Mittwoch, 8. Mai 2024

familienferien im schwarzwald

 

nachdem die letzten familienferien ja schon eine weile her waren, hatten wir uns für dieses jahr vorgenommen, wieder einmal mit allen kindern und deren freund*innen eine woche urlaub zu machen. beim letzten mal, im april 2021, hatte ich dafür ferien im baudenkmal im schächental gebucht, diesmal hat kai unsere unterkunft ausgesucht*. die wahl war auf die steinberghütte im hochschwarzwald, in hinterzarten, gefallen. nicht ganz so alt wie das urner bauernhaus, aber auch mit einigem charme. 

geheizt - und auf 900 meter höhe war das in der vergangenen woche noch an den meisten tagen oder zumindest abenden nötig - wurde mit einem zentralen holzofen im keller, der nicht nur den kachelofen (den sehr langsam) sondern auch alle anderen zimmer mit wärme versorgte.

 
am schönsten war die grosse stube zum gemeinsamen sitzen. 

ob die lampe im flur noch jemandem aufgefallen ist?

 
und noch ein ausblick. 

nachdem es in der vergangenen woche noch mal richtig kalt gewesen und nicht nur im schwarzwald reichlich schnee gefallen war, hofften wir auf ein bisschen mehr sonne für unsere ferienwoche. am ende war es ein stetes auf und ab, mit einigen sonnigen und auch richtig warmen tagen, aber auch regen und gewitter - immerhin konnten wir dem schnee auf dem feldberg beim schmelzen zusehen. auch vor dem haus lag bei unserer ankunft am samstag noch schnee...

das konnte aber zumindest mich nicht von einer kneipprunde abhalten - am ersten tag wanderten wir vom haus weg zum titisee und waren ein bisschen überwältigt vom tourismus vor ort.

die natur war der höhe angemessen hinter der entwicklung zuhause her - überall blühten die sumpfdotterblumen, an einigen orten ein bisschen vom schnee zerdrückt.

frühling am schluchsee, unserem ziel für den zweiten wandertag - der übrigens in zwei aussprachevarianten daherkam: die nativ schweizerdeutsch sprechenden sprachen das u lang aus, mit der begründung, der see habe die form eines schlauchs. die nativ schwäbisch sprechenden benutzten das kurze u, im anklang an die schlucht.


noch wenig saison. man wagt garnicht, sich vorzustellen, wie es hier im sommer ist. überhaupt deutet vieles auf viel tourismus, nicht nur die gut ausgebauten bundesstrassen, die leer gerne zum sinnlosen rasen benutzt wurden, sondern auch die grösse der ausflugsgastronomie.

aber nicht alles ist ganz so herausgeputzt, am seebrugger ende des schluchsees stiessen wir auf eine ansammlung alter bahnwaggons, die darauf warten, hergerichtet zu werden.

 
der schönste tag war der dienstag und die schönste wanderung  die durch die ravennaschlucht.

wieder konnten wir am haus starten und liefen zuerst durch den ort, dann durch das löffeltal...

... entlang von liebevoll vollgerümpelten gärten...

... zur ravennabrücke.

und dann durch die ravennaschlucht - wo ich leider keinen der wasserfälle, dafür aber den malerischen weg durch die schlucht fotografiert habe (andere haben es auch so gemacht...). 


am mittwoch war schon wieder schönes wetter - und zuerst hatten wir den plan, einen ruhetag einzulegen. dann entschied sich die tochter für eine tour mit dem gravelbike zum titisee, dann verabredeten sich die restlichen jungen menschen ebendort mit ihr zum velofahren, dann hatten kai und ich die idee, eine kleine moorrunde zu drehen und anschliessend am 1.mai-hock im dorf vorbeizuschauen, dann war uns das aber doch zu doof und wir fuhren mit den elektrovelos einfach ein bisschen in der gegend herum, bis wir nahe genug am feldbergsee waren, um dort auf jeden fall noch vorbeischauen zu müssen.

dort oben geht es dann noch ein bisschen länger, bis es frühling wird. auf der rückfahrt sahen wir neben dem weg noch viel schnee und konnten dann fast ohne treten bis hinterzarten zurückfahren.


das einzige küchenbild entstand an diesem tag - gekocht wurde wieder in wechselnden besetzungen, immer vegetarisch und vor allem sehr, sehr lecker. (auf der anreise am samstag hatten kai und ich extra einen besuch auf dem wochenmarkt in waldshut eingeschoben und zwei gemüsekisten mit frischen zutaten gefüllt)

leider war es das mit dem schönen wetter gewesen, der donnerstag startete bewölkt und mit der aussicht auf ein gewitter am nachmittag. beste gelegenheit für eine fahrt nach freiburg. in unserer gästekarte inbegriffen war der nachverkehr bis und in freiburg und weil keine*r von uns die unistadt an der dreisam kannte, lohnte sich ein spaziergang durch die innenstadt nach einem gemeinsamen frühstück im café. wir entdeckten einen schönen stoffladen, einen laden für gartenbedarf, viele nette strassen, den münstermarkt (da begann es dann zu regnen, glücklicherweise erst nachdem wir unsere veganen würstle gegessen hatten), das münster von innen, einen park mit see ein bisschen weiter ausserhalb und noch ein schönes lokal.

und auch der letzte ferientag konnte wettermässig nicht so richtig überzeugen. vormittags nahmen wir dann zwar bei nieselregen noch den moorpfad aufs programm...

für den nachmittag passte das wetter aber ganz gut zu unseren plänen: während kai und ich noch gerne ins augustinermuseum in freiburg wollten, ging der rest ins badeparadies zum rutschen.

in freiburg trödelten wir natürlich auch noch ein bisschen herum, assen torte, kauften badischen sekt und entdeckten eine engagierte buchhandlung. aus guten - nein: eher schlechten! - gründen boomt die exilliteratur ja zur zeit, wir kamen darüber und über lesenswerte bücher zum thema mit dem buchhändler ins gespräch. wie schon in einigen gesprächen mit deutschen freunden in letzter zeit war der tenor, was die zukunft der freiheit für andersdenkende im land angeht, ein düsterer. so klar wie der buchhändler hat nur noch niemand ausgesprochen, dass das verlassen des landes eine option ist. (beim durchlesen gerade gesehen, dass der satz mit den "andersdenkenden" glatt missverstanden werden kann, weil der begriff ja nun auch gekapert wurde. ich möchte es aber trotzdem so stehen lassen, denn es geht mir um die diversität, die darin steckt. und ich meine die freiheit, auch links, liberal, freiheitlich und fremdenfreundlich, international, inklusiv, feministisch, queer und sonstwie zu denken und nicht nur in den grenzen einer rechtsnationalen ideologie.)

ich nahm mir noch ein schönes pflaster mit nach hause - dann ging es ins ferienhaus, wo schon für uns gekocht wurde. 

für die abreise am samstag blieb es wenigstens trocken, so dass wir alles gepäck nach und nach auf die terrasse schaffen konnten und so platz zum putzen hatten, um die hütte sauber zu verlassen. in zwei stunden waren wir, inklusive lebensmitteleinkauf und austausch der leeren getränkekisten gegen volle, dann auch wieder zuhause.

 

*es gibt ein paar bedingungen, wie keine zu grosse entfernung von zu hause und gute erreichbarkeit mit dem öv, weil es auch bei einer vorher abgemachten woche immer mal dazu kommen kann, dass jemand später anreisen oder früher wieder abreisen muss. in dieser hinsicht hatten wir ein bisschen pech - eine umleitung verdoppelte die distanz zum vermeintlich nächstmöglichen abholort vom öv. vermeintlich deshalb, weil wir nachträglich feststellten, dass man doch ohne umweg über freiburg von waldshut nach hinterzarten hätte fahren können, nämlich mit einer kombination aus bus und bahn. was uns auch noch wichtig ist, ist ein wirklich gemütliches haus mit grossem gemeinsamem tisch und einer brauchbaren küche. auch ohne corona haben wir nämlich wieder fast alle mahlzeiten selbst gekocht - so ganz trauen wir der vegetarischen speisekarte auf dem land immer noch nicht. dazu kochen wir auch alle ganz gerne und selbst ohne spülmaschine ist mit sechs leuten der abwasch schnell erledigt - danach wurde der grosse tisch immer gleich zum spielen benötigt. spiel des urlaubs war diesmal crazy wordz - was für sehr, sehr lustige abende gesorgt hat...

1 Kommentar:

  1. Wir hatten auch nicht viel Glück mit dem Wetter an Oster. Jetzt im Mai ging es besser. Schönes Feriendomizil!
    Viele Grüße
    Elke

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