Montag, 15. Juli 2019

endlich ferien - tag eins bis drei

 weil ja immer irgendetwas anderes wichtiger war, haben wir in diesem jahr nicht nur die ferienwohnung für den sommer sehr spät (manche sagen: zu spät) gebucht, sondern sind auch ohne grosse pläne gestartet. (naja, ich habe in den letzten tagen doch noch ein paar ideen herausgesucht und teilweise sogar infos ausgedruckt, aber halt nur ich und nur sehr sporadisch.)

immerhin war die entscheidung für die fahrtroute an den comersee recht rasch getroffen -  hatten doch am samstag auch die zürcher noch ferien bekommen und damit der stau am gotthard vorprogrammiert. aber auch auf der alternativroute über die n13 ging es teilweise nur sehr zäh voran. so waren wir echt froh, als wir die autokarawane bei splügendorf verlassen durften und es über den splügenpass ging. auch dort war viel los, autos, wohnwagengespanne, aber auch reichlich biker und velofahrer arbeiteten sich auf der schweizer seite hinauf auf die passhöhe.

 
oben angekommen mussten wir natürlich kurz pause machen und trotz wind ein bisschen auf der passhöhe herumlaufen.

weiter ging es den pass hinunter nach italien - und das weit länger als auf der schweizer seite hinauf. ein paar mal waren wir in den galerien etwas irritiert, aber die durchfahrtshöhe von 2.30 meter galt nur auf den seiten, so dass wir trotz velos auf dem hohen dach des lieferwagens gut durch die tunnel kamen.

in der ebene machten wir eine kaffeepause, dann ging es weiter an den lario. in colico gerieten wir aus versehen auf die umgehungsstrasse, so dass wir bis bellano nur wenig vom see sahen. dann ging es lungolago weiter. in mandello del lario legten wir noch eine einkaufsstop ein, dann waren wir mehr oder weniger pünktlich am verabredeten parkplatz in abbadia lariana, telefonierten (auf italienisch!!!) mit dem gastgeber und liessen uns für die letzten 200 meter von ihm führen.
(erst wenige tage vor der abfahrt hatte er uns per mail mitgeteilt, dass die lage der ferienunterkunft in auf der buchungsplattform irrtümlich am falschen ort dargestellt werde und anstattdessen eine ortschaft weiter südlich liege.)
tatsächlich stellte sich heraus, dass wir weder an die unterkunft hin fahren konnten, noch seesicht bestand, noch sich die unterkunft in ortsnähe befand. anstattdessen idyllisch oberhalb des orts, aber der draussensitz in einem innenhof. grösse und ausstattung der wohnung passend, aber quasi jede waagerechte fläche mit irgendwelchem dekonippes vollgerümpelt. in wahrheit ist es uns nach drei tagen weder gelungen, die anzahl der in der wohnung verteilten tassen zu ermitteln noch genügend flächen für die mitgebrachten dinge freizuräumen.

auch weil wir viel zeit unterwegs verbrachten.


am ersten urlaubstag machten wir uns auf den weg, den sentiero del viandante, einen wanderweg entlang der ostseite des comer sees zu erkunden.

 

 man wandert mal mehr, mal weniger oberhalb des sees und wir hatten das glück, auf die chiesa die san giorgio zu treffen.


 das kirchlein liegt oberhalb von mandello dal lario und überraschte uns mit seinen fresken.


auf der rechten seite des chors befindet sich eine darstellung der auferstehung aller menschen in den himmel. 


 ganz bildlich steigen hier einzelne menschen aus ihren gräbern und erhalten von den engeln die weissen gewänder der unschuld gereicht.


 das bildprogramm folgt (nach den ausführung des herrn, der uns die fresken auf italienisch erklärte) dabei der idee des heiligen bernardino von siena, der annahm, dass die seelen der ungetauft verstorbenen kinder (im ersten bild) nicht wie zuvor angenommen, durch das fegefeuer gehen müssten, sondern direkt in den himmel aufsteigen würden.

 

auf der vom chor gesehen linken seite befindet sich eine darstellung des fegefeuers und der hölle. (oben die sieben todsünden.) 


mir völlig neu war diese darstellung von fehlbaren menschen die von verschiedenen teufeln auf einen baum gespiesst werden. auf den schriftbändern waren die sünden aufgeführt. irgendwann waren wir dann auch froh, den fresken entkommen zu können.


 es ging dann immer weiter hinauf den berg und oberhalb von mandello del lario der bergflanke entlang. der ausblick war grandios, mit see, bergen und der unterhalb liegenden industriestadt.

irgendwann verliessen wir den sentiero del viandante und stiegen hinab nach mandello del lario. nach einer kaffeepause im ort gingen wir weiter in richtung see, wobei uns viele teilnehmer einer seequerung entgegen kamen. der lido war sonntäglich voll, wir fanden kaum platz für unsere rucksäcke auf der arg strapazierten wiese. wir schwammen dann ein stück des strands entlang, beim ausstieg war es wieder schwierig, sich einen weg durch die liegestühle zu bahnen.


 vom lido ging es weiter dem see entlang, wobei wir an diesem wunderschönen anlegesteg kurz ins zweifeln kamen, ob wir den rückweg nicht lieber doch per boot zurücklegen wollten.
anstattdessen kauften wir noch für das abendessen ein, trafen bei san giorgio wieder auf den sentiero und liefen mit müden beinen die letzten meter zu unserer unterkunft.

zum abendessen gab es zuerst tomate mozzarella, dann rigatoni mit pulpo in tomatensosse. im innenhof.

in der nacht auf den montag wachten wir von den geräuschen des regens vor den fenstern auf. ganz unvorbereitet traf uns das nicht, hätte es ja schon am abend regnen sollen. wir frühstückten darum drinnen und berieten gemütlich, am nachmittag eine mine in den bergen hinter abbadia lariana zu besuchen.


 relativ früh kamen wir nach etlichen (genau genommen 14) serpentinen in piani di resinelli an, das wegen des schlechten wetters oder wegen unter der woche nahezu komplett ausgestorben war. ganz sicher waren wir uns nicht, ob die angekündigte führung wirklich stattfinden würde, aber nach ein wenig herumlungern im ort öffnete irgendwann des kartenverkaufsbüro und es traf noch eine weitere familie ein, die mit uns die mine besichtigte.


 hier ein echtes verwirrbild: kai und tochter in mineurverkleidung vor einem durchaus tschechisch anmutenden hochhaus auf fast 1300 meter höhe. (in italien).

nach einem viertelstündigen fussmarsch durch den wald betraten wir mit unserem führer die ehemalige mine, begrüsst von der heiligen barbara.


wir bewegten uns durch verschiedene räume der mine, sozusagen von den anfängen der bleierzgewinnung mit einfachsten hilfsmitteln über die einführung des schwarzpulvers zur erfindung des dynamit.


 es ging quasi ständig bergauf oder bergab, was die ausbeutung der mine auch nicht erleichtert haben dürfte.


 relativ spät erst wurden immerhin ein paar geleise verlegt, die zumindest den transport des erzes innerhalb der mine erleichtert haben dürfte.


 leider war das wetter nach etwa eineinhalb stunden minentour immer noch nicht wirklich besser, aber die felsen rundherum schon ziemlich beeindruckend.



langsam schraubten wir uns die 14 serpentinen wieder hinab, wobei es zumindest für mich als beifahrerin ab und zu spektakuläre ausblicke auf den see gab.
in lecco gab es dann kaffee, wir kauften fenistilnachschub, fanden dann auch noch den eingang zu einer riesigen einkaufsmall, kauften fürs abendessen ein (weil wir schon herausgefunden hatten, dass es am ort keine akzeptablen, am montag geöffneten restaurants gab), fuhren dann in die ferienwohnung, kochten leber mit kartoffeln und auberginen und sitzen um halb zwölf immer noch in unserem innenhof.

spektakulärstes ereignis der letzten zwei stunden: unter dem tisch in eine schnecke getreten. glücklicherweise nicht barfuss.

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