemüse wurde geliefert, ich hatte endlich wieder was zum bloggen! was ich sonst getan habe? am abend mit dem mann und den söhnen ewig auf dem sofa gehockt und geratscht. die tochter zum arzt begleitet. und vermutlich öfter tee und kaffee und sonst noch was gekocht.
samstagmorgen wollte ich unbedingt weiter entrümpeln, den vorratskeller. übers jahr sammelt sich dort immer viel an, was man eigentlich noch brauchen kann. oder doch nicht. die tochter lag auf dem sofa und fühlte sich allmählich besser. ich fuhr den grossen sohn und kollegen zum sammelplatz für einen schwimmwettkampf, danach wollte ich gerne aufs sofa, konnte mich aber nicht so lange beherrschen und habe anstattdessen dann schnell noch die traktandenliste und die einladung zum betriebsgruppentreffen heute ausgearbeitet. und am abend dann mit dem mann und dem mittleren einen film angeschaut. (gebloggt? nee, war ja grad gestern was neues)
sonntagmorgen mussten wir dann richtig früh raus, schon wieder ein weihnachtsgeschenk einlösen. teilweise aber nur: ich hab dem mann nämlich karten für die oper geschenkt. in zürich wird nach fast dreissig jahren zum zweiten mal überhaupt die hamletmaschine von wolfgang rihm aufgeführt. und weil es dazu eine reihe von begleitveranstaltungen gibt, waren wir gestern bei der sonntagsmatinee mit dem chefdramaturgen, dem dirigenten, dem regisseur und zwei hauptdarstellern des stücks. es war sehr spannend und nun freuen wir uns beide noch mehr auf die aufführung ende januar. danach hab ich es tatsächlich aufs sofa geschafft und zwei stunden geschlafen, während der mann einen apfelkuchen gebacken und die allmählich genesende tochter bespasst hat. ich weiss nicht, ob es wirklich gut ist, wenn ich ihn backen lasse: der kuchen war lecker und die erkenntnis seinerseits "das ist ja kein hexenwerk!" untergräbt hier meine autorität in sachen versorgung mit leckeren küchenerzeugnissen... leider war der kuchen schneller gegessen als fotografiert und konnte darum auch hier nicht gezeigt werden. gegen abend kam der grosse sohn nach hause und es gab in vollbesetzung die sonntagsübliche hauseigene pizza. (da hab ich jede hoffnung aufgegeben, da trete ich nicht mehr gegen den mann an!)
und jetzt ist es wieder montag, der mittlere und die tochter sind wieder zur schule gegangen und ich werde hier mal ein bisschen das liegengebliebene im haushalt erledigen, vollends gesund werden und mich durch die woche bloggen...
oder so. oder auch nicht.
was wir im garten suchen, ist die gegenwelt. der schönste ort auf erden. ein zaun gehört drum, allenfalls ein türchen ist erlaubt. dieser ort kann überall sein. manchmal ist er nur im kopf.
Montag, 11. Januar 2016
1 Kommentar:
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...verstehe...
AntwortenLöschenund alle Achtung, dass du das auch noch alles aufgeschrieben (gebloggt) hast!
LG