Montag, 19. Dezember 2022

adventspost 2022

die adventspost ist die postkunstaktion des postkunstblogs, die ich zuverlässig in jedem jahr mitmache. einfach weil es so schön ist zu sehen, wie über die dunklen tage im dezember langsam aber sicher ein ganz eigenes kunstwerk aus vielen, vielen karten von vielen, vielen absender*innen entsteht. und weil es gut tut, sich aus dem vorweihnachtstrubel auszuklinken und sich ganz auf diese eine sache zu konzentrieren. (wie die postkunstaktion funktioniert, lest ihr am besten direkt auf dem postkunstblog nach.)

heuer stand die postkunst bei mir nicht unter einem so guten stern - das lag daran, dass ich kurz nach bekanntgabe der termine erst mal krank wurde, aber immerhin das glück hatte, einen späten termin zugelost zu bekommen. und weil auch die arbeit in der filzwerkstatt nicht weniger wurde, hatte ich dann trotzdem nur sehr limitierte zeitfenster, um mich mit der postkunst zu beschäftigen. 

 

los ging es mit der materialsichtung. genügend aquarellpapier für nasses arbeiten für den farbverlauf war da und dank des übergrossen aquarellformats war auch der papiernutzen grösser als das bei einfachen din-a4-bögen gewesen wäre. aquarellfarbe gab nicht das gewünschte fastschwarz, deshalb griff ich zu einem restbestand an nachfülldruckerfarbe und das war dann so, wie ich mir das vorstellte, dunkel, fastschwarz, mit einsprengseln von nachtigem blau mit einem ganz leichten stich ins grüne. 

 

aufgetragen mit der pipette, dann schnell mit dem pinsel verteilt entstanden teils dramatische farbverläufe. 
 
 
 viel wollte ich dem gar nicht mehr hinzufügen und so wählte ich einen stempel, der einen origami-stern nachahmt. gedruckt mit acrylfarbe in gelb und weiss, mit kleinen tupfen von neonorange. davon pro karte nur vier, ich wollte einen ruhigen sternenhimmel. im nachhinein hätte es vielleicht sogar nur einen stern gebraucht. 

derweil stellte ich fest, dass mir das schon einmal gründlich durchgeweichte aquarellpapier doch ein bisschen zu dünn erschien, um es solo zu verschicken. deshalb gestaltete ich die rückseiten separat aus zeichenpapier mit schmalen blauen farbverlaufsstreifen oben und unten. und nähte die karten später zusammen (das wurde mir auf der poststelle übel genommen, aber das ist eine andere geschichte)

auf die rückseite muss ja immer eine ganze menge an information - adventspoststempel, ergänzt durch eine handschriftlich angeschmiegte 22, gestempelter stern, diesmal in ganz gelb mit der zahl für meinen adventsposttag und dann entdeckte ich auch noch ein zitat von meinem landsmann friedrich schiller zum thema "sternenzelt". übermütig kopierte ich eine der letzten chorstrophe aus der ode an die  freude per drucker auf die kartenrückseite. 
 
 
 
der beginn des gedichts dürfte den meisten bekannt sein, dank der vertonung durch beethoven und der verwendung als europahymne. oh, europa, sterne auf blauem grund...

nachdem die karten dann doch noch ziemlich entspannt fertig geworden waren, wurde es ganz am schluss beim verschicken noch einmal unnötig spannend - zahn-op und blitzeis verhinderten zunächst eine fahrt zum deutschen postamt, dann ging es mir aber rasch besser und so denke ich, dass meine post überall heute oder sonst wenigstens ziemlich pünktlich angekommen sein sollte.


hier auf dem blog ist meine beschreibung ja recht gut versteckt... blogpost verlinken geht auch nicht mehr, vielleicht findet ja per zufall jemand hier her. oder ich finde noch irgendwo zeit und lust auf einen beitrag auf instagram. 

die adventspost ist eine tolle aktion - der dank an die postkünstlerinnen und die organisatorinnen geht raus! 

1 Kommentar:

  1. Danke für Deine so ausführliche Beschreibung. Deine schöne Karte hat mich unbeschadet erreicht und unser Postbote sprach mich tatsächlich darauf an, wie es kommt, dass ich so viele wunderbare Post erhalte. Ich habe ihm dann alles erklärt und er war begeistert.

    Frohe Weihnachten!
    Ute

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