langweilige woche, die gegen ende noch fahrt aufgenommen hat, weil ich mich 1. doch daran erinnert habe, dass es ein paar dinge zu erledigen gibt (elektronikschrott wegbringen, staubsauger reklamieren) und wir 2. am samstag wegen ausstellung, stadtspaziergang und muschelessen nach zürich gefahren sind.
deshalb keine woche, sondern eine samstagszusammenfassung.
das wetter war eklig angesagt und nach der zweiten stürmischen nacht (die tote nachbarstanne steht immer noch) schneite es am samstagmorgen auch noch. im grunde war uns das aber egal, weil wir ja schon zum muschelessen reserviert und ausserdem den plan hatten, in der stadt im notfall von zufussgehen auf tram- oder busfahren ausweichen zu können. es kam dann ein bisschen anders, aber immerhin hatte jeglicher niederschlag auch gerade mal aufgehört, als wir um die mittagszeit aufbrachen.
aus gründen nehmen wir gemeinsam immer einen zug, der nicht direkt zum hb zürich durchfährt und nutzten die gelegenheit, in altstetten auf ein tram umzusteigen. ich hatte mich ein bisschen verwirren lassen und angenommen, das tram würde uns direkt in die nähe des haus konstruktiv bringen, was aber nicht der fall war (eigentlich eine der wenige tramlinien, von denen ich zumindest ungefähr weiss, wo sie durchfährt) und was dann aber andererseits ganz vorzüglich passte. wir gingen also erst mal bummeln und dann schauen, dazu liessen wir ins niederdorf fahren, das samstäglich gut mit touristen gefüllt war - unklar ist, ob wir auch welche sind, da wir ja auch nicht gerade stadtzürcher sind. ohne wirkliche pläne (be)suchten wir ein paar lieblingsläden, unter anderem füllten wir die pfeffer- und kaffeevorräte im kolonialwarenladen auf. dann querten wir limmat und stadt und gelangten einigermassen punktgenau zur sihl und zum haus konstruktiv. unser ziel war die erste einzelausstellung einer künstlerin, von der mir kai zu weihnachten einen druck geschenkt hat und der nun, nachdem wir ihn rahmen haben lassen, seit ein paar wochen im esszimmer hängt.
leider spiegelt sich das draussen auch bei schlechten wetterverhältnisse im glas. anstelle eines fotos erkläre ich ihnen, was sie nicht sehen: die gesamte fläche des bildes ist mit einem millimeterraster bedeckt, so wie man es vom millimeterpapier kennt. einzelne von oben nach unten verlaufende linien sind aus dem raster herausgelöst, entweder fehlen sie ganz, oder sie ringeln sich wie fäden, die aus einem gewebe gezogen wurden. ich mag gerne diesen überraschungseffekt, diese changieren zwischen raster und textil, der auch ein bisschen witzig-humorvoll ist.
athene galiciades, die künstlerin, von der das bild stammt, hat nun im haus konstruktiv einen grossen ausstellungsraum mit zwei zusätzlichen kammern bekommen. darin überwiegend grossformatige zweidimensionale arbeiten, bemalte skulpturen und insgesamt vier grosse als halbzelte gespannte grüne blachen. einen schönen überblick bietet die einführung von der kuratorin, die man auf der seite des musems anschauen kann.
ich zeige ihnen hier mal, was mir besonders aufgefallen ist. dazu gehört, dass ich diese bild nicht anschauen konnte, ohne direkt ein flächiges und davor vier dreidimensionale webmuster zu sehen.
das übrigens auch nicht. hier wäre dann übrigens dreirichtungs- oder triaxiales weben drin. als durchbrechung der strengen muster tauchen bei frau galiciades immer wieder schlangen und andere tiere auf.
die schlangen gibt es auch in abstrakt. und wieder ein körper, der aus der fläche herauszutreten scheint. und das ganze dann wieder ineinander "verflochten".
die fehler in der shelter-plane waren wohl eher zufall, aber erinnerten mich schon sehr ans "fehlerhafte" millimeterpapier.
eine grosse ausstellung war das nicht, trotzdem gewannen wir einen eindruck vom arbeiten von frau galiciades - auch durch das künstlergespräch der kuratorin mit der künstlerin. und glücklicherweise war sie mir sympathisch - ich hatte mir im vorhinein schon überlegt, wie das wohl wäre, wenn ich das bild einer unsympathischen person im esszimmer hängen haben müsste, einfach weil mir das bild gefällt, ich aber immer wieder an das unsympathische erinnert werden würde.
am museum diskutierten wir über den weiteren stadtspaziergang und einigten uns auf eine hybride vorgehensweise, indem wir grob der tramlinie folgen wollten, die uns auch an unser nächsten ziel hätte bringen können. nach ein paar schritten stiessen wir dann auf wasserwerfer und kantonspolizei in vollmontur, anlass nicht etwa fussball, wie wir beim vorbeifahren am bahnhof zuerst vermutet hatten, sondern eine nicht genehmigte demo der organisierten autonomen zum frauentag. (falls sie sich für die forderungen interessieren und wissen wollen, warum es sich eine nicht genehmigte demonstration sein muss, lesen sie beim link unter dem 8.3.2023 nach.) das fanden wir aber erst auf höhe des helvetiaplatzes heraus, wo dann schon eine seltsam gedämpfte stimmung herrschte, quasi ohne autoverkehr, aber auch ohne jegliche bus und tramverbindungen, dafür viele zu fuss gehende in allen richtungen. sie ahnen schon, was kommt: dem demonstrationszug ausweichend gingen wir weiter zu fuss in richtung hardbrücke, ab und zu kam zwar ein tram oder ein bus, aber halt weniger nach fahrplan und fast ausschliesslich stadteinwärts. wir besuchten ein möbellager, sahen uns vor dem justizgebäude die ausrüstung der polizisten noch mal genauer an und trafen schliesslich mit müden beinen in der zentralwäscherei ein, deren café ich gerne mal ausprobieren wollte. wir ruhten uns ein bisschen aus, dann gings weiter über das viadukt zuerst zu einem urbanen pflanzenladen (vulgo gärtnerei) und dann zum muschelessen. die nächsten muscheln essen wir dann, wenn sie sich über den sommer wieder ein bisschen fleisch auf die fehlenden rippen gegessen haben, aber schon das sitzen im café des amis tat gut - mal ganz abgesehen vom alkoholfreien aperitiv.
ich hab ihnen von unterwegs noch ein paar aufkleber mitgebracht, die ich ganz lustig fand:
das hätte das känguruh gesagt, wenn es schweizerdeutsch könnte.
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